2. Tag:
Besuch der Semperoper & Sightseeing & Gourmet-Rundgang


Guten Morgen, Dresden!

Meine Freundin holte mich heute schon sehr früh aus dem Bett. Bereits um 8.00 Uhr saßen wir beim Bäcker Dreißig in der Hauptstraße der Inneren Neustadt und genossen ein kleines, dafür sehr leckeres Frühstück im Beisein zahlreicher Spatzen. Hotel-Frühstück meiden wir in aller Regel. Uns ist es lieber, irgendwo in der Stadt zu sitzen. Und um diese Zeit war es hier an der Allee auch noch wunderbar ruhig.

Für den heutigen Tag hatten wir mit Ausnahme eines Gourmet-Rundgangs, den ich bereits von zu Hause aus für den späten Nachmittag gebucht hatte, keinen speziellen Plan und ließen uns einfach treiben. Und so ging es gegen 9 Uhr dann auch langsam wieder los.

Bild Am Ende der Hauptstraße, gleich am Übergang zur Augustusbrücke und in der Mitte des Neustädter Marktes, steht neben dem Nymphenbrunnen der „Goldene Reiter“, August der Starke. Die Kupferhülle ist üppig vergoldet und strahlt schon von Weitem entgegen. Eine wahrlich imposante Skulptur.

Wir spazierten erneut über die Augustusbrücke, erreichten das Terrassenufer und den Schlossplatz und obwohl ich den Anblick der Hofkirche bereits kannte, zog es mich erneut in seinen Bann. Heute war das Wetter aber auch noch einmal deutlich besser und es wirkte noch eindrucksvoller.

Wir stiegen die von vier Skulpturen flankierte Freitreppe zur Brühlschen Terrasse hoch und hatten von hier aus einen schönen Panoramablick über die Elbe und hinüber zur Neustadt sowie auf die zahlreichen Anleger für die Flussschiffe. Leider waren aufgrund Corona keine unterwegs. Lediglich die historischen Raddampfer der Sächsischen Dampfschifffahrt lagen hier.

Die 500 m lange Flaniermeile zwischen Augustus- und Carolabrücke (auch Balkon Europas genannt) liegt 10 m über der Elbe und ruht auf den Mauern der Festung Dresden. Gleich zu Beginn findet man das sog. Ständehaus mit einer vergoldeten Saxonia auf dem Turm. Bis 1933 Sitz des Sächsischen Landtags, befindet sich dort nun das Oberlandesgericht.

Bild Wir spazierten über ein mit Wasserbassin, Skulpturen und Bäumen geschmücktes Areal, ein wundervoll angelegter Platz, der mich begeisterte. Direkt gegenüber des zum Hilton Hotel gehörenden Cafés Vis-á-Vis (ein prachtvolles Gebäude) steht eine Portraitbüste von Ernst Rietschel.

Nicht weit davon entfernt gelangt man zur Sieben-Bastionen-Plastik, die an die einstige Stadtbefestigung erinnert. 1721 wurde von August dem Starken veranlasst, die Bastionen nach der Sonne und deren sechs Planeten zu benennen. Das Denkmal, eine bronzene Erdkugel, wird von sieben ins Pflaster eingelassene Bronzemedaillons umrahmt, deren Sprüche auf die Planeten Bezug nehmen.

Wir verließen die Brühlsche Terrasse an dieser Stelle und stiegen die Treppe zur Münzgasse hinab. Der Blick von hier oben durch die Gasse und im Hintergrund die Frauenkirche gefiel mir. Die Gasse ist gesäumt von zahlreichen Restaurants und Bars. Im Winter findet hier ein traditioneller und sehr gemütlicher Weihnachtsmarkt statt.

Bild Und dann standen wir direkt davor: Vor der Frauenkirche Dresden. Auch wieder so ein Gebäude, das ich unbedingt einmal im Original sehen wollte und was soll ich sagen? Ich war wieder einmal hin und weg. Unglaublich imposant und inmitten des Neumarkts wunderbar „in Szene gesetzt“.

