Bitte beachten: Die Seite funktioniert unter dem Internet-Explorer leider nicht richtig!
Empfohlen wird: Mozilla Firefox
Bild


Bild



Der Hochfelln (Chiemgauer Alpen)

~ Bergwanderung auf 1671 m am 16. August 2009 ~


Mitte August 2009 machten mein Papa und ich uns nach langer, langer Zeit endlich mal wieder auf den Weg in die Berge. Unvorstellbar, aber: Es war unsere erste Bergwanderung in diesem Jahr. Aufgrund des lang anhaltenden Schnees im Frühjahr sowie erheblichen Zeitmangels kamen wir früher einfach nicht dazu.

Doch so freuten wir uns nun umso mehr auf einen wunderschönen Vater-Tochter-Tag in den Chiemgauer Alpen.

Pünktlich um 9 Uhr morgens bei meinen Eltern geklingelt, machten Papa und ich uns kurze Zeit später auf den Weg nach Ruhpolding. Die Sonne strahlte vom Himmel und schon von weitem konnten wir den Hochfelln erkennen - dort wollten wir heute hinauf.

Bild Um 10 Uhr kamen wir schließlich am Wanderparkplatz Vorderbrand (nahe Märchenpark Ruhpolding und Urschlacher Ache) an. Noch einen der letzten Parkplätze ergattert, zogen wir uns unsere Bergschuhe an, schnürten die Rucksäcke, und los ging's.

Vorbei an der historischen Glockenschmiede und einigen kleinen Wasserfällen und Bächen sowie unter dem Schutz des Waldes und etwa 18 % Steigung erreichten wir nach etwa einer dreiviertel Stunde die erste Abzweigung. Schon jetzt waren wir komplett durchgeschwitzt. Heute hatte es bereits um die 30 Grad und trotz Schatten waren wir einfach schon richtig fertig. ;-)

Nun überließ Papa mir die Entscheidung: Entweder, wir gehen die große Runde, also einen ausgiebigen Rundweg nördlich über die Farnbödenalm in Richtung/auf den Hochfelln-Gipfel mit südlichem Abstieg über die Thoraualm in mehreren Stunden oder aber wir steuern einfach nur die Thoraualm an, bei der wir jedoch in einer guten dreiviertel Stunde bereits ankommen würden.

Obwohl mir wirklich die Soße runter lief, wollte ich nicht nach einer dreiviertel Stunde schon am Ziel sein, sondern den heutigen Tag ausgiebig in den Bergen genießen und so machten wir uns nach einer kurzen Trinkpause auf den großen Rundweg (Abzweigung Hochfelln/Farnbödenalm).

Bild Über einen schönen Schotterweg, aber auch komplett in der Sonne (hier gab es kaum Schatten) erreichten wir nach ca. einer Stunde schließlich die Farnbödenalm. Während der Wanderung mussten wir immer mal wieder stehen bleiben und etwas trinken. Die Hitze war wirklich der Hammer!

Wir verließen den etwas breiteren Weg und kamen an zwei Zaundurchstiegen (gar nicht so einfach, so eng wie die waren) an, nun war nur noch ein klitzekleiner Weg vorhanden. Genau so, wie wir es mögen. Keine Massenwanderungen und keine breiten Wege, sondern viele Steine und kleine Klettereien. Einfach wunderschön! Ebenso schön war es, einfach mitten durch die Kuhherden zu gehen. Die guckten zwar teilweise ganz schön komisch, aber sorry, wir mussten da durch! Obwohl sie ein wenig angriffslustig wirkten, konnte ich doch nicht umhin, meine Kamera zu zücken und sie zu fotografieren. Eben ein typisches Bild aus den Bayerischen Alpen.

Von hier aus konnte man bereits das Hochfellnhaus erkennen. Eigentlich sah das gar nicht mehr so weit aus, doch das täuschte gewaltig. Bis hinauf würde es noch ca. eine halbe Stunde sein. Papa und ich machten es uns im Gras gemütlich, tranken etwas zur Erfrischung, und überlegten, was wir nun machen wollen. Eigentlich war ich schon total fertig, die Hitze machte mir zu schaffen, und Jodelgesänge vom Hochfellnhaus ließen Menschenmassen dort oben erwarten. Sollten wir dort wirklich noch hinauf? Oder sparen wir uns das lieber und gehen den Querweg in Richtung Thoraualm?

Wir beschlossen zunächst, dieses Mal nicht den Gipfel zu erklimmen, sondern den besagten Querweg zur Alm zu nehmen. So ganz sicher waren wir uns nicht, ob der Weg richtig war, denn eigentlich war es kein richtiger Weg, sondern eine wilde Wanderung durch Gebüsche und hohes Gras. Ach, war das schön. Dort unten sah man die Menschenmassen wandern und wir waren hier ganz allein und konnten die Ruhe genießen. Doch die Hänge hatten es in sich, lange hätte ich diesen Weg nicht gehen können. Aber schon zwanzig Minuten später kamen wir wieder auf den richtigen Weg zwischen Hochfellnhaus und Thoraualm.

