1. Tag:
Anreise & Erste Erkundungen


Am Morgen noch etwas im Homeoffice gearbeitet, packten wir alles nach und nach ins Auto und düsten um 10.15 Uhr los. Die Straßen waren frei, die Autofahrt somit sehr angenehm und auch an den Grenzen gab es keine Wartezeit. Weder in Österreich noch in Italien wurden die Einreisenden kontrolliert. Der Pflicht zur Online-Registrierung für Italien bin ich natürlich nachgekommen. Doch niemanden hat's interessiert.
 
Und so erreichten wir nach rund fünf Stunden Fahrt um kurz nach 15 Uhr das 'Campeggio Toscolano-Maderno', wobei wir rund eine Stunde davon um den See auf kurvenreichen Straßen unterwegs waren. Vor uns schleichende Transporter oder Urlauber. Die letzte Stunde verlangte uns nerventechnisch dann doch noch einiges ab.
 
Obwohl der Campingplatz mitten in der Stadt liegt, sind wir erst einmal daran vorbei gefahren. Der Blick in den Rückspiegel verriet uns: Einmal durch den Rundbogen hindurch – dann sind wir da.
 
Bild Das 'Campeggio Toscolano-Maderno' ist ein mittelgroßer 4-Sterne-Campingplatz und befindet sich innerhalb der Mauern eines alten Benediktinerklosters aus dem 14. Jahrhundert. Auf einem schattigen und großräumigen Platz gibt es zahlreiche Plätze für Wohnwägen, Zelte oder Wohnmobile. In einer anderen Ecke findet man Mobilheime verschiedener Kategorien und auch ein Hotel sowie zwei Pools fügen sich in den Park ein. Hier gibt es also eine große Auswahl verschiedener Unterkünfte und Annehmlichkeiten. Eine kleine Bar und ein kleiner "Tante-Emma-Laden" runden das Angebot ab. Alles in allem ein sehr angenehmes und einladendes Areal.
 
An der Rezeption angemeldet und den Schlüssel sowie verschiedene Informationen entgegen genommen, machten wir uns auf den Weg zu unserem gebuchten 'Superior Chalet'. Das Auto kann man hier direkt daneben abstellen, was allein fürs Gepäck natürlich sehr praktisch ist.
 
Dass wir das letzte Häuschen in der Reihe erhalten hatten, entpuppte sich schon nach kurzer Zeit als absoluter Glücksgriff. Hier hatten wir unsere Ruhe, es rannte nicht ständig jemand an der Terrasse vorbei und auch von den Müllcontainern waren wir weit entfernt (andere Mobilheime hatten diese direkt vor der Nase).
 
Unsere Hunde waren froh, nach so langer Fahrzeit endlich wieder ihre Beinchen vertreten zu können. Während für Benita das Autofahren noch nie ein Problem darstellte, hat Mia dagegen grundsätzlich Stress und verkriecht sich in der untersten Ecke. Sie war sichtlich erleichtert, endlich raus zu kommen. Die beiden inspizierten sofort das Häuschen, begutachteten alle Zimmer und sprangen fröhlich herum.
 
Mit einer Größe von 32 qm bietet das 'Superior Chalet' zwei Schlafzimmer und zwei moderne Bäder sowie eine Küchenzeile und einen Essbereich mit TV. Über die gesamte Länge des Mobilheims erstreckt sich zudem die Holzterrasse. Es gibt zwei Liegestühle, einen Tisch mit vier Stühlen, die Küche ist ausgestattet mit einem Kühlschrank (mit Gefrierfach), einer Herdplatte und Spülbecken. Backofen oder Mikrowelle sowie Spülmaschine sind nicht vorhanden, dafür aber Wasserkocher und Filterkaffeemaschine. Küchenutensilien waren ebenfalls vorhanden, qualitativ allerdings alles andere als hochwertig, es sah ziemlich zusammengewürfelt aus. Wir vermissten unsere gut schneidenden Messer. ;-)
 
Bild Die Schlafzimmer waren ebenfalls nur mit dem Nötigsten ausgestattet, jedoch mit genügend Stauraum Die Betten sind allerdings für unsere Begriffe viel zu klein und unbequem. Wem zudem eingefallen ist, direkt am Kopfende ein Holzbrett als Ablage anzubringen, würde mich auch interessieren. Aua!
 
Die Koffer ausgepackt und häuslich eingerichtet (es sah aus, als würden wir mit einer Großfamilie reisen!), holten wir uns anschließend im kleinen Lebensmittelmarkt die sog. "Erstausstattung". Für den Mini-Laden ist die Auswahl ziemlich groß, wenngleich es wenig Frische-Ware gibt. Also kauften wir nur das Nötigste für den ersten Tag und planten den Großeinkauf für morgen in einem Supermarkt.
 
So, jetzt aber erst einmal einen Kaffee. In weiser Voraussicht hatten wir unsere Nespresso-Maschine von zu Hause mitgenommen. Raus auf die Terrasse, ein bisschen Gebäck dazu ... Hallo, Urlaub!
 
Bild Einige Zeit hier gesessen, viel gequatscht und einfach mal nichts gemacht, gab es am Abend ganz klassisch Spaghetti. Gut gestärkt, machten wir uns auf einen kleinen Gassi-Gang mit den Hunden. Schließlich wollten wir jetzt doch auch mal zum See, der von unserem Mobilehome rund 400 m entfernt lag. Heute Abend war es noch etwas frisch, die Wolken zogen auf, dennoch war es ein schöner, kleiner Spaziergang.
 
Doch eines überraschte uns: Unsere Hunde weigerten sich vehement, zum See zu laufen. Gut, Mia braucht ohnehin immer ihre Zeit, um mit neuen Orten warm zu werden. Könnte sie sprechen, würde sie sagen: Zuhause ist es doch auch schön, warum bleiben wir nicht einfach daheim? Reisen ist nicht so ihr Ding. Benita verstand ich allerdings gar nicht mehr. 2018 kaum vom See wegzubekommen, drehte sie ihm heute den Rücken zu. Das sollte im Übrigen auch alle weiteren Tage so bleiben. Lediglich am letzten Tag ließ sie sich dazu herab, mal ganz kurz die Pfötchen einzutauchen. Da soll noch einer schlau werden.
 
Den restlichen Abend verbrachten wir schließlich ganz gemütlich auf der Terrasse, tranken Wein und freuten uns auf die nächsten Tage.

 

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