2. Tag: Schloss Benrath & Sightseeing in Düsseldorf


Nach einer sehr ruhigen Nacht (das Hotel hat wirklich eine grandiose Lage) läutete uns der Wecker gegen 8 Uhr aus dem Bett. Wir machten uns fertig und suchten den Frühstücksraum auf.

Dieser war sehr liebevoll gestaltet mit einem Frühstücksbüffet, welches zwar nicht übermäßig groß war, aber dennoch alles bot, was man sich so wünscht.

Bild Ganz gemütlich stärkten wir uns für den Tag und machten uns schließlich gegen 9 Uhr zu Fuß auf den Weg zur Autovermietung Sixt in der Aachener Straße, bei der wir unseren heutigen Mietwagen gebucht hatten: Ein niedliches kleines Sixtie. ;-)

Noch am Vortag hatten wir nachgesehen, wie weit Sixt von unserem Hotel entfernt liegt und irgendwie kam es uns "gar nicht so weit" vor. Immerhin waren wir gestern schon mal ganz in der Nähe unterwegs.

Also spazierten wir ganz gemütlich vom Ursulaplatz in Richtung Victoria- und Gereonstraße über den Gereonshof zum Kaiser-Wilhelm-Ring und dann den Hohenzollern-Ring hinunter, als wir endlich in der Aachener Straße ankamen. Nun konnte es also nicht mehr weit sein. Ein Blick auf unsere Buchungsbestätigung zeigte uns jedoch, dass die Mietstation Sixt sich in der Aachener Straße Nr. 226 befindet – wir befanden uns im Moment jedoch gerade mal an der Hausnummer 6. Ich war kurz vorm Verzweifeln – wie weit würde es wohl sein? Wir gingen und gingen und gingen, kamen an einem schier endlos langen Friedhof vorbei und es schien, als würden wir die Mietwagenfirma niemals erreichen. Auf 10 Uhr war der Wagen bestellt – wir würden wohl erst 20 Minuten später ankommen. Na hoffentlich wird er in der Zwischenzeit nicht anderweitig vergeben ...

Aber auch diese Angst (warum sind wir immer so pessimistisch?) war völlig unbegründet. Es standen mehrere Sixties herum – einer davon war unserer. Nach einer guten Viertelstunde erhielten wir dann auch endlich den Schlüssel. Wir hatten ein Smart-Cabrio bekommen; sogar mit Münchner Nummer. :-)

Bisher waren mir diese Autos ja sehr suspekt – so klein und irgendwie unsicher wirkten sie. Und von außen sah es so aus, als hätten Toni und ich da niemals gemeinsam Platz. Aber welch ein Wunder: Als wir drinnen saßen, war er vorne (fast) genauso geräumig wie unsere Autos zu Hause. Wie machen die das nur??

Wir fuhren erst einmal eine kleine Runde und machten schließlich an einem Supermarkt Halt, um unser Navi einzustellen. Hoffentlich funktioniert es heute!! Denn in Düsseldorf kennen wir uns nun wirklich nicht aus.

Bild Unser erster Stopp war das Schloss Benrath im gleichnamigen Vorort Düsseldorfs, welches wir nach einer guten halben Stunde schließlich erreichten. Im Reiseführer hatte mir das Schloss so gut gefallen, dass ich es einfach besuchten musste. Kurfürst Carl Theodor ließ sich 1755 diese Sommerresidenz errichten. Zwei Kavaliersbauten umrahmen einen kleinen Weiher mit Fontäne. Im Mittelbau befindet sich das Museum Corps de Logis, in dem man nachvollziehen kann, wie der Sommersitz im Grünen damals genutzt wurde.

Nach ein paar Fotos schlenderten wir auf die Ostseite des Schlossparks. Hier wurde ein französischer Garten mit Wasserspielen angelegt, auf der Westseite ein englischer Garten. Im West- und Ostflügel des Schlosses sind ebenfalls Ausstellungen zu sehen (Museum für Naturkunde und Gartenkunstmuseum).

Wir spazierten ein wenig durch die Gartenanlage, ich schoss noch ein paar Fotos und nach einer guten halben Stunde ging's wieder zurück zum Auto. Nun ging's direkt nach Düsseldorf – in die Innenstadt.

Auf Anhieb die richtigen Wege gefunden, waren wir relativ schnell am gewünschten Zielort. Hier noch schnell ein Parkhaus gesucht (in dem man auch bis in die Nacht hinein parken kann) und los geht's.

Das Auto an der Berliner Allee abgestellt, schlenderten wir zu Fuß über die Bilker Straße in Richtung Maxplatz und Schulstraße, als wir schließlich direkt am Rheinufer ankamen. Hier hatten wir sogleich einen tollen Blick hinüber auf die Kirmes, die auf der gegenüberliegenden Festwiese aufgebaut war, sowie auf das Schlossufer mit den Türmen und tollen Gebäuden.