Bereits im 11. Jahrhundert stand hier eine Kirche „Unserer Lieben Frau“. Nach zahlreichen Umbauten wurde im 18. Jahrhundert schließlich ein kompletter Neubau beschlossen. Aufgrund einer Grundfläche von nur rund 50 qm gestaltete sich die Planung um Umsetzung speziell was die Stabilität der Kuppel betrifft, als nicht besonders einfach, doch 1743 – nach 17 Jahren Bauzeit – war der Prunkbau vollendet. Knapp 200 Jahre zierte dieses außergewöhnliche Bauwerk die Silhouette Dresdens, bis es 1945 einem Bombenangriff vollständig zum Opfer fiel.

In DDR-Zeiten galt die Ruine als Mahnmal gegen den Krieg, 1993 begann man mit Spendengeldern mit der Entrümpelung der Kirche, sammelte etwa 1/3 der Steine ein, analysierte die Stellen, an denen sie verbaut waren und vereinte die alten Steine mit neuen, bis die Frauenkirche in ihrer nahezu alten Form 2005 neu eingeweiht werden konnte.

Wir liefen einmal rund herum und querfeldein über den Neumarkt und betrachteten die zahlreichen weiteren Gebäude rund herum. Nicht nur die Frauenkirche fiel den Luftangriffen zum Opfer. Der gesamte Neumarkt wurde in Schutt und Asche gelegt. Erst mit Beginn des Wiederaufbaus der Frauenkirche wurde auch der Neumarkt neu gestaltet. Einige Gebäude wurden originalgetreu wiederhergestellt, bei anderen lediglich die Fassaden rekonstruiert. Dazwischen fügen sich Neubauten ein. Alles in allem ein durchaus gelungenes Projekt und ein wunderschöner und vor allem großzügig angelegter Platz.

Bild Zu sehen sind hier das Coselpalais, das Hotel de Saxe sowie das Heinrich-Schütz-Haus, einstige Residenz des Kurfürsten. Erhaben thront vor der Frauenkirche das Standbild von Martin Luther, welches im Krieg lediglich vom Sockel gestürzt, jedoch nicht zerstört wurde.

Von hier aus ging es nun über die Augustusstraße direkt zum Fürstenzug. Mit einer Länge von 102 Metern ist es das größte Porzellanbild der Welt und zeigt die Ahnengalerie der Wettiner. 1872 bis 1876 wurde es als schwarzweißes Sgraffito auf der Außenwand des Langen Ganges aufgetragen. Weil die Malereien schnell verwitterten, übertrug man die Komposition auf 24.600 Meissener Porzellanfliesen. 94 Personen ziehen in einer Parade über den Fries. Die 35 Markgrafen, Kurfürsten und Könige Sachsens sitzen zu Pferde, tragen Prunkgewänder und Paradeuniformen. Dazwischen findet man die Entourage des Hofes mit Wissenschaftlern, Bauern, Soldaten und Kindern. Ein unglaublich beeindruckendes Gemälde.

Wieder an der Hofkirche herausgekommen und zum Theaterplatz spaziert, standen wir kurz vor 10 Uhr am Eingang zur Semperoper. Bereits gestern hatten wir die Tickets für die Führung durch die Semperoper bestellt (8,- € pro Person, Stand: Juli 2020). Weil ich natürlich auch Fotos machen wollte, entrichtete ich noch eine Fotogebühr von 3,- €. Pünktlich um 10 Uhr startete schließlich unser Rundgang in kleiner Gruppe.

Bild Nachdem das erste von Gottfried Semper errichtete Königliche Hoftheater 1869 einem Brand zum Opfer fiel, sollte dieser kurzfristig einen neuen Plan vorlegen. Weil er sich jedoch aufgrund eines Aufstands auf der Flucht befand, konnte er den Neubau nur aus der Ferne planen und setzte deshalb seinen Sohn Manfred Semper als Bauleiter ein.

