3. Tag: Weitere Stadterkundungen & Shopping & Heimreise


Wie gestern auch schon, klingelte uns auch heute der Wecker wieder sehr frühzeitig aus dem Bett. Immerhin stand noch einiges auf dem Plan; es gab noch so viel zu sehen ... Doch zuvor mussten noch schnell der Koffer gepackt und das Zimmer geräumt werden; das Gepäck stellten wir bis zur Abreise an der Rezeption unter.

Nach einem ausgiebigen Frühstück in der Lobby-Bar und einer groben "Tagesablauf-Besprechung" ging's zunächst zum 25.000 m² großen Sony-Center, welches wir am ersten Tag schon mal kurz "gestreift" hatten. Hier bewunderten wir in erster Linie das tolle Dach, das v. a. abends – in unterschiedlichen Farben angestrahlt – besonders schön wirkt. Helmut Jahn schuf um das spektakuläre Forum mit Zeltdach ein Ensemble aus sieben Glas- und Stahlbauten mit IMAX-Kino, Restaurants, Cafés, dem Filmmuseum Berlin und der Sony-Europazentrale. Auch eine Großleinwand ist hier vorhanden; vermutlich für wichtige Sportereignisse oder politische Höhepunkte.

Bild Wir stiegen in die U-Bahn ein und fuhren bis zum Alexanderplatz. Von hier aus startete unser kleiner Stadtrundgang, der noch viele weitere Sehenswürdigkeiten beinhalten sollte.

Als erstes gelangten wir zum Berliner Rathaus, vermutlich eher bekannt unter "Rotes Rathaus". Hier ist seit 1991 die Senatskanzlei mit dem Büro des Bürgermeisters untergebracht. Noch zu DDR-Zeiten diente das Gebäude als Sitz des Magistrats von Ost-Berlin. Der 74 m hohe Turm erinnert ganz vage an den Big Ben in London, am Gebäude selbst stellt ein Relief aus 36 Tafeln die Geschichte Berlins von den Anfängen bis zur Reichsgründung 1871 dar.

Etwas weiter entfernt – gegenüber des Rathauses – erblickten wir den 10 m hohen Neptun-Brunnen, welcher dem Vierströmebrunnen von Rom nachempfunden wurde. Der Meeresgott sieht herab auf vier Frauengestalten, die die Elbe, Weichsel, Oder und den Rhein verkörpern. Hier konnten wir schöne Fotos machen und rundherum viele weitere Gebäude erkennen; u. a. die Marienkirche aus dem Jahre 1294.

Wir schlenderten weiter in Richtung des ehemaligen Palastes der Republik, welcher noch immer anhand von Führungen besichtigt werden kann. Was uns wunderte; immerhin führten hier im September 1990 Asbestbefunde zur Schließung dieser Anlage!! Allerdings lasen wir auf einem Zettel, dass dies wohl die letzten Führungen sein sollten; bereits im nächsten Jahr soll das Gebäude abgerissen und stattdessen ein moderner Bau mit originalgetreuer Barockfassade entstehen. Lassen wir uns überraschen ... Davor entdeckten wir die Messingfiguren von Marx und Engels.

Nur wenige Schritte entfernt stießen wir auf den Berliner Dom. Mit seiner mächtigen, 74,8 m hohen Kuppel, erhebt er sich an der Ostseite des Lustgartens, der dem Petersdom in Rom nachempfunden ist. Bereits auf unserer Spree-Fahrt hatte er uns begeistert; nun konnten wir ihn uns ein wenig näher ansehen. Eigentlich wollten wir auch gerne ins Innere dieses Doms, doch der Eintritt von 5 EUR pro Person brachte uns von dem Vorhaben ab. Ehrlich gesagt war mir das zu teuer, um nur mal kurz einen Blick reinzuwerfen. Dann eben nicht ...

Bild Wir spazierten ein wenig durch den Lustgarten, machten Fotos vom dahinter liegenden Alten Museum und schlenderten die Straße Unter den Linden in Richtung Siegessäule weiter, welche wir schon von weitem erkennen konnten.

Währenddessen gelangten wir immer wieder in nette Hinterhöfe und interessante Ausstellungsbereiche, konnten eindrucksvolle Gebäude erkennen, wie z. B. das Prinzessinnen- und Kronprinzenpalais, die Staatsoper Unter den Linden, die Humboldt-Universität, die Alte Bibliothek und vieles vieles mehr. Imposant in der Mitte eines kleinen Platzes steht das 13,5 m hohe Denkmal Friedrichs des Großen.

