5. Tag:
Jumeirah Beach – Burj al Arab – Madinat Jumeirah – La Mer – Global Village


Schon um 07.30 Uhr klingelte mich der Wecker aus dem Bett. An Ausschlafen war auch in diesem Urlaub nicht zu denken. Aber das war auch gar nicht geplant. Wer viel sehen will, muss früh auf den Beinen sein.

Nach einem kurzen Frühstück und Rucksack packen, ging es heute mal mit dem Shuttle-Bus des Hotels zum Kite Beach am Jumeirah Beach. Dieser kostenlose Service wird täglich vom Flora al Barsha Hotel angeboten (09.00 Uhr hin, 13.00 Uhr zurück – Anmeldung einen Tag vorher). Das bot sich an, denn zum Jumeirah Beach wollte ich ohnehin.

So modern und entspannt die bisherigen Metro- und Busfahrten waren, so chaotisch war es heute. Der Kleinbus (links 2er-Reihe – rechts 1er-Reihe) wirkte wie gerade eben aus dem Museum hervor geholt. Heruntergekommen und wackelig. Highlight des Busses: Man konnte noch Zwischensitze ausklappen, dann wurde es so richtig schön kuschelig mit den Mitreisenden. :-) Dazu passte die schlechte Laune des Fahrers. Weil er ein paar Minuten warten musste, fing er wild zu Hupen an, schimpfte und stürmte mit rotem Kopf hinaus. Die Fahrt glich dann eher einer Achterbahnfahrt. Ich wusste nicht, dass sich so ein Bus so in die Kurven legen kann … Zum Glück dauerte die Fahrt nur gute 15 Minuten. Länger hätte es der Großteil wohl auch nicht ausgehalten.

Bild Leider war das Wetter heute Morgen noch stark bewölkt. Ursprünglich war sogar Regen vorher gesagt, den gab es aber nicht. Während sich der Großteil der Hotelgäste einen Platz am Strand suchte (die Auswahl war riesig – es war nämlich keine Menschenseele zu sehen), spazierte ich ganz gemütlich entlang des Jumeirah Beach in Richtung Burj al Arab, das ich weiter hinten bereits erkennen konnte.

Der Kite Beach gehört zu den schönsten Stränden Dubais und bietet sowohl für Badefreunde als auch für Gourmets und Sportfans allerlei Möglichkeiten. Hier kann man sich die Ausrüstungen zu zahlreichen Wassersportarten ausleihen oder auch einfach nur eine Runde Beachvolleyball spielen. An den Foodtrucks gibt es kleine Snacks und wer Lust hat, kann entlang der breit ausgebauten 14 km langen Laufstrecke joggen.

Bild Generell fand ich die Promenade hier richtig schön gestaltet. Rad- bzw. Scooterwege getrennt von Fußwegen, diese wiederum getrennt von der Jogging-Strecke. Somit hat hier wirklich jeder Platz und niemand geht dem anderen im Weg um. Fahrräder und Scooter können ebenfalls ausgeliehen werden; diese stehen alle paar hundert Meter in Hülle und Fülle zur Verfügung. Ebenfalls alle paar hundert Meter gibt es überdachte Sitzgelegenheiten.

Knapp fünfzig Minuten brauchte ich vom Kite Beach bis zum Burj al Arab – allerdings auch mit einem kurzen Abstecher zur Al Muherabah Moschee. Während des Wegs traf ich kaum Menschen; dafür die ein oder andere Katze, die jedoch allesam sehr mitgenommen aussahen. Die direkt hinter der Promenade liegenden Appartementanlagen sahen zum jetzigen Zeipunkt verwaist aus.

Bild Kurz vor dem Burj al Arab endet der öffentliche Strand. Zumindest aktuell, denn derzeit wird an einem weiteren großen Projekt gebaut: Marsa Al Arab. Die neue Lifestyle-Destination besteht aus zwei Inseln, deren Mittelpunkt das Luxushotel Burj Al Arab ist und bleibt. Es soll sich vor allem auf Familien mit Kindern konzentrieren und neben einem Yachthafen auch eine Vielzahl an Freizeitaktivtitäten bieten.

