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Anreise & Erste Erkundungen


Los geht’s zur Geburtstagsreise Teil 2!

Teil 1 führte uns vor einigen Tagen an den Gardasee, wo wir vier Nächte in einem Mobilehome in Toscolano-Maderno am Westufer des Sees verbrachten (hier geht's zum Bericht). Nach einem eintägigen Zwischenstopp zu Hause verwirrten wir unsere Hunde vollends und brachen nun erneut auf. Sehr zu Mia`s Missfallen. Wie? Schon wieder mit dem Auto weg? Muss das sein?!

Weil wir die gebuchte Wasservilla erst am Nachmittag beziehen konnten, ließen wir den Tag ruhig angehen. Gegen Mittag holten wir noch frischen Fisch und Steaks. Im Floating Village war Selbstversorgung angesagt. Zwar hatten wir vor allem an meinem Geburtstag mit einem Lieferdienst geliebäugelt. Doch das wird dort nicht angeboten und ins Restaurant wollten wir wegen der Hunde nicht. Dann lieber gemütlich grillen, da hatten wir alle mehr davon.

Alle Koffer und Taschen wieder ins Auto gepackt, düsten wir schließlich gegen 12.30 Uhr los.

So ruhig die Autofahrt nach Italien vor ein paar Tagen war, so anstrengend kam uns die weitaus kürzere Strecke nach Franken nun vor. Deutschlands Autobahnen sind einfach eine Katastrophe. Voll bis oben hin, dazu unfähige Autofahrer, die mit 80 km/h vor sich hin tuckeln. Also manchmal möchte man ja schon …

Dazu Baustellen und Umleitungen ohne Ende. Durch eine Baustelle fuhren wir dann sehr zum Ärger der Bauarbeiter „doch noch schnell durch“. Upsi, hat ja (fast) keiner gesehen. Hätten sie die Tafel dazu doch nur etwas früher aufgestellt.

Bild Und so kamen wir auf vielen Umwegen, aber doch, gegen 15.15 Uhr endlich am Floating Village an. Eine Viertelstunde vor Ankunft sollte ich dort anrufen, um uns anzumelden. Das tat ich dann auch und bekam Instruktionen über den Parkplatz sowie einen Zahlencode fürs Schloss. Aha.

Die Erklärung für den Parkplatz war so verwirrend, dass wir ihn schon mal gar nicht fanden. Der nette Parkplatzeinweiser kannte die Problematik wohl schon, lachte, und schickte uns – erneut mit sehr umfangreichen Ausführungen – in eine Richtung. Mist! Falsch abgebogen, er winkte uns. Drei Sekunden später standen wir erneut bei ihm. Also noch einmal erklären lassen, noch einmal nur die Hälfte verstanden. Wir versuchten es erneut.

Lt. Beschreibung sollten wir nun hier … oder nicht … oder doch? Doch, genau, wir müssen hier diesen kleinen Fußweg hinab fahren. Genau so hat er es uns gesagt. Wir waren verwundert, aber wenn er meint …? Am Fußweg dann große Beschimpfungen auf uns, was wir hier machen würden. Schlagabtausch zwischen Bayern und Franken. Und wieder ist klar: Franken ist eben nicht Bayern; eindeutig!

Nach einigen Metern dann endlich: Die Rezeption des Floating Villages, untergebracht in einem Silber verkleideten Wohnanhänger aus den 60ern. Völlig durchgeschwitzt meldete ich mich an, um dann zu hören: Nein, der Parkplatz ist 'da oben'. Gggrrrr! Da kommen wir doch gerade her? - Egal. Jetzt erst einmal die Koffer aus dem Auto, denn die werden per Boot zu unserer Villa gebracht. Zurück ins Auto und erneut den Parkplatz gesucht. Wieder am freundlichen Parkwächter vorbei. „Hier sind wir wieder!“ ;-) Ach ne, da is' er ja. Hätten sie einfach nur gesagt: Einmal um den Parkplatz rum und an der Kurve befinden sich die Plätze fürs Village, wäre alles klar gewesen. Aber mit den zig „links, rechts, oben, unten“ kann ja keiner was mit anfangen. Alles nicht so einfach hier. - Den Zahlencode fürs Schloss brauchte ich im Übrigen auch nicht; das Schloss war nämlich schon geklaut. ;-)

Bild Durchschnaufen, Hunde packen und los geht's. Während unser Gepäck schon auf dem Wasser schipperte, ging es mit den Hunden zu Fuß zur Villa. Das wackelige Boot wollte ich ihnen nicht zumuten. Eigentlich werden damit auch die Gäste zu den Häusern gebracht.

