1. Tag: Anreise nach Alicante & Guardamar del Segura


Den Koffer hatte ich schon vor zwei Tagen gepackt, eingecheckt gestern Nachmittag und gegen 8 Uhr ging es dann auch endlich los. Eine knappe Stunde später an meinem Stamm-Parkservice das Auto abgegeben, brachten mich diese direkt zum Flughafen. Koffer abgegeben und durch die Sicherheitskontrollen hindurch, wartete ich bei meinem obligaten Frühstück am Münchner Flughafen auf den Einstieg.

Positiv zu beobachten: Norwegian Air besteht vehement darauf, dass die Passagiere ihre Einstiegsgruppen auch wirklich einhalten. Und siehe da: Schon klappt alles reibungslos, es gibt keine großen Wartezeiten, kein Gedränge und Geschiebe und das Flugzeug konnte pünktlich starten. Schade, dass andere Airlines hier nicht so dahinter sind und der Einstieg oft Kraut und Rüben gleicht.
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Auf der Startbahn war einiges los, hier war noch einmal Warten angesagt, vier Maschinen düsten vor uns los, doch um kurz vor 12 Uhr hoben auch wir endlich ab in den Himmel. Wie immer, übermannte mich kurzerhand die Müdigkeit und einen Teil des Fluges verschlief ich mal wieder. Aber Hauptsache, Fensterplatz. ;-) Diesen nutzte ich dann aber doch noch ausgiebig, denn die letzte halbe Stunde flogen wir wunderbar an der Küste entlang und die Aussicht darauf war einfach grandios.

Punkt 14 Uhr setzten wir am Flughafen Alicante-Elche auf. Die Sonne strahlte entgegen, blauer Himmel war zu sehen. Was für eine Wohltat nach den trüben Tagen in der Heimat.

Den Koffer eine gute halbe Stunde später in Empfang genommen, musste ich jetzt nur noch den Mietwagen abholen. Diesen hatte ich über Thrifty bestellt und auch hier verlief alles reibungslos. Ein kleiner, aber feiner Opel Corsa mit gerade mal 12.800 km.

Nachdem sich mein Navi nach rund zehn Minuten dann doch endlich mal dazu entschloss, zu arbeiten, konnte ich ohne großes Suchen schließlich weiter düsen. Primera estación: Das Hotel Meridional in Guardamar del Segura, welches ich nach einer guten halben Stunde erreichte.

Auf dem Weg vom Alicante nach Guardamar del Segura durchquert man im Übrigen den sehr beeindruckenden Naturpark Santa Pola. Hier findet man an mehreren Stellen Salinen, die das Landschaftsbild komplett verändern. Der gesamte Bereich ist geschützt. Sei es die Salzgewinnung in den meeresnahen Salinen oder die Süßwasserbecken. Besonders toll für mich natürlich die zahlreichen Flamingos, die hier in Scharen auftreten und ein beeindruckendes Bild wiedergeben. Mit Flamingos hatte ich hier ehrlich gesagt so gar nicht gerechnet.

Bild Das Auto direkt am Strand vor dem Hotel abgestellt, war auch der Check-In nach wenigen Minuten erledigt und gegen 15.30 Uhr war ich in meinem Zimmer angekommen. Geschafft!

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass mir viel zu warm war? Hier hatte es doch tatsächlich 22 Grad, in der Sonne gefühlte 25. Das war ich nicht mehr gewöhnt. Deshalb erst einmal von den Winter- in die Frühlingsklamotten geschmissen und ab an den Strand. Zum Koffer ausräumen war heute noch genug Zeit; jetzt nichts wie raus.

Guardamar del Segura ist ein verhältnismäßig kleines Örtchen am Río Segura. Die Leute leben hier sowohl vom Tourismus als auch vom vielfältigen Anbau von Artischocken, Süßkartoffeln, Paprika, Melonen und Orangen.

Die Strände hier sind einmalig schön. Insgesamt rund 11 Kilometer lang, kann man hier gemütlich spazieren gehen, joggen oder sich auch einfach nur hinsetzen und den Blick aufs Meer genießen. Jetzt in der Nebensaison war natürlich nicht viel los. Viele Läden und Restaurants hatten bereits geschlossen, zu sehen waren nur die Einheimischen mit ihren Kindern oder die Rentner, die Langzeiturlaub in der Region machen.

Ich spazierte gemütlich am Strand entlang in Richtung Ortszentrum. Zwischendrin entdeckte ich einen Künstler, der einige tolle Figuren aus Sand gebastelt hatte. Was für Meisterwerke.

Bild Auf meinen Weg vorbei an einer Schule und dem Schwimmbad, erreichte ich schließlich den Parc Alfonso XIII. Hier war ich plötzlich inmitten eines riesigen Pinienwaldes. Dafür ist der Ort hier bekannt. Nachdem im 20. Jahrhundert die Dünen regelmäßig zu Wandern begannen, pflanzte man hier Bäume ein. Inzwischen ist es ein Naturschutzgebiet und eine wundervolle Mischung aus Wald- und Meeresluft strömt einem entgegen. Und es ist ein beliebter Spaziergang für Hundefreunde. Ich war gerade pünktlich zur allgemeinen Gassi-Runde angekommen und stellte zufrieden fest, dass hier wohl endlich ein Umdenken stattgefunden hat und die Spanier nun auch stolz mit ihren Hunden ausgehen und die Hunde auch sichtlich positiv behandeln. Wenngleich auffällig war, dass die meisten Spanier Rassehunde halten. Wo es doch so viele arme Seelen in den Tierheimen gibt …

Weil die Wege hier weit sind und ich allmählich Hunger bekam, drehte ich langsam wieder um und machte noch einen kleinen Abstecher in den Reina Sofia Park mitten im Zentrum. Hier findet man ein schön angelegtes Areal mit Teichen, kleinen Wasserfällen und einer ganzen Menge an Tieren: Pfaue, Gänse und Schwäne und sogar Schildkröten. Im Sommer sicher ein guter Platz, um der Hitze zu entfliehen.

Bild Direkt gegenüber des Parks befindet sich das Restaurant Terraza Sotavento. Einen Platz im Wintergarten eingenommen, bestellte ich mir - so wie es für mich in Spanien ein absolutes Muss ist - eine Jamón Ibérico-Platte mit Brot und genoss ein fantastisches Abendessen. So ganz glauben konnte der Kellner es zunächst nicht, dass ich a) wirklich Schinken (nicht vegan?) und b) wirklich eine ganze Platte für mich allein bestellte. Tja, "normales Essen" scheint heutzutage schon wirklich eine Seltenheit zu sein (nebenbei bemerkt: An jedem Lokal war explizit ein veganes Menü angepriesen).

Satt und zufrieden machte ich mich langsam wieder auf den Weg zum Hotel. Ich wählte erneut den Weg entlang des Strandes, denn langsam wurde es auch dunkel und da wollte ich nicht durch den Ort irren. Auf dem Weg wurde ich mit einem atemberaubenden Sonnenuntergang belohnt, der den Himmel in ein zartes Rosa verwandelte. Dazu absolute Stille, nichts außer Meeresrauschen war zu hören. Herrlich - so sieht Erholung aus!

Wieder im Hotel gönnte ich mir noch ein Gläschen Rosé-Wein in der hauseigenen Bar und dann ging es auch schon wieder ins Bett. Für morgen war einiges geplant.

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