3. Tag: Rundfahrt auf der Insel: Der Westen


Nach einem guten und ausgiebigen Frühstück machten wir uns gegen 10 Uhr erneut auf den Weg über die Insel und fuhren zunächst über Barbati wieder nach Agios Markos, wo wir am Vortag bereits das leider verschlossene Kloster besucht hatten.

Im reichen Olivenbauerndorf Ana Korakiana legten wir schließlich einen kleinen Fotostopp ein und genossen die wunderbare Stille. Anschließend ging es enge Serpentinen entlang nach Sokraki, wo zuckersüßer helenischer Kaffee angebaut wird (der einzige auf der Insel). Der weitere Weg führte uns über Klimatia, Ago Douli, Chorepiskopi, Troumpeta und Agia Anna nach Makrades. Hier angekommen, war es schließlich vorbei mit der Ruhe und den unberührten Landschaftsbildern. Ich traute meinen Augen nicht, als auf einmal zig Busse entgegen kamen. Ganz so, als hätte man die Straße von vorhin mit einer unsichtbaren Mauer durchtrennt und gerade eben die Tür in eine andere Welt geöffnet. Hier wurde gequakt und gehupt, hier war alles nur noch laut!Bild

Doch schon kurze Zeit später sah ich, warum hier so viele Busse standen: Die wunderschöne Aussicht!! Auch wir suchten uns einen Parkplatz und begaben uns vor zum Geländer. Traumhaft!! Wir konnten von hier aus bereits unser nächstes Ziel erblicken: Paleokastritsa. Die tollen Buchten, das Kloster und die vorgelagerten Inselchen. Der Weg hierher hat sich wirklich gelohnt!!

Um aber noch vor den vielen Bussen am Ziel anzukommen, beeilten wir uns ein wenig mit Fotos machen und brausten in Richtung Paleokastritsa. Aber auch dort war (für Korfu) die Hölle los. Wir parkten unser Auto und schlenderten die Bucht entlang. Recht viel mehr als diese gibt es hier unten nicht zu sehen, doch die ist wirklich schön. Fast schon wie in Thailand. - Ich sagte: Fast! ;-)

Von hier aus wurden einige Grottenfahrten mit kleinen Booten angeboten, auch konnte man an einer Fahrt mit einem Glasbodenboot teilnehmen, um die Unterwasserwelt zu bestaunen. Doch wir hatten andere Pläne – wir wollten zum Kloster Paleokastritsa. :-)

So fuhren wir die etwas enge und steile Serpentinenstraße hinauf, parkten das Auto am Wegesrand und gingen die letzten Meter zu Fuß hoch. Ich war begeistert. Die Aussicht von hier war noch viel schöner als die von Makrades aus!! Ich konnte meine Kamera gar nicht mehr weglegen – so viele Motive gab es.
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Wir spazierten ein wenig durch das Kloster, welches mich an jeder Ecke immer wieder erneut begeisterte. Die weiß gekalkten Mauern umschließen paradiesische Gärten mit Weinpergola, die Klosterkirche, die still gelegte Ölmühle und die heute als Museum genutzten Klostertrakte. Auch das Kircheninnere ist sehr interessant, birgt es doch viele schöne Ikonen aus dem 18. Jahrhundert. Besonders schön empfand ich es, als zwei orthodoxe Pfarrer durch die Gärten schlenderten. Das vermittelte genau das richtige Flair!!

Nach einer guten Stunde hatten wir schließlich alles besichtigt und wir entschieden uns für die Rückfahrt zum Hotel. Zum einen hatten wir Hunger, zum anderen schloss das Kloster sowieso gerade und zum Dritten hatten wir hier im Westen somit so gut wie alles gesehen.

Über Gardelades (irgendwoher kenne ich doch diesen Ort? ;-)), Gouvia und Dassia waren wir innerhalb einer guten Stunde wieder am Hotel und plünderten auch sogleich die Poolbar. HUNGER!! :-)

Nun blieb aber nicht mehr viel Zeit zum Ausruhen, denn für heute war noch Golfen angesagt und da der Platz doch etwas weiter vom Hotel entfernt lag, mussten wir uns etwas beeilen. Eine Angestellte des Hotels hatte uns den Ort auf der Karte eingezeichnet, was von großem Vorteil war. Denn alleine hätten wir dorthin sicherlich niemals gefunden (warum müssen Golfplätze immer so versteckt liegen?).

Über Gouvia, Danilia, Tembloni und Ermones ging es gegen 15 Uhr dann also nach Ropas. Dort zweigte eine winzige Straße nach Ropa Valley ein, an dessen Ende sich die Golfanlage befindet. Und schon strahlten uns die Golfcars entgegen – wie niedlich!

Da wir zu dem Zeitpunkt leider noch keine Platzreife hatten, mussten wir uns vorerst mit der Nutzung der Driving Range begnügen. Wir liehen uns Schläger aus und übten unseren Abschlag. Aber Mensch – war das heiß!! Da wir uns die Bälle selbst zusammen klauben mussten (die Ballmaschine war kaputt) und wir grundsätzlich nicht genug bekommen können, füllten wir unsere Körbe bis oben hin. So weit so gut – wir waren schließlich über zwei Stunden damit beschäftigt, alle Bälle wieder "raus zu hauen". Aber egal – wir hatten Zeit, wir hatten Urlaub und es hat auch richtig viel Spaß gemacht!!

Bild Bevor es wieder zum Hotel ging, machten wir noch einen Abstecher nach Ermones. Die steil abfallende Bucht ist leider ziemlich von Hotelbunkern zugebaut, so dass es landschaftlich nicht wirklich reizvoll ist. Interessant ist aber die Zanradbahn, die die Gäste des Hotels zum Strand bringt.

Über Pelekas, Ag. Triada, vorbei am Aqualand und durch Vasilika ging es wieder über Tembloni, Danilia und Gouvia zurück nach Nissaki.

Nach einem leckeren Abendessen spazierten wir noch ein wenig durch die Hotelanlage und sahen uns anschließend im Amphitheater die Sketche-Show des Animations-Teams an. Die war auch richtig lustig. Anfangs sahen noch wenige Gäste zu, doch nachdem dann doch das ganze Publikum lauthals zu Lachen anfing, füllten sich innerhalb kürzester Zeit die Reihen.

Wie schon die letzten Abende, ließen wir auch den heutigen Tag wieder an der "Wunderbar" ausklingen. Leider aber hatte diese Idee auch die Reisegruppe aus Innsbruck, die jeden Tag das Hotel mit ihrer Tiroler Live-Musik "erfreute" oder besser gesagt verärgerte! Wir können bis heute nicht vestehen, was so toll daran war, auf Korfu in einem Hotel zu sitzen und die Lieder aus Österreich auf und ab zu spielen. Wenn ich ins Ausland fahre, möchte ich auch gerne mal die Musik aus diesem Land hören – oder zumindest Allerwelts-Musik. Aber doch bitte keine Kastelruther Spatzen! Doch die Gruppe wurde trotz der Beschwerden der Gäste nicht schlauer – die gesamte Woche über wurden jeden Abend die gleichen Lieder gespielt, ob am Strand oder in der Hotelbar! Verrückt und einfach nur egoistisch!!

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