8. Tag: Unterwegs in Wismar & Besuch bei AIDA Cruises & Weiterfahrt an die Mecklenburgische Seenplatte


Der Wecker holte mich heute schon um 7.45 Uhr aus dem Bett; der Tag wollte mal wieder intensiv genutzt werden. Noch etwas schlaftrunken spazierte ich mit Benita an den Strand von Boltenhagen. Es sollte das letzte Mal sein, denn schon heute Abend ging es - mit einer letzten Etappe an der Mecklenburgischen Seenplatte - gen Heimat und weg vom Strand.

Benita ließ ich hier noch einmal toben. Kaum im Sand, fing sie wieder zu Buddeln an und hatte richtig Spaß dran. Die arme Maus; es war das letzte Mal für vermutlich ein Jahr, dass sie den Strand sah. Der hatte ihr gefallen. Genau das richtige für sie, die so gerne buddelt und einfach nur rumalbert. Wir hatten uns also nicht getäuscht; es war genau das richtige Urlaubsziel für sie.

Bild Nach dem gestrigen, verregneten Tag schien heute wieder die Sonne vom Himmel, dafür war es ziemlich windig und die Wellen peitschten uns entgegen.

Wieder zurück im Hotel, packten wir erst einmal unsere Koffer zusammen, anschließend gab es noch ein leckeres Frühstück auf dem Zimmer und gegen 10 Uhr verabschiedeten wir uns schließlich wieder. Es war ein echt schönes Hotel, das wir jederzeit weiterempfehlen können. Es gibt zwar weder Wellness noch Sportmöglichkeiten und auch ein eigenes Restaurant bietet das Hotel nicht. Doch davon gibt es in Boltenhagen genug, v. a. auch in der Hauptsaison. Von daher ist es ein einfaches Hotel ohne großen Schnickschnack, dafür aber liebevoll geführt mit ganz viel Flair.

Etwa eine halbe Stunde dauerte die Fahrt, dann erreichten wir die Hansestadt Wismar. Dass die Stadt einst ziemlich reich war, kann man noch heute an den zahlreichen prachtvollen Bauten, insbesondere der Kirchen, erkennen. Zum Glück blieb der mittelalterliche Grundriss trotz der starken Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg erhalten und ist auch deshalb seit 2002 Welterbe der UNESCO.

Das Auto stellten wir direkt am St.-Marien-Kirchhof an der St.-Marien-Kirche im Gotischen Viertel ab. Von der Kirche steht nach der schweren Beschädigung im Jahre 1945 nur noch der Turm. Der jedoch hat mich regelrecht begeistert. Sehr imposant!

Wir spazierten die Sargmacherstraße entang und erreichten den Markt. Der gesamte Platz besteht aus Kopfsteinpflaster, was das Gehen ganz schön erschwert, da es ziemlich große Steine sind. Optisch aber macht es wirklich was her. Hier steht auch das Rathaus, ein klassizistischer Prachtbau aus dem Jahr 1819, in welchem auch die Touristeninformation untergebracht ist. Der gesamte Platz ist richtig schön. Rund herum glänzen die Häuserfassaden in den verschiedensten Farben entgegen, es wirkt alles so aufgeräumt und sauber.

Nun ging es über die Altböterstraße zur Schweinsbrücke, die den kleinen Bach Frische Grube überquert. Hier steht das Schabbellhaus, ein Wohn- und Brauhaus, welches nach dem Brauherrn Heinrich Schabbell benannt ist. Er war damals einer der einflussreichsten Männer der Stadt. Heute wird das Gebäude renoviert, im nächsten Jahr soll es als Stadtgeschichtliches Museum eröffnet werden. Direkt gegenüber steht die Nikolaikirche.

Bild Weiter führte uns der Weg nun zum Alten Hafen. Dort ankerten Fischerboote und verkauften ihren aktuellen Fang.

Über verschiedene Straßen und durch enge Gassen hindurch erreichten wir kurze Zeit später eher durch Zufall das angebliche Geburtshaus des Klaus Störtebeker, einem der bekanntesten Seeräuber um 1380. Die Häuserfassaden strahlten in verschiedenen Farben entgegen; mir gefiel Wismar, hier war alles so bunt und fröhlich.

Nur wenige Schritte weiter befindet sich der Fürstenhof, welcher anlässlich einer Hochzeit durch Herzog Johann Albrecht I im Stil der italienischen Renaissance erbaut wurde. Lange Zeit als Sitz der Herzöge genutzt, wurde es schließlich das höchste schwedische Gericht und aktuell befindet sich das Amtsgecht darin.

Vorbei an der Heilig-Geist-Kirche marschierten wir noch einmal zum Markt und standen anschließend wieder an unserem Auto. Der Rundgang war beendet; für mich war Wismar die schönste Stadt, die wir während dieser Woche besucht haben. Der Abstecher hat sich definitiv gelohnt!

Doch kalt war es auch. Heute war wohl der kälteste Tag der Woche. Handschuhe hätte ich gut gebrauchen können; der Wind wehte kräftig. Doch jetzt ging es ohnehin wieder weiter und nach rund einer Stunde Fahrt erreichten wir Rostock.

Weil wir viel zu früh dran waren, gab es noch einen Kaffee im Café "Likörfabrik", um 14 Uhr standen wir bei AIDA Cruises auf der Matte. Auf diesen Termin hatten wir uns beide schon sehr gefreut. Heute lernten wir unsere Ansprechpartner mal persönlich kennen und verbrachten drei sehr interessante Stunden in netter Atmosphäre.

Nun ging es aber wieder weiter und wir fuhren zu unserem erneut gebuchten Flair Seehotel Zielow am Müritzsee. Weil es uns auf der Hinfahrt so gut gefallen hat, entschieden wir im Zuge unserer Umbuchungen, doch die letzte Nacht nochmal hier zu verbringen. Um 18.30 Uhr checkten wir nur schnell ein, bezogen das Zimmer (dieses Mal im Nebengebäude) und gingen gemütlich spazieren. Heute war Vollmond, der sich wunderbar im See spiegelte. Toll!

Jetzt aber hatten wir Hunger. Seit heute Morgen hatten wir nichts mehr zwischen die Zähne bekommen. Ein kleines Menü für mich, eines für Toni, noch dazu ein guter Wein. So wie der Urlaub hier begann, ließen wir ihn heute also wieder ausklingen. Eine Woche ist einfach viel zu schnell vorbei.

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