10. Tag: Besuch verschiedener Parks im Umland
Monkeyland, Tenikwa & Plettenberg Bay Game Reserve


Für den heutigen Tag hatte ich ursprünglich Golfen eingeplant. Doch erstaunlicherweise war es dieses Mal Toni, der keine Lust darauf hatte und lieber etwas erleben wollte. Ich hatte dagegen natürlich nichts einzuwenden und freute mich auf einen interessanten Tag, wieder mal ganz im Zeichen der Tiere.

Ohne Frühstück machten wir uns gegen 9 Uhr morgens auf den Weg in Richtung Plettenberg Bay. Wir wollten das Monkeyland besuchen, das etwa auf halber Strecke liegt. Auch hierüber hatten wir vor einigen Tagen einen Flyer entdeckt, außerdem wurde es mir schon vorab in einem Reiseforum empfohlen.

Kaum am Parkplatz angekommen, wurden wir auch schon von einem Ranger begrüßt, der uns in die Anlage einwies. Auf der einen Seite gibt es das Monkeyland, auf der anderen Seite den Vogelpark Birds of Eden. Für beide Parks gibt es ein Kombiticket. Da wir für Vögel jedoch nicht so viel übrig haben, verzichteten wir darauf und beschränkten uns auf den Affenpark.

Bild Von Schmuck und Sonnenbrille entledigt (die Affen stürzen sich manchmal gerne darauf), wurden wir auch schon in den Park gelassen. Der erste Affe kam zur Begrüßung, später erreichten wir den Souvenirshop und den Empfang. Wir kauften zwei Tickets für 115,- Rand pro Person (Stand: Oktober 2009) und warteten auf die Führung, die kurze Zeit später beginnen sollte.

Während wir am Restaurant warteten, kamen auch schon ein paar kleine, neugierige, Totenkopfäffchen hervor gesprungen. Sie liefen kreuz und quer über die Bänke. Anfassen ist natürlich nicht erlaubt, was schon schwer fiel, weil sie so was von niedlich waren.

Das Monkeyland ist ein ca. 12 ha großes Primatenschutzgebiet, in welchem verschiedene Affenarten leben. Sie können sich frei in diesem Wald bewegen, sind nicht in Käfigen eingesperrt. Es steht ihnen frei, sich hier aufzuhalten, hin und wieder verziehen sie sich auch wieder in andere Gegenden. Doch natürlich lockt das täglich frische Essen, ich denke, sie wissen, dass sie es hier gut haben.

Während einer etwa einstündigen Tour durch den Wald hat man die Möglichkeit, auf viele verschiedene Affen, von Gibbons aus Asien bis hin zu Lemuren aus Madagaskar zu treffen, und vieles vieles mehr. Nichts ist garantiert, man muss schon ein wenig Glück haben. Lt. Führer befinden sich hier ca. 15 verschiedene Affenarten. Wir haben vielleicht sechs bis acht Stück davon gesehen!

In einer kleinen Gruppe wanderten wir also ganz gemütlich durch den Wald. An den Futterstellen saßen in der Regel immer Affen, besonders begeistert haben mich die Lemuren aus Madagaskar. Wunderschöne Affen! Zunächst nur ein, zwei davon gesehen, kamen plötzlich immer mehr hervor und lieferten sich einen kleinen Kampf. Sie sprangen auf die Bäume über uns hinweg, liefen nur knapp an unseren Füßen vorbei oder "meditierten", was ein ganz besonders lustiges Bild abgab.

Kleinere Affenarten waren frech, klauten gerne mal das Fressen den Großen vor der Nase weg. Es war schon lustig, den Tieren hier zuzusehen.

Bild Unser Führer erzählte viel Wissenswertes über die Affen, auch kleine Geschichten über Vergangenes. Ich jedoch war meist mit Fotografieren beschäftigt. Es war gar nicht so einfach, die Affen auf ein Bild zu bekommen, so hektisch wie sie herum liefen.

Eingeprägt hat sich das Bild, als ich mich umdrehte und einen Gibbon von Baum zu Baum hangeln sah. Das war schon toll. Normalerweise sieht man das immer nur in Zoos, rund herum Betonmauern oder Zäune. Hier jedoch war alles frei und er konnte sich nach Herzenslust bewegen. Toll! Wenige Zeit später setzte er sich dann auch noch direkt vor uns hin, ging in die gemütliche Couch-Stellung über und schon allein sein Gesichtsausdruck brachte uns zum Lachen.

