2. Tag: Ausflug nach Krems & Tulln, Spaziergang durch den Park Schönbrunn


Schon um 7 Uhr war Benita hellwach; und somit auch ich. Also machte ich mich schnell fertig für den Tag und drehte schließlich eine kleine Runde mit ihr. Was war das schön! Noch war kaum was los. Die Geschäfte und Bars hatten noch geschlossen, alles war noch so still und friedlich.

Weil wir ein gemeinsames Frühstück erst auf 9 Uhr ausgemacht hatten, entschied ich mich, noch ein wenig durch den Park Schönbrunn zu laufen. Benita gab ich bei Toni ab, denn sie durfte ich leider nicht mitnehmen; Hunde sind in den meisten Parks und Gärten in Wien verboten. Schade, aber auch zu verstehen. Man will die Gärten einfach sauber halten.

Einmal aus dem Hotel raus, über die Straße, und schon stand ich im Park Schönbrunn. Ich spazierte die Lichte Allee entlang und traf auf zahlreiche Jogger. Das Paradies für sie; ich glaube, ich war die einzige, die nur spazieren gegangen ist. ;-)

Bild Auf dem Weg Richtung Schloss hörte ich plötzlich ein Trööt, Trööööt ... und erschrak erst einmal. Aber klar doch ... nur ein paar hundert Meter entfernt befindet sich der Zoo Schönbrunn und die Elefanten wollten sich einfach nur mal ein wenig bemerkbar machen. Huuunnggerrr ...!!!

Nach einigen Metern schimmerten schließlich erste Teile von Schloss Schönbrunns hervor. Ich spazierte durch einen schön angelegten Garten seitlich des Schlosses und stand schließlich direkt am Haupteingang. Wunderschön!! Leider blieb während unseres Aufenthalts keine Zeit, das Schloss auch von innen zu besichtigen. Zwar hatte ich das vor einigen Jahren schon mal getan; aber ich konnte mich nicht mehr wirklich daran erinnern. Ich lief auf dem Vorplatz ein wenig umehr, machte zahlreiche Fotos und schlenderte schließlich wieder auf der anderen Seite zurück in den Park.

Das Schloss Schönbrunn entstand Ende des 17. Jahrhunderts im Auftrag des Kaisers Leopold I. Zunächst als kaiserliches Jagdschloss genutzt, galt es schließlich unter Maria Theresia ein halbes Jahrhundert als Sommerresidenz und glanzvoller Mittelpunkt höfischen und politischen Lebens. Heute allerdings ist es eher "nur noch" das Schloss des Kaisers Franz Joseph I. und seiner Frau, Kaiserin Elisabeth (Sisi) von Österreich.

Zu besichtigen sind leider nur 40 von insgesamt 1.441 Zimmern. Man stelle sich diese Anzahl mal vor! Erst dadurch wird einem das ganze Ausmaß des Schlosses so richtig bewusst. Zu sehen sind die Wohnräume, Audienz- und Privaträume von Kaiser Franz Joseph I. und Elisabeth mit originaler Einrichtung (!). Aber auch die Räumlichkeiten von Kaiser Franz Stephan sowie Charlotte von Lothringen mit dem Mobiliar aus der Zeit um 1770 sowie ein fantastischer Spiegelsaal und ein prunkvoller Festbaal, der für zahlreiche Bälle genutzt wurde, sind zu sehen.

Bild Langsam wurde es wieder Zeit für die Rückkehr und so spazierte ich einen Teil des Schlossgartens entlang, mit Blick auf die Gloriette, den Aussichtshügel des Parks. Hierhin wollte ich auf jeden Fall auch noch; vermutlich würde ich das morgen Früh in Angriff nehmen.

Pünktlich auf 9 Uhr stand ich wieder im Hotelzimmer bereit und so ging es gemeinsam zum Frühstücken. Whow - was einem hier alles geboten wird! Das war ja schon ein richtiger Brunch. Sehr lecker. Noch dazu eine "richtige" Kaffeemaschine mit verschiedenen Sorten. Das war ja schon mal ein großer Pluspunkt.

Hier saßen wir ganz schön lange, später holten wir noch Benita zu uns, die auf die Terrasse des Hotels sogar mitgenommen werden durfte. Und so nach und nach trudelten weitere Forenmitglieder ein. Es war schön, die bekannten Gesichter zu sehen, aber auch neue Kreuzfahrtfans persönlich kennen zu lernen.

