6. Tag: Candelaría, Santa Cruz de Tenerife & San Cristóbal de La Laguna


Ursprünglich war für heute eine Fahrt in den Nordwesten der Insel geplant, aber irgendwie geisterte nach wie vor die Fischhalle in Santa Cruz in meinem Kopf herum und so warf ich noch gestern Abend ganz vorsichtig den Vorschlag in den Raum, ob wir heute nicht vielleicht noch einmal dorthin wollen? Meine Freundin musste nicht lange überlegen: Aber klar doch!

Bild Auf dem Weg legten wir einen Stopp in Candelaria ein, einem Wallfahrtsort mit der berühmtesten Kirche der Kanaren, der Basilica de Nuestra Señora de la Candelaria. Das Auto stellten wir direkt gegenüber des Rathauses auf einem großen Parkplatz ab und spazierten in Richtung Innenstadt.

Gerade mal 20 Kilometer ist Candelaria von Teneriffas Hauptstadt Santa Cruz entfernt. Hier ist es bedeutend ruhiger und ländlicher und dennoch bietet sie zeitgemäße Lebensqualität und sage und schreibe ganze 12 Strände.

Am Ende der Calle Obispo Pérez Cáceres, der Fußgängerzone, erreichten wir die Plaza de la Patrona de Canarias, ein großzügig angelegter Platz, in dessen Mitte noch ein moderner Weihnachtsbaum zu sehen war.

Bild Direkt am Wasser stehen hier neun lebensgroße Bronzefiguren, welche die letzten Guanchenkönige darstellen. Die Wellen schlugen teilweise so hoch gegen die Mauer, dass man hier schnell mal eine kleine Dusche abbekam.

Die Basilika de Nuestra Señora de la Candelaria wurde anstelle einer kleinen Kirche errichtet und ist seit 1959 Mittelpunkt der Stadt. Der 45 Meter hohe Turm mit dem Holzbalkon soll die Gläubigen schon von weitem anziehen.

Im Inneren der Kirche sind zahlreiche Gemälde zu sehen, zwei Wandbilder beschützen die "Schwarze Madonna" über dem Altar. Mich persönlich hat das Bild "Playa Soccoro" vollkommen fasziniert. Eine Seltenheit, dass mich ein Bild so gefangen nimmt.

Bild Nach dem Besuch der Basilika spazierten wir noch die Einkaufsstraße entlang und kauften in einem Gewürzladen kräftig ein. Eher durch Zufall entdeckten wir schließlich eine große Krippe, die uns neugierig machte.

Krippenszenarien sind bei den Canarios sehr beliebt. Viele bauen sich im heimischen Wohnzimmer aufwändige Krippen auf, hier in Candelaria war auf mehreren Metern eine unglaublich detailgetreue Landschaft zu sehen. Nahe liegenden Orte wurden nachempfunden, Märkte und Feste dargestellt. Den Schluss bildete die Weihnachtskrippe mit den Heiligen Drei Königen.

Nun ging es auf direktem Wege weiter nach Santa Cruz. Unser Auto stellen wir wie auch schon beim letzten Mal unterhalb der Avenida Marítima ab, doch heute hatten wir echt Mühe, überhaupt noch einen Parkplatz zu bekommen. Das ist eben der kleine, aber feine Unterschied zwischen Wochenende und Werktag.

Bild Ein Runde durch den Mercado Nuestra Señora de África gedreht, steuerten wir schließlich die Fischhalle und dort die "Pescaderia Marisqueria Nicomedes" an. Unglaublich, aber auch unter der Woche war hier eine Menge los und wir ergatterten gerade noch so zwei Plätze im hintersten Eck. Wir ließen uns erneut kulinarisch verwöhnen, bestellten Muscheln und Gambas, dazu einen Prosecco. Das Leben kann so schön sein!

Im El Corte Inglés war heute weitaus weniger los als bei unserem ersten Besuch und so bummelten wir hier noch durch ein paar Abteilungen hindurch. Trotz der Rabattwochen hatte mich allerdings nichts besonders angesprochen und so machten wir uns auch langsam wieder auf den Weg, es wartete schließlich noch ein weiteres Städtchen auf uns.

La Laguna (eigentlich San Cristóbal de La Laguna) wird uns wohl auf ewig in Erinnerung bleiben, denn unser Navi hatte hier stets einen kleinen Zungenbrecher und führte uns schon die letzten Tage immer in Richtung "La la la, Laguna". Jetzt wollten wir uns das La, la, la mal genauer ansehen ...

La Laguna ist nach der Haupstadt Santa Cruz die bedeutendste Stadt der Insel und aufgrund der zahlreichen historischen Gebäude seit 1999 UNESCO-Weltkulturerbe. Aufgrund seiner Lage auf rund 550 m und den Nord-Ost-Passat-Wind ist es hier immer um ein paar Grad kühler als anderswo, was wir heute auch tatsächlich zu spüren bekamen.

Bild Ganz in der Nähe der Plaza San Cristóbal stellten wir das Auto in einer Parkgarage ab und marschierten in Richtung Innenstadt, vorbei an bunten Gebäuden, zahlreichen Kirchen und durch schön angelegte Parks hindurch. Etwas säuerlich aufgestoßen ist uns allerdings, dass hier für jede Kirche Eintritt verlangt wird. Das kennen wir von Spanien nicht und hat uns ehrlich gesagt auch davon abgehalten, die Kirchen zu besuchen.

Wir schlenderten kreuz und quer durch die Gassen und Straßen, doch irgendwie wurde es immer frischer, der Himmel zog sich zu und dann fing es auch noch zu Tröpfeln an. In einer Bäckerei einen schnellen Kaffee getrunken, entschieden wir uns zur Rückkehr. Der Tag hatte uns irgendwie geschafft, wir waren hundemüde und fröstelten ein wenig.

Nach einer knappen Stunde Fahrt wieder in El Médano angekommen, erwartete uns hier herrlichstes Frühlingswetter mit strahlendem Sonnenschein. In den Bergen hingen die dicken Wolken, vom Teide war gar nichts mehr zu sehen. Unsere Entscheidung, heute nicht in die Berge zu fahren, war also definitiv die richtige gewesen. Da hätten wir wohl nur bedeckten Himmel gehabt.

Zum Abendessen gab es mexikanisches Büffet, sehr lecker. Den restlichen Abend verbrachten wir wie gewohnt in der Bar.

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