14. Tag: Weiterfahrt nach Kleinmond/Hermanus & Walbeobachtungen in Hermanus


Heute Morgen war die Stimmung ein klein wenig gedrückt. Uns war zum einen bewusst, dass wir heute Mossel Bay und somit auch das classicalView-Gästehaus verlassen mussten, zum anderen, dass sich die Reise langsam dem Ende näherte und wir heute das letztes Ziel unserer Rundreise anfahren würden. Im Laufe der letzten Tage/Wochen hatten wir das Land so lieben gelernt, dass wir noch überhaupt nicht an zu Hause denken wollten.

Wir packten unsere Sachen soweit zusammen und marschierten wieder hinunter in den Frühstücksraum. Zum letzen Mal das leckere Frühstück genießen; das würde uns fehlen, da war ich mir sicher.

Bild Nachdem alle anderen Gäste das Haus verlassen hatten, unterhielten wir uns noch ein wenig mit unseren Gastgebern, bis es dann aber auch für uns hieß: Wir müssen weiter. Ein letztes gemeinsames Foto gemacht, ein letztes Mal Barolo, den Haushund, gestreichelt (den wir am liebsten mitgenommen hätten ;-)), verabschiedeten wir uns sehr herzlich von unseren neuen Freunden in Südafrika. Vielleicht würden wir mal wieder kommen, ganz bestimmt sogar, wenn es doch nur nicht so weit weg wäre ...

Wir verließen Dana Bay, fuhren auf die N2 und folgten dieser nun wieder in Richtung Kapstadt. Die Landschaft veränderte sich auch heute wieder alle paar Kilometer ein wenig, jedoch nicht mehr so stark wie in den vergangenen Tagen. Trotzdem konnten wir wieder tolle Landschaften bestaunen.

Wir fuhren durch Riversdale hindurch, erreichten Heidelberg und kamen einige Zeit später wieder durch Swellendam hindurch, unserem ersten Ort nach Kapstadt, dort, wo wir die Buntböcke erleben durften, allerdings auch den einzigen Regentag. Heute stand hier die Sonne über der Stadt und damit wirkte sie gleich wieder ganz anders. Die Erinnerungen kamen hoch und am liebsten hätte ich von hier die gleiche Rundreise heute wieder von vorne begonnen. ;-)

Durch Riversonderend hindurch und an Caledon vorbei, nahmen wir schließlich die Abzweigung nach Kleinmond. Nur noch wenige Kilometer und schon standen wir gegen die Mittagszeit vor unserem letzten Hotel dieser Reise: Das 5-Sterne Luxus-Hotel Arabella Western Cape Hotel & Spa.

Bild Kaum aus dem Auto gestiegen, kam auch schon der Concierge, holte die Koffer heraus und begleitete uns zur Rezeption. Dort angekommen, standen erneut fünf Angestellte um uns herum. Hilfe! So viele Leute! Ich schaffe es schon noch selbst, die fünf Meter zur nächsten freien Dame an der Rezeption zu gehen. ;-)

Wir checkten in diesem vermeintlich sehr guten Hotel ein, wurden kurz darauf jedoch schon enttäuscht. Das Zimmer war noch nicht bezugsfertig, was an sich kein großes Problem gewesen wäre, laut der Angestellten würde es sich jedoch nur noch um wenige Minuten handeln, die wir getrost warten könnten. Okay. Doch aus diesen wenigen Minuten wurde dann über eine halbe Stunde. Da wir heute nur noch den letzten Tag unseren Mietwagen hatten und auch noch etwas von Hermanus sehen wollten, drängte die Zeit ein wenig.

Im Zimmer angekommen - riesig und sehr luxuriös, es gefiel uns auf Anhieb - waren jedoch die Koffer noch nicht da. Also schlenderten wir erst einmal durchs Hotel, sahen es uns genauer an, in der Zwischenzeit würden sie sicher angekommen sein. Immerhin langweilten sich die Angestellten sichtlich, es waren kaum Gäste da, die meisten Angstellten liefen immer wieder auf die Uhr schauend und gähnend durch die Lobby.

Wieder im Zimmer: immer noch keine Koffer da. Ich war langsam sauer, Toni fragte nach und plötzlich kamen sie doch noch an. "Vergessen" wurde uns nur kurz mitgeteilt. Aha. Und das in einem 5-Sterne-Hotel.

Kurz frisch gemacht und umgezogen, ging es kurze Zeit später dann auch schon wieder auf Tour. Vorher organisierten wir jedoch noch den Shuttle des Hotels von Hermanus zurück ins Hotel, da wir heute Abend ja schon ohne Auto waren und es sich um gut 25 km Entfernung handelte. Wir vereinbarten einen Treffpunkt, eine Uhrzeit, ich gab noch meine Handy-Nummer an, sollte irgend etwas dazwischen kommen. So weit so gut ...

Noch einmal komplett aufgetankt, machten wir uns auf die Suche nach der Abgabestation für unseren Leihwagen. Noch gestern hatten wir mit Andrea und Gottfried darüber gesprochen. Doch die Station war nirgends zu finden! Wir irrten ewig umher, nichts. Schließlich kamen wir auf die Idee, dass doch eigentlich im Navi etwas verzeichnet sein müsste. War es auch, doch dort angekommen, stellte sich heraus, dass die Station vor einiger Zeit umgezogen wäre. Wohin genau, konnte uns jedoch niemand so richtig erklären (frag fünf Afrikaner und du erhälts fünf verschiedene Antworten!).

