4. Tag: Golfen in Stellenbosch & Shoppen an der Waterfront


Bevor es heute erneut auf Tour ging, mussten wir erst einmal umziehen. Eine Nacht in Kapstadt hatten wir uns nämlich im 5-Sterne-Hotel The Westin Grand Cape Town Arabella Quays reserviert.

Zuerst aber ließen wir uns das Frühstück schmecken und verabschiedeten uns von unserem Reise-Pärchen. Auch sie begannen nun eine Rundreise entlang der Gardenroute, in zwei Wochen würden wir uns wieder am Flughafen treffen.

Im Hotel ausgecheckt und die Koffer im Auto verstaut, fuhren wir in das nur wenige hundert Meter entfernte Arabella-Hotel. Nun waren wir näher an der Waterfront.

Bild Wir wurden gleich vom Concierge begrüßt, die Koffer wurden uns aus dem Auto geladen. Beim Einchecken erhielten wir das Angebot, gegen einen Aufpreis statt einem normalen Standardzimmer eine Suite zu erhalten. Das Standardzimmer war noch nicht bezugsfertig, die Suite schon. Anfangs wollte ich das eigentlich nicht, ich empfand es zunächst als kleine Abzocke, aber Toni war so Feuer und Flamme von einer Suite, dass ich schließlich doch zustimmte. Wann gönnt man sich das sonst schon mal ... noch dazu zu dem immer noch sehr günstigen Sonderpreis?

Unser Executive Club Room war wirklich toll. Wir erhielten unser Zimmer im 8. Stock mit einem riesigen Panoramafenster und Blick sowohl auf den Tafelberg als auch auf die Waterfront. Unser Zimmer war aufgeteilt in einen kleinen Vorraum mit Couch, Sitzecke und LCD-Fernseher, also das Wohnzimmer, und einem Schlafzimmer mit nochmals einem eigenen LCD-Fernseher. Auch das Bad war riesig mit zwei Waschbecken, Dusche und Badewanne. Ein kleiner Luxus also.

Ich testete gleich einmal die Kaffeemaschine, während Toni das kostenlose WLAN überprüfte. Auch das war im Preis inbegriffen.

Unseren Freunden schnell eine kurze Nachricht geschickt, machten wir uns schließlich aber für unseren heutigen Ausflug fertig. Leider war es heute sehr bewölkt. Der Tafelberg war wolkenverhangen und auch sonst war es eher grau in grau.

Doch für heute war sowieso Golfen angesagt. Wir schnappten uns unsere Golfsachen und fuhren auf direktem Wege nach Stellenbosch. Schon zu Hause hatte ich uns dort das Devonvale Golf & Wine Estate heraus gesucht.

Es dauerte ewig, bis wir es endlich gefunden hatten. Wenn aber die Bottelary Road auch so lang sein muss ... ich dachte, die endet nie mehr und führt durch halb Südafrika!

Bild Wir schauten uns erst einmal am Gelände um und entschieden uns schließlich für eine 9-Loch-Runde. Komischerweise war dieses Mal ich es, die unbedingt Golfen wollte. Toni zog gar nicht so, was mich sehr überraschte. Wer wollte denn unbedingt in Südafrika Golfen? ;-) Doch irgendwie war ich neugierig auf die südafrikanischen Plätze, außerdem war mir auch das Wetter irgendwie zu trist für Besichtigungen. ;-)

Wir organisierten uns noch ein Golf-Cart und los konnte es gehen. 1962 wurde der Golfplatz eröffnet und bietet spektakuläre Ausblicke bis zum Tafelberg und die umliegenden Berge. Herrlich!

Nach einer kleinen Übungsrunde auf der Driving Range durften wir schließlich auch schon zum ersten Loch. Immer wieder fahren hier die Starter herum, um zu sehen, wie gut man wirklich spielt oder ob man den Spielfluss unnötig aufhält.

Der Platz ist sehr eng zu bespielen, Spaß gemacht hat es aber trotzdem, und so verbrachten wir hier ein paar schöne Stunden.

Wieder am Clubhaus angekommen, zog es langsam noch mehr zu und wir konnten in den Bergen erste Gewitterwolken erkennen und es auch hören. Wir aßen noch eine Kleinigkeit, eine südafrikanische Spezialität, deren Namen ich nicht mehr weiß, die aber äußerst lecker schmeckte.

Weil es erst früher Nachmittag war, wollte ich mir nun doch noch Stellenbosch etwas näher ansehen und so fuhren wir direkt in die Stadt.