Links gehen oder rechts gehen? Hm, irgendwie zog uns es nun doch wieder auf den Gipfel. Wenn wir schon mal hier sind. Papa war zwar schon mindestens 20 Mal oben, ich jedoch noch kein einziges Mal und ein Berg ohne Gipfel ... neeeee! Also los ging's ... so kamen wir nun eben von der anderen Seite und vermieden ganz nebenbei noch die Menschenmassen, die vom Bründlinghaus her kamen. Doch der Weg hatte es wirklich in sich. Felsen, Steine und Geröll. Trittsicherheit ist hier absolut erforderlich!

Bild Etwa eine halbe Stunde wanderten wir, hatten herrliche Ausblicke auf die umliegenden Berge und das Hochfellnhaus und standen schließlich kurz vorm Gipfel. Geschafft!! Wir waren angekommen. Die ganze Anstrengung hatte sich gelohnt.

Und hier war dann erstaunlicherweise doch gar nicht so viel los, wie ich es für einen Aussichtsberg mit Seilbahn an einem sonnigen Sonntag eigentlich erwartet hatte. Der Jodelkurs war auch schon vorbei (na ja, ein bisschen mehr Üben wäre nicht schlecht ...) und neben ein paar wenigen Gästen am Hochfellnhaus waren nur noch die Paraglider zu sehen, die sich in die Lüfte begaben.

Wir steuerten gleich mal das Gipfelkreuz an. Wunderschön. Eines der schönsten, das ich bisher gesehen habe. Später gingen wir noch zur Gipfelkapelle, vor erst vor wenigen Tagen eine riesige Bergmesse stattgefunden hat und man noch die ganzen Schleifen und den Blumenschmuck erkennen konnte.

Vom Ausblick war ich mehr als fasziniert - ich war begeistert. Man konnte ewig weit blicken und den Chiemsee in seiner vollen Pracht erkennen. Hunderte von Segelschiffen waren darauf unterwegs. Und auch den Hochgern, den Nachbarn, konnten wir schön bewundern. Aber auch bis nach Rosenheim konnte ich sehen und die vielen anderen kleinen Orte und Städte. Und und und ... Einfach absolut traumhaft!

Hinter der Kapelle machten wir eine kleine Rast, tranken und aßen etwas, bis es schließlich nach einer halben Stunde wieder weiter ging. Inzwischen war es schon dreiviertel zwei geworden und wir hatten doch noch ein Stückchen vor uns.

Bild Über den gleichen Weg, den wir zuerst gekommen waren, nämlich der mit den vielen Felsen und Wurzeln, machten wir uns auf den Weg in Richtung Thoraualm. Wir kamen nur langsam voran, denn teilweise wusste ich echt nicht mehr, wie genau ich jetzt treten sollte, um nicht abzurutschen. Aber es machte Spaß. Und wie! Für Kinder ist der Weg aber eher weniger zu empfehlen. Denn eine kleine Unachtsamkeit und man kann schnell ein paar Meter weiter unten liegen.

Nach einiger Zeit erreichten wir schließlich einen großen und v. a. steilen Wiesenhang, von wo aus wir unser nächstes Ziel bereits sehen konnten. Über eine Schotterstraße kamen wir schließlich auch schon dort an: An der Großgschdoderkaser-Alm. Dorthin wollte Papa auf jeden Fall, denn er und Mama hatten hier schon sehr gut gegessen und das wollte er mir beweisen. :-)

Als wir ankamen, waren nur zwei andere Herren zu Gast, später kamen noch weitere Gäste hinzu, allerdings hielt es sich wirklich in Grenzen. Die Bedienung war super nett und wir bestellten uns eine Brotzeitplatte für zwei. Mmmhhh. So etwas leckeres! V. a. der Käse war echt gut, dann der Speck ... die Platte war fast zu viel für uns zwei und so packten wir für Mama noch ein bisschen was ein.

Hier saßen wir lange ... und freuten uns über den heutigen Tag. Langsam zogen zwar Wolken auf, aber regnen würde es heute nicht mehr. Hoffentlich. Das musste jetzt wirklich nicht mehr sein.

Um kurz vor 16 Uhr machten wir uns - wenn auch etwas widerwillig - schließlich wieder auf den Weg. Hier hätten wir es noch lange ausgehalten, aber es half ja nichts. Ein kleines Schnäpschen getrunken, ging es nun vorbei an den Thoraualmen in Richtung Abzweigung Farnbödenalm.

Der letzte Weg war wieder der gleiche, wie wir ihn heute Morgen um 10 Uhr hoch gegangen waren. Eine dreiviertel Stunde später erreichten wir schließlich wieder den Parkplatz und unser Auto. Ein wunderschöner Tag in den Bergen ging zuende, und wir fuhren ganz gemütlich wieder nach Hause. Daheim erzählten wir Mama von unserem Bergerlebnis und zeigten bereits die ersten Fotos her.

Allgemeine Informationen:
Höhe: 1671 m
Unser Aufstieg: Vom Wanderparkplatz Vorderbrand (nahe Märchenpark Ruhpolding und Urschlacher Ache)
Gehzeit: Zum Gipfel ca. 3 1/2 bis 4 Stunden (mit unseren Sonderrunden)



Bild

Hier geht's zum Fotoalbum