Hier und da konnten wir auch Affenbabys an den Bäuchen der Mütter sehen. Doch musste man schon ganz genau hinsehen. Meistens befanden sie sich ziemlich weit oben in den Baumkronen.

Manche Affenarten waren schon etwas besonderes. Ihr Aussehen brachte uns zum Lachen. So gemein das auch war, aber einige von ihnen waren wirklich komisch anzusehen. So auch einer mit riesigen Augenringen aus Malaysia; den Namen weiß ich leider nicht mehr. So richtig treu-doof sah er aus. Aber niedlich.

Als Abschluss unseres Rundgangs gab es noch ein kleines Highlight, wie der Führer so schön meinte: Eine Hängebrücke. Sie ist 128 m lang und 20 m hoch, seeeehr wacklig, und von hier aus hat man einen tollen Blick auf den Wald und kann ein klein wenig nachempfinden, wie sich die Affen in den Baumwipfeln so fühlen. Das ein oder andere Mal kam sogar einer von ihnen angesprungen. Diese Hängebrücke soll außerdem die längste ihrer Art in ganz Afrika sein.

Die Hängebrücke wieder verlassen, war die Tour schließlich auch vorbei. Schade, aber wir hatten wirklich viel gesehen und waren froh über die Erläuterungen zu den verschiedenen Affen.

Im Souvenirshop kauften wir noch ein bisschen was ein und machten uns anschließend wieder auf den Weg.

Bild Schon auf der Herfahrt hatten wir ein weiteres Schild entdeckt: Katzenpark Tenikwa. Was war denn das? Es sagte uns beiden nichts, auch im Reiseführer war nichts zu finden. Egal, schauen wir doch einfach mal vorbei.

Dort angekommen, standen wir mitten in einem Rehabilitationszentrum für Katzen. Sofort stand fest: Das müssen wir uns ansehen. Die nächste Führung begann in wenigen Minuten. Schnell noch das Ticket für 145,- Rand pro Person (Stand: Oktober 2009) gekauft, ging es auch schon in einen kleinen Raum, in welchem wir eine Einführung anhand eines Films bekamen. Damit wurden die Entstehung und die Aufgaben des Zentrums näher erläutert.

In diesem Park werden Tiere, dessen Eltern frühzeitig aus welchen Gründen auch immer ums Leben gekommen waren, per Hand aufgezogen und wieder fit gemacht für die Wildnis. Nicht alle Tiere werden jedoch ausgewildert. Bei manchen stelle ich mir das auch sehr schwierig vor, so, wie sie hier verhätschelt werden.

Und dann ging es auch schon los. In einer kleinen Gruppe durften wir mit einer Führerin in die diversen Gehege hinein. Hier sind die verschiedenen Katzenarten zwar in eigene Bereiche abgetrennt, diese Bereiche sind aber sehr großzügig gestaltet und bieten alles, was das Tier benötigt. Auch erfährt es hier wirkliche Zuneigung und Pflege.

Als erstes besuchten wir einen Leoparden. In dieses Gehege durften wir zwar nicht hinein, auch die Führerin ging nicht hinein, aber wir konnten ihn auch von außen sehr gut beobachten. Anfangs hielt er sich noch ein wenig versteckt, auf Zuruf der Führerin kam er kurz zum Vorschein. Doch schnell war ihm wohl die Sonne zu viel und er verkroch sich wieder unter den Büschen. Recht hat er!

Weiter führte uns der Weg ins Gehege der Karakals, hierzulande auch Wüstenluchs genannt. Dabei handelt es sich um eine afroasiatische mittelgroße Katze mit schwarzen Ohren. Aktuell befanden sich hier gerade drei Katzen, unsere Führerin rief ihnen zu (ja, auch diese Tiere haben alle einen eigenen Namen) und schon kamen sie unter ihren Gebüschen hervor. Streicheln ließen sie sich allerdings nicht von uns, sie waren viel zu sehr auf die Führerin fixiert und auch ziemlich hektisch. Nur eine verzog sich schnell wieder zum Schlafen in den Schatten.

Bild Wir verließen das Gehege und spazierten weiter zu den ausgewachsenen Geparden. Sonnenbrillen mussten vor Betreten des Geheges abgenommen werden, die Tiere mögen es wohl nicht, sich als Spiegelbild zu sehen. ;-) Während sie beim Anblick der Führerin in lautes Schnurren ausbrachen und richtig mit ihr schmusten, hielten sie sich von uns eher fern. Wir hatten auch einen Heidenrespekt vor diesen Tieren, v. a. als sie aufstanden und herum liefen. Whow - wie groß die Tiere sind!