Schon jetzt zu sehen ist der Bau des Jumeirah Marsa Al Arab Hotels, das im Herbst 2023 eröffnen soll. Während das Burj al Arab in ihrer Form einem Segelschiff gleicht und das daneben liegende Jumeirah Beach Hotel eine Welle verkörpert, soll die Neueröffnung dieses Hotel mit seiner Yacht-Optik die Ozean-Trilogie vervollständigen. Und tatsächlich ist es auch sofort als Yacht zu erkennen. Ob schön oder nicht … imposant ist es in jedem Falle. Und ja auch noch gar nicht fertig. :-)

Spitze an Spitze – allerdings auf der Landseite – entsteht jedoch noch ein ähnliches Gebäude. Ob es zum Hotel gehört oder ein Geschäftsgebäude wird, habe ich noch nicht herausgefunden.

Vorbei am Jumeirah Beach Hotel, erreichte ich das Burj al Arab, das man allerdings nur von der Straße aus bewundern kann. Zu Recht darf die Anlage nur von Hotelgästen betreten werden – oder eben solchen, die eine Tea-Time oder sonstige Veranstaltungen gebucht haben. Ich erinnerte mich an unseren ersten Aufenthalt 2005 in Dubai. Damals hatten wir uns tatsächlich eine Tea-Time im Burj al Arab gegönnt. Zum damaligen Zeitpunkt war es 'das' Highlight der Stadt, eines der luxuriösesten und spektakulärsten Hotels der Welt. Ich denke gerne daran zurück. Es war jeden Cent wert und wirklich ein unglaublich schönes Erlebnis.

Bild Immer entlang der Jumeirah Street spaziert, erreichte ich nach einer Weile den Souk Madinat Jumeirah im gleichnamigen Hotelkomplex. Diese Hotelanlage ist seit Jahren ein Traum von mir. Hier stimmt einfach alles. Der Preis allerdings nicht, weshalb ich es noch nie zu einer Übernachtung hier geschafft habe. Aber irgendwo gibt es einfach Grenzen.

Also kam ich heute eben mal wieder nur zu Besuch und sah mich erneut im Souk näher um. Irgendwie gehört er bei jedem meiner Dubai-Aufenthalte dazu. Dieser arabische Markt ist eine schöne Mischung aus Tradition und Moderne. Trotz seiner Beliebheit ist es nie zu voll und man kann gemütlich durch die Gänge streifen. Ob Kunsthandwerk, Souvenirs oder auch Mode: Hier ist für jeden was dabei. Eigentlich gar nicht geplant, kam ich schließlich vollbepackt aus einem Laden wieder. Mitbringsel und Geschenke für die Familie.

Auch einige Restaurants sind zu finden, die allesamt einen schönen Blick auf das Wasser bieten. Auch ich holte mir bei Costa einen leckeren Kaffee mit Donut, setzte mich auf die Terrasse und genoss einfach nur den Ausblick auf das Burj al Arab und den Wasserweg, der sich 5 Kilometer weit durch das Madinat-Resort schlängelt. Wer möchte, kann hier eine kleine Abra-Tour unternehmen und sich durch die Hotelanlage treiben lassen.

Noch ein wenig durch die Hotelanlage gestreift, einen weiteren Teil des Souks besucht und zahlreiche Fotos geschossen, ging es über das Hotel Al Qasr zur nächsten Bushaltestelle Burj al Arab Hotel 2 an der D94. Dazu musste ich zwar erst mal wieder einige hundert Meter zurück, da es nur begrenzt Fußgängerüberwege gibt, aber kaum angekommen, brauste auch schon wieder der Bus daher. Gutes Timing!

Bild Auch diese Linienbusse können bequem mit der NOL-Card bezahlt werden, was vieles einfacher macht. Obwohl es ein moderner Bus war, glich auch diese Fahrt eher wieder einer Achterbahnfahrt. Warum musste ich mich aber auch in die erste Reihe setzen? Hupen, dicht auffahren, stark abbremsen … das ist schon eine etwas eigenartige Fahrweise.

