3. Tag:
Botanischer Garten & Schlossanlage & Heimreise


Da wir heute – mit Ausnahme der Rückreise – keinerlei Termine hatten, ließen wir uns am Morgen auch etwas mehr Zeit und starteten erst gegen 9 Uhr in die Stadt.

Weil mir die Restaurants am Neumarkt so gut gefallen hatten, beschlossen wir, heute auch hier zu frühstücken und wurden auf dem Vorplatz zur Erlebnisgastronomie 'Dresden um 1900' fündig. Leider spielte das Wetter im Moment nicht ganz so mit. Es war trocken und warm. Der blaue Himmel ließ jedoch auf sich warten.

Bild Ein umfangreiches Frühstück genossen und anschließend mir noch die Gastronomie auch im Innenbereich näher angesehen (sehr liebevoll gestaltet mit z. B. eines kleinen Eisenbahnwaggons), schlenderten wir im Anschluss langsam wieder durch die Stadt. Im Grunde hatten wir nun (fast alles) Wesentliche der Stadt gesehen. Sicher gab es noch das ein oder andere Museum, das mich reizte (wie das „Grüne Gewölbe“ oder auch das Erich Kästner Museum), aber meiner Freundin war nicht danach und auch für mich war es kein Drama, das ein oder andere nicht zu sehen. So hatte man auf jeden Fall auch einen Grund, noch einmal wieder zu kommen.

Stattdessen beschlossen wir, dem Botanischen Garten einen Besuch abzustatten. Vom Restaurant ging es nun die Landhausstraße entlang, weiter über den Pirnaischen Platz durch Wohngebiete hindurch und anschließend entlang der Grunaer Straße. Hier streiften wir die Gläserne Manufaktur, ein interaktives VW-Museum, hinter welchem wir nach einer guten halben Stunde schließlich den BOT, Botanischen Garten Dresden, erreichten.

Bild Auf rund 3,25 Hektar findet man rund 10.000 Pflanzenarten. Sowohl in Freilandanlagen als auch in drei Gewächshäusern werden Pflanzen aus 8 Klimazonen präsentiert. Der Eintritt ist frei, es war auch kaum etwas los und der Besuch daher sehr entspannend.

Eine gute Stunde hier aufgehalten, ging es nun weiter über die Herkulesallee und Hauptallee direkt in den Großen Garten. Die rund 147 Hektar umfassende Parkanlage ist die ausgedehnteste Dresdens und gilt zudem als die schönste der Stadt. Wege mit einer Gesamtlänge von 39 km bieten für Jogger, Radfahrer und Spaziergänge ausgiebige Freizeitmöglichkeiten.

Auch hier war kaum etwas los, hier und dort ein paar Rollerblader und Fußgänger, im großen und ganzen waren wir jedoch allein auf weiter Flur. Schon von weitem entdeckte wir das in der Mitte des Parks stehende Königliche Palais und spazierten über die kleineren Wege direkt dorthin.

Dieses Herrenhaus wurde 1678 bis 1683 im Renaissance-Stil erbaut und bietet im Inneren opulente Deckenmalereien und einen großen Festsaal. Auch auf dieser Anlage waren wieder einige Baustellen zu sehen.

Bild Wir spazierten einmal um das Schloss und vorbei am Palaisteich, als wir auf der anderen Seite das Sommercafé am Palaisteich entdeckten, ein kleiner Biergarten mit Self-Service und gemütlichen Plätzen. Wir holten uns Currywurst und frische Getränke und machten es uns bequem. So langsam trudelten immer mehr Familien ein.

Gut gestärkt, ging es nun wieder über die Hauptallee und Helmut-Schön-Alle, vorbei am Deutschen Hygiene-Museum in Richtung Altstadt. Am Skatepark Lingnerallee war reges Treiben, selbst die Kleinsten preschten schon über die Rampen.

Vorbei am Rathaus und der Kreuzkirche Dresden erreichten wir gegen 14 Uhr wieder den Altmarkt, liefen in Richtung Freiberger Straße zum Riesenrad und anschließend von hier aus wieder zurück in Richtung Zwinger.

