3. Tag: Bangkok:
Tempel-Tour: Wat Traimit - Wat Pho - Wat Benachamabophit & Gems Gallery & Wochenmarkt & Shopping


Für den heutigen Tag stand eine Mischung aus Kultur und Shopping auf dem Programm. Ein sich sehr gut ergänzendes Programm, wie wir fanden.

Bereits um 7 Uhr Früh klingelte uns der Wecker aus dem Bett und mein erster Gedanke war: Bin ich wirklich in Bangkok? Ich musste mich erst einmal sammlen und rieb mir die Augen – oder war das doch alles nur geträumt? Ein Blick aus dem Fenster aber bestätigte mir: Ja, du bist in Bangkok ... und dort unten auf dem Chao Phraya beginnt gerade ganz langsam der heutige Tag. Es war herrlich, dem angehenden Treiben auf dem Fluss und in der Stadt zuzusehen.

Bevor es jedoch auf Tour ging, nahmen wir das wieder sehr leckere Frühstück zu uns und freuten uns schon richtig auf den frisch gepressten Orangensaft, der - wie auch schon Tags zuvor - ununterbrochen nachgeschenkt wurde. Auch konnte man zwischen mindestens zehn Marmeladen wählen, zehn verschiedenen Müsli-Sorten ... und natürlich auch zahlreichen warmen Gerichten.

Bild Gut gesättigt, machten wir uns gegen 8 Uhr schließlich auf den Weg. Bei der Buchung des Hotels war eine kleine geführte Stadtrundfahrt in Bangkok inklusive, die wir gerne in Anspruch nahmen. Wir wurden von unserem Reiseleiter in einem Kleinbus abgeholt und trafen dort auf zwei weitere Pärchen, die gerade erst in Thailand angekommen waren. So waren wir eine nette kleine Gruppe, die Bangkok erkundeten.

Unser erstes Ziel war der bekannte Goldene Buddha Wat Traimit in der Traimit Road am Rande von Chinatown. Der knapp 3 m hohe Buddha ist einer der bedeutendsten buddhistischen Kunstschätze Thailands. Ursprünglich ging man nämlich davon aus, dass der rund 700 Jahre alte sitzende Buddha nur aus Gips bestehen würde. Erst, als eines Tages beim Umräumen der Gips zersprang und darunter das Gold zum Vorschein kam, erkannte man ihren tatsächlichen Wert. Vermutlich sollte der Gips damals die Figur vor einem Diebstahl schützen.

Der Tempel, in welchem sich die Buddha-Statue befindet, ist nicht sonderlich groß. Wie auch in all den anderen Tempeln, sind davor Opfergaben für die Mönche und für den Buddha zu sehen. Rundherum reihen sich weitere Buddhafiguren auf, die mit Blattgold beklebt sind. Im angrenzenden Tempel fand gerade eine Messe statt und wir konnten zahlreiche Mönche beten sehen.

Noch zu Hause war ich der Überzeugung, dass es sich mit den Mönchen in Thailand vermutlich genau so verhielte wie mit den in Dirndl und Lederhose gekleideten Menschen in Deutschland: Man findet sie kaum! Doch erfreulicherweise war dem nicht so und die Reiseführer haben nicht gelogen: Überall waren Mönche aller Altersklassen auf den Beinen. Ob bei den Sehenswürdigkeiten, auf den Schiffen oder irgendwo in einem Supermarkt ... überall waren sie zu sehen! Wunderschön. So stellt man sich Thailand vor! :-)

Bild Etwa eine halbe Stunde hielten wir uns hier auf, bis es schließlich wieder weiter ging und wir uns in Richtung des Wat Pho begaben, in dem sich der bekannte Liegende Buddha (Reclining Buddha) befindet. Das größte und älteste Kloster Bangkoks wurde im 16. Jahrhundert errichtet und umfasst ingesamt 95 Pagoden mit rund 1000 Buddhafiguren und stellt somit eine Superlative der Tempelbaukunst dar.

Und da war er nun: Der Liegende Buddha! Der (für mich) mit Abstand schönste Buddha, den wir auf unserer gesamten Reise gesehen hatten. Man kann diesen Buddha nicht beschreiben und auch auf Fotos kommt er nicht so rüber wie er in Wirklichkeit wirkt. Man muss ihn wirklich gesehen haben, vor sich haben, um meine Faszination verstehen zu können. Ich jedenfalls war absolut baff und stand erst mal ne ganze Weile mit offenem Munde davor! Schon allein der friedliche Ausdruck des Gesichts ist wunderschön und vermittelt so viel Ruhe und Gelassenheit.

45 m lang und 15 m hoch ist dieser Buddha, der hier beim Übergang ins Nirvana dargestellt wird. Leider ist der Raum, in dem sich die Figur befindet, sehr eng konstruiert und Säulen versperren teilweise die Sicht. Erst am Ende des Rundgangs kann man ihn in seiner vollen Größe betrachten. Sehr schön sind auch seine perlmuttverzierten überdimensionalen Fußsohlen. Auf 108 Tafeln werden buddhistische Tugenden und Smybole gezeigt – keine einzige Tafel wiederholt sich.

Wir verließen schließlich den Tempel und schlenderten vorbei an vier porzellangeschmückten Chedis, welche zum Gedenken an die ersten vier Könige der Chakri-Dynastie errichtet wurden. Ein paar Schritte weiter erreichten wir den Bot und eine Doppelgalerie, in der rund 400 Buddhastatuen aus verschiedenen Epochen ausgestellt sind.