Rund 40 Minuten dauerte die Fahrt, schnurgerade entlang der Jumeirah Beach Road D94 zur Haltestelle Century Plaza 1. Beim Aussteigen muss man flott sein. Der Bus bleibt 10 Sekunden stehen. Wer dann nicht draußen ist, hat Pech gehabt.

Ein Stückchen die Jumeirah Beach Road wieder zurück spaziert und in die 39 S Street eingebogen, erreichte ich nach wenigen Minuten den Eingangsbereich von La Mer und war gespannt, was mich in diesem Stadtviertel erwarten würde. Bisher hatte ich im Internet nur ein paar wenige Bilder gesehen. Für mich war diese Gegend absolut neu.

Dubais Szeneviertel La Mer liegt an der langen Küstenlinie auf Höhe der Jumeirah Moschee und bietet fantastische Ausblicke auf die Skyline von Dubai und den Arabischen Golf. Im Oktober 2015 eröffnet, findet man hier auf 2,5 Kilometer Länge und ca. 1,2 Quadratkilometern eine familienfreundliche Destination, in der Essen, Shopping, Strand & Vergnügen groß geschrieben werden. Das gesamte Areal gleicht ein wenig den Strandvierteln in Kalifornien und ist unterteilt in North Island und South Island. Beide mit dem Freizeitzentrum mit über 130 Geschäften und Restaurants verbunden. In dessen Zentrum 'The Wharf' findet man außerdem den Laguna Wasserpark sowie ein Kino, zahlreiche Freizeitmöglichkeiten und einen hübschen Springbrunnen.

Bild Dabei wurde viel Wert auf eine besondere Gestaltung gelegt – und das ist ihnen wahrlich gelungen. Das ganze Viertel ist eine Kombination aus Industrie-Design mit angespülten Hölzern, verrosteten Ankern, Fässern und Seilen. Dazwischen ein altes Auto, lustige Skulpturen und zahlreiche Sitzgelegenheiten. Auch findet man immer wieder kleine Foodtrucks oder Stände mit Eis, Getränken, Popcorn und Snacks. Ein für mich besonderes Highlight auch die vielen Street-Art-Motive. Man fühlt sich hier irgendwie inmitten eines amerikanischen Filmsets.

Beim gemütlichen Spaziergang lohnt es sich, die Umgebung etwas näher in Augenschein zu nehmen. Dann fallen einem auch die vielen liebevollen Details auf: Piratenschiffe, Lampen im Industrie-Design, Tierskulpturen oder auch hölzern-farbige Wegweiser. Fotomotive gibt es hier en masse. Allein schon die bunten Strandhütten, in denen Toiletten und Duschen untergebracht sind. Richtig hübsch gemacht.

Ebenso gibt es Strandliegen mit Schirmen, Cabanas stehen zur Verfügung und auch Wassersportfahrzeuge können ausgeliehen werden. Wer gerne mal einen Strandtag einlegen möchte und auf der Suche nach etwas Außergewöhnlichem ist, ist hier genau richtig! Hier kann man sich gut und gerne einen ganzen Tag aufhalten. In der Sonne relaxen, lecker essen, spazieren gehen und schwimmen.

Rund eineinhalb Stunden hielt ich mich hier auf, schlenderte mal hier und mal dorthin. Während am Strand eine Menge los war, traf man in 'The Wharf' teilweise auf keine Menschenseele, was natürlich vor allem fürs Fotografieren von Vorteil war.

Bild Wieder zurück zur Jumeirah Beach Road D94 hatte ich kaum die Bushaltestelle erreicht, als auch schon der Fahrer um die Ecke bog. Eingestiegen und Platz genommen, ging es von hier nun zur ca. zwanzig Minuten entfernten Bussines Bay Metro Bus Stop Seaside Station. Die Busverbindungen hier sind wirklich klasse. Die hatte ich bei meiner Planung (warum auch immer) erstmal gar nicht berücksichtigt und einige Taxi-Fahrten eingerechnet. Bus war mir natürlich deutlich lieber.