Bild Langsam waren wir am Verzweifeln. Das kann doch nicht sein, dass AVIS sich so versteckt hatte! Wieder ein paar Mal die Runde gefahren, entdecke ich plötzlich ein klitzekleines Schild am Straßenrand und eine Rundhütte. Aha - das war also die neue Station. Gerade frisch am gestrigen Tage eingezogen. ;-)

Die Herren staunten nicht schlecht, als sie unser total verdrecktes Auto sahen. Damit hatten sie wohl nicht gerechnet. Aber was hilft's? Wir waren eben viel auf Safari damit. ;-) Letzten Endes wurde uns jedoch noch die Endreinigung berechnet, zumindest wurde uns einen Monat nach Rückkehr aus Südafrika noch einmal eine entsprechende Gebühr von AVIS abgebucht. Auch recht ...

Weil sich die Station einige Kilometer außerhalb Hermanus befand, wurden wir freundlicherweise noch kostenlos in den Stadtkern gefahren. Zu Fuß wären wir sonst ewig unterwegs gewesen.

Am Alten Hafen heraus gelassen, peitschte uns auch gleich der Wind ins Gesicht. Huch, das war heute aber echt heftig. Unser Fahrer erzählte vorab noch, dass sich zurzeit zahlreiche Wale in Hermanus aufhalten würden, nur wenige Meter vom Ufer entfernt. Doch als er die hohen Wellen sah, revidierte er schließlich seine Aussage: Heute sähe es vermutlich nicht so gut aus, die Wale mögen nämlich keine Wellen.

Ach ne, ich wollte doch soo gerne noch Wale aus nächster Nähe sehen. Kann doch nicht sein, dass wir so ein Pech hatten die ganzen letzten Tage.

Wir spazierten ein wenig über den kleinen Markt mit afrikanischem Kunsthandwerk, kauften endlich die von Toni ersehnte Südafrika-Flagge, und blickten hinaus aufs Meer. Kein Wal weit und breit. Wie schade. Also hinein in die Wärme, vom Wind weg, und ein klein wenig durchs Shopping-Center spaziert. Viel gab es hier jedoch nicht zu sehen.

Bild Wieder draußen, sah Toni plötzlich einen Wal. "Schau mal, da vorne ist einer." Ich war gleich hin und weg und ging in Richtung des Meeres. Und richtig: Da waren tatsächlich ein paar, wenn auch nur ganz klein zu sehen.

Plötzlich sahen wir einen größeren Wal, ziemlich nah an der Küste, jedoch auch ziemlich weit weg von uns. Egal, wir machten uns auf den Weg zu ihm, entlang eines kleinen Pfades entlang der Küste. Dort angekommen, standen schon einige andere Beobachter an der Klippe. Plötzlich wurden es auch mehr Wale, immer mal wieder tauchte einer auf, dann waren sie für kurze Zeit komplett verschwunden, dann wieder da ... sehr unregelmäßig.

Leider wollte keiner direkt vor uns aus dem Meer springen, doch mir reichte es schon, die Wale so zu sehen, wie sie atmeten, Geräusche abgaben und vor sich hin dümpelten. Ein toller Anblick!

Hier blieben wir eine ganze Weile, bis sich die Wale schließlich wieder in die andere Richtung auf machten und wir mit ihnen mitgingen.

Nachdem sich schließlich wieder alle verzogen hatten und sich bei uns der Hunger bemerkbar machte, suchten wir uns ein nettes Lokal und wurden mit dem Ocean Basket Restaurant fündig. Ein tolles Restaurant, mit direktem Blick aufs Meer, natürlich nahmen wir auch einen Tisch direkt am Fenster.

Beide einen Fisch-Teller bestellt, konnte ich schließlich wieder einige Wale erkennen und plötzlich tummelten sich immer mehr dort draußen. Später kam es dann auch noch zum Highlight: Zwar ziemlich weit draußen, aber immerhin, sprangen die Wale aus dem Meer heraus. Endlich sahen wir es mit eigenen Augen! Trotz meiner Kamera konnte ich es nur spärlich heran zoomen, aber das war mir egal. Ich freute mich wie ein kleines Kind über diesen Anblick und vergaß darüber hinaus teilweise sogar das Essen. ;-)

So kamen wir schließlich doch noch zu unseren Wal-Erlebnissen, auch, wenn es mit einer Bootsfahrt nicht mehr geklappt hatte. Aber bei den Wellen war es einfach nicht möglich.

Nach einer kleinen Nachspeise war es schließlich Zeit, zum vereinbarten Treffpunkt zu gehen. Unser Shuttle würde jeden Moment kommen. Dachten wir zumindest, doch wir warteten und warteten und warteten, niemand war zu sehen. Nach ca. 20 Minuten Verspätung rief ich schließlich mal im Hotel an, es war frisch geworden und wir wollten doch gerne mal zurück. Angeblich hätte man ja schon mehrmals versucht, mich anzurufen, nur komisch, dass kein einziger Anruf verzeichnet war?! Es stellte sich heraus, dass die Dame im Hotel den Chauffeur in eine komplett falsche Richtung geschickt hatte. Warum reden wir dann überhaupt miteinander und warum machen wir dann überhaupt einen Treffpunkt aus? Nein, auch das war wieder ein Minuspunkt für das Hotel. Das darf einfach nicht passieren.

Der Chauffeur kam schließlich zehn Minuten später und brachte uns wieder zurück. Wir ruhten uns ein wenig im Zimmer aus und gingen anschließend noch auf einen kleinen Absacker in die Hotelbar. Wie immer, ließen wir den heutigen Tag Revue passieren und freuten uns über die doch noch zahlreichen Walsichtungen.

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