Schon vor einigen Tagen hatten wir beschlossen, nur einen Sightseeingtag direkt in Wien zu verbringen und den zweiten außerhalb der Stadt. Denn zwei Tage Stadtleben pur wollten wir Benita nicht zumuten. Es ist ja doch laut und hektisch, was für einen Hund auf Dauer wirklich anstrengend werden kann; das musste nicht sein.

Eigentlich hatten Toni und ich geplant, an den Neusiedler See zu fahren, doch gestern hatte sich ganz spontan eine Änderung ergeben. Ein paar von uns wollten nach Krems zum Dirndl kaufen fahren und weil ich aktuell auch grad auf der Suche nach einem neuen war, kam mir der Vorschlag ganz gelegen. Krems kannte ich auch noch nicht und so starteten wir schließlich gegen 11 Uhr mit zwei Autos los.

Knapp eine Stunde dauerte die Fahrt, kurz danach standen wir auch schon im Trachtenladen in der Schwedengasse. Doch wie es manchmal so ist: Fündig geworden sind wir vier Mädels nicht, irgendwie war nicht das richtige mit dabei. Dafür aber hat Toni zugeschlagen. Na wenigstens einer. ;-)

Bild Während sich die Mädels wieder auf den Weg zurück nach Wien begaben, spazierten Toni, ich und Benita noch ganz gemütlich durch Krems. Die Stadt gefiel mir und wenn ich schon einmal hier bin, wollte ich sie mir sehr gerne auch etwas näher ansehen.

Krems ist die fünftgrößte Stadt Österreichs und liegt direkt an der Donau, am östlichen Randbereich der Wachau. Hier war es schön ruhig und angenehm. In der Fußgängerzone war noch am meisten los, doch kaum in eine der Seitenstraßen gegangen, waren wir wieder allein unterwegs.

Von der Schwedengasse spazierten wir am Steiner Tor vorbei zum Körnermarkt. Die Häuser drum herum schimmern in den verschiedensten Farben und sind wunderbar anzusehen. Wir gingen weiter zum Dominikanerplatz und konnten von hier aus die höher gelegene Piaristenkirche sehen. Eine tolle Kirche, die älteste der Stadt, auch Kremser Frauenbergkirche genannt.

Hier ist die Stadt etwas hügelig, die Pflasterstraßen boten ein herrliches Bild; einfach eine schöne, mittelalterlich anmutende Stadt.

Am Rathaus und der Pfarrkirche vorbei, gelangten wir zur Gozzoburg und zum Hohen Markt. Die Gozzoburg nahm ich zunächst ehrlich gesagt gar nicht als solche wahr. Sie zählt zwar zu den bedeutendsten Gebäuden von Niederösterreich, allerdings wirkte sie auf mich von außen wie ein ganz normales Stadthaus. Über die Burggasse spazierten wir schließlich entlang der Fußgängerzone wieder zurück zum Steiner Tor.

Eigentlich wollten wir ganz gerne in ein Café; schließlich musste ich doch irgendwo mal eine Sacher Torte probieren. Doch fündig wurden wir irgendwie nicht. Entweder, die Cafés waren brechend voll oder sprachen uns nicht an. Und so entschieden wir uns schließlich, Krems wieder zu verlassen und während der Fahrt nach Wien irgendwo entlang der Donau einzukehren.

Bild Das aber gestaltete sich etwas schwierig. Toni wollte unbedingt direkt entlang der Donau fahren, aber mangels vorhandender Straßen kamen wir immer weiter davon weg. Einmal im Kreis gefahren und doch festgestellt, dass das einfach nicht funktioniert, entschieden wir uns zur direkten Rückkehr ins Hotel.

Während des Wegs entdeckte Toni schließlich das Hinweisschild für Tulln und so fuhren wir hier noch einmal raus. Lt. dem Schild sollte die Stadt sehenswert sein. Wir stellten das Auto in einer Parkgarage ab und spazierten los.

Wir liefen ein paar Straßen entlang, stellten aber schnell fest, dass es hier nichts wirklich Interessantes zu sehen gab und so suchten wir uns eben ein kleines Café. Eine Sacher Torte bekam ich hier nicht, dafür einen anderen Kuchen, und so blieben wir hier ein Weile sitzen.