Der im Stil der italienischen Hochrenaissance errichtete Rundbau wurde 1878 feierlich eröffnet und 1918 unbenannt ins die Sächsische Staatsoper Dresden. 1945 brannte der Bau erneut aus, lediglich Teile der Fassade blieben erhalten. Von 1952 bis 1956 wurde zunächst nur der Außenbau rekonstruiert, der Innenbereich zog sich bis 1977 hin und erst 1985 fand die erneute Eröffnung statt.

Schon beim Betreten des Foyers wird man in Staunen versetzt. Wunderbare Deckenmalereien und Holzverkleidungen an den Wänden, die jedoch – wie uns die Dame schnell erklärte – mehr Schein als Sein wären; hier handelt es sich nicht um echtes Holz, sondern nur um eine Nachbildung, die jedoch in der Tat vollkommen echt wirkt.

Über einen Treppenaufgang gelangten wir in verschiedene Räumlichkeiten, die sich an Prunk und Protz regelrecht überboten. Marmor-Säulen, Geländer, Gewölbebögen und beeindruckende Gemälde. Doch auch hier sind die wenigsten Säulen auch wirklich aus Marmor. Meist wurde hier Stuck und Messing verwendet.

Bild Doch ganz egal, ob echt oder nicht echt … Ich war mal wieder vollkommen fasziniert davon. Ein unglaublich schönes Theater. Kitschig und überladen, aber genau deshalb eben auch etwas ganz Besonderes und absolut passend zu einer Oper.

Zum Abschluss unseres knapp einstündigen Rundgangs ging es in den Theatersaal, welcher rund 1300 Zuschauerplätze auf vier Rängen umfasst. Über dem Bühnenportal befindet sich die 5-Minuten-Uhr noch aus der Zeit des ersten Hoftheaters. Sie zeigt in zwei Feldern die Stunden mit römischen Ziffern, die Minuten im Fünf-Minuten-Rhythmus in arabischen Ziffern an.

Natürlich hätten wir gerne eine Vorstellung hier gesehen, aber aufgrund Corona waren die meisten Vorstellungen abgesagt. Am heutigen Abend fand eine Mini-Vorstellung für wenige Gäste statt; die Tickets hierfür waren jedoch schon längst ausverkauft und abgesehen davon hatten wir für heute Abend auch schon etwas vor. Doch wer weiß. Da es sicherlich nicht der letzte Besuch Dresdens gewesen sein wird, ergibt sich ja vielleicht in der Zukunft noch eine Gelegenheit.

Immer noch in Gedanken an das Gesagte und soeben Erlebte versunken, schlenderten wir zwischen Zwinger und Semperoper in Richtung Zwingergarten und wieder zurück über die Sophienstraße in die Kleine Brüdergasse. Vorbei am Grand Hotel Taschenbergpalais und der Karl May Bar erreichten wir einen kleinen Platz, an dessen Ecke wir das ALEX Dresden am Schloss, eine Café-Bar, entdeckten. Nachdem wir beide durstig waren, suchten wir uns einen Platz auf der Terrasse und bestellen Kaffee und Erfrischendes. Trotz der heißen Temperaturen zog es hier im Schatten allerdings ganz schön, so dass wir uns kurze Zeit später dann auch schon wieder auf den Weg machten.

Bild Wir spazierten die Schloßstraße entlang, vorbei am Historischen Grünen Gewölbe direkt zum Stallhof. Nun befanden wir uns also auf der anderen Seite des Porzellangemäldes Fürstenzugs.

Im späten 16. Jahrhundert wurde das Residenzschloss um ein Stallgebäude und den Langen Gang ergänzt. Der dazugehörige Stallhof gilt als einer der ältesten Turnierplätze der Welt. Auch heute noch wird er für nostalgische Ritterturniere genutzt. Der Turnierplatz wird begrenzt von den 20 toskanischen Säulen getragenen Arkaden des Langen Ganges.

