13. Tag: Bartholomeus-Diaz-Museum in Mossel Bay & Erkundungstour in die Umgebung


Noch etwas müde vom gestrigen Abend machten wir uns gegen 9 Uhr morgens auf den Weg zum Frühstücken. Auch heute gab es wieder all die Leckereien vom gestrigen Tage, ganz besonders freute ich mich auf das frische Obst. Hier schmeckte einfach alles viel saftiger als zu Hause.

Wir saßen lange am Tisch, leider war auch heute die Wahle-Watching-Tour nicht möglich. Gottfried hatte sich extra noch telefonisch erkundigt, doch die Wellen waren auch heute zu hoch dafür. Schade. Dann müssten wir unser Glück die nächsten Tage in Hermanus versuchen.

Schon gestern hatten wir das Bartholomeus-Diaz-Museum in Mossel Bay entdeckt, Gottfried hatte es uns auch empfohlen, und so wollten wir uns dieses heute ansehen. Wir packten unseren Rucksack und los ging's.

Bild Ganz in der Nähe des Hafens befindet sich der Museumskomplex mit mehreren Teil-Museen. Wir bezahlten den Eintritt von 25,- Rand pro Person (Stand: Oktober 2009) und traten ein.

Im ersten Teil der Ausstellung konnten wir ein paar Plastikfische sehen, die an eine Informationstafel gepinnt waren, außerdem ein paar wenige Ausstellungsstücke. Wir spazierten weiter und erreichten kurze Zeit später ein Museum, in welchem diverse Aquarien ausgestellt waren. Diese waren aber ganz schön klein in meinen Augen und auch nicht sonderlich sauber. Ob die Fische da drin wirklich überleben? Nebenan waren noch einige Muscheln ausgestellt, von ganz klein bis ganz groß. Eine davon war bestimmt einen Meter lang. So eine große Muschel habe ich noch nie gesehen! Aus den kleineren Exemplaren wurden einige Kunstwerke geschaffen, wie z. B. eine Art "Knusperhaus".

Wir gingen weiter und erreichten schließlich den Hauptteil des Komplexes, das sog. Maritime Museum. In diesem ehemaligen Sägewerk wird die Geschichte der Entdeckung Südafrikas durch die portugiesischen Seefahrer ganz genau erläutert. Das entsprach nun schon eher unserem Geschmack, jetzt wurde es wirklich interessant.

In manchen Räumlichkeiten sind viele alte Ausstellungsstücke zu sehen, wie z. B. Kameras längst vergangener Zeiten, alte Kleidungsstücke, Vasen und Geschirr und vieles mehr.

Bild Der Höhepunkt dieses Museums ist aber ganz klar der Nachbau von Diaz' Carvelle. 1987/1988 wurde zur 500-Jahr-Feier von Diaz' Ankunft in Südafrika dieses Schiff gebaut und noch eimal von Portugal nach Mossel Bay gesegelt. Rund um das Schiff findet man zahlreiche Fotos und Zeitungsberichte über dieses kleine Abenteuer. Damals strömten Tausende von Menschen nach Mossel Bay, um dieses Ereignis zu feiern.

Gegen eine kleine Zusatzgebühr (man kann sich aber auch gleich ein Kombiticket kaufen, wie wir es getan haben) kann man sich dieses 23,5 m lange, 6,6 m breite und 130 t schwere Schiff näher ansehen. Und das taten wir auch. Es war wirklich beeindruckend! Wir stiegen in die Kajüten hinunter, spielten Steuermann und kletterten auf diesem Schiff herum. Das war hier ganz schön eng und steil alles. Ich tat mir stellenweise ziemlich schwer, auf diesen engen Leitern in die nächste Etage zu gelangen. Und wenn man sich vorstellt, dass das Schiff auch bei hohem Wellengang und bei Wind und Wetter fuhr und man unter diesen Umständen diese Wege bestreiten musste ... ne, so eine Seefahrt wäre nichts für mich gewesen.

Nach der Schiffsbesichtigung konnten wir noch kleine nachgebaute Schiffsmodelle aus Holz bestaunen, auch Landkarten über die diversen Seewege verschiedener Seefahrer, nicht nur von Diaz.

In einem weiteren kleinen Museum waren schließlich noch Walknochen ausgestellt, mit denen wir jedoch nicht all zu viel anfangen konnten. Es ist immer schwer für uns, sich etwas anhand von Knochen vorzustellen.

Zum Abschluss unseres Rundgangs besuchten wir schließlich noch den Post Office Tree. Dort befindet sich ein kleines Monument, ein Seemannsstiefel, der auch heute noch als Briefkasten gilt. Schon damals wurde hier die Post abgegeben. Heute kann man hier seine Postkarten einwerfen und sie erhalten einen ganz besonderen Sonderstempel.

Nun hatten wir hier alles gesehen. Obwohl wir eigentlich keine Fans von Museen sind, war der Besuch wirklich sehr interessant. V. a. das Schiff hat uns sehr beeindruckt, auch, weil man wusste, dass mit genau diesem eine so weite Strecke von Portugal nach Südafrika zurück gelegt wurde.

Das Gelände wieder verlassen, erblickten wir einen kleinen Souvenirshop, traten ein, und kauften noch ein paar Kleinigkeiten ein. Da kommen wir eben nie daran vorbei ...

Bild Wir stiegen wieder ins Auto und fuhren erneut zu "The Point" unterhalb des Leuchtturms St. Blaize. Wir wollten ein wenig in Richtung des Leuchtturms spazieren, auch, wenn man diesen nicht besichtigen kann. Lt. Gottfried sollte man hier aber auch noch auf dem sog. St.-Blaize-Pfad einige Wandmalereien sehen können, und diese hatten uns schon interessiert.

