6. Tag: Besichtigung von Heráklion & Schiffe im Hafen


Das Frühstück ausfallen lassen, machten wir uns heute erst gegen Mittag auf den Weg nach Heráklion. Wenn wir schon ganz in der Nähe wohnen, wollte ich mir die Hauptstadt natürlich auch ansehen, außerdem standen heute einige Kreuzfahrtschiffe im Hafen, die wir keinesfalls verpassen wollten. Direkt am Hafen angekommen, fuhren wir einfach mal mittenrein und standen nur kurze Zeit später direkt vor der Norwegian Jewel. Ich hätte nie gedacht, dass wir doch so nah dran kommen würden an das Schiff! Schon der Anblick von weitem überraschte und begeisterte mich. Das ist schon ein anderes Schiff als die AIDA – viel größer und pompöser! Wir begutachteten es von allen Seiten und blieben lange Zeit davor stehen, so begeistert war ich!

Bild Die direkt daneben stehende MS Mona Lisa wirkte gegenüber der NCL Jewel natürlich ziemlich altbacken und klein und niemand interessierte sich für sie. Es schien, als wären sogar ihre Passagiere ein klein wenig enttäuscht, nicht mit der NCL mitfahren zu können. Doch mit Sicherheit hat auch dieses Schiff seine Vorzüge; meistens sogar ein klein wenig interessantere Routen.

Doch mit diesen beiden Schiffen war es noch nicht genug. Etwas weiter hinten entdeckten wir die Ocean Village I. Die AIDAblu wurde an diese Reederei verkauft und zur Ocean Village II getauft. Hier stand also ihr Schwesterschiff.

Da wir hier aber nicht durchkamen, parkten wir unser Auto etwas halbschalig in einer kleinen Ecke und spazierten direkt zu dem Schiff vor. Auch hierhin gelangten wir ohne Probleme. Einfach toll, das Schiff so ohne Probleme in seiner vollen Pracht bestaunen zu können! Wir spazierten hier wieder ein wenig rum, gingen dann auch durch das Kreuzfahrtterminal und erspähten noch ein paar andere Schiffe, die uns aber nicht wirklich etwas sagten. Sie sahen eher wie etwas zu groß geratene Yachten aus; eines war eine Fähre.

Nach einer guten Stunde Aufenthalt hier am Hafen hatten wir alles gesehen und entschlossen uns, in die Stadt zu fahren. Doch ab da begann der negative Teil des Tages: Wir kurvten ca. drei Mal um die gesamte Stadt herum und fanden keinen richtigen Parkplatz. Hier und dort konnte man sich für eine Stunde oder auch mal zwei hinstellen, super. Andere verlangten gleich mal 10 € für das Parken. Also wirklich nicht! Zudem fuhren hier die Griechen als wären sie komplett allein auf der Welt, nahmen uns mehrmals die Vorfahrt, alte Tantchen traten ohne zu Schauen einfach mitten auf die Fahrbahn! Wir waren mit den Nerven echt am Ende. Eine Chaos-Stadt schlechthin!
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Nach einer kleinen Pause des Abreagierens – wir waren beide nur noch stocksauer – probierten wir es dann doch noch ein letztes Mal und schließlich entschied ich mich für einen Parkplatz hinterhalb der Stadt. Von dort müssten wir zwar ganz schön weit laufen, aber zurück zum Hotel wollte ich auch nicht und die Stadt hat mich ja auch interessiert. Das Auto gegen eine Gebühr von 3,- € abgestellt, spazierten wir also durch die ganze Stadt, die nicht wirklich viel zu bieten hat. Eigentlich ist das interessanteste daran das Kastell am venezianischen Hafen von Heráklion und noch zwei kulturelle Gebäude; das war's! Wir setzten uns ein wenig an die Promenade, tranken etwas zur Abfrischung und spazierten zum Kastell vor. In der Altstadt gingen wir durch die einzelnen Gassen, blieben hier und dort mal für ein Foto stehen, aber vom Hocker gerissen hat uns Heráklion definitiv nicht!

Dem ganzen die Krone aufgesetzt hat dann auch noch eine Kellnerin in einem vermeintlich netten Lokal etwas hinterhalb der Einkaufsstraße. Eigentlich wollten wir wie alle anderen nur etwas zum Essen und Trinken bestellen – und das noch nicht mal viel! Da schnaufte sie schon nach dem zweiten Wort auf und knallte uns anschließend sowohl die Getränke als auch das Essen auf den Tisch, dass er zu Wackeln begann. Was soll denn das? Nur, weil weiter hinten wohl ihre Freundin saß und wir sie beim Quatschen unterbrochen hatten. Meine Güte! Ab diesem Zeitpunkt waren wir richtig sauer. So viel Unfreundlichkeit hatten wir noch nie erlebt in Griechenland, hier musste man schon wirklich lange suchen, um mal einen netten Einheimischen zu finden! Die Situation in dem Lokal war ja nicht die erste; ein paar Tage zuvor erlebten wir das gleiche in einem Lokal in Chersónissos.

Nachdem wir dann endlich mal zahlen durften (denn auch das war gar nicht so einfach, wir mussten die Dame ja erneut stören!), fuhren wir wieder zum Hafen zurück. Gegen 18 Uhr sollte die Norwegian Jewel auslaufen und dabei wollten wir zusehen. Lustigerweise befanden sich gerade Bekannte von uns auf diesem Schiff und wir schickten ihnen eine SMS, uns doch mal kurz zu winken. Und sie taten es auch! :-)

Das Auslaufen war sehr schön anzusehen, wie das Schiff so anmutig davon glitt. Danach stiegen wir wieder ins Auto und fuhren zum Hotel zurück. Unsere Gemüter hatten sich zwischenzeitlich wieder beruhigt und wir genossen erneut ein leckeres Abendessen im Hotel. Den Abend verbrachten wir natürlich wieder in unserer Lieblingsbar R'n'B. :-)

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