Einmal hier entlang, erreichten wir wieder die Augustusstraße, bogen nach rechts ab, vorbei am Verkehrsmuseum Dresden und standen schließlich auf dem Jüdenhof am Neumarkt. Einmal gegen den Uhrzeigersinn entlang des Neumarkts, im Blick immer die Frauenkirche, erreichten wir nach einiger Zeit die Kunstakademie. Aufgrund ihrer gefalteten Glaskuppel wird sie auch liebevoll 'Zitronenpresse' genannt.

Bild Vorbei am Georg-Treu-Platz erreichten wir das Gottfried-Semper-Denkmal auf einer Anhöhe, von wo aus wir einen schönen Blick auf die Akademie und die dahinter liegende Frauenkirche hatten. Gleich dahinter eröffnet sich der Brühlsche Garten, eine schöne Parkanlage mit vielen Schatten spendenden Bäumen, zahlreichen Sitzmöglichkeiten und einem fantastischen Ausblick auf die Elbe. Wir legten eine kleine Pause auf einer der Bänke ein und planten den weiteren Tag.

Natürlich wollten wir uns auch das Innere der Frauenkirche noch ansehen, stellten jedoch bereits auf unserem Rundgang von heute Vormittag fest, dass sich zu den angegebenen Besuchszeiten irrsinnig schnell lange Schlangen bildeten. Auch für den Aufstieg zur Kuppel fand sich eine nicht enden wollende Schlange ein. Das ärgerte mich ein wenig, denn wer mich kennt, weiß, dass ich auf mindestens einen Turm der Stadt muss, um diese auch einmal von oben betrachten zu können. Doch trotz aller Überlegungen entschied ich mich schlussendlich dagegen. Zum einen wollte ich meine Freundin, die ohnehin nicht nach oben wollte, nicht ewig warten lassen. Zum anderen hatte ich keine Lust, mich eine Stunde lang in die pralle Sonne bei über 30 Grad zu stellen. Schon seit einer Stunde plagten mich heftige Kopfschmerzen. Diese würden damit sicher nicht besser werden.

Doch das Kircheninnere stand nach wie vor auf unserem Plan. Schlau wie wir sind, suchten wir uns bis zur nächsten Besuchszeit in einem Restaurant direkt gegenüber einen Platz. Wir hatten sowieso schon wieder Hunger, also konnten wir das gut miteinander verbinden. Einen erfrischenden Salat bestellt, stellten wir jedoch schnell fest, dass sich bereits eine halbe Stunde vor Öffnung schon wieder die Leute versammelten. Und schlussendlich waren regelrechte Menschenmassen zu sehen.

Wir bezahlten, stellten uns zunächst noch an, doch weil sich die Leute hier in keinster Weise an Abstandsregeln oder an das Tragen des Mundschutzes hielten, ergriffen wir dann schweren Herzens doch die Flucht. Unglaublich, wie schnell die Leute hier zum Tier werden und alle Regeln vergessen, sobald sie etwas wollen. Hier wurde auf Biegen und Brechen, Schulter an Schulter, ins Innere gedrängt. Einfach nur dämlich.

Bild Weil meine Kopfschmerzen immer schlimmer wurden und wir für heute Abend doch noch einiges geplant hatten, entschied ich mich für eine kurze Pause im Hotel. Während Annette noch ein wenig durch die Stadt bummelte, begab ich mich auf direktem Wege über die Augustusbrücke und weiter entlang der Elbpromenade wieder zurück zum Hotel. Etwas Schlaf würde mir sicher gut tun.

Der Plan ging auf. Eineinhalb Stunden später starteten wir frisch und fröhlich wieder in die Stadt. Frei von Kopfschmerzen und Müdigkeit.

Dieses Mal nicht über das Königsufer, sondern entlang der Inneren Stadt, vorbei an den zahlreichen Restaurants und Bars, entlang der Hauptstraße in Richtung Goldener Reiter und über die Augustsbrücke hinweg, erreichten wir gegen 15.30 Uhr das Residenzschloss, der einstige Herrschersitz der wettinischen Kurfürsten und Könige. Teile des Schlosses befinden sich – wie sollte es auch anders sein – gerade in der Renovierungsphase. Zu besichtigen ist aber das Grüne Gewölbe, wofür wir heute jedoch keine Zeit mehr hatten. Stattdessen besuchten wir lediglich den kleinen Innenhof und liefen anschließend über den Taschenberg sowie die Schlossstraße zum Altmarkt.

