4. Tag: Erholungstag an der Ferienpension & Besuch der Störtebeker-Festspiele Ralswiek


Der heutige Tag stand ganz im Zeichen der Ruhe und Erholung. Da uns die Dörfer und Städte auf Rügen in den letzten Tagen ein wenig enttäuscht hatten, beschlossen wir, keine weiteren großartigen Ausflüge mehr zu unternehmen und lieber die Zeit dafür zu nutzen, einfach mal abzuschalten und nichts zu tun. Die letzten paar Tage waren wir immerhin schon wieder rund 800 km gefahren!!

Bild Im weitläufigen Garten und am Neuensiener See direkt an der Pension machten wir es uns den Tag über gemütlich, lasen, relaxten, genossen die warmen Sonnenstrahlen … einfach in den Tag hinein leben.

Gegen 15 Uhr machten wir uns schließlich fertig, da wir entschieden hatten, zumindest die Ostseebäder an der Südostspitze der Insel noch näher zu erkunden.

Durch das Ostseebad Sellin hindurch erreichten wir nach kurzer Zeit die beiden Bäder Baabe und Göhren, die jedoch beide nur sehr klein waren und in denen es vor lauter Urlaubern wimmelte. Weiter ging es durch Middelhagen hindurch, wiederum ein im Reiseführer als sehr traumhaft bezeichnetes Dorf, doch recht viel mehr als eine Feuerwehr, ein nettes kleines Gasthaus im alten Stil und vielleicht ein paar Häuser konnten wir auch hier wieder nicht ausfindig machen. Am Ende der Insel, nämlich am Ostseebad Thießow, angekommen, stellten wir das Auto ab und spazierten ein wenig umher, v. a. direkt an den Strand vor. Hier war schon bedeutend weniger los, hier scheint es noch recht ruhige und abgeschiedene Strandabschnitte zu geben.

Nach kurzer Zeit setzten wir uns aber schon wieder ins Auto und fuhren zurück nach Sellin. Dort wollten wir uns mit unseren Bekannten Gerda und Anton treffen, die zur gleichen Zeit auf Usedom verweilten und mit denen wir heute die Ralswieker Festspiele besuchten wollten.

Bild Pünktlich auf 17 Uhr erreichten wir wieder den Aussichtspunkt zur Seebrücke Sellin, trafen auf unsere Bekannten und marschierten kurze Zeit später zu Viert durch den Ort, auf der Suche nach etwas Essbarem. Wir entschieden uns erneut für den Mexikaner Desperados von vor ein paar Tagen. Zwar war die Küche eigentlich noch gar nicht offen, aber für uns wurde eine Ausnahme gemacht und schon etwas früher begonnen. :-)

Beim Essen verquatschten wir uns ganz schön, langsam wurde es Zeit, sich auf den Weg nach Ralswiek zu machen, eine halbe Stunde lag es von hier entfernt. Es wurde knapp. Dennoch kamen wir rechtzeitig dort an, die Karten hatten wir ja bereits. Kaum das Tor durchschritten, noch schnell was zu trinken geholt und auf die Plätze gesetzt, fing es auch schon an … gutes Timing!!

Die Störtebeker Festspiele finden seit 1993 jedes Jahr von Ende Juni bis Anfang September am Ufer des Großen Jasmunder Boddens und unterhalb des Schlosses Ralswiek statt. Sie zählen zu den erfolgreichsten Open-Air-Theatern in Deutschland. Bei den Festspielen geht es (wie der Name schon sagt) um die Legende von Seeräuber Klaus Störtebeker und seine Abenteuer.

Über 120 Statisten, 20 Schauspieler, 30 Pferde und vier Schiffe wirken bei diesen Festspielen Tag für Tag mit. Eine beachtliche Zahl. Immer wieder spielen namhafte Schauspieler aus Film und Fernsehen mit, auch für diese immer wieder ein großes Erlebnis und eine besondere Aufgabe.

Das Bühnenbild war einfach gigantisch. Eine große Bühne mit links einer alten Festung und rechts einem Schloss. Im Hintergrund immer wieder die alten Segelschiffe, die vollständig ins Theaterstück mit eingebracht werden. Auch an Effekten wird nicht gespart. Ob Explosionen, Lichtspiele, sich verschiebende Bühnenteile … und zum Schluss hin ein kleines Feuerwerk. Toll!
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Jedes Jahr wird eine andere Geschichte Störtebekers erzählt, in diesem Jahr hieß es: "Das Vermächtnis". Alle Erzählungen sind abgeschlossene, eigenständige, Storys.

Mit einer Pause von etwa 25 Minuten dauerte das Stück insgesamt fast drei Stunden, war aber zu keiner Zeit langweilig. Oft gab es sehr witzige Passagen und hin und wieder sogar Musikeinlagen, alles live gesungen. Nicht schlecht …

Für Kinder ist diese Vorstellung jedoch eher nicht zu empfehlen. Es waren zahlreiche Kinder zu Gast, allerdings waren sie auch schnell genervt davon und uninteressiert. Es ist eben für sie schwer zu verstehen und sie werden schnell quengelig. Deshalb: gut überlegen!

Nach dieser wirklich sehr schönen und interessanten Vorstellung machten wir uns gegen 23 Uhr schließlich wieder auf den Weg zum Auto, über Stock und Stein durch einen finsteren Wald hindurch. ;-) Hier verabschiedeten wir uns von Gerda und Anton und fuhren wieder in unsere Pension zurück. Kurz vor Mitternacht fielen wir hundemüde ins Bett.

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