5. Tag: Start der Nordthailand-Rundreise:
Bangkok - Ayutthaya - Manorom - Sukhothai


Das kann ja heiter werden! Die ganze Nacht von heftigen Magenkrämpfen geplagt, war es gegen 5 Uhr Früh schon wieder Zeit zum Aufstehen. Geschlafen hatte ich kaum und die Schmerzen ließen auch nicht wirklich nach. Warum musste ich am Vortag nur diesen Salat essen?! Natürlich hatte ich mal wieder nicht auf die Ratschläge anderer gehört und das hatte ich nun davon! Aber: Diesen Fehler werde ich sicherlich nicht noch einmal machen. Hoffentlich beruhigt sich mein Magen bald, denn auf einer Rundreise macht das nicht wirklich Spaß.
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Nach einem kurzen Frühstück wurden wir gegen 6.45 Uhr abgeholt und zum Hotel Menam River City gebracht, wo sich unsere Rundreise-Gruppe traf. Der Abschied vom Millennium Hilton Hotel fiel schwer; es war mit Abstand eines der schönsten Hotels, welches wir bisher bezogen hatten. Als sich schließlich alle eingefunden und bekannt gemacht hatten, ging es mit einem Kleinbus gegen 7.30 Uhr los in Richtung Nordthailand. Nach rund 75 km erreichten wir auch schon unseren ersten Anlaufpunkt: Die ehemalige Hauptstadt Siams – Ayutthaya – die 1776 von den Burmesen zerstört wurde.

Das 1991 von der UNESCO ernannte Weltkulturerbe besteht heute nur noch aus Palastresten und Tempelruinen, die bei der Zerstörung durch die Burmesen noch übrig geblieben sind. Wir schlenderten gut zwei Stunden lang durch die Anlage und unsere Reiseleiterin – eine junge Thailänderin namens Gao – erzählte uns sehr viel Wissenswertes über die verschiedenen Tempel, die zahlreichen Buddhafiguren und auch über die Geschichte dieser Stadt. Besonders beeindruckend fand ich, dass hier alle Tempel und Buddhafiguren mit orangenfarbenen Tüchern bedeckt waren. Wie viel lebendiger wirkte es gleich!! Natürlich gibt es hierfür auch einen Grund: Buddha darf nicht frieren, denn wenn er friert, ist er unzufrieden und Unzufriedenheit gibt es im Buddhismus nicht! Von daher wird stets darauf geachtet, dass alle Buddhas bekleidet sind; die Tücher werden regelmäßig gewechselt.

Bild Nachdem uns Gao die wichtigsten Informationen weitergegeben hatte, hatten wir selbst noch ein wenig Zeit, um über die Anlage zu schlendern. Wir schauten natürlich auch in die jeweiligen Tempel hinein, die sich alle relativ ähnlich waren. Die gesamte Anlage ist im sog. Khmer-Stil erbaut.

Nach unserem kleinen Spaziergang erreichten wir einen winzigen Markt. Denn auch das ist typisch für Thailand: An allen Sehenswürdigkeiten ist im Anschluss ein kleiner Warenmarkt aufgebaut mit hauptsächlich Essenswaren, aber natürlich auch Souvenirs und Postkarten. Auf diesem Markt entdeckten wir allerdings recht ungewöhnliche Dinge wie Fischköpfe, die aber – so sagte man uns – nicht gegessen, sondern nur zum Kochen verwendet werden. Auch sonst lagen viele verschiedene Fischsorten in der prallen Sonne. Man kann sich ja vorstellen, welchen Gerüchen wir da ausgeliefert waren! ;-)

Einige Kilometer mit dem Kleinbus weiter gefahren, erreichten wir schließlich ein kleines Städtchen namens Manorom, in welchem wir zu Mittag aßen. Die Lage des Lokals war sehr idyllisch und das Essen selbst typisch thailändisch und lecker. Hier hatten wir unsere Ruhe und Natur pur! Kurz bevor wir gegen 16 Uhr unser Hotel in Sukhothai erreichten, machten wir nochmals Halt in einem etwas kleineren Städtchen (Name ist mir leider entfallen) und schlenderten dort etwas über den Wochenmarkt. Hier wurde gerade für eine große Feier aufgebaut und überall blickte uns der König von den Plakaten entgegen (gelacht wird hierauf leider nie!). Hier entdeckten wir dann auch zum ersten Mal die berühmten thailändischen Snacks: Frittierte Würmer, Heuschrecken und Käfer! Lecker! ;-) Noch zu diesem Zeitpunkt schworen wir uns: So etwas werden wir nie im Leben essen! Doch die Reise durch Thailand sollte ja noch ein Weilchen dauern ...

Im 3-Sterne-Hotel Pailyn angekommen, trennte sich die Gruppe und wir bezogen unser Zimmer. Das Hotel an sich war ganz ok, größtenteils sauber, nur die Lage war sehr abgeschieden, weshalb wir abends leider keine Möglichkeit mehr hatten, in die Stadt zu gehen. Doch wir waren eh schon ganz schön müde und so unternahmen wir nur einen kleinen Spaziergang rund um das Hotel.
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Von einer Internet-Bekannten hatte ich Fotos mitgenommen, die sie ein paar Monate zuvor in einem Lokal Nahe des Hotels geschossen hatte. Sie hatte damals die gleiche Rundreise gemacht und in einem der Lokale gespeist und viele Fotos vom Wirt und seiner Familie gemacht. Wir vereinbarten, dass ich die Fotos vorbei bringen würde – die Thailänder würden sich bestimmt darüber freuen. Und so war es auch: Nach kurzer Suche entdeckte ich bereits das Lokal, doch der Besitzer war leider nicht da. Allerdings spähten die Nachbarn schon nach draußen und als ich sie fragte, ob sie die Person auf dem Foto kennen würden, war schwups die gesamte Familie versammelt – vom Kleinkind bis zur Oma. Ein fröhliches Hallo war zu hören, alle waren begeistert von den Fotos und staunten. Sie setzten alle Hebel in Bewegung, um den Wirt aus der Stadt zurück zu holen, wohin er gerade gefahren war; drei Personen gleichzeitig zückten gleich ganz hektisch ihre Telefone. Doch das wollte ich dann doch nicht und so ließ ich die Fotos bei ihnen, mit der Bitte diese einfach weiter zu geben. Ich glaube, ich habe ihnen damit eine große Freude bereitet und ihr Abend war mit Fotos schauen gerettet. :-)

Grinsend und irgendwie glücklich, dass ich ihnen eine kleine Freude bereitet hatte, verabschiedeten wir uns von ihnen und gingen wieder zurück zum Hotel. Nach dem Abendessen setzten wir uns noch mit einem Pärchen aus unserer Gruppe an die Bar und ließen den Abend gemütlich ausklingen.

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