2. Tag:
Weihnachtsmärkte, Stadtbummel und ein wenig Shoppen


Das Frühstück im Hotel war spitzenklasse! Ein umfangreiches Büffet mit allem, was das Herz begehrt.

Ich hatte meinen Stadtplan mit dabei und zeigte meiner Freundin, was ich mir für den heutigen Tag überlegt hatte. Sie stimmte meinem Vorschlag zu und so machten wir uns gleich nach dem Frühstück auf den Weg.

Bild Wir waren faul und wollten uns an diesem Wochenende einfach mal das ein oder andere gönnen, weshalb wir die öffentlichen Verkehrsmittel nun vollkommen links liegen ließen und uns wieder ein Taxi bestellen. Es war aber auch am einfachsten. So schön das Hotel auch ist - mit den Öffis in die Stadt zu kommen, ist mit viel Lauferei, Warterei und noch mehr Umsteigen verbunden.

Unser erstes Ziel heute: Spicy's Gewürzmuseum in der Speicherstadt. Wie oft wollte ich das schon besuchen! Und immer war es aus den unterschiedlichsten Gründen geschlossen. Heute sollte es endlich klappen.

Bild Das private Museum existiert seit 1991 und bietet auf einer Fläche von knapp 350 m² eine Ausstellung rund um das Thema Gewürze. Ein Tütchen Schwarzer Pfeffer für 5,- € pro Person (Stand: November 2015) dient als Eintrittskarte, anschließend kann man in zahlreichen Schaukästen, an Wänden und auf Tischen über 900 Ausstellungsstücke der letzten fünf Jahrhunderte betrachten. Hier und dort darf man die Gewürze anfassen und beschnuppern, Tafeln berichten vom Anbau und der Ernte von Gewürzen. Alte Maschinen veranschaulichen die Verarbeitung. Die Ausstellung stand außerdem ganz im Zeichen von "Weihnachten". Rezepte für Plätzchen, Adventskalender und der ein oder andere Nikolaus waren zu sehen.

Da sich das Museum auf einem alten Lagerboden befindet und der Boden bei jedem Schritt knarzt, wird einem ein bisschen das Flair vergangener Zeiten vermittelt. Das Museum selbst ist nett, in meinen Augen jedoch nichts Außergewöhnliches. Es wirkt ein wenig zusammengebastelt, ein wenig 'kruschig", zu wenig Platz für zu viele Ausstellungsstücke. Der über den Gang liegende Verkaufsladen hat uns beide tatsächlich besser gefallen. Hier gibt es eine Vielzahl von Gewürzen, von klassisch bis exotisch, dazu natürlich jede Menge Firlefanz.

Bild Nach dem Besuch schlenderten wir über den Kehrwiedersteg entlang der Deichstraße mit wundervollen Häuserfassaden und Restaurants zum Mahnmal St. Nikolai. Die ehemalige Hauptkiche St. Nikolai gilt heute als Gedenkstätte. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte der Turm vor dem Abriss bewahrt werden, seit über zehn Jahren führt ein Panorama-Aufzug in 76 Meter Höhe. Leider bröckelt seit 2011 die Fassade und der Turm unterliegt nun umfangreichen Sanierungsarbeiten. Daher konnten wir das Innere auch nicht besichtigen und der Aufzug erschien mit dem Gerüst rund um den Turm nicht besonders vielversprechend.

Ein paar Schritte weiter standen wir schließlich im Innenhof des Rathauses. Dieses neoklassizistische Gebäude wurde von 1884 bis 1897 erbaut und wirkt wie ein kleines Schloss. Tatsächlich hatte ich es schon zahlreiche Male von außen betrachtet und fotografiert - der Innenbereich war neu für mich und wollte ich mir heute mal genauer ansehen. An einer Führung nahmen wir nicht teil; wir beschränkten uns auf den Eingangsbereich mit den wunderschönen Säulen und der beeindruckenden Decke.

Bild Auf dem Rathausmarkt streiften wir durch den Historischen Weihnachtsmarkt. Unglaublich, wie viele Menschen jetzt schon, am frühen Nachmittag, unterwegs waren. Schade, denn Menschenmassen sind eigentlich so gar nicht (mehr) mein Ding. Entgehen lassen wollte ich mir den Markt aber auch nicht und so schoben wir uns mit dem Strom hindurch.

Der Markt zählt zu den schönsten und traditionellsten in ganz Hamburg, hier gibt es keinen Kitsch, sondern wunderschönes Kunsthandwerk. Besonders niedlich fand ich die Eisenbahn, die über unseren Köpfen von Dach zu Dach der jeweiligen Stände fuhr. Eine nette Idee!

Die Glühweinstände waren komplett überfüllt, also gönnten wir uns nur kurz etwas Süßes und verließen den Markt schließlich in Richtung Alsterarkaden. Zwischen Binnenalster und Rathausmarkt entdeckten wir einen kleinen, aber feinen Glühweinstand. Hier war deutlich weniger los und so kamen wir doch noch zu unserer Tasse.

Da es ganz nach Regen aussah, spazierten wir in die Europa Passage, ein Einkaufszentrum mit über 100 Läden. Erst im September war ich hier bummeln, damals hatte ich nichts gefunden, heute sah das schon ganz anders aus. Gleich im ersten Laden schlugen wir kräftig zu. Na, das kann ja heiter werden! Doch recht viel mehr kam nicht mehr dazu. Meine Kreditkarte zeigte unendliche Dankbarkeit. ;-)

In einem Eiscafé suchten wir uns ein nettes Plätzchen mit Blick auf die Binnenalster, wenige Minuten später zog eine kleine Weihnachtsparade an uns vorbei. Weihnachtsmänner, Rentiere und die ein oder anderen Engelchen. Nicht besonders pompös, aber ganz nett anzusehen.
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Der Regen hatte aufgehört, die Sonne kam zum Vorschein und so zog es uns wieder nach draußen. Ich wollte unbedingt noch auf den Weihnachtsmarkt am Jungfernstieg, der ganz im Zeichen des "Weißen Zaubers" stand. Die Pagodenzelte wirkten nicht ganz so weihnachtlich, dafür aber modern und ganz besonders gut gefiel uns das historische Riesenrad. Und auch der Blick auf die Alster, mit dem 'mitten im Wasser' stehenden Christbaum war wunderschön.

Von hier spazierten wir zum Gänsemarkt, wo uns ein weiterer Weihnachtsmarkt erwartete. Aber irgendwie hatten wir jetzt genug, wir waren einfach nicht mehr aufnahmebereit für noch mehr Bling Bling und entschieden uns daher für die Rückkehr zum Hotel.

Zum Abendessen ging es ins hoteleigene Restaurant 'Augila', das für seine kolonial-exotischen Gerichte bekannt ist. Die Speisekarte hörte sich hervorragend an. Auf Hagenbecks Caesar Salad folgte ein fantastisches 200g-Filetsteak, dazu ein guter Wein. Ein perfekter Abend in einem perfekten Ambiente. Und ein Top-Restaurant-Tipp!

An der Baobab Bar probierten wir noch den ein oder anderen Cocktail. Eine unglaubliche Auswahl, darunter interessante Eigenkreationen.

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