Nun war es aber kurz vor 14 Uhr und wir machten uns langsam mal auf zum vereinbarten Treffpunkt mit Melanie und Hagen: Die Schneider-Wibbel-Gasse. Hier warteten wir ein paar Minuten, als sie auch schon um die Ecke bogen. Die Freude war groß, dass wir uns endlich einmal persönlich kennen lernten! Schon so lange waren wir per E-Mail in Kontakt; in den letzten Jahren hatte sich eine nette Mailfreundschaft zwischen uns entwickelt.

Bild Da wir alle ein wenig Hunger hatten, suchten wir uns gleich ein nettes Lokal direkt in der Schneider-Wibbel-Gasse. Bei Fisch, Fleisch bzw. leckerem Früchte-Cocktail sprachen wir über alles mögliche und hatten viel Spaß dabei. Pünktlich um 15 Uhr ertönte schließlich eine kleine Melodie der knapp über uns angebrachten Spieluhr.

Über die Bolkerstraße und die Elberfelber Straße, vorbei am Corneliusplatz, mit dem ältsten Brunnen der Stadt, einem Schalenbrunnen von 1882, welcher Wassergötter, Neptunsche Wesen und Putten vereint, erreichten wir nach wenigen Minuten die Königsalle – besser bekannt unter dem Namen "Kö".

Sie erstreckt sich vom Corneliusplatz fast genau einen Kilometer lang in Nord-Süd-Richtung. Die Düssel durchfließt den Stadtgraben, der die beiden Straßenseiten voneinander trennt. Die Allee wurde von 1802 bis 1804 von Hofbaumeister Huschberger angelegt, wobei die Pariser Champs-Élysées als Vorbild diente. Zunächst trug die Straße noch den Namen Kastanienalle, im Jahre 1851 wure sie dann in die Königsallee umbenannt.

Im Grunde jedoch sind es zwei getrennte Straßenzüge, die sich sehr deutlich voneinander unterscheiden. Die westliche Kö hat eher ruhigen Charakter mit den vielen Verwaltungs- und Bankgebäuden. Die östliche Straßenseite ist dagegen sehr belebt. Hier trifft man auf den Prachtboulevard, den man mit dem Namen "Kö" zwangsläufig verbindet. Hier reihen sich exklusive Geschäfte, Modesalons, aber auch noble Restaurants aneinander und beim Flanieren auf der Kö blieb uns manchmal die Spuke weg, als wir auf die Preisschilder der im Schaufenster ausgestellten Waren blickten.

Hauptmotto der Kö lautet natürlich: Sehen und Gesehenwerden. Hier herscht das ganze Jahr über eine einzige Modenschau. Hier hat man nicht nur Geld – hier zeigt man es auch!

Natürlich durfte auch ein Blick in das Kö-Center nicht fehlen, aber auch hierfür hatten wir heute einfach nicht den richtigen Geldbeutel dabei. ;-)

Bild Nachdem wir noch das Einkaufszentrum Sevens und die Shadow-Arkaden besucht hatten, machten wir uns schließlich wieder auf den Weg in Richtung Rheinufer und kamen dabei wieder ganz in der Nähe der Bilkerstraße und der Berliner Allee heraus.

Die 560 m lange Rheinkniebrücke, eine der insgesamt sechs städtischen Rheinbrücken, wurde 1969 fertig gestellt. Sie führt nach Oberkassel und zum westlichen Autobahnnetz. Unter der Brückenrampe liegt Roncalli's Apollo Varieté.

Die wunderschöne Rheinpromenade, die sich vom Hafen bis zum Rheinpark erstreckt, existiert erst seit 1996, nachdem der Autoverkehr in einen Tunnel verlegt wurde. Wir ließen unseren Blick über die Promenade schweifen und erblickten die Pegeluhr, ein denkmalgeschützter Obelisk mit Uhr und Wasserstandsmesser. Den Burgplatz hatten wir heute Mittag schon alleine entdeckt. Diser gilt als einer der schönsten deutschen Plätze neuerer Zeit. Er öffnet sich mit einer kleinen Freitreppe zum Rhein und bietet herrliche Terrassencafés.

Waren wir heute Mittag die Promenade in Richtung des Burgplatzes geschlendert und immer wieder an netten Cafés vorbei gekommen, so gingen wir jetzt in die andere Richtung und zwar zum Rheinturm. Im Übrigen fanden wir die Idee der Café-Besitzer an der Uferpromenade ganz witzig: Da es die letzten Tage so heiß war, stellten sie unter jeden Tisch ein kleines Planschbecken. So konnten sich die Gäste ganz gemütlich ihre Füße bei einem leckeren Cocktail oder einem guten Eis kühlen. Wie praktisch ...

