2. Tag: Unterwegs in Santa Cruz de Tenerife


Erst einmal gemütlich ausgeschlafen und anschließend ein ausgiebiges Frühstück mit Blick aufs Meer genossen, machten wir uns gegen 10 Uhr langsam auf den Weg nach Santa Cruz. Sie ist nicht nur Teneriffas Hauptstadt, sondern auch Provinzhauptstadt der dazugehörigen Nachbarinseln La Palma, La Gomera und El Hierro und bildet eine schöne Kombination aus Tradition und Moderne.

Bild Die Fahrt von El Médano aus betrug eine knappe Stunde, über die Autobahn TF-1 leicht zu erreichen. Unser Auto stellten wir am kostenfreien Parkplatz unterhalb der Avenida Marítima ab. Interessanterweise war heute trotz des Samstages absolut nichts los. Wo sind nur all die Leute?

Über die schön angelegte Plaza de la Iglesia ging es weiter zur Plaza España, ein zentraler Treffpunkt mit künstlich angelegtem See, einer schönen Gartenanlage und zahlreichen Schatten spendenden Bäumen wie auch div. Skulpturen. Gesäumt wird sie von einer Touristeninformation sowie dem Cabildo Insular, dem Sitz der Inselregierung.

Plötzlich tauchte ein süßer, aufgeregter Podenco auf und es war mal wieder um mich geschehen. Ein kurzer Smalltalk mit dem Herrchen, dann bekam ich auch schon ein Nasenbussi von dem kleinen Kerl. Oh wie süß!

Bild Ganz gemütlich schlenderten wir die Promenade entlang und erreichten kurze Zeit später den Hafen von Santa Cruz. Heute hatte die AIDAsol hier festgemacht und prompt wurden wir von den Radausflüglern überholt. Unsere allererste Kreuzfahrt startete genau hier in Santa Cruz. Erinnerungen wurden wach. Unglaublich, wie schnell 12 Jahre vergangen sind.

Über diverse Querstraßen ging es nun in den Stadtkern hinein, weiter zur Calle Castillo, der Fußgängerzone. Doch dafür hatten wir jetzt keine Zeit, wir wollten weiter zum Mercado Nuestra Señora de África. Dieser hatte nur bis zum frühen Nachmittag geöffnet und natürlich wollten wir uns den Markt noch in aller Ruhe ansehen.

1943 im maurischen Zuckerbäcker-Stil erbaut, ist die Markthallte seitdem der Anlaufpunkt für alle, die frische Lebensmittel lieben. Hinter der rosafarbenen Fassade mit dem zierlichen Uhrturm findet man eine Art Karawanserei mit einzelnen kleinen Innenhöfen, die um einen großen Haupthof gruppiert sind.

Bild Obst und Gemüse, Käse, Nüsse, Süßwaren und Blumen werden genauso umfangreich angeboten wie Fisch und Fleisch. Besonders ansprechend sind auch die Gewürzstände, bei denen man sich die verschiedensten - natürlich auch typisch kanarischen - Gewürze je nach Belieben abpacken lassen kann. Das Highlight für mich bzw. uns war aber natürlich wieder der Fischmarkt. Trotz des eigenwilligen Geruchs könnte ich mich hier stundenlang aufhalten.

Das Wasser lief uns endgültig im Munde zusammen, als wir den Stand von "Pescaderia Marisqueria Nicomedes" erreichten. Das Angebot war überwältigend, Meeresfrüchte, wohin man nur sah. Wir waren uns schnell einig: Hier müssen wir zu Mittag essen! Einen letzten Platz direkt an der Theke ergattert, bestellten wir je einen Teller 'gambas blancas' und 'gambas rojas' und schmolzen dahin. Unglaublich gut, ein absoluter Genuss. Das hektische und laute Treiben der Spanier um uns herum war schnell vergessen, wir waren ganz und gar unserem Festschmaus ergeben.

Bild Ganz langsam machten wir uns wieder auf den Weg zurück in die Stadt und bummelten die Straßen entlang in Richtung Einkaufszentrum El Corte Inglés. Da der Koffer meiner Freundin die Anreise nach Teneriffa leider nicht überlebt hatte, musste nun ein neuer her.

Gestern war der eigentliche Weihnachtstag, denn in Spanien werden die Geschenke erst von den Heiligen Drei Königen gebracht. Und aus genau diesem Grunde war heute in den Einkaufszentren die Hölle los. Gutscheine wollten eingelöst, Waren umgetauscht werden, noch dazu die überall angekündigten 'rebajas'. Da waren also all die Menschen! Wir boxten uns durch die Massen hindurch, ein Koffer war zum Glück schnell gefunden. Jetzt aber wieder zurück; mir waren das eindeutig zu viele Leute, lieber kommen wir ein andermal wieder.

Meine Freundin hatte noch einen Supermarkt ausfindig gemacht, den wir auf dem Rückweg noch ansteuerten und uns mit Wein, Softgetränken und ein bisschen spanische Wurst für die Woche eindeckten.

Wieder im Hotel, legten wir eine kleine Pause ein, dann gab es auch schon wieder Abendessen. Ein Absacker an der Bar und dann ab ins Bett.

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