Auf dem Weg zur Höhle und dem Pfad liefen plötzlich mehrere Klippschliefer vor uns über den Weg. Dabei handelt es sich um kaninchengroße Tiere, die vom Äußeren her eher Murmeltieren ähnlich sehen. Als wir an der Höhle angekommen waren, wimmelte es schließlich nur so von ihnen. Überall waren sie zu sehen, über, vor und hinter uns. Ganz neugierig liefen sie über die Klippen, sehr geschickt, sie rutschten nicht ab, und das, obwohl es hier teilweise wirklich sehr eng war.

Während wir uns über deren Anwesenheit freuten, war uns trotzdem klar, dass es sich hier schon fast um eine Plage handelt. Denn so viele, wie sich hier aufhielten ... aber uns war das egal, wir fanden sie süß. Lustig war, als plötzlich ein Klippschliefer-Junges quietschend und höchst aufgeregt nur wenige Zentimeter vor Tonis Füßen an uns vorbei huschte. "Aus dem Weg" mag es wohl gesagt haben, denn die Mutter war auf der anderen Seite zu sehen. ;-)

Die kleine halboffene Höhle erreicht, konnten wir zwar alles da drin sehen, nur keine Höhlenmalereien. Schade, aber hier war schon vieles von Jugendlichen verschmiert, vielleicht auch übermalt? Wir gingen den Pfad ein klein wenig weiter, genossen die herrlichen Ausblicke aufs Meer, Wale konnten wir jedoch wieder keine erblicken.

Den Pfad wieder zurück spaziert, setzten wir uns ins Auto und fuhren wieder durch Mossel Bay zurück. Bereits gestern hatten wir zufälligerweise ein kleines Lokal namens "Rosenheim" entdeckt. Das gibt es doch nicht! Auf Nachfrage bei Gottfried hin stellte sich heraus, dass es sich dabei wirklich um einen gebürtigen Rosenheimer handelte, der jedoch schon vor Jahrzehnten ausgewandert sei. Da wir sowieso gerade wieder daran vorbei fuhren, entschieden wir uns, kurz Hallo zu sagen. Der Besitzer war auch wirklich vor Ort und so unterhielten wir uns bei leckerem Kuchen ein wenig über die Heimat und über sein neues Leben in Afrika. Es war sehr interessant und wieder einmal stellten wir fest: Wie klein die Welt doch ist.

Wieder auf dem Weg, wollten wir noch ein wenig die Umgebung von Mossel Bay erkunden. Uns wurde ein kleiner Strand ganz in der Nähe empfohlen, dorthin wollten wir fahren. Wir nahmen die N2 in Richtung Albertinia und bogen nach einigen Kilometern ab nach Vleesbai. Dort angekommen, sahen wir jedoch nichts, außer einem winzig kleinem Dorf ohne allem. Jedoch gefiel mir die Fahrt sehr gut, denn sie ging entlang kleiner Feldwege und Landstraßen durch die herrliche Natur Südafrikas, vorbei an zahlreichen Straußen- und Schafsherden. Hier schien die Zeit stellenweise stehen geblieben zu sein.

Bild Durch den Ort hindurch, ging es schließlich weiter nach Gouritsmond, doch auch dieser Ort war nicht recht viel größer. Hier fuhren wir jedoch ein wenig entlang der Küste, bis wir schließlich an einem Privatgrund angekommen waren. Wir drehten wieder um und fuhren wieder zurück nach Mossel Bay. So hatten wir heute noch eine schöne kleine Panorama-Fahrt unternommen.

Am späten Nachmittag wieder im Gästehaus angekommen, machten wir es uns erneut auf der Terrasse bequem und genossen die warmen Sonnenstrahlen. Neue Gäste reisten an, es wurde ein wenig laut, und so verzogen wir uns schließlich wieder auf unser Zimmer.

Gegen Abend wurden wir von Gottfried und Andrea dazu eingeladen, zu ihrem allwöchentlichen Treff mit Freunden mitzukommen. Auch diese wären vor einiger Zeit nach Südafrika ausgewandert, hätten ebenfalls ein Gästehaus, und so sagten wir natürlich nicht nein. Für uns war es nach wie vor interessant, neue Leute kennen zu lernen. Und so fuhren wir schließlich in eine kleine Pizzeria in Mossel Bay. Nicht nur wir sind heute jedoch mitgekommen, auch die Gäste von Meike und Martin haben den Weg hierher gefunden. Und letzten Endes waren wir eine richtig nette Runde von insgesamt 14 Personen.

An diesem Abend wurde viel gelacht und viel geredet, v. a. mit den anderen Gästen haben wir uns über die absoluten Highlights unserer bisherigen Reise unterhalten, Fotos gezeigt. Die Familie stand gerade erst am Anfang ihrer Reise, wir gingen schon auf das Ende zu. So war es natürlich interessant für sie, was sie im Laufe ihrer Rundreise noch so alles erwarten würde.

Alles in allem verbrachten wir einen richtig schönen und gemütlichen Abend und wir fühlten uns, als würden wir mit alten Freunden am Tisch sitzen. Die Stimmung war einfach sehr herzlich und nett und man wird hier wirklich sofort aufgenommen und als Freund behandelt.

Wieder zu Hause im Gästhaus, gab es noch einen kleinen Absacker auf der Terrasse. Hier war es noch richtig angenehm warm, einfach wundervoll.

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