Über elf Jahre lag meine letzte Reise in die Schweiz schon wieder zurück. Höchste Zeit also, diesem wundervollen Land mal wieder einen Besuch abzustatten. Doch dazu kam es eher zufällig.

Obwohl Genf schon seit Jahren auf meiner Travel-ToDo-Liste stand (als Sisi-Fan wollte ich unbedingt einmal den Ort sehen, an den Kaiserin Elisabeth von Österreich nicht nur häufig gereist, sondern in welchem sie am 10. September 1898 vor ihrem Hotel Beau Rivage am Seeufer auch ermordet wurde), waren mir die Flugpreise dorthin immer deutlich zu teuer.

Als dann Anfang Juni mein gebuchter Juli-Flug nach Dresden aufgrund der Corona-Umstände storniert wurde und ich das Angebot bekam, kostenfrei auf einen anderen Flug umzubuchen, prüfte ich diverse in Frage kommenden Ziele und stieß erneut auf Genf. Und siehe da: Plötzlich waren die Flugpreise sogar richtig günstig! (Nach Dresden ging es nämlich letztendlich mit dem Zug.)

Die Idee ein paar Tage reifen lassen und die Urlaubsfrage geklärt, buchte ich schließlich Mitte Juni voller Vorfreude den Flug mit Lufthansa von München nach Genf und zurück (Preis: 160 € inkl. Gepäck und Sitzplatzreservierung). Eine Umbuchung des alten Flugs war lt. Hotline dann lustigerweise doch nicht möglich – nur innerhalb Deutschlands. Egal. Dann also für den alten Flug den Reisepreis zurückgefordert und den neuen eingebucht.

Doch wie es bei mir eben immer so ist: Allein bei Genf blieb es natürlich nicht.

Da ich aufgrund hervorragender Flugzeiten volle fünf Tage zur Verfügung hatte, wollten diese auch genutzt werden. Ich sah mir die Gegend rund um Genf auf der Karte näher an und stieß auf ein paar Orte, die ich zwar schon mal gehört, mit denen ich mich aber nie näher beschäftigt hatte. Die Recherchen ergaben schließlich, was diese Orte alles zu bieten hatten und letztendlich entstand eine wundervolle Kurzrundreise am Genfersee mit Abstecher zum Neuenburgersee.

Den Plan, mir einen Mietwagen zu nehmen, verwarf ich ganz schnell wieder. Für die fünf Tage hätte mich der kleinste Wagen rund 600 € gekostet. Dazu die Parkgebühren und das Benzin. Nein, danke. Also stieg ich um auf die Bahn. Die Zugverbindung zwischen den Orten ist hervorragend und dank Spartickets auch einigermaßen erschwinglich. Zunächst noch daran gedacht, die Züge erst vor Ort taggleich zu buchen, nahm ich dann doch rund zwei Wochen vor Abreise Reservierungen vor. Ich sah, dass die Preise von Tag zu Tag stiegen und eigentlich stand ja sowieso fest, dass ich gleich morgens immer an den nächsten Ort weiterreisen würde (Gesamtpreis aller vier Zugverbindungen zusammen knapp 65,- €).

Tipps zur SBB (Schweizerische Bundesbahnen):
Auf der offiziellen Website www.sbb.ch habe ich mir die jeweiligen Verbindungen gesucht und dann auch direkt dort gebucht. Unbedingt die Preise zwischen 1. und 2. Klasse vergleichen! In drei von vier Fahrten betrug der Aufpreis für die 1. Klasse nur 3 €. Und das lohnt sich wirklich!
Über die SBB Mobile App habe ich mir schließlich durch Anmeldung meine Reisen in die App geladen. Somit waren hier nicht nur die QR-Codes/das Ticket papierlos hinterlegt. Auch Verspätungen oder Änderungen waren hier jederzeit einsehbar sowie während der Fahrt der Streckenverlauf.
An meinem letzten Tag in Genf konnte ich mir außerdem ganz bequem mein Ticket zum Genfer Airport über die App buchen. Alles kontaktlos ohne Ticketschalter/-automat.
Eine funktionale und sehr empfehlenswerte App!

Noch vor den Zugbuchungen und taggleich mit der Flugbuchung suchte ich mir über booking.com meine Hotels in den jeweiligen Orten. Nicht nur, dass die Preise in der Schweiz generell etwas höher sind; für Alleinreisende gibt es selten Schnäppchen. Trotzdem gönnte ich mir sowohl in Montreux als auch in Lausanne Unterkünfte mit Balkon und Seeblick. In Neuchâtel und Genf war das nicht ganz so einfach. Hier waren die Preise deutlich höher. Vor allem in Genf ging es bei 300 € pro Nacht los, nur für den Seeblick. Das war mir dann doch zu viel. Trotzdem war ich mit meiner Wahl mehr als zufrieden. Alle Hotels lagen zentral und waren gut bewertet.

Für die Reiseplanung ließ ich mir vom Fremdenverkehrsamt Schweiz noch ein paar Broschüren zusenden. Reiseführer für die Genfersee-Region gibt es aktuell nicht mehr. Und alte Schinken von vor zehn Jahren wollte ich mir auch nicht holen.

Doch trotz Broschüren und Internet-Recherchen gab es nur grobe Planungen. Ich wollte mich vor Ort einfach treiben lassen … Zeit genug hatte ich ja.

Die Vorfreude stieg von Tag zu Tag. Ein weiterer Reisetraum ging in Erfüllung … und ich sollte nicht enttäuscht werden …

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