Von der Business Bay Metro-Station R26 ging es jetzt erst einmal nur zwei Stationen weiter zur R31 Equiti. Nachdem ich für meine Menschen schon das ein oder andere Mitbringsel organisiert hatte, wollte ich natürlich auch den Vierbeinern noch was Gutes tun. Während meiner Metro-Fahrten entdeckte ich direkt an der Sheikz Zayed Road einen großen Tierladen – da musste ich hin.

Während des Wegs streifte ich ein Autohaus nach dem anderen. Allerdings keine gewöhlichen, sondern alle vollbepackt mit hochpreisigen Luxus-Fahrzeugen. Wahnsinn! Ich glaube, ich habe noch nie so viele tolle Sportwägen auf einem Fleck gesehen. Maserati, Lamborghini, Porsche, Bugatti … da standen sie in allen Formen und Farben.

Ein paar Kleinigkeiten für meine Mäuse im Pet-Shop eingekauft, ging es nun wieder zurück zur Metro-Station R31 und eine weitere zur R32 Mall of the Emirates. Jetzt war erst einmal wieder Ausruhen angesagt. In der Lobby gönnte ich mir einen Kaffee, telefonierte mit zu Hause und machte mich schließlich schweren Herzens schon wieder ans Koffer packen. Morgen ging es schon wieder nach Hause.

Doch noch war nicht aller Tage Abend und so machte ich mich gegen 17.15 Uhr wieder auf den Weg zur Mall of the Emirates. Zweiter Versuch für das Global Village, nachdem es gestern Abend nicht geklappt hatte. Ich vergewisserte mich erneut an der Haltestelle Nr. 5. Ja, genau. Da steht es angeschrieben. Aber warum kam gestern der Bus nicht? Vorsichtshalber fragte ich den Mitarbeiter der RTA Dubai, der mir fröhlich mitteilte: Nein, der Bus zum Global Village startet 'da hinten', ich solle doch bei Haltestelle Nr. 2 warten. Ok. Gesagt, getan. Doch irgendwie war mir auch das nicht geheuer, denn dort stand ich komplett allein. Ich will ja nicht nerven, aber … vorsichtshalber noch ein weiteres Mal gefragt – jetzt aber direkt am Ticketschalter. 'Da hinten, wo schon alle stehen …!' Ich drehte mich um, blickte in eine vollkommem andere Richtung und und erschrak: Da standen sie … rund 50 Leute in Reih und Glied. Na wunderbar; das könnte eng werden.

Doch tatsächlich öffnete die Tür schließlich genau vor meiner Nase, ich stieg als Dritte ein und hatte Glück. Zwei von der Menschentraube kamen tatsächlich nicht mehr mit. Knapp 40 Minuten dauerte die Fahrt, zuerst durch Al Barsha hindurch, dann an der Dubai Hills Mall, dem Miracle Garden und dem Dubai Autodrome vorbei. Häuser waren hier nur noch vereinzelt zu sehen, dafür häufen sich die Parks und Freizeiteinrichtungen. Der perfekte Ort. Erstens stört man hier niemanden, zweitens kann man die Parks beliebig erweitern – unbebaute Wüste ist ja genug vorhanden.

Bild Und dann sah man es auch schon: Das Riesenrad des Global Village und den pompösen Eingang … wir fuhren tatsächlich erst einmal fünf Minuten um den Park herum – so konnte man seine Größe gut ausmachen. Schon jetzt war ich nur am Staunen. Whow! Das sah ja toll aus! So groß hatte ich es gar nicht erwartet.

Der Autoparkplatz war schon gut gefüllt. Die Busse fuhren im Sekundentakt ein. Ausgestiegen und vorsichtshalber nochmal nachgehakt, ob die Rückfahrt auch wirklich genau hier wieder startet, machte ich mich auf den Weg zum Ticketschalter. Davon gibt es hier eine ganze Menge, so dass ich trotz des Ansturms nicht warten musste. 22 AED Eintritt bezahlt, ging es schließlich noch durch eine Sicherheitskontrolle. Jedes gescannte Gepäck wurde mit einer Banderole gekennzeichnet.