Von hier aus fuhren wir schließlich wieder zurück nach Wien und kamen gegen 16 Uhr in unserem Hotel an. Während Benita und Toni sich auf ein Nickerchen hinlegten, schnappte ich mir nochmals meine Kamera und ging ein zweites Mal an diesem Tag in den Park Schönbrunn.

Nun war schon einiges mehr los als am frühen Morgen, aber dennoch blieb es noch überschaubar. Ich hatte mit mehr Menschen gerechnet.

Am Westeingang den Park betreten, ging ich erst einmal zum Palmenhaus. Es stammt aus den Jahren 1881/1882 und besteht aus drei zusammenhängenden Pavillons, die als Ausstellungsraum exotischer Pflanzen dienen.

Nur wenige Meter weiter befindet sich der Eingang zum Zoo Schönbrunn. Er ist der älteste Zoo der Welt und auch (wieder) einer der schönsten. Die barocke Bausubstanz ist heute nur noch Kulisse für die Gehege; der Rest wurde längst modernisiert und den aktuellen Anforderungen der Tierhaltung angepasst. Zu sehen gibt es hier all die Tiere, die es in anderen Zoos auch gibt. Eine Besonderheit jedoch sind die Sibirischen Tiger sowie die Pandas. Erst vor wenigen Tagen kam hier ein kleines Panda-Bärchen zu Welt.

Auf den Besuch des Zoos verzichtete ich allerdings. Er wäre zwar sicher sehr sehenswert, doch dafür braucht man auch Zeit und die hatte ich heute nicht. Lediglich in den Souvenirshop schaute ich ganz kurz, denn mit den vielen Stofftieren und der schmucken Dekorierung lud er geradewegs dazu ein.

Vorbei am Japanischen Garten gelangte ich schließlich wieder in den Schlossgarten. Er ist wunderschön angelegt, in strenger Symmetrie; links und rechts gesäumt von strahlend weißen Figuren. Die Blumenbeete strahlten in zahlreichen Farben entgegen, das Grün schimmerte samtig weich.
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Unterhalb des Aussichtshügels befindet sich der Neptunbrunnen, der noch aus Zeiten Maria Theresias stammt. Ich spazierte den Hügel hinauf und erreichte nach einiger Zeit die Gloriette, ein Aussichtspunkt für das gesamte Areal. Schon von der Aussichtsterrasse hat man einen schönen Blick zurück auf den Schlossgarten und das Schloss. Ich aber wollte gerne noch ein wenig höher und so zahlte ich den Eintritt von 3,- € (Stand: August 2013) für die Aussichtsplattform der Gloriette und stieg die Treppen hoch. Puh ... was für ne wackelige Angelegenheit! Der Boden besteht aus Holzlatten, die teilweise ganz schön wackelten. Jetzt bitte nicht durchbrechen ...!

Von hier oben hat man noch einmal einen besseren und weitreichenderen Blick über den Schlossgarten, auf das Schloss Schönbrunn, aber auch auf einen Großteil des wunderbaren Wiens. Dank des guten Wetters konnte man auch wirklich sehr weit blicken. Überhaupt hatten wir an diesem Wochenende wieder richtig viel Glück mit dem Wetter. Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein, die ganze Zeit über ... Wunderbar!

Langsam wurde es wieder Zeit für die Rückkehr und so schlenderte ich gemütlich den Aussichtshügel entlang und über das Schloss zurück zum Hotel.

Noch ein wenig ausgeruht, ging es hier schon wieder auf 18 Uhr weiter. Heute trafen wir uns im Brandauer's Schlossbräu, nur wenige Meter von unserem Hotel entfernt. Super, so mussten wir heute nicht großartig rumkurven.

Dieser Biergarten hat mir richtig gut gefallen! Das Essen war richtig gut und auch von der Lautstärke war es angenehm, so dass man sich mit den Foris sehr gut unterhalten konnte. Knapp 40 Leute waren wir heute. Leider unmöglich, mit jedem ins Gespräch zu kommen.

Gegen 23 Uhr ging es schließlich wieder zurück zum Hotel. An der Bar trafen wir uns noch mit ein paar Leuten auf einen kleinen Absacker, anschließend verabschiedeten wir uns aufs Zimmer.

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