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4. Tag: Neapel: Eine chaotische Erkundungstour durch die Stadt


Bereits um 8 Uhr morgens erreichten wir Neapel. Dieses Mal machte ich mich etwas früher aus den Federn und sah mir vom Balkon aus das Einlaufen in den Hafen von Neapel an. Es war zwar nichts wirklich besonderes, doch die morgendliche Stimmung war noch sehr ruhig und angenehm.

Bild Nach dem gemütlichen Frühstück packten wir unsere Sachen zusammen und begaben uns nach draußen. In Neapel waren wir bisher noch nie und die Stadt sah anfangs sehr vielversprechend aus.

Noch im Hafenterminal wurde uns ein Flyer des City Sightseeing Busses in die Hand gedrückt. Da wir sowieso vor hatten, damit zu fahren, stellten wir uns auch gleich an die Bushaltestelle und warteten. Und warteten, und warteten, und warteten … Insgesamt gab es fünf Routen, die der Bus abfuhr; ab der Station am Hafen sollten alle losgehen, doch irgendwie kam immer der falsche Bus. So warteten wir eben noch eine Weile, bis es uns zu schließlich zu dumm wurde und wir zu Fuß in die Stadt gingen.

Wahnsinn. So eine chaotische Stadt habe ich ja noch nie gesehen! Wir gingen gerade mal zehn Minuten und wären in dieser Zeit schon fast fünf Mal vom Roller überfahren worden. Ein Lärm, dass wir uns nebeneinander her gehend nicht unterhalten konnten, ohne uns anzuschreien. Selbst in den Nebengassen war es laut und die Rollerfahrer überall. BildSchnell entschieden wir, dass wir uns das bestimmt nicht länger antun wollen und spazierten wieder zur Bushaltestellte zurück. Den nächsten Bus nehmen wir - egal, welche Route er fährt. ;-)

So warteten wir aber wieder eine ganze Weile, bis dann endlich ein Bus kam. Geschafft. Doch wir staunten nicht schlecht, als er etwa 200 m hinter die Festung Castello Nuovo fuhr und uns dort wieder alle aussteigen ließ. Sie hatten doch tatsächlich den Knotenpunkt geändert, das hier war nur der Zubringerbus, die richtigen würden von hier abgehen. Aber natürlich erst nach einer gewissen Wartezeit. ;-) Wir kamen uns reichlich veräppelt vor und waren ziemlich sauer. Hätten sie uns das vorher gesagt, wären wir gleich zu Fuß hinter das Castell gegangen.

Lustig war auch der Terminplan der einzelnen Routen. Zwei von fünf wurden heute gar nicht gefahren, sondern nur an Feiertagen bzw. auf Anfrage. Wie das funktioniert, würde ich ja auch gerne wissen. ;-) Wir setzten uns schließlich in den erstbesten Bus und erlebten so aber auch die wohl schönste Route durch Neapel und darüber hinaus.

Mit dem Kopfhörer im Ohr und über die Geschichte der Stadt informiert, ging es zunächst vom Castello Nuovo in den Stadtteil Santa Lucia. Das Castello Nuovo wurde 1279 erbaut und später komplett erneuert und restauriert. Wir fuhren durch die Stadt hindurch und konnten viele schöne, typisch italienische Häuserfassaden erkennen. Von hier oben sah es wirklich toll aus - unten wollte ich aber nicht herumlaufen. Chaos pur, wohin man sah und Millionen an Rollern!
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Weiter ging unsere Fahrt zum Piazza Vittoria und zur Villa Pignatelli. Die Villa wurde 1826 nach dem Vorbild eines pompejanischen Hauses errichtet und aktuell befindet sich darin eine Porzellan- und Keramiksammlung. Der Garten ist gesäumt von zahlreichen Bäumen und einer Vielzahl exotischer Pflanzen.

Durch enge Gassen hindurch ging es weiter zum Piazza Sannazzaro, einem der charakteristischsten und elegantesten Plätze Neapels.

Nun folgte der Höhepunkt dieser Stadtrundfahrt, nämlich die steile und kurvenreiche Fahrt über die Via Petrarca, einer herrlichen Panoramastraße. Am äußersten Punkt von Neapel angekommen, und zwar am Park Virgiliano bzw. am Capo Posillipo, hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf die Stadt, den Golf von Neapel, den Golf von Pozzuoli sowie auf die Inseln Capri und Ischia. Der weitläufige Park wurde terrassenförmig angelegt und bietet einer Vielzahl von Blumen und Bäumen Platz. Er befindet sich am sog. Posillipo, einem etwa 6 km langen Hügelzug südwestlich von Neapel, und besteht größtenteils aus Tuffstein. Hierbei handelt es sich um den exklusivsten Ortsteil von Neapel. Traumhafte Villen versteckt zwischen Bäumen und kleinen verschlungenen Wegen reihen sich an diesem Hügel aneinander.