Und da stand ich nun: Inmitten des Global Village. Ich fühlte mich um Jahre zurück versetzt, als ich mit 16 Jahren das erste Mal das Disneyland in Paris besucht hatte und anfangs nur mit offenem Mund da stand. Genauso ging es mir jetzt auch. WHOW! WHOW! WHOW! Da tritt man durch ein Tor und ist plötzlich in einer vollkommen anderen Welt angekommen. Einer Welt voller Freude und Neugier, positiver Vibes und fern ab jeglicher negativer Gedanken – einer echten Märchenwelt!

Bild 1996 erstmals auf einem kleinen Gelände neben dem Dubai Creek im Stadtteil Deira eröffnet, wurde es 2005 auf den heutigen Platz verlegt und öffnet in den Wintermonaten von (etwa) Oktober bis (etwa) April jeweils ab 16 Uhr seine Pforten (die genauen Zeiten bitte der Website entnehmen, da diese von Jahr zu Jahr variieren – auch die Uhrzeiten können je nach Wochentag unterschiedlich sein).

In diesem Shopping- und Entertainment-Freizeitpark reist man innerhalb weniger Stunden einmal um die Welt. Über 75 Länder stellen in mehr als 30 Pavillons ihre Handwerkskünste und Traditionen vor, auch die jeweiligen Spezialitäten kann man in Restaurants, kleinen Food-Courts oder direkt ab Imbiss-Stand probieren. Ob arabische Gewürze und Abayas, afrikanische Masken, köstlicher Honig aus dem Jemen oder Teppiche aus dem Iran und Afghanistan. Hier findet man nahezu alles, was das Herz begehrt. Hier bekommt man durch die vielen Gerüche, Dekorationen und Geräuschen tatsächlich das Gefühl, gerade eben in dem jeweiligen Land zu sein.

Praktisch: Für den Großeinkauf stehen Angestellte zur Verfügung, die einen mit Einkaufswagen begleiten. Während man im Pavillon shoppt, warten sie draußen und bewachen bzw. transportieren die Einkäufe. Andere wiederum reisen gleich mit Trolley an.

Bild Doch am beeindruckendsten (und ich glaube, nicht nur für mich) sind die fantastischen Gebäude, die es hier rund herum zu sehen gibt. Ob ein russischer Palast, der Schiefe Turm von Pisa, der Eiffelturm, der Tempel von Luxor oder auch das pompöse Taj Mahal, auch einen thailändischen Floating Market gibt es. Jedes Land präsentiert sich mit den schönsten Gebäuden, die sein Land zu bieten hat. Betritt man schließlich die großzügig angelegten Pavillons, findet man auch drinnen noch das ein oder andere Highlight. So herrlich diese Fassaden im Hellen sind. Sobald es dunkel wird, erstrahlen sie in den buntesten Farben, die teilweise alle paar Sekunden wechseln. Kitschig? Sicher! Aber auch unglaublich schon anzusehen. Das gesamte Gelände wurde mit so vie Liebe, so vielen Details gestaltet.

Zwischendurch trifft man auf Luftballonverkäufer, es gibt Zuckerwatte, von einer Rikschah werden Suppen verkauft. Man weiß wirklich nicht, wo man zuerst hinsehen soll. Am liebsten würde man von allem probieren, sich überall hinsetzen, alles auf sich wirken lassen. Und ist doch getrieben davon, auch 'das da hinten' anzusehen, 'dort muss ich auch noch hin', 'was blitzt denn hier hervor'?

Auch eine World Culture Stage gibt es. Eine große Bühne, ein richtiges Amphi-Theater, mit Darbietungen aus einer Kombination von Magie, Musik & Comedy. Dazwischen zahlreiche, einladende Restaurants. Und wem das alles noch nicht reicht: Auch einen eigenen, etwas abgetrennten Park mit Fahrgeschäften gibt es. Riesenrad, Achterbahn, Los- und Schießbuden. Ich gebe zu: Diesen Bereich habe ich nicht besucht, da es für mich nicht so ganz zum restlichen Park gepasst hat und ich die Magie hier nicht verlieren wollte. Denn bei den Fahrgeschäften war es einfach nur laut und wuselig.