Am nordrhein-westfälischen Landtag vorbei gekommen, zog es Melanie und mich sogleich zum Rheinturm. Unsere beiden Männer blieben an einem Kiosk zurück: Höhenangst. Doch wir wollten uns die herrliche Aussicht auf Düsseldorf nicht entgehen lassen und fuhren nach oben. Platzangst darf man hier allerdings nicht haben, denn der Aufzug wird "gut" voll gemacht. Melanie und ich konnten uns nur noch irgendwie reinquetschen.

Der Rheinturm wurde 1982 eröffnet, welcher mit seinen 234 Metern zum Wahrzeichen Düsseldorfs wurde.

Oben angekommen, wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Dank des guten Wetters hatten wir eine gute Fernsicht. Natürlich wurden wieder ewig viele Fotos verschossen. Aber so etwas "muss" man einfach festhalten und Toni wollte danach ja auch noch etwas davon haben. ;-)

Wir hatten einen super schönen Blick auf das Hafengelände mit den Gehry-Häusern. Außerdem sahen wir die Kirmes in ihrer vollen Pracht. Von der Rheinuferpromenade sah sie ziemlich riesig aus; von oben allerdings wirkte sie nicht sonderlich groß.

Hier oben verbrachten wir ne gute Viertelstunde, bis wir schließlich doch alles gesehen und alle Fotos gemacht hatten und wieder hinunter zu unseren Männern fuhren. Wir gesellten uns zu ihnen an den Tisch und erfrischten uns mit kühlen Getränken. Mensch, war das heute wieder heiß.

Nachdem wir uns fast festgequatscht hatten, stellten wir erschrocken fest, dass es eigentlich schon ganz schön spät ist und uns Hagen und Melanie doch noch so viel zeigen wollten.

Bild Wir spazierten direkt zum Neuen Hafen Düsseldorfs. Und neu erscheint hier wirklich alles. Viele Werbeagenturen, Künstler, Freiberufler und eine Vielzahl an Medienunternehmen haben sich in den letzten Jahren hier angesammelt. Direkt am Düsseldorfer Yachthafen liegt mit gläsernder Fassade das Gebäude des WDR-Landesstudios.

Eine besondere Attraktion bzw. Sehenswürdigkeit sind aber ohne Zweifel die "Schiefen Häuser" des Neuen Zollhofs am Beginn der Hammer Straße. Die sog. "Gehry-Häuser". Sie wurden 1998/99 nach Entwürfen des amerikanischen Architekten Frank O. Gehry fertig gestellt. Die ungewöhnlichen Bauten faszinierten mich auf Anhieb und wir fragten uns, wie man dort wohl wohnen bzw. arbeiten kann. Es gibt wohl keinen einzigen rechteckigen Raum.

Wir gingen weiter zum Medienzentrum, spazierten über eine Brücke hinüber zum Colorium und kamen an vielen unterschiedlichen Gebäuden vorbei. Nun wurde es aber langsam knapp mit der Zeit. Eigentlich wollten Melanie und ich noch auf die Kirmes. Aber bis wir dort hinkämen ... das würde wohl eine ganze Weile dauern.

Nach einer kleinen Beratschlagung entschieden wir uns, die Kirmes Kirmes sein zu lassen und sie eben beim nächsten Besuch in Düsseldorf anzusteuern. ;-) Nun hatten wir alle langsam Hunger und machten uns auf die Suche nach einem guten Restaurant.

Wir gingen über die Speditionsstraße in Richtung Zollhof und Stromstraße. In der Akademiestraße wurden wir schließlich fündig und suchten uns einen gemütlichen Platz etwas abseits der lauten Straße in einem italienisch angehauchten Lokal namens Miles Smiles.

Bei leckerem Essen und guten Cocktails verbrachten wir hier einen richtig schönen und vor allem sehr lustigen Abend. Der Kellner war eine Schau. Schon von Beginn an brachte er uns mit seiner Mimik und Gestik zum Lachen und war um keinen Witz verlegen. Wirklich nett – schon allein wegen ihm ist das Lokal absolut zu empfehlen!!

Bis kurz nach 23 Uhr verbrachten wir hier unseren Abend, sprachen über alle möglichen und unmöglichen Themen, und machten uns schließlich gemeinsam auf den Weg zurück in die Innenstadt.

An der Berliner Allee angekommen, hieß es schließlich Abschied nehmen voneinander. Es war wirklich ein richtig schöner Tag gewesen, Hagen und Melanie haben uns die schönsten Ecken Düsseldorfs gezeigt und uns dazu auch noch viel Wissenswertes über die Stadt erzählt. Schade, dass der Tag so schnell vorüber war – aber das nächste Treffen kommt bestimmt!

Wir wurden wir aber auch langsam müde. Den ganzen Tag auf den Beinen und dann noch bei gut 30 Grad – das schlaucht ganz schön. Aber glücklicherweise waren wir in knapp 30 Minuten schon wieder am Hotel. Auf der Autobahn war kaum was los. Kein Wunder um diese Zeit.

Bild
Bild