3. Tag: Wanderung im Tal von Sóller (Sóller-Biniaraix-Fornalutx-Sóller) &
Golfen am Golfplatz Golf de Andratx in Andratx


Während ich mich mit Rüdiger und Annette zum Frühstücken traf, holte Toni Carsten ab, der heute mit der ersten Maschine von München nach Palma gestartet war. Auch er wollte sich eine kleine Auszeit gönnen und Toni freute sich auf ein paar schöne Golfrunden mit ihm.

Heute ging wohl alles ein wenig schneller am Flughafen Palma, denn schon um 9.30 Uhr standen die beiden bei uns am Frühstückstisch. Es hatte alles geklappt. Wir stärkten uns noch ein wenig und machten uns kurze Zeit später auf die jeweiligen Wege.

Toni und Carsten starteten zum nur wenige Kilometer entfernten Golfplatz Golf de Andratx in Camp de Mar … Rüdiger, Annette und ich fuhren ins Tal von Sóller, wo wir unsere erste gemeinsame Wanderung unternehmen wollten.

Bild Schon im Vorfeld suchte ich aus dem Internet über www.mallorca-erleben.de diese Tour heraus. Auf dieser Plattform sind zahlreiche Wandertouren auf der gesamten Insel in mehreren Schwierigkeitsgraden verzeichnet - eine wirklich schöne und interessante Seite. Mir war es auf jeden Fall wichtig, eine Tour mit viel Sonne und schönen Landschaftsbildern zu finden. Denn ich war gierig nach Sonnenstrahlen und schönen Fotomotiven. Immerhin wollten Rüdiger und ich unsere Kameras zum Glühen bringen. ;-)

Anfangs freuten wir uns noch über die tolle Anfahrtsbeschreibung, die wohl im Gegensatz zum Rother Wanderführer - den Annette hatte - um einiges ausführlicher war. Doch zum Schluss hin verfransten wir uns dann doch ganz schön heftig. Der in der Beschreibung erwähnte Fußballplatz war nirgends auffindbar. Naja. So hatten wir die Gegend rund um Sóller auch mal gesehen. ;-)

Auf der Hinfahrt entschlossen wir uns sowieso, dieses Mal durch den Tunnel von Sóller zu fahren, der zwar kostenpflichtig (4,40 € für PKW, Stand: März 2009) ist, dafür aber schneller geht und man sich außerdem nicht mit den tausenden Radfahrern abmühen muss. Denn im Frühjahr sind diese in ganzen Teams auf den Straßen zum Trainieren vertreten und Auto fahren auf Gebirgsstraßen macht dann nicht mehr wirklich viel Spaß.

Jedenfalls stellten wir das Auto schließlich am Ortsrand von Sóller direkt an den Jardins Bótanic ab und spazierten in die Stadt. Die Wanderung sollte direkt an der Kirche Sant Bartomeu an der Plaça Constitució beginnen.

Sóller ein ruhiges Städtchen im März? Von wegen! Selbst um diese Zeit waren eine Menge Touristen hier vertreten, außerdem wurde die Haupteinkaufsstraße gerade aufgerissen. Nichts wie weg hier … wir suchten ja Ruhe und Natur.
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Über die Carrer de sa Lluna ging es in die Carrer d'Alqueria des Compte aus dem Stadtgebiet hinaus und in die Gartenlandschaft im Osten Sóllers hinein. Anfangs fanden wir noch nicht so recht den richtigen Weg und liefen teilweise ganz andere Straßen entlang, aber ab Biniaraix, einem anschließenden Ort von Sóller, waren schließlich doch mal ein paar Schilder zu sehen. Wir spazierten an tollen, teilweise zu verkaufenden Häusern vorbei und konnten auch noch ein bisschen was von der Mandelblüte sehen. Nach etwa einer halben Stunde erreichten wir die Pfarrkirche des Ortes und folgten dem Carrer de Joseph in Richtung Fornalutx.

Ab hier wurde der Weg erst so richtig schön. Eine Straße mit mehreren Kehren führte vorbei an blumenüberströmten Gärten, Oliventerrassen und niedlichen kleinen Fincas. Von hier aus hatten wir immer wieder tolle Ausblicke auf das Tal von Sóller, die Stadt selbst und die umliegenden Gärten. Mandarinen-, Orangen- und Zitronenhaine - so weit das Auge reichte! Diese satten und bunten Farben, diese hunderte Bäume, die da standen, zwischendurch immer wieder bellende Hunde und Einheimische, die einfach nur auf einem Stuhl in der Sonne saßen und ins Leere blickten … DAS ist Mallorca. Wie gegensätzlich die Insel doch sein kann. Auf der einen Seite Ballermann in Arenal, auf der anderen Seite das urige Mallorca mit verwinkelten Gassen, weitläufigen Feldern und Ruhe pur. Eigentlich unvorstellbar!