Bild Hier hielten wir uns etwas länger auf und genossen die tollen Ausblicke, auch auf den leider um diese Zeit etwas von Wolken verdeckten Vesuv. Diesen hatten wir bereits gestern Abend vom Meer aus entdecken können. Ein beeindruckendes Bild.

Zurück ging es in etwa die gleiche Strecke wieder, fuhren dann aber die Küstenstraße Via Francesco Caracciolo direkt entlang. Wir erreichten das Castell del Ovo, eine Burg, die auf einer Insel am Borgo Marinaro liegt, nur durch eine Straße mit dem Festland verbunden.

Wieder an unserem Ausgangspunkt hinter dem Castell Nuovo angekommen, marschierten wir zu Fuß zum Hafen zurück. Der Lärm hat sich nicht gelegt, das ständige Hupen und Quietschen der Reifen ist eher noch schlimmer geworden. Wir freuten uns auf die Ruhe an Bord. Wir hatten zwar bestimmt nicht alles von Neapel gesehen, dafür aber den - wie ich denke - schönsten und ruhigsten Teil der Stadt, schon allein durch die herrlichen Ausblicke aufs Meer. Der Stadtkern von Neapel kam uns ziemlich verdreckt und alt vor, es gab nur wenige schöne Ecken. Und das, wo nicht mal mehr die Müllsäcke herumlagen, die nur wenige Wochen zuvor noch die Städter in Aufruhr versetzt hatten. Nein, Neapel würde sicher nicht zu unserer Lieblingsstadt werden, trotzdem waren wir froh, uns selbst davon überzeugt zu haben. Ich wollte den Erzählungen unserer Freunde ja nicht glauben ... ;-)

Wir schlenderten noch ein wenig am Hafengelände herum und wollten eigentlich noch einen typisch italienischen Cappuccino genießen (der ja schließlich in Neapel entstanden sein soll), aber leider wurden wir nicht fündig. BildDann eben nicht. Das neben uns stehende Schiff, die Voyager of the Seas der Royal Caribbean, näher inspiziert, gingen wir schließlich wieder an Bord.

Im Garden Café nahmen wir einen kleinen Nachmittagssnack zu uns, denn der Hunger machte sich langsam bemerkbar. Von hier aus hatten wir einen tollen Ausblick auf Neapel und wir ließen den etwas chaotischen Tag Revue passieren.

Den restlichen frühen Abend verbrachten wir mal wieder auf dem Balkon, bis es zum Auslaufen wieder auf Deck 12 ging. Von hier aus beobachteten wir, wie wir uns langsam von Neapel verabschiedeten, dicht gefolgt von der Royal Caribbean, die sich in der untergehenden Sonne spiegelte.

Auf halb acht machten wir uns langsam auf den Weg ins Restaurant Tequila. Für heute hatten wir einen Tisch im Spezialitätenrestaurant reserviert, denn heute war schließlich unser 4. Hochzeitstag :-), der ausgiebig gefeiert werden wollte! Und wo geht das besser als beim Mexikaner? ;-)
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Wir genossen das sehr leckere Essen und die äußerst freundliche (fast schon übermäßig freundliche) Bedienung. Ein gelungener Ausklang des Tages, der seinen Höhepunkt schließlich noch bei einem Besuch im Theater fand. Denn heute waren Comedians der amerikanischen Comedian-Schule "The Second City" aus Chicago zu Gast, aus der einige berühmte Komödianten stammen, wie z. B. Bill Murray oder John Belushi. Anfangs hatten wir ein wenig Bedenken, ob wir mit unseren doch etwas mangelhaften Englisch-Kenntnissen den Gags folgen können, doch war das überhaupt kein Problem. Wir hatten einen richtig lustigen Abend und nach dieser Show mächtig Bauchschmerzen. Herrlich ...

Weil wir noch gar nicht müde waren, gingen wir wieder in die Star Bar, die wir am Vortag entdeckt hatten. Hier wurden wir gleich von der Kellnerin freudig begrüßt und wenig später gab es musikalische Untermalung von Frank, einem Gitarristen. Ein schöner, entspannter Abend, der bei netten Gesprächen erst spät zuende ging.



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