3. Tag: Cap de Formentor, Alcudia, Santa Maria & Silvester in Palma


Heute hatten wir den mit Abstand schönsten Tag unseres Kurztrips erwischt. Zwar war es die letzten Tage auch schon immer angenehm warm bei zwischen 15 und 18 Grad, die Sonne ließ sich jedoch nur selten blicken. Heute aber strahlte sie schon am Morgen vom Himmel. Juhuu! Perfekt für den geplanten Ausflug zum Cap de Formentor, denn dieser wirkt wirklich nur bei Sonnenschein.

Nach einem gemütlichen Frühstück fuhren wir schließlich über die Ma-13 unserem Ziel entgegen, vorbei an zahlreichen Oliven- und Mandarinenhainen, so manches Mal konnten wir sogar die Anfänge der Mandelblüte erkennen.

Vorbei an Marratxi, Santa Maria und durch Inca hindurch, bogen wir ab auf die Ma-2200 nach Pollença und zum Port de Pollença. Von hier aus führt eine sehr kurvenreiche Straße zum etwa 20 km entfernten Cap de Formentor. Die Straße ist bis zum Strand von Formentor inzwischen ganz gut "ausgebaut", sprich neu geteert. Bild Ab dem Strand allerdings ist sie noch in altem Zustand mit Schlaglöchern und stellenweise sehr engen Passagen. Im Sommer herrscht hier ein hohes Verkehrsaufkommen, auch Busse fahren hier en masse hoch, weshalb ein Besuch schnell zur Zerreißprobe werden kann. Im Winter dagegen ist hier kaum was los und auch während unseres Besuchs trafen wir auf nur sehr wenige andere Mietwägen. Busse kamen uns gar nicht entgegen. Herrlich ruhig!

Wir fuhren einige Kilometer, genossen die herrlichen Ausblicke über die Bergwelt und hinaus aufs Meer und erreichten schließlich den ersten Aussichtspunkt Mirador de Mal Pas, zugleich der größte und schönste Aussichtspunkt auf dem Weg. Am Parkplatz findet man ein Denkmal des Bauingenieurs der Straße, schließlich gelangt man über 200 Treppenstufen (schön in die Natur eingearbeitet) zu einer fantastischen Plattform mit Blick auf die Felsküste und die vorgelagerten Inseln. Hier war die Sonne richtig schön warm und wir genossen das frühlingshafte Wetter. Wunderbar! So einen 31. Dezember hatte ich noch nie!

Zum Platja de Formentor fuhren wir nicht, da uns dieser nicht interessierte. Wir blieben auf der Straße und fuhren die weiteren 10 km dem Leuchtturm entgegen. Vor allem das letzte Straßenstück bildet ein herrliches Motiv und ich freute mich riesig, dass wir es hierher mal wieder geschafft hatten. :-)

Nach einer kleinen Pause am Leuchtturm stiegen wir wieder ins Auto und fuhren langsam wieder zurück. Hier hätte ich es ewig ausgehalten, einfach nur dasitzen und auf das Meer starren … Aber für heute war noch einiges geplant und so mussten wir langsam wieder weiter.

Bild Wieder am Port de Pollença angekommen, nahmen wir die Ma-2220 und fuhren weiter nach Alcudia. Dort waren wir das letzte Mal 2003 und der Strand hatte uns damals so gut gefallen, dass wir gerne noch einmal hierher wollten.

Am Port d'Alcudia angekommen, stellten wir das Auto nahe des Strandes ab und gingen ein wenig spazieren. Wir mussten über die zahlreichen Hunde lachen, die hier herumtollten. Einer niedlicher als der andere … und das Hundeverbotsschild interessierte hier niemanden.

Über die Ma-13 fuhren wir schließlich wieder zurück in Richtung Palma, legten jedoch bei Santa Maria del Camí noch einen Stopp ein. Bekannte unserer Begleiter hatten sich hier erst vor wenigen Wochen eine mehrere Millionen schwere Finca gekauft und wir durften sie sozusagen als erstes besichtigen. Klar waren wir da gleich mit dabei, so etwas interessiert uns immer, denn wann hat man schon einmal die Gelegenheit, sich eine Villa auch mal von innen anzusehen?

Im kleinen Örtchen angekommen, stießen wir auch gleich auf das von Andreas bereits herausgesuchte Restaurant namens "Can Calet". Bevor uns die Immobilienmaklerin abholen kam, konnten wir noch gemütlich zu Mittag essen und wählten aus verschiedenen Tapas und Hauptgerichten.