Der Aufstieg über diese Straße war jedoch gar nicht so ohne. Wir kamen teilweise ganz schön ins Schwitzen, zumal wir heute den wärmsten Tag erwischt hatten und die Sonne wunderschön auf uns herabblickte.

Bild Nach einiger Zeit mussten wir uns von diesem Weg trennen und bogen auf einen Schotterweg talwärts ab. Wir erreichten Olivengärten, in denen Schafe grasten - doch kaum mehr was zu Essen hatten. Ein paar Fotos gemacht und ein wenig gefüttert, liefen wir schließlich weiter und erreichten nach einiger Zeit die Ortsmitte von Fornalutx. Groß ist der Ort ja nicht - dafür richtig schön und urgemütlich.

Aufgrund dessen, dass wir nun an so vielen Orangenhainen vorbei gekommen waren, wollten wir jetzt nur noch eines: einen frisch gepressten Orangensaft! Wir ließen uns in einem kleinen Restaurant nieder, bestellten Saft und Tapas und genossen die Sonne. Ein Blick um uns herum zeigte uns: Hier versammelten sich Wanderer, Rad- und Motorradfahrer … alle mit dem gleichen Ziel: Die Natur und Landschaft zu genießen.

Eigentlich wollten wir von diesem Platz ja gar nicht mehr aufstehen - so schön war's. Doch wir hatten noch ein bisschen was vor uns und machten uns schließlich doch wieder auf den Weg. Kurzzeitig zogen kräftige Wolken über das Tal hinweg und wir hatten schon die Befürchtung, dass es vielleicht doch wieder schlechter werden könnte. Doch die Wolken waren zum Glück nur von kurzer Dauer.

Wir nahmen die Carrer de Sa Placa in Richtung Sóller und liefen entlang eines Kanals direkt nach Biniaraix. Den ursprünglich beschriebenen Weg meines BildAusdrucks änderten wir ein klein wenig ab und konzentrierten uns auf die Beschilderung vor Ort, auch wenn ein Teil des Weges direkt entlang der Straße verlief. Doch durchs Gebüsch - wie beschrieben - wollten wir dann auch nicht unbedingt gehen.

Da es sich bei dieser Wanderung um einen Rundweg handelt, liefen wir nur in Biniaraix wieder den selben Weg. Wir kamen wieder an der Pfarrkirche heraus und spazierten die engen und niedlichen Gassen des Ortes hindurch, als wir wenig später in Sóller an unserem Ausgangspunkt Plaça Constitució ankamen. In einem kleinen Café direkt an den Schienen der Straßenbahn zum Port de Sóller kehrten wir schließlich noch einmal auf einen frisch gepressten Orangensaft ein. Nirgends ist er so gut wie im Tal von Sóller!

Nun waren wir aber doch ein wenig geschafft, außerdem brach der späte Nachmittag bereits an und wir hatten ja auch noch ein Stück zu fahren. Über mehrere Gassen erreichten wir wieder die Jardins Bótanic und somit unser Auto. Unsere schöne Wanderung war zu Ende. Wieder durch den Tunnel von Sóller hindurch gefahren, erreichten wir gegen 17 Uhr schließlich das Hotel.

Toni und Carsten waren von ihrer Golfrunde noch nicht zurück, weshalb ich es mir schließlich noch mit einem Buch auf dem Balkon gemütlich machte und die Stille und Erholung genoss.

Eine Stunde später kamen dann auch die beiden im Hotel an und waren sichtlich erfreut über den heutigen Tag. Sie hatten eine sehr erfolgreiche 18-Loch-Runde auf dem Golfplatz Golf de Andratx zurück gelegt, waren aber auch sichtlich erschöpft. Doch dieser Platz zählt wohl eindeutig zu den schwierigeren auf der Insel. Den Erzählungen nach war ich gar nicht böse, dass ich den Platz nicht kennen gelernt hatte, denn daran wäre ich eindeutig gescheitert. ;-)

Auf 19.15 Uhr trafen wir uns schließlich alle wieder zum Abendessen im Restaurant. Natürlich hatte jeder von seinen Erlebnissen zu berichten und alle freuten sich über die vielen schönen Ereignisse und den gelungenen Tag.

Noch in der Bar schmiedeten wir bereits die Pläne für den nächsten Tag …

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