Gegenüber des Kulturpalastes mit dem 30x10,5 m großen Wandgemälde 'Der Weg der roten Fahne' aus DDR-Zeiten holten wir uns im Lindt-Boutique-Shop eine Lindt-Trink-Schokolade und legten eine kurze Pause ein.

Bild Entlang des Altmarkts ging es nun durch kleinere Gassen wieder in Richtung Neumarkt und zur Frauenkirche. Denn dort an der Touristeninformation war um 16.30 Uhr Treffpunkt für unseren 'Gourmet-Rundgang' (15,- € pro Person, Stand: Juli 2020). Diesen hatte ich über getyourguide bereits von zu Hause aus gebucht. Während eines 2-stündigen Stadtrundgangs sollten wir 6 kulinarische, sächsische Spezialitäten probieren und ganz nebenbei Geschichten über das Mittelalter und des Kommunismus erfahren.

Die Gruppe war deutlich größer als in Zeiten von Corona erlaubt und auch ursprünglich geplant. Eine Junggesellinnengruppe hatte sich kurzfristig noch dazu gesellt. Unsere Rundführerin war sichtlich überfordert und chaotisch organisiert; das sollte sich über den gesamten Rundgang auch so durchziehen. Dass sie ihre Mitbürger aus dem Süden Deutschlands nicht besonders schätzte, ließ sie uns gleich von Beginn an spüren. Auch dass wir uns an die Corona-Regeln hielten und deutlich Abstand hielten, schien sie sichtlich zu stören. Dass sie davon wenig hielt, ließ sie ebenfalls unverzüglich durchblicken.

Es versprach also, ein lustiger Spaziergang zu werden. Meine Freundin und ich ließen uns die Laune jedoch nicht verderben und waren gespannt auf das, was da kommen würde.

Bild Wir liefen nicht lange, bis wir unser erstes Ziel, die Museumsgastronomie Dresden um 1900 erreichten. Dort bekamen wir in einem der hinteren Räume Platz und genossen einen original Dresdner Stollen im Kleinformat. Sehr sehr lecker.

Einmal über den Neumarkt und den Jüdenhof hinweg, entlang der Schloßstraße, erreichten wir schließlich das Schokoladenmuseum Camondas und probierten dort eine Praline mit einem Schokoladenanteil von 75%. Unsere Reiseleiterin erzählte uns einiges über die Wichtigkeit von Schokolade am Sächsischen Hofe und berichtete noch einmal über das 'Schokoladenmädchen', dessen Bild wir gestern in der Gemäldegalerie Alte Meister betrachten durften.

Über die Kleine Brüdergasse ging es nun in den Sophienkeller am Taschenbergpalais. In dieser Erlebnisgastronomie der besonderen Art betritt man über eine Treppe einen Gewölbekeller, in welchem sich ein sehr großräumiges Restaurant befindet. Einerseits wirklich schön gestaltet, sehr mittelalterlich und mit allerlei Dekoration. Andererseits sieht man auch auf den ersten Blick, dass es sich hier in erster Linie um ein sog. „Busreisen-Lokal“ handelt, in welches eben gerne größere Reisegruppen geschleift werden.

Bild Hier hielten wir uns deutlich länger auf und probierten einen Wein des Weinguts „Prinz zur Lippe“. Ein Wein, der lediglich über den Online-Handel zu bekommen sein soll. Gut im Geschmack, aber sicher kein Highlight.

Über die Kleine Brüdergasse wieder zurück auf die Schloßstraße erreichten wir nach einiger Zeit wieder den Kulturpalast und das darin befindliche Café und Restaurant Palastecke. Hier servierte man uns die sog. Eierschecke – 'die' sächsische Spezialität schlechthin.

