Bitte beachten: Die Seite funktioniert unter dem Internet-Explorer leider nicht richtig!
Empfohlen wird: Mozilla Firefox
Bild


Bild



Hochplatte (Chiemgauer Alpen)

~ Bergwanderung auf knapp 1587 m am 18. Oktober 2008 ~


Im Oktober 2008 fuhren mein Vater und ich relativ spontan mal wieder in die Berge und unternahmen eine wunderschöne Herbstwanderung. Weil es wenige Tage zuvor etwas geschneit hat und sicher noch der ein oder andere Gipfel vereist sein würde, entschieden wir uns für die Hochplatte in den Chiemgauer Alpen, die wohl noch nicht so stark betroffen sein würde.

Bild Gegen 8 Uhr morgens machte ich mich auf den Weg zu meinen Eltern, holte meinen Papa ab, und schon um kurz vor 10 Uhr erreichten wir den Parkplatz an der Talstation der Hochplattensesselbahn in Marquartstein. Erstaunlicherweise war noch kaum etwas los. Bei dem herrlichen Wetter hatten wir mit mehr Menschen gerechnet. Doch die sollten wohl erst später kommen.

Mit der Sesselbahn fuhren wir natürlich nicht, sondern nahmen einen gemütlichen, aber auch sehr schattigen, Forstwanderweg in Richtung Staffn Alm, der schließlich in einen schmaleren Forstweg abzweigt. Während der Wanderung kamen wir an einigen kleinen Bächen und Wasserfällen vorbei, und hatten tolle Ausblicke aufs Tal. Nach nur einer Stunde erreichten wir die Staffn Alm. Doch zum Einkehren hatten wir noch keine Lust, wir waren ja erst kurz unterwegs, weshalb wir dem Forstweg folgten und nach etwa einer halben Stunde eine verlassene kleine Hütte erreichten, wo wir uns kurz setzten und die Aussicht auf den Chiemsee genossen. Nach einer weiteren Viertelstunde und ein paar Fotostopps (meinen Lieblingsberg, die Kampenwand, konnte man von hier aus wunderschön sehen) stiefelten wir schließlich weiter in Richtung Gipfel. Dorthin geht es über einen schmalen Steig in einen dichten Wald hinein und auf einen Wiesensattel. Der anschließende Waldhang ist relativ steil und erfordert gute Trittsicherheit! (!)

Hier lag dann doch noch ein wenig Schnee der letzten Tage und nachdem wir schon knapp eine Viertelstunde unterwegs waren, entschieden wir, den Gipfel Gipfel sein zu lassen und wieder umzukehren. Irgendwie hatte ich kein gutes Gefühl. Der Aufstieg war relativ steil und die Steine mit einer ganz feinen Eisschicht überzogen. Obwohl wir gute Bergschuhe anhatten, zog es uns immer wieder die Füße weg. Hinauf wäre es schon gegangen, aber hinunter? Ich hatte irgendwie das Gefühl, hier nicht heil wieder runter zu kommen und nachdem uns Entgegenkommende erzählten, wie eisig es weiter oben erst wäre, drehten wir eben wieder um. Man muss es ja nicht herausfordern. Schade war es schon, weil ich sonst immer auf den Gipfel marschiere. Aber mei. Der Berg ist ja noch länger da, dann machen wir das halt ein andermal.
Bild
Wieder an der Abzweigung angekommen, suchten wir uns ein schönes Plätzchen im Gras, ließen uns die Sonne auf den Bauch scheinen und genossen unser kleines Picknick; die Kampenwand immer im Blickfeld. Herrlich. Nächstes Jahr will ich da auch endlich mal rauf marschieren. :-)

Wir redeten über Gott und die Welt und entschlossen uns anschließend, wenigstens auf den Gipfel des Friedenrath zu wandern. Also nahmen wir den Staffn Rundwanderweg, hatten wiederum tolle Ausblicke auf die umliegenden Berge und stiegen anschließend auf den Friedenrath hinauf. Der Weg war steil und ging quer durch einen Wald. Hier war der Herbst schon extrem zu sehen, alles war voller bunter Herbstblätter. Einfach toll. Nach nur 20 Minuten, die allerdings echt anstrengend waren, puh, erreichten wir den Gipfel und hatten einen gigantischen Ausblick auf die Kampenwand und die Gedererwand. Das hat sich echt gelohnt!

Den Ausblick lange genossen, stiegen wir anschließend wieder hinunter und setzten unseren Staffn Rundwanderweg fort. Auch von hier hatte man immer wieder einen schönen Blick aufs Tal, auf den Chiemsee mit der Frauen- und Herreninsel sowie die umliegenden Ortschaften und zurück auf den Friedenrath, eine wirklich imposante Felswand.

Nach einiger Zeit wieder an der Staffn Alm angekommen, kehrten wir hier schließlich ein. Wir machten es uns wiederum in der Sonne bequem und hatten einen schönen Ausklang unserer Bergwanderung. Die Staffn Alm ist zwar ziemlich groß und eher schon eine ganz normale Wirtschaft, aber das hat uns nicht gestört. Ist halt immer so, wenn ein Sessellift oder eine Gondel hinaufgeht.

Bild Kurz nach 16 Uhr erreichten wir nach einem gemütlichen Abstieg wieder den Parkplatz an der Talstation und fuhren langsam wieder nach Hause. Jetzt war der Parkplatz um einiges voller, auch auf dem Weg nach unten kamen wir uns teilweise vor wie auf einer Völkerwanderung. Wie gut, dass wir schon so früh los sind und wenigstens auf dem Berg teilweise allein waren.

Die Hochplatte ist auf jeden Fall ein Berg, den man gerne unterschätzt. Wenn man ihn von unten sieht, denkt man eher an einen gemütlichen Wiesenhügel. Aber v. a. der Gipfel hat es doch in sich und ist stellenweise sehr felsig, auch die Aufstiege sind je nach gewähltem Weg ganz schön steil. Uns hat die Wanderung richtig gut gefallen, v. a. hat man traumhafte Aussichten. Mein Papa war schon mindestens 20 Mal hier, ich wohl ein paar Mal als Kind, woran ich mich aber nicht mehr wirklich erinnern kann. Jedenfalls war es eine tolle Wanderung an einem herrlich schönen Herbsttag.


Allgemeine Informationen:
Höhe: 1587 m
Unser Aufstieg: Parkplatz an der Talstation der Hochplattensesselbahn in Marquartstein
Gehzeit: ca. 2 1/2 bis 3 Stunden



Bild

Hier geht's zum Fotoalbum