Wir beide spürten unsere Füße. In den letzten zwei Tagen haben wir einige Kilometer zurückgelegt. Weil wir ansonsten auch soweit alles gesehen hat und beide keinen Auftrieb mehr für noch weitere Strecken hatten, ging es nun über den Schlossplatz in die Augustusbrücke zum Neustädter Markt. Im Eiscafé Venezia gönnten wir uns jeweils einen Eisbecher und ließen unseren Aufenthalt hier in Dresden somit gemütlich ausklingen. Wir beiden freuten uns über diesen durchaus gelungenen Kurztrip und waren ganz begeistert von Sachsens Hauptstadt. Nie hätte ich mir die Stadt so interessant und eindrucksvoll vorgestellt. Und ich freute mich riesig, endlich einmal hier gewesen zu sein.

Gegen 15 Uhr wieder im Hotel angekommen, holten wir unsere Koffer, die wir heute beim Check-Out am Morgen an der Rezeption untergestellt hatten. Während meine Freundin noch eine Stunde Zeit hatte, lief ich zum nur zehn Minuten entfernten Bahnhof Dresden-Neustadt. Mit nur wenigen Minuten Verspätung startete ich gegen 16 Uhr schließlich in Richtung Heimat, mit einmal Umsteigen in Leipzig. Dort gab es aufgrund eines technischen Defekts an der Tür dann doch noch eine Verspätung von einer halben Stunde. Obwohl ich meinen Anschlusszug in München trotzdem noch erreicht hätte, wurde ich erfreulicherweise am Hauptbahnhof München abgeholt. Darüber freute ich mich sehr, denn das letzte Stück mit Regionalzug hätte sich doch noch ziemlich gezogen.

Gegen 22 Uhr erreichte ich todmüde, aber mit vielen schönen Erinnerungen im Gepäck, mein Zuhause.


Fazit:


Wie meinem Bericht unschwer zu entnehmen sein dürfte, bin ich von Dresden einfach nur begeistert. Eine unglaublich tolle Stadt. Ob die Frauenkirche, die Semperoper, das Residenzschloss oder der Fürstenzug. Jedes einzelne Bauwerk, jede einzelne Ecke hat mich begeistert. Auch die Vielzahl an einladenden Restaurants und Bars waren für mich eine Überraschung, hätte ich Dresden ehrlich gesagt nicht als so weltoffen vermutet.

Auch habe ich hier die Liebe zu Museen entdeckt. Naja, ich werde jetzt sicherlich nicht zum Museums-Freak. Aber irgendwie habe ich jetzt Lust bekommen, mir auch mal den Louvre in Paris oder das Guggenheim-Museum in Bilbao anzusehen. Beide schon von außen betrachtet, hatte ich immer die Meinung, das Innere wäre viel zu langweilig. Die Gemäldegalerie Alte Meister hat mich vom Gegenteil überzeugt. Auch diese würde ich durchaus ein zweites Mal besuchen.

Alles in allem steht fest, dieser Stadt irgendwann noch einmal einen Besuch abzustatten. Beim nächsten Mal vorzugsweise zur Vorweihnachtszeit. Auch wenn ich wettertechnisch dann zwar sicher nicht genau so viel Glück haben werde, stelle ich mir das weihnachtliche Treiben auf den Plätzen und in den Straßen der Stadt sehr eindrucksvoll und märchenhaft vor.

Reisen in Zeiten von Corona:


Einige Wochen vor unserem Trip nach Dresden wurden die Kontaktbeschränkungen bzgl. Corona deutlich gelockert. Das war auch der Grund, weshalb wir die Reise antraten. Dennoch galt aber nach wie vor die Regel der Hygiene und des Abstand haltens. Das ein oder andere Mal staunten wir allerdings schon über die Handhabe vor Ort.

In keinem der Restaurants wurden unsere Daten aufgenommen, auch wurde nirgends darauf geachtet, ob man sich die Hände desinfiziert. Selbst die Masken hatten nur wenige Leute an. Sobald sich mehr Leute in unserer Nähe befanden und der Abstand nicht mehr eingehalten werde konnte, setzten wir die Maske auf. Ganz egal, ob man uns damit belächelte oder nicht. Schockiert war ich definitiv von dem Erlebnis an der Frauenkirche, wo sich die Menschen dicht aneinander gedrängt ins Kircheninnere begaben. So als hätte es Corona nie gegeben.

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