Den Abschluss unseres kulinarischen Rundgangs bildete schließlich das 'Hofbräu zur Frauenkirche' am Neumarkt. Dort gab es frisches Freiberger-Bier. Obwohl ich eigentlich absolut kein Biertrinker bin, wollte ich es trotzdem gerne mal probieren und fand es auch gar nicht mal so übel.

Bild Kurz nachdem sich unsere Reiseleiterin verabschiedet hatte, trennten auch meine Freundin und ich uns langsam von der Gruppe. Alles in allem war es ein recht interessanter und kurzweiliger Ausflug, auch wenn wir mit der Reiseleiterin einfach nicht warm wurden. Die Spezialitäten waren allerdings mal sehr interessant und auch lecker und für den Preis hat sich dieser Ausflug auf jeden Fall gelohnt.

Satt wurden wir allerdings nicht in den letzten zwei Stunden und so machten wir uns auf die Suche nach einem netten Restaurant. Auch heute fiel die Wahl wieder sehr schwer. Dresden ist in der Tat ein kulinarisches Eldorado. In noch keiner Stadt in Deutschland habe ich so viele unterschiedliche, einladende Restaurants und Bars gesehen wie hier.

Meine Freundin hatte während ihres kurzen Spaziergangs heute Nachmittag eine Ecke entdeckt, die sie mir gerne zeigen wollte. Wir überquerten den Altmarkt und erreichten über eine kleinere Straße einen unglaublich netten Innenhof. Entlang der Weißen Gasse reihen sich ein Restaurant an das nächste. Ob griechisch, spanisch, asiatisch oder argentinisch … auch hier war für jeden Geschmack wieder etwas dabei. Nach langem Hin und Her entschieden wir uns schließlich für das Restaurant 'Samui – Thai cooking' und wurden nicht enttäuscht. Fantastische Küche in fantastischem Ambiente. Jetzt um 19 Uhr war es immer noch unglaublich warm und ich fühlte mich wie irgendwo in der Mittelmeerregion. Herrlich.

Ich hätte noch Stunden hier sitzen und das Treiben in den Lokalen rund herum und auf der Straße genießen können, doch nach gut einer Stunde machten wir uns dann doch wieder auf den Weg. Wir spazierten die Münzgasse in Richtung Brühlsche Park, setzten uns dort auf eine Bank gegenüber der Kunstakademie und genossen einen traumhaften Sonnenuntergang über Dresden. Mit den Wolken ergab es richtig schöne Fotomotive.

Weil meine Freundin absoluter Gin-Fan ist, war sie natürlich ganz begeistert, als sie das Gin House in Dresden, nur wenige Meter von der Frauenkirche entfernt, entdeckte. Ich war gerne mit dabei und so reservierte sie bereits gestern im Laufe des Tages einen Tisch für heute Abend. Und das war auch gut so, denn die Bar umfasst nur rund sechs Tische, die innerhalb weniger Minuten belegt waren.

Bild Die Bar ist im Stil der 20er Jahre errichtet, plüschig und trotzdem unglaublich gemütlich. Gin ist natürlich das Hauptprodukt, mit zahlreichen Variationen. Selbstverständlich bekommt man hier aber auch Whiskey oder Cocktails sowie nicht-alkoholische Getränke. Die Bartender sind sehr aufmerksam, geben Empfehlungen ab und kreieren gerne auch einen Gin-Cocktail auf Wunsch. Die Preise sind allerdings ziemlich gesalzen. Unter 14,- € war kein Getränk (Gin) zu bekommen. Aber egal. Man muss sich auch mal was gönnen und der Besuch hier hatte sich absolut gelohnt.

In den späten Abendstunden verabschiedeten wir uns langsam wieder vom Gin House und spazierten noch gemütlich durch das hell erleuchtete Dresden. Die Gebäude waren herrlich beleuchtet und es boten sich mir wieder unzählige tolle Fotomotive. Das war schließlich der krönende Abschluss eines überaus gelungenen, zweiten, Tages in Dresden.

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