Stellenbosch ist die zweitälteste Stadt Südafrikas und entwickelte sich aus einer Siedlung holländischer Einwanderer. Gründer war der uns schon bekannte Simon von der Stel. Immer wieder brannte es in Stellenbosch, die historischen Gebäude wurden aber immer wieder restauriert und heute gehört die Stadt zu den am besten erhaltendsten Städten aus der Gründerzeit. Doch nicht nur für seine beeindruckenden kapholländischen Häuser ist der Ort bekannt, auch für eine der renommiertesten Universitäten Südafrikas. Aus dem ganzen Land strömen Wissensdurstige hier her und studieren. Auch ist Stellenbosch das Zentrum der Weinbau-Region am Kap.

Bild Doch heute war Sonntag ... und sonntags sind die Städte in Südafrika wie ausgestorben. Wir fuhren ein wenig durch die Stadt, trafen jedoch nur auf sehr wenige Menschen, die meisten von ihnen Bettler. Ehrlich gesagt trauten wir uns da nicht so recht, auszusteigen, und so beschränkten wir unsere Stadtbesichtigung auf eine kleine Rundfahrt. Arg beeindruckt hat mich die Stadt hierbei nicht, und so fuhren wir nach einiger Zeit wieder zurück nach Kapstadt.

Im Hotel ruhten wir uns ein wenig aus, machten uns schick, und spazierten gegen frühen Abend wieder in Richtung Waterfront. Inzwischen kam ein wenig die Sonne heraus und hüllte den Tafelberg in ein ganz besonderes Licht.

Wir spazierten wieder die Dock Street entlang und vorbei am Clock Tower und standen schließlich vor den tollen Souvenir- und Künsterläden. Heute wollten wir noch ein wenig Bummeln gehen, denn wer weiß, wo auf unserer weiteren Reise wir noch die Gelegenheit dazu bekommen würden.

Die kleinen Läden boten wirklich tolle Sachen an: Riesige Tiere rein aus Perlen zusammen gebastelt, holzgeschnitzte Figuren, schön bemalte Straußeneier oder auch tolles Geschirr. Aber man kann unmöglich alles mitnehmen, geschweige denn transportieren.

Heute wollte ich noch ein paar schöne Fotos von der Waterfront machen und so spazierten wir diese ganz gemütlich entlang. Wir trafen auf viele Musiker, einer hat mir ganz besonders gut gefallen und spiegelte das Südafrika so richtig wider. Herrliche Aussichten auf den Tafelberg, die viele Schiffe ... es war einfach toll.

Bild Später bummelten wir durch die riesige Victoria & Alfred Mall, wo sich eher die Boutiquen und teuren Läden befinden. Nur ein paar wenige Marktstände bieten günstigere Kleidung an, teilweise auch schon Artikel für die Weltmeisterschaft 2010.

Hier wurden wir nicht wirklich fündig, doch das Bummeln machte großen Spaß. Zwar waren wir schon einmal hier, aber heute schauten wir auch mal in die Kunstläden hinein. Auch die vielen Gemälde waren traumhaft schön und gar nicht teuer, doch wohin damit?

Etwas schockiert war ich von einem Laden, der ausgestopfte Zebra- und Antilopenköpfe anbot. Als ich völlig entgeistert auf diese Köpfe zuging, weil ich nicht glauben konnte, dass sie wirklich echt waren, schrak ich noch mehr zusammen, als ich aus dem Augenwinkel am Boden einen Löwenkopf inkl. Fell erblickte. Hiiillffeee! - Die Besitzerin des Ladens kam um die Ecke und meinte nur lächelnd: "She's not impressed". Nein, das war ich wirklich nicht! Wer bitteschön kauft sich so etwas? Für mich völlig unvorstellbar! Warum muss man Tiere töten, um sie sich zu Hause an die Wand zu hängen oder das Fell auf den Boden, um darauf herum zu trampeln? Neeee ... das kann ich wirklich nicht nachvollziehen.

Bevor mir gänzlich schlecht wurde, verließen wir den Laden lieber wieder und wandten uns anderen Dingen zu.

Langsam wurden wir wieder hungrig. Weil uns das Essen am ersten Tag in der Restaurantkette Spurs so gut geschmeckt hatte, beschlossen wir, heute erneut dort Essen zu gehen. Und heute wollte ich ebenfalls ein T-Bone-Steak mit Cheese-Sauce. Mmmhhh!

Wir genossen das sehr leckere Essen, auch das Treiben um uns herum, und ließen den Abend schließlich wieder im Caffe San Marco ausklingen. Dieses Mal jedoch nicht mit einem Stück Tiramisu, davon hatten wir genug, dafür aber mit Kaffee und Cocktail.

Schon etwas müde, ging es schließlich gegen 22 Uhr mit dem Hotel-Shuttle wieder zurück zum Hotel. Hier tobte ich mich noch ein wenig mit meiner Kamera und dem Gestalten von Nachtfotos aus. Von unserem Zimmer hatten wir die beste Gelegenheit dazu und ich konnte einfach ein wenig herum probieren.

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