Knapp 800 Meter legten wir zurück, dann passierten wir das Tor zum Village. Hier hat man nur mit Chip einen Zugang, also nur gebuchte Gäste. Und wie es immer so ist: Natürlich war der Weg von Zaungästen versperrt. Hauptsache, man steht mit allen erdenklichen Rädern direkt vor der Tür. Dann der doofe Blick, dass ausgerechnet wir einen Schlüssel haben und sie nicht. Prompt folgte ein blöder Spruch mit Blicken von oben nach unten auf uns: SIE haben hier gebucht? Das ist doch bestimmt teuer, oder? Da muss man wohl im Lotto gewinnen, um sich das leisten zu können? - Unsere Antwort zurück: Nein, arbeiten reicht schon völlig aus. - Dämliche Fragen erfordern dämliche Antworten.

An unserer Wasservilla angekommen, wartete schon eine junge Frau auf uns, die uns schließlich das Haus näher erklärte. Sie wies uns gleich darauf hin, dass das Türschloss etwas haken würde. Tatsächlich hatten wir auch ständig unsere Probleme damit, die Tür abzuschließen. Das kannten wir doch irgendwoher? Genau! In Italien war das Türschloss auch sehr kompliziert mit drei Mal rechts und zwei Mal links drehen. Ein einfaches Schloss scheint es heutzutage nicht mehr zu geben.

Bild Alle Schalter, die Klimaanlage, den Holzofen sowie die Küche und auch die nötigen Sicherheitsvorkehrungen anhand einer umfangreichen Check-Liste erklärt bekommen, verabschiedete sich die Dame von uns und wir sahen uns erst einmal in aller Ruhe im Haus um.

Das Floating Village verfügt über insgesamt 19 Häuser in vier verschiedenen Ausstattungsvarianten. Wir hatten das Haus „Wood“ erhalten; ganz im skandinavischen Stil eingerichtet und somit genau mein Favorit. Schlichte Eleganz in warmen Holztönen, nordische Klarheit und stylische Möblierung. Hier fühlte ich mich auf Anhieb wohl.

Die Villa hat eine Größe von insgesamt 67 qm, wobei Terrasse und Dachterrasse dazu zählen. Das Haus betritt man über eine der Türen zum Schlafzimmer, wovon es zwei mit jeweils einem Doppelbett gibt. Einmal hier hindurch, steht man im kombinierten Wohn- und Küchenraum. Die Küche verfügt über zwei Küchenzeilen mit ausreichend Stauraum oben und unten sowie einem Backofen, einer Spülmaschine, einer Filter-Kaffeemaschine, Wasserkocher und qualitativ sehr hochwertigen Küchenutensilien. Das Geschirr ist farblich genau aufeinander abgestimmt, was meinem Perfektionismus sehr entgegenkam. Von allen Gläsern, Tellern, etc. gibt es mehr als genug. Ein kleines Highlight ist der Elektrogrill, der uns in seiner Einfachheit gleich so gut gefallen hat, dass wir ihn kurzerhand für unsere künftigen Camping-Abenteuer bestellt haben.
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Im Wohnbereich findet man eine große Couch, die ggf. zu einer weiteren Schlafmöglichkeit umgeklappt werden kann. Dazu ein großer Esstisch. Das gesamte Haus besteht aus Glasfronten und -türen, so dass man quasi von überall einen Blick aufs Wasser hat. Einmal durch den Raum hindurch, betritt man die Floating-Terrasse und genießt von hier aus einen fantastischen Blick auf den See und/oder den Yacht-Hafen sowie auf die übrigen Floating-Villen. Die Terrasse bietet einen Tisch mit sechs Stühlen, zudem sind zwei Liegen vorhanden sowie ein Sonnensegel und ein ausklappbarer Schirm.