Doch der Wat Pho ist nicht nur bekannt für seinen Liegenden Buddha, sondern auch für die Kunst des Massierens, weshalb hier eine eigene Massageschule untergebracht ist. Touristen lassen sich hier gerne verwöhnen; wir sahen uns nur mal kurz um und gingen wieder weiter. Für eine Massage haben wir später sicher noch genügend Zeit ...

Bild Auf dem Weg zum nächsten Tempel deckten wir uns mit frischen Ananas ein, die neben vielen anderen Früchten an jeder Straßenecke Bangkoks zu kaufen sind. Waren die lecker! Ganz anders als man sie von Zuhause kennt. Die hier waren viel saftiger und noch fruchtiger. Fantastisch!

Nach nur wenigen Minuten Fahrt erreichten wir schließlich das Wat Benchamabophit: den Marmorpalast. Der im Jahre 1899 errichtete Tempel besticht mit seiner Fassade aus Carrara-Marmor und birgt eine Sammlung bronzener Buddhastatuen, die in einem Rundgang betrachtet werden können. Auch die Architektur dieses Gebäudes begeisterte mich. Genau so, wie man sich asiatische Häuser immer vorstellt!

Wir verließen den Tempel schließlich wieder und spazierten durch die davor liegende Parkanlage. Wie schön hier alles angelegt war. Alles blühte und das Grün war so saftig und schön! In dem daneben liegenden Kanal waren riesige Fische zu sehen, die wir auch fütterten; am Eingang konnte man sich (etwas kleinere) Fische kaufen, um sie dann anschließend hier wieder frei zu lassen. Auch eine Geschäftsidee ... ;-)

Inzwischen war es schon Nachmittag geworden und wir hatten heute drei sehr schöne und interessante Tempel besichtigt. Nun wollten wir uns dem Shoppen widmen. Den ganzen Tag nur Tempel ... das würde auf Dauer etwas eintönig werden und da es sich bei Bangkok ja unter anderem auch um das Einkaufs-Eldorado schlechthin handelt, wollten wir das natürlich gleich mal testen und stürzten uns ins Einkaufsvergnügen!

Bild Unser erster Weg führte uns in die Gems Gallery, die zwar sehr (!) touristisch aufgebaut, aber dennoch ganz interessant ist. In einem kleinen Film kann man viel Informatives über die verschiedenen Edelsteine erfahren und anschließend den Arbeitern über die Schulter schauen. Natürlich wird hier am meisten Wert auf den Verkauf gelegt und auch ich ließ mich dazu verleiten, zwei wunderschöne Ringe mit einem Spahir- und einem Rubin-Stein zu kaufen. Wenn man schon mal da ist ... und die Preise sind hier natürlich unschlagbar günstig. :-)

Weiter ging es schließlich auf einen riesigen Wochenmarkt mitten in der Stadt, wo wir uns auch schließlich von der Gruppe verabschiedeten. Den Anfang und das Ende des Marktes konnten wir nie ausfindig machen, so groß war er. Fast zwei Stunden schlenderten wir hier durch, waren fasziniert von den zahlreichen Waren, die hier angeboten wurden und kauften das ein oder andere auch ein. Doch durch die Schwüle, die sich inzwischen angestaut hatte (vor allem in den überdachten Gängen fast unerträglich) wurden auch die Gerüche der Garküchen immer aufdringlicher und wir schnappten uns ein Taxi, welches uns in das nicht weit entfernte und vor allem klimatisierte MBK Center brachte. Hierbei handelt es sich um eines der größten Einkaufszentren Bangkoks, welches wir schließlich die nächsten paar Stunden ausgiebig erkundschafteten.

Schon die ersten paar Minuten kauften wir eine halbe Boutique leer. Wenn hier aber auch alles so günstig sein muss! T-Shirts in bester Qualität für umgerechnet knapp 4 Euro. Wo bekommt man so etwas schon? ... Doch wir hatten nicht damit gerechnet, dass wir hier gleich soo viel einkaufen würden; das Geld wurde knapp und die EC-Karte hatten wir aus Sicherheitsgründen vorerst einmal im Hotel gelassen. Klasse ... also zurück zum Hotel und Nachschub holen. Statt einem Taxi wählten wir dieses Mal die Skytrain, die uns direkt zur Anlegestelle Tha Sathon brachte, von wo aus wir wieder mit dem Schuttle-Boot übersetzen konnten. Das Train-Ticket kann man direkt vor dem Eingang ziehen (sofern man Kleingeld hat – ansonsten kann man es an anderer Stelle tauschen); die Preise richten sich nach den verschiedenen Zonen. Unbedingt beachten: Das Ticket aufbewahren und nicht leichtsinnig irgendwo liegen lassen, denn: Um die Skytrain wieder verlassen zu können, muss man das Ticket auslösen!!

Schließlich wieder am MBK-Center angelangt, bekamen wir Hunger. Vorher kamen wir an unzähligen Restaurants vorbei – jetzt fanden wir natürlich keines mehr. Gut eine halbe Stunde durchquerten wir das 5-stöckige Gebäude ... kein Lokal zu sehen. Das gibt's doch nicht! Doch endlich wurden wir fündig und genossen leckeres thailändisches Essen in einer kleinen versteckten Bar. Nach dieser Stärkung konnte es wieder weitergehen und wir schlenderten erneut durch die Gänge.

Gegen 20 Uhr waren wir aber wirklich müde vom vielen Schauen und dem ganzen Trubel und wir fuhren mit der Skytrain zurück zum Hotel. Völlig erschöpft fielen wir ins Bett. Das war heute wieder ein sehr langer, aber auch sehr abwechslungsreicher Tag gewesen!

Bild
Bild