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Teisenberg (Kalkalpen)

~ Bergwanderung auf 1.333 m am 24. September 2011 (Almabtrieb) ~


So viele Male waren wir schon in den Bergen unterwegs, doch einen Almabtrieb haben wir noch nie miterlebt. Selbst mein Papa, der die Berge wie seine Westentasche kennt, hatte es bis dato noch nie auf einen geschafft. Für uns definitiv ein Grund, nach entsprechenden Veranstaltungen Ausschau zu halten.

Noch während unserer letzten Bergwanderung auf die Hörndlwand vor drei Wochen kamen wir darüber wieder ins Gespräch und auf der Rückfahrt suchte ich nach Informationen im Netz und wurde auch gleich fündig. Bingo. Am 24. September auf dem Teisenberg. Perfekt.

Bild Einen Almabtrieb auf dem Berg mitzuerleben, war für uns schon um einiges interessanter als in einem Dorf. Eine Wanderung nehmen dann doch nicht so viele Leute in Kauf wie eine Autofahrt. Und wir wollten uns nicht unbedingt unter Menschenmassen wieder finden.

So ging es also am frühen Morgen zu meinen Eltern, anschließend fuhren wir weiter zum Parkplatz Hub hinter Teisendorf. Die Sonne lachte vom Himmel und es versprach, ein schöner Tag zu werden.

Die Wanderung begann über einen Forstweg und ging anschließend über wurzel- und steinbedeckte Wege weiter nach oben. Seit meinem letzten Besuch hier vor drei Jahren wurde der Wald ganz schön gerodet. Schade um die schönen Bäume.

Nach einer guten Stunde erreichten wir einen schönen Aussichtspunkt und konnten hinüber zum Waginger und Tachinger See blicken, auch den Chiemsee erkannten wir.

Eine kurze Pause hier eingelegt, marschierten wir anschließend weiter und erreichten nach einer weiteren halben Stunde schließlich die Schneid, von wo aus wir schon die Stoißer Alm erkennen konnten; dahinter eine herrliche Bergkulisse.

Mit Musik begleitet (ein Duo war an der Hütte zu Gast), wanderten wir direkt zur Alm, fragten uns schließlich jedoch, ob wir heute wirklich richtig waren, denn von Almabtrieb war weit und breit nichts zu sehen. Inzwischen war es schon kurz vor 12 Uhr mittags, für 13 Uhr war der Almabtrieb angesagt. Doch die Kühe weideten noch auf den Wiesen, auch sonst sah nichts danach aus, dass heute wirklich etwas stattfinden würde.

Bild Nicht nur wir waren etwas irritiert, auch die Gäste an den Nachbartischen hatten große Fragezeichen im Gesicht, doch wir warteten einfach mal ab. Wir wollten ohnehin hier etwas trinken und essen und die tolle Aussicht sowie die warmen Sonnenstrahlen genießen.

Gegen 13 Uhr rührte sich schließlich was. Die Bauern begannen, ihre Kühe auf den Wiesen zusammen zu treiben. Nicht alle waren begeistert, manche zierten sich ganz schön und es dauerte eine ganze Weile, bis schließlich alle 51 Kälber eingesammelt waren.

Hinter der Stoißer Alm wurden sie an einer langen Stange angebunden und festlich geschmückt. Der Schmuck aus Buchsbaum und kleinen Krönchen und Blumen aus Papierseide wurde von der Sennerin und einigen Helferinnen schon vor Tagen zusammen gestellt.

Die Kälber waren alle nicht so begeistert, was ihren Schmuck betraf, doch es half nichts, da mussten sie jetzt durch. Es war schön anzusehen, wie sie alle nacheinander hergerichtet wurden; in der Zwischenzeit servierte die Sennerin Schnaps, auf welchen wir jedoch verzichteten. Bei der Hitze wäre das keine gute Idee gewesen.

Gegen 14.30 Uhr schließlich waren alle Kälber geschmückt und der Marsch begann. Begonnen mit der Leitkuh, die einen etwas größeren Kopfschmuck trug, machten sich die vier Bauern mit ihren Tieren auf den Weg nach Teisendorf. Gut 1 ½ Stunden Wanderung standen ihnen bevor; für die Tiere sicher nicht so einfach, denn erst später entdeckten wir, welchen Weg sie genau gegangen waren - das waren stellenweise sehr enge Pfade.

Wir jedenfalls freuten uns über den etwas anderen Anblick der Kühe, über die herrliche Kulisse und diese schöne Veranstaltung. Es war einfach mal was anderes. Manche Kühe jedoch brannten schließlich durch und die Bauern hatten ganz schön damit zu kämpfen, sie wieder zu bekommen und sie zum Weitergehen zu bewegen.

Bild Nachdem sie aus unserem Blickfeld verschwunden waren, liefen wir wieder zur Stoißer Alm zurück, trafen dort auf einen Bekannten, und setzten uns zusammen. Auf den Rückweg hatten wir alle noch keine Lust.

Doch gegen 16 Uhr machten wir uns dann doch langsam mal wieder auf den Rückweg. Über die Schneid gingen wir den gleichen Weg wieder zurück, den wir gekommen waren und erreichten gegen 17.30 Uhr den Parkplatz. Zwischendurch suchten wir noch nach Pilzen, wurden sogar fündig und brachten somit noch eine Kleinigkeit zum Essen mit nach Hause.