Ich streifte kreuz und quer durch den Park. War mit Filmen und Fotografieren beschäftigt. Mit Staunen. Mit einfach nur 'zusehen'. Mit dem ausgiebigen Betrachten der liebevoll gestalteten Fassaden. Dem Wechselspiel der Lichter. Den vielen Kleinigkeiten und Skulpturen, die es an jeder Ecke zu sehen gab. Ihr seht: Absolute Begeisterung!

Hatte ich mich anfangs nur auf die Außenfassaden konzentriert, besuchte ich nach und nach auch die einzelnen Pavillons. Die Masse an Waren, die es hier zu kaufen gab, war schon enorm. 'Zum Glück' entsprach die Mode nicht meinem Geschmack. Es war vorzugsweise arabische oder indische Mode, nichts, was ich zu Hause tragen würde. Aber dennoch interessant anzusehen.

Bild Vollkommen fasziniert war ich allerdings von der 'Gewürz-Halle'. Auch wenn es natürlich nicht so traditionell ist wie am Creek (im alten Dubai) … die Auswahl war schon enorm, die Darstellung der Ware toll und alles in allem einfach nur wieder 'whow'. Interessanterweise sah man in diesen Pavillons zu 95% Araber einkaufen; die Touristen waren dann doch eher mit Essen und Fahrgeschäften beschäftigt. :-)

Immer wieder wurde ich von den Herren angesprochen. Der eine ließ mich einen frisch gepressten Saft probieren, der andere wollte mir unbedingt seine 30 verschiedenen Honig-Sorten erklären. Blöd nur, dass ich Honig nicht mag. Ich versuchte, es ihm zu erklären – er konnte es gar nicht glauben! Wie kann man Honig nicht mögen?

Dieses Anquatschen fand ich allerdings zu keinem Zeitpunkt störend. Man kommt mit den Leuten ins Gespräch, sie freuen sich, wenn man sich für ihr Produkt interessiert. Ich muss nur für mich selbst lernen, dass ich nicht aus Nächstenliebe überall etwas kaufe. Was ich nicht will oder brauche, kaufe ich auch nicht. Da können sie es mir noch so schmackhaft machen.

Es ist schwierig, diesen Ort in Worte zu fassen. Man muss es wirklich selbst gesehen und erlebt haben. Mittendrin stehen. Ich habe versucht, das alles für meine Familie in Videos festzuhalten. Aber das ist schwierig. Die Dimensionen kann man nicht einfangen.

Nachdem ich über zwei Stunden nur herumgelaufen bin, bekam ich dann doch langsam mal Hunger. Die Auswahl war wirklich riesig und am liebsten hätte ich überall etwas probiert. Doch auf die Food-Trucks hatte ich wenig Lust; ich brauchte jetzt unbedingt was zum Hinsetzen. Und so wählte ich ein libanesisches Restaurat. Platz ganz vorne mit Blick auf das Treiben. Ach, war das schön. Das Essen war mal wieder unglaublich lecker und erstaunlich günstig. Generell sind die 'Nebenkosten' hier gar nicht so hoch wie man es in Freizeitparks erwartet. Sehr angenehm und sehr familienfreundlich.

Nach rund dreieinhalb Stunden verabschiedete ich mich langsam wieder von diesem wundervollen Ort. Widerwillig, aber ich war hundemüde, hatte noch eine gute Stunde zurück zum Hotel – und hier ja auch alles soweit gesehen. Ich überlegte kurz, ob ich nicht vielleicht doch nochmal … eine Runde …? Aber meine Füße meinten: Nein!

Zurück an der Bushaltestelle, dauerte es keine fünf Minuten, bis der Bus auch schon wieder zum Einstiegen bereit war. Ich lehnte mich zurück und war einfach nur glücklich. Glücklich über diesen gelungenen Abend und die vielen neu gewonnenen Eindrücke.

Gegen Mitternacht fiel ich todmüde ins Bett.

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