Das absolute Highlight ist allerdings die Dachterrasse. Diese ist ausschließlich über eine steile Treppe am Eingang der Villa zu erreichen. Eine gemütliche Rattan-Lounge sowie ein großer Schirm machen den Platz hier zu etwas ganz Besonderem. Beide Terrassen haben mir so gut gefallen, dass man teilweise hin und her gerissen war, wo man sich jetzt eigentlich aufhalten soll.

Während sich Toni auf den Weg zum Einkaufen machte (im Nachbarort gab es einen Supermarkt) und für die Versorgung der nächsten Tage zuständig war, richtete ich uns häuslich ein. Koffer ausgepackt, Betten überzogen (Bettwäsche ist vorhanden, wegen der Hunde habe ich allerdings eine eigene mitgenommen), die Terrasse aufgebaut und endlich hingesetzt. Was für ein schönes Fleckchen.

Auch mit dem Wetter hatten wir wirklich Glück. Die Sonne schien vom Himmel, nur hier und dort mal ein paar Wolken, aber sehr warme Temperaturen. Hervorragend.

Bild Mit frischem Gebäck und Kaffee machten wir es uns auch sogleich auf der Dachterrasse bequem. Die Hunde genossen ihren persönlichen „Aufzug“-Service. ;-) Selbst wären sie niemals die steile Treppe hoch gekommen.

Benita merkte man richtig an, wie gut es hier hier gefiel. Auf der Anhöhe, mit Blick auf den See und einen Teil der Villen war sie beschäftigt. Sie guckte, genoss die gute Luft (die Nase war in stetiger Bewegung) und schlief irgendwann voller Erschöpfung ein. Benita ist eben ein Reisemädchen und gerne unterwegs; einfach mal was anderes sehen. Aber auch Mia war deutlich entspannter als in Italien. Auch sie war neugierig und fühlte sich sichtlich wohl. Ob es das Entspannungshalsband war, welches wir ihr kurzfristig noch geholt hatten oder einfach die Tatsache, dass sie das Reisen inzwischen eher gewöhnt war; wir wissen es nicht. Aber es war schön zu sehen, dass auch sie langsam ihren Spaß daran fand.

Rund zwei Stunden hier oben verbracht, ging es gegen 19 Uhr wieder nach unten. Wir hatten Hunger und so gab es … tadaaaa … Chicken Wings. ;-) Einfach, aber lecker. Der „Schwan des Hauses“ bog prompt um die Ecke und war ganz schön aufdringlich. Er wollte unbedingt etwas zu Essen haben. Als er nichts bekam, machte er keinen Hehl aus seinem Unmut und klopfte lautstark gegen das Holz. Kurzzeitig war ich mir nicht sicher, ob er nicht gleich auf die Terrasse watscheln würde. Aber das ließ er dann doch sein. Irgendwann drehte er sichtlich entnervt ab und drangsalierte andere Gäste wie auch die umher schwimmenden Enten.

Bild Gegen 20 Uhr machten wir uns mit den Hunden auf einen kleinen Spaziergang. Durch die Anlage hindurch erreichten wir auch gleich wieder die kleine Parkanlage. Die Sonne neigte sich langsam dem Horizont zu, es war inzwischen auch nicht mehr ganz so heiß und somit ein wirklich schöner Spaziergang. Als wir jedoch wieder in die Nähe von Leuten kamen, genauer gesagt in Richtung des Strandes, war es Mia schnell wieder zu viel und wir drehten um.

Am Steg zahlreiche Fotos geschossen, machten wir es uns wieder auf der Dachterrasse bequem und genossen einen wundervollen Sonnenuntergang. Was für ein schöner Anblick, ein wahres Highlight und sicher einer der schönsten Orte dafür am Brombachsee.

Die restlichen Chicken Wings gegessen, ließen wir den übrigen Abend gemütlich mit Karten spielen ausklingen. Auch die Abendstimmung hier war unbeschreiblich. Der Mond war so nah wie schon lange nicht mehr.

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