Wieder am Pariser Platz angekommen, stiegen wir in die nächste U-Bahn ein und fuhren zum Kurfürstendamm. Auf dem Plan stand ein Besuch des bekannten KaDeWe. Wer einmal nach Berlin kommt, muss hier auf jeden Fall zumindest mal reinschauen!!! Von der Größe des Gebäudes beeindruckt, schnappten wir uns erst einmal einen kleinen "Führer" und schauten nach, wo es was gibt. Wir stiegen in den nächsten Aufzug ein und fuhren in die oberste (6.) Etage – hier erwarteten uns kulinarische Köstlichkeiten vom Feinsten! Zunächst schlenderten wir durch die ausgefallene Schokoladenabteilung und kauften gleich kräftig ein; für uns und natürlich die Daheimgebliebenen. :-) Später gign's noch zur Fisch- und Fleischabteilung und der Hunger wurde immer größer und größer ... So eine große und vor allem abwechslungsreiche Lebensmittelabteilung habe ich noch nirgends gesehen. Ich war beeindruckt.

Beim weiteren Durchschlendern stellten wir fest, dass es hier wohl nichts gibt, was es nicht gibt ... Allerdings wirkt das ganze Einkaufszentrum auch ein wenig überladen ... Es dient wohl tatsächlich eher einfach nur zum "gucken"; zurecht finden würde ich mich hier nicht.

Nun aber meldete sich der Hunger wieder und wir entschieden uns, den Geburtstagsrabatt noch einmal auszunutzen und erneut in eines der unzähligen Maredo-Lokale am Ku'damm einzukehren. Annette bestellte gleich so etwas "schwieriges", dass sie dazu einen Latz mitreserviert bekam – das Gelächter war groß ... ;-)

Nach dem Essen schlenderten wir noch ein wenig am Ku'damm entlang und stießen dabei auf den Bahnhof Zoo, das Café Kranzler und weitere schöne Gebäude. Da sich der Tag langsam dem Ende neigte und bereits in wenigen Stunden unsere Flüge gehen sollten, wollten wir nichts großartiges mehr anlaufen und die letzte Stunde gemütlich ausklingen lassen.

Bild Wir fuhren mit der U-Bahn zurück zum Hotel und genehmigten uns zum Abschluss noch Kaffee und Kuchen im gegenüberliegenden Restaurant. Hier tauschten wir unsere Eindrücke über Berlin aus und waren uns einig: Eine wahnsinnig interessante Stadt. Vor allem Rüdiger, der schon einmal vor der Wende hier zu Besuch war, konnte einen direkten Vergleich von Damals zu Heute ziehen und war doch überrascht, was sich inzwischen so alles getan hatte.

Allerdings stellten wir auch fest, dass wir uns doch alle wieder sehr auf unsere "beschauliche" Städte freuten. Berlin ist toll – aber auch sehr chaotisch und laut ... für uns Landeier einfach zu viel. ;-)

Nachdem der Kuchen verdrückt, alle Spatzen um uns herum gefüttert, und sich von der Kellnerin verabschiedet worden ist, holten wir unsere Koffer aus dem Hotel ab und stiegen in die U-Bahn zum Flughafen. Eine Station fuhren wir noch gemeinsam; dann trennten sich unsere Wege, da wir zu jeweils anderen Flughäfen mussten ...

Nach den drei gemeinsamen, lustigen Tagen fiel der Abschied von Annette und Rüdiger ziemlich schwer - aber wir sehen uns ja bald wieder. Nach einer letzten Umarmung stiegen wir aus und in die S-Bahn um. Diese fuhr rund eine halbe Stunde zum Flughafen Schönefeld.

Dort angekommen, checkten wir sogleich ein, und begaben uns in den Sicherheitsbereich. Der Flughafen selbst gibt nicht viel her und wir waren ein wenig enttäuscht; wir wären gerne noch ein wenig durch die Läden geschlendert, aber mehr als zwei Stück waren davon nicht vorhanden. ;-) Aber schon kurz nach 18 Uhr wurde zum Boarding aufgerufen. Wie bereits beim Hinflug, machten sich auch hier die Leute nicht viel aus den ihnen ausgehändigten Boarding-Nummern (trotz extriger Einteilung in Reihen) und die Leute flitzten alle auf die Maschine zu. Wir erhielten wieder einen schönen Platz am Fenster, ich schloss die Augen und wachte erst beim Landeanflug auf München wieder auf ... im Gepäck schöne Erinnerungen an einen tollen Städtetrip.

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