6. Tag:
Weiterfahrt an den Gardasee: Lazise


Und schon waren die ersten Tage wieder um. Komischerweise verging die Zeit am Campingplatz deutlich schneller (für mich) als in den bisherigen Urlauben mit Ferienhaus oder Mobilehome. Dort gab es deutlich mehr Zeit fürs Faulenzen. Und ich hatte noch Bedenken, mir könnte es u. U. zu langweilig werden … weit gefehlt!

Und so hieß es Abschied nehmen von Bibione. Nach einem kurzen Frühstück räumten wir unsere Siebensachen zusammen. Ohne uns vorher abgesprochen zu haben, fand jeder seine Aufgaben und so waren wir innerhalb kürzester Zeit auch schon fertig. Man muss eben an alles denken; die Kaffeemaschine abbauen, das Geschirr sichern, aber auch alle anderen herumfliegenden Utensilien gut verstauen. Das nimmt doch nochmal gut Zeit in Anspruch, geht aber im Laufe der Zeit immer flotter von der Hand.

Bild Alles verpackt, machten wir uns mit den Hunden nochmals auf einen letzten Gassi-Gang zum Strand. Hier war auch schon Aufbruchstimmung. An der Adria ist am 15.09. Saison-Ende. Und pünktlich dazu wurden bereits die Liegen etc. entfernt. Jetzt wird es ruhig hier …

Zurück am Platz, wurden wir schon von unseren Nachbarn erwartet, die extra für den Abschied auf uns gewartet haben. Mit ihnen hatten wir immer wieder nette Gespräche und bekamen auch noch den ein oder anderen guten Tipp. Noch schnell die Nummern getauscht, ging es 10.15 Uhr dann aber auch los; um 10 Uhr mussten wir eigentlich den Platz verlassen. Aber so eng wird das hier in Italien ja auch wieder nicht gesehen.

Gute dreieinhalb Stunden waren wir schließlich über Venedig und Verona unterwegs, bis wir unseren zweiten Campingplatz La Quercia in Lazise erreichten. Wir hatten uns Zeit gelassen, denn bei mehr als 120 km/h merkt man dann doch das ein oder andere Klappergeräusch im Mobil.

Gegen 14 Uhr am Platz eingetrudelt, meldete ich mich erst einmal an. Geduld musste man mitbringen, auf diesem Platz dauert alles etwas länger, was wir auch im Verlauf der nächsten Tage feststellen sollten. Dazu bin ich einfach immer noch viel zu ungeduldig. Die Ruhe und Gelassenheit muss ich erst noch lernen.

Bild Toni lachte schon, als ich mit einer riesigen Tüte zurück kam. Er hatte wohl die Befürchtung, ich war noch einen Schlenker beim Shoppen. Stattdessen bekommt man hier auf dem Platz neben einer großen Broschüre noch mehrere Falt-Kartons für die Mülltrennung, weitere Bio-Mülltüten für Essensreste und allerlei Informationen. Während in Bibione jeglicher Müll (egal, ob Glas, Plastik, Essensreste oder was auch immer) zusammengewürfelt und auch mehrmals täglich direkt am Platz abgeholt wurde, legte man hier tatsächlich Wert auf die richtige Trennung. Interessant, wie unterschiedlich das in einem Land gehandhabt wird.

Heute hatten wir keinen Einweiser, unseren Stellplatz aber dennoch prompt gefunden. Obwohl er von den Quadratmetern her deutlich größer sein sollte als der in Bibione, erschien er uns optisch um einiges kleiner. Auf den ersten Blick waren wir wohl beide überrascht, denn irgendwie hatten wir ihn uns anders vorgestellt. Dennoch gefiel er uns, schließlich hatten wir von hier sogar Seeblick und waren auch nur in wenigen Metern direkt am See, am Supermarkt und dennoch absolut ruhig gelegen.

Das Auto möglichst gerade gestellt (leider waren beide Plätze so dermaßen schief, dass selbst unsere Keile es nicht gänzlich ausgleichen konnten) und wieder alles aufgebaut, wären wir nach einer guten halben Stunde fertig gewesen, wenn … ja wenn nicht das Lichterketten-Monster zugeschlagen hätte.

Bild Vor vier Stunden meine Lichtergirlande einfach nur in die Garage gelegt und keinen Millimeter gerührt, war sie komplett verheddert. Letztlich saß ich rund 40 Minuten daran, um sie wieder zu entwirren. Aber was sollte man auch sonst machen …

Nach einer kleinen Erfrischungspause schnappten wir uns die Hunde und inspizierten die Anlage von La Quercia. Von außen und auf den ersten Blick sah der Platz ziemlich klein aus, tatsächlich aber erstreckt er sich über eine gewaltige Fläche von 20 Hektar und besitzt einen eigenen Sandstrand von 6.500 qm. Neben insgesamt 850 Stellplätzen gibt es noch zahlreiche Mobilehomes und – seit 2020 ganz neu – auch zweistöckige, feste, Zeltunterkünfte. Drei Schwimmbecken sind über die Anlage verteilt, zwei Restaurants und diverse Shops sowie ein Supermarkt. Auch Animation für Kinder sowie Abendshows gab es. Hier fehlt es einem an nichts. Und das Beste: In gerade mal 10 bis 15 Gehminuten steht man mitten in Lazise und hat hier nochmals eine große Auswahl an Geschäften, Bars und Restaurants. Eine wirklich tolle Lage.

Bild Voll ausgelastet war der Platz um diese Zeit ohnehin nicht mehr, es gab viele freie Flächen. Während unseres Spaziergangs entdeckten wir auch viele wirklich große LKW- und Buswohnmobile. La Quercia ist einer der wenigen Plätze am Gardasee, auf dem diese großen Gefährte auch genügend Platz finden.

Nach diesem sehr schönen Rundgang, auf dem wir allerdings noch längst nicht alles gesehen hatten, machten wir es uns wieder zu Hause bequem, später wurde gegrillt und um kurz nach 20 Uhr noch einmal zum Strand spaziert. Bis 20 Uhr ist dort Hundeverbot, was jedoch niemanden interessiert hat. Wir hielten uns daran und liefen jetzt am Strand Richtung Lazise, bis es dunkel wurde, und kehrten wieder zurück, um den Tag gemütlich bei einem leckeren Aperol ausklingen zu lassen.

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