Kurz nach 15 Uhr schließlich fuhren wir in Begleitung zur Finca, die etwas abseits liegt, keine eigene Adresse hat und wir somit vermutlich niemals alleine gefunden hätten. Auf den ersten Blick war ich regelrecht begeistert davon, fast schon wie ein kleines Schloss liegt es auf einer kleinen Anhöhe mitten im Nichts. Im Inneren hat es mich allerdings nicht 100%ig begeistert und ich kann bis heute die Summe nicht wirklich nachvollziehen. Doch der Ausblick von der Terrasse über die Umgebung und bis vor zum Meer ist schon traumhaft. Hier ist man wirklich mutterseelenallein, der nächste Nachbar ist sozusagen meilenweit entfernt. Ruhe und Entspannung pur.

Bild Eine knappe halbe Stunde hielten wir uns hier auf, dann ging es wieder zurück in den Ortskern. Da vorhin keine Zeit mehr für eine Nachspeise blieb, kehrten wir nochmals ins "Can Calet" ein und gönnten uns Mousse au Chocolat und einen Strudel.

Auf dem Rückweg nach Palma legten wir noch einen kurzen Stopp im Festival Park Marrtaxi ein, dem Outlet-Shopping-Center Mallorcas. Er ist inzwischen fester Bestandteil unserer Mallorca-Besuche geworden, doch heute wurden wir nicht fündig. Viele bekannte Geschäfte gab es schon längst nicht mehr, in der Zwischenzeit sieht hier alles etwas kruschiger aus.

Nach diesem ereignisreichen Tag ging es gegen frühen Abend schließlich wieder zurück zum Hotel. Ich wollte mich noch ein wenig für den Abend wappnen und mich ein bisschen ausruhen. Erfahrungsgemäß werde ich nämlich ausgerechnet an Silvester immer gegen 22 Uhr hundemüde und dem wollte ich mit einem Nickerchen entgegenwirken.

Ausgeschlafen und schick gemacht fuhren wir schließlich gegen 20 Uhr nach Palma und suchten das gebuchte Lokal "Provenzal" auf. Alles war schön gedeckt, wir bestellten á la carte und verbrachten beim Verspeisen leckerer Tapas einen richtig schönen Silvesterabend.

Eine Stunde vor Mitternacht stürzten wir uns schließlich ins Getümmel. Schon mehrmals hatte ich gelesen, dass sich die Spanier rund ums Rathaus treffen würden und genau dorthin wollte ich jetzt. Es stimmte: Direkt davor spielte eine Liveband, rund herum traf man auf zahlreiche Einheimische. Doch kaum in einer der Seitengassen verschwunden, war gähnende Leere. Witzig.

Bild Je näher der Jahreswechsel rückte, desto mehr Leute strömten zum Rathaus vor. Wir suchten uns einen anfangs leeren Platz etwas abseits davon, waren jedoch innerhalb weniger Minuten eingekreist von Menschenmassen. Es war schon toll, den Leuten zuzusehen. Wie sie gekleidet waren, in welcher Stimmung sie waren, was sie alles mit dabei hatten … Stellenweise hatte man den Eindruck, sie würden heute Fasching und nicht Silvester feiern, so bunt und durchgeknallt war ihre Kleidung. Mit bunten Perücken, Tröten, aber auch mit Sekt und Weintrauben wartete jeder auf den Countdown. Der Lärm der Leute und der Böller übertönte das Glockengeläut des Rathauses und letztendlich wünschten wir uns gleich drei Mal ein gutes neues Jahr … ups, erst beim letzten Mal war es dann auch wirklich richtig. ;-)

Es war eine ausgelassene Stimmung, die die Spanier hier verbreiteten und mit viel Vorfreude auf das neue Jahr zogen wir langsam weiter in Richtung Hafen. Feuerwerksmäßig war nicht soo viel geboten, bei den Spaniern gibt es das nicht so ausgeprägt wie bei uns, doch das störte uns nicht. Von der Kathedrale aus konnten wir dennoch vereinzelt ein paar Raketen sichten, bis wir uns gegen 1.30 Uhr langsam wieder auf den Weg zum Hotel machten. Wir waren ganz schön müde, aber auch happy über den heutigen Tag. Endlich konnte ich auch das Silvesterfest mal auf Mallorca miterleben.

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