Einschiffung auf der 'Mein Schiff 1'
Um 8 Uhr morgens von Annette verabschiedet, nahm ich eine Stunde später Alex am Hauptbahnhof Hamburg in Empfang. Fliegender Wechsel. :-)
Wir zogen uns das Ticket für die Bahnfahrt nach Kiel, kauften uns noch Getränke, setzten uns an den Bahnsteig ... doch wo ist jetzt der Zug hin? Gerade noch oben angeschrieben, war plötzlich ein ganz anderer Zug auf der Anzeigetafel zu sehen. In der Zwischenzeit fuhr aber keiner ein? Die Menschen waren aber auch alle verschwunden? Wir sahen uns beide verwundert an. Geisterzug? Gleis neundreiviertel? Alles seeehr eigenartig ...
Na gut, dann nehmen wir eben den nächsten. Zum Glück fahren ja alle halbe Stunde welche nach Kiel, Zeit hatten wir auch genug, kein Stress.
Die Bahnfahrt verlief ruhig und angenehm und gegen 11 Uhr erreichten wir den Hauptbahnhof Kiel. Weil der Shuttle-Transfer von TUI Cruises erst gegen 13 Uhr in Dienst ging, schnappten wir uns kurzerhand ein Taxi und ließen uns zum Ostseekai bringen. Zu Fuß mit Koffer war es uns dann doch etwas zu umständlich.
Im letzten Jahr verlief der Check-In deutlich einfacher, damals durften wir schon in den frühen Morgenstunden an Bord. Heute war offizielle Einschiffung gegen 12 Uhr, mit etwas Verspätung ging es dann etwa eine halbe Stunde später an Bord.
Noch im Zug hatte ich eine SMS von TUI Cruises erhalten, dass meine Kabine bereits bezugsfertig sei und so war sie auch unser erster Anlaufpunkt hier an Bord. Einquartiert wurden wir in einer Balkonkabine auf Deck 8, in Farbe und Ausstattung identisch zu den Vorgängern.
Ein schneller Espresso aus der kabineneigenen Maschine, schnappten wir uns schließlich unsere Kameras und los ging’s zum Rundgang. Wir freuten uns beide auf die bevorstehenden zwei Nächte hier an Bord der Mein Schiff 1.
Mit knapp 315 m ist die Mein Schiff 1 etwa 20 m länger als ihre Vorgänger, außerdem ein Deck höher. Das Heck wurde komplett neu gestaltet. Statt eines kleineren Diamenten in der Mitte des Hecks ziert jetzt eine Glasfront das Hinterteil. Das kulinarische Angebot wurde erweitert, neue Bars eingebaut und auch der Wellnessbereich großzügiger gestaltet. Insgesamt bietet das Schiff Platz für rund 2.900 Gäste.
Zum Einstieg unseres Rundgangs machten wir es uns in der Außenalsterbar bequem, jetzt erst einmal ein Aperol und ein paar Tapas.
Den restlichen Tag liefen wir quer übers Schiff, sahen uns die diversen Neuerungen, Bars und Restaurants an und legten zwischendurch immer mal wieder kleine Pausen ein. Allerdings muss ich zugeben, dass ich doch ein klein wenig enttäuscht war. Durch die Informationen vorab hatte ich mir stärkere Veränderungen vorgestellt. Der Großteil des Schiffes ist identisch mit seinen Vorgängern. Und die Veränderungen, die es gab, sind – zumindest für mich persönlich – nicht alle zum Positiven erfolgt. So gibt es z. B. keinen GOSCH mehr auf der Mein Schiff 1, sondern nur noch einen Fischmarkt. Der bietet zwar ähnliches an, dennoch war der GOSCH einfach ein Besuchermagnet. Und auch das Café ist nicht mehr vorhanden. Sehr schade.
Zum Abendessen ging es in das Büffetrestaurant Anckelmannsplatz, und zum Auslaufen machten wir es uns auf dem Balkon bequem. Eingepackt in eine Decke, dazu ein frischer Kaffee aus der Nespresso-Maschine. Die hatte mit uns ganz schön zu tun. Aber es gibt einfach nichts Schöneres, als gemütlich auf dem Balkon zu sitzen und – wie in unserem Falle – dem herrlichen Sonnenuntergang zuzusehen. Traumhaft!
Später besuchten wir die Crew-Show, welche eigens für uns Touristiker zusammengestellt wurde. Es gab viel zu lachen und viele schöne Momente. Sehr gelungen!
Zum Abschluss des Tages besuchten wir noch den Roboter-DJ in der Großen Freiheit. Mich hat der Kerl begeistert, meine Freundin eher nicht so. Gut, er ist jetzt nicht weltbewegend, aber ganz witzig gemacht und für mich definitiv ein Highlight auf dem Schiff.