Ein schöner Tag ging zu Ende. Wir freuten uns, endlich auch mal einen Almabtrieb miterlebt zu haben und denken, dass es sicher nicht der letzte für uns gewesen sein wird.


Was genau ist eigentlich ein Almabtrieb?

Viele Bauern geben ihre Kühe den Sommer über in die Obhut einer Sennerin oder eines Senns. Die Sennerin lebt in der Regel auf der Almhütte und kümmert sich während der Sommermonate um das Wohl der Tiere. Sie hütet sie, füttert sie und verarbeitet die Milch zu Käse und Butter. Als Lohn erhalten die Sennerin oder der Senn oftmals einen Teil der Produkte für die eigene Alm zum Verkauf; dies ist aber sicherlich immer Verhandlungssache mit den Bauern.

Wenn sich das Gras auf den Almwiesen dem Ende neigt und der Winter im Anmarsch ist, müssen die Tiere verständlicherweise wieder ins Tal zurück. Verlief der Almsommer sowohl für die Kühe als auch für die Menschen ohne tödliche Unfälle, wird dieser Abtrieb ins Tal festlich gestaltet. Die Kühe werden geschmückt, Musik wird gespielt und je nach Gemeinde finden großartige Feste statt. Almabtriebe finden in der Regel am letzten September-Wochenende statt, vielerorts aber je nach Wetterlage auch früher oder später.

Verunglückte während des Sommers eine Kuh auf der Almwiese, z. B. durch Sturz oder gab es auch bei den Bauern einen Todesfall, entfällt die Festivität rund um den Abtrieb und die Kühe werden einfach so ins Tal getrieben.

Es ist also immer eine kleine Überraschung, ob man etwas zu sehen bekommt oder nicht.

Der Almauftrieb erfolgt im Übrigen immer so um Pfingsten herum. Allerdings ziemlich unspektakulär, hierzu gibt es keine besonderen Festivitäten.

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Teisenberg (Kalkalpen)

~ Bergwanderung auf 1.333 m am 5. Mai 2008 ~


Anfang Mai 2008 unternahmen mein Vater und ich mal wieder eine kleine Bergwanderung.

Bild In der letzten Zeit haben wir oft über meinen Lieblingsberg aus der Kindheit gesprochen, doch nie wurde was aus einer Wanderung. Heute wollten wir es endlich mal in Angriff nehmen, und dem Teisenberg, auf dem ich als Kind so viele Male war, nach langer, langer Zeit mal wieder einen Besuch abstatten. :-)

Der Teisenberg liegt zwischen Inzell und Teisendorf im Grenzgebiet zum Salzburger Land. Er ist mit 1.333 m zwar nicht sonderlich hoch, aber für uns reichte das als gemütliche Wanderung. Man muss ja nicht immer hoch hinaus. ;-)

Gegen 10 Uhr erreichten wir den Parkplatz bei Hub, kurz hinter Teisendorf. Den letzten Platz ergattert (rund herum gibt es sonst keine großartigen Möglichkeiten), packten wir unsere Rucksäcke und machten uns auf den Weg.

Die Wanderung war sehr schön, begann zunächst auf einem etwas größerem Forstweg und ging dann über einen sehr kleinen und steilen Weg weiter. Mein Papa hatte uns den kürzesten, aber auch den steilsten Weg heraus gesucht. Puh – ganz schön anstrengend. So hatte ich den Berg gar nicht mehr in Erinnerung.

Bild Auf dem Weg hatten wir immer wieder sehr schöne Ausblicke über das Tal, auf den Chiemsee, den Waginger und Tachinger See, auf den Högl und auf Salzburg. Die Sicht war grandios!

Wir überquerten einen kleinen Bach bzw. Wasserfall und stießen sogar noch auf ein bisschen Schnee. Während der Wanderung unterhielten wir uns über Gott und die Welt und genossen die wunderbare Stille. Wir trafen kaum Leute an, dafür umso mehr wunderschöne Flora.

Kurz vor dem Gipfel stießen wir auf einen Freund meines Vaters, der schon wieder am Hinuntergehen war. Wir konnten ihn überreden, noch ein wenig mit uns auf der Hütte zu bleiben und so saßen wir gute drei Stunden mit Blick nach Österreich in einem windstillen Eck. Durch die Schneemassen auf den Bergen rund herum ging hier noch ein ganz schöner, etwas kalter, Wind. Aber die Aussicht machte es wieder wett und der Wein warm. ;-)

Mit meiner Kamera spazierte ich ein wenig umher und machte Fotos – und schwelgte in Erinnerungen an meine Kindheit. Es hatte sich hier nichts verändert!!

Gegen 15 Uhr machten wir uns langsam wieder auf den Weg nach unten, wo wir nach etwa 1 ½ Stunden ankamen.

Es war eine richtig schöne Wanderung und ich freute mich riesig, mal wieder in meiner Kindheit gewühlt zu haben. :-)

Allgemeine Informationen zum Teisenberg:
Höhe: 1333 m
Der Teisenberg ist ein gemütlicher Wanderberg, bestens für Familien geeignet. Auf den Teisenberg fühlen viele, viele Wege. Vom einfachen Forstweg bis hin zum steilen und rutschigen Waldweg erreicht man auf mehreren Pfaden den Gipfel und die Stoißer Alm.
Gehzeit: 1 1/2 bis 2 Stunden
Weitere Informationen



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