Nach einiger Zeit verließen wir auch dieses Gehege wieder und erreichten das Revier der Servals, mittelgroße Wildkatzen Afrikas, die - was das Fell betrifft - von weitem auch gerne mal Leoparden ähnlich sehen. Ansonsten aber sind sie weitaus dürrer und haben viel größere Ohren. Leider hielten sie sich ganz schön versteckt, sie hatten heute so gar keine Lust, heraus zu kommen.

Bei den afrikanischen Wildkatzen gingen wir gleich gar nicht hinein, denn eine von ihnen war gerade schwanger und in diesem Zustand sind so wohl unerträglich. ;-) Man muss es ja nicht heraus fordern.

Die Black Footed Cat war dagegen nicht so besonders, sie sah unseren heimischen Hauskatzen doch sehr ähnlich, hatte nur einen etwas grimmigeren Blick auf und war im allgemeinen etwas dicker.

Danach folgte dann aber das Highlight dieses Besuchs, zumindest für uns: Geparden streicheln. Wir erreichten ein Gehege mit Geparden-Jungen, wobei diese Jungen schon ein paar Jahre alt waren. Noch war niemand zu sehen als wir eintraten, doch plötzlich: Rumms! Die Geparden waren so über unsere Ankunft erschrocken, dass sie in ihrem kleinen Holzhäuschen, in dem sie gerade geschlafen hatten, richtig umhauten. Puh ... ich bin bei dem Lärm aber auch ganz schön zusammen gezuckt.

Nachdem sich alle wieder beruhigt hatten, kamen sie nach und nach aus dem Häuschen hervor und fingen zu Schnurren an. Die Führerin streichelte die Tiere und forderte uns auf, es ihr doch mal gleich zu tun. Was soll ich sagen? Beim ersten Streicheln hat man doch noch seeeehr großen Respekt. Man möchte nichts falsch machen oder die Tiere gar verärgern. Nicht, dass dann ein Finger oder die ganze Hand ab sind. ;-)

Eigentlich hatten wir ja erwartet, dass ihr Fell richtig flauschig und weich wäre, so sah es zumindest aus, zumal die Tiere teilweise sogar noch Babyfell hatten. Doch stattdessen griffen wir in richtig krauseliges, hartes, aber auch sehr dichtes Fell.

Bild Ein paar Fotos gemacht, konnte ich mich nicht so ganz von den Geparden trennen. Sie haben einfach eine so tolle Zeichnung, da bleibt es nur, sie ständig anzuschauen, so schön wie sie sind. Hier sind auch wieder zahlreiche Fotos entstanden, wie immer eben, wenn sich mir so tolle Gelegenheiten bieten.

Hier blieben wir ziemlich lange, doch irgendwann mussten wir trotz allem wieder Abschied nehmen. Ja, das war schon eine besondere Erfahrung, etwas einzigartiges. Wo sonst kann man schon so locker Geparden streicheln?

... und schon war die Führung durch die Gehege der verschiedenen Katzenarten wieder vorbei. Weiter ging es schließlich noch in den Garten der Anlage, wo wir auf verschiedene Vogelarten und Blaue Kraniche trafen, außerdem auf einen sog. Marabou Stork, ein nur in Afrika vorkommender Vogel aus der Familie der Störche. Ehrlich gesagt sieht er ziemlich hässlich aus. Die Störche gefallen mir da schon um ein Vielfaches besser.

Am Gehege der Erdmännchen verabschiedete sich schließlich die Führerin von uns und wir spazierten noch für uns alleine hindurch. Alle Erdmännchen hatten sich verkrochen, mit Ausnahme eines einzigen Frechdachs'. Der Kleine wollte auf Biegen und Brechen raus, versuchte alles, um unser Herz zu erweichen. Er war auch wirklich süß. Toni spielte ein wenig mit ihm, doch schnell war der Finger angebissen. ;-) Die sind eben richtig flink. Schade, dass alle anderen verschwunden waren. Vielleicht hatten sie alle bereits den Ausgang gefunden und ihn nur allein zurück gelassen? ;-)

Bevor ich ihn jedoch endgültig in die Tasche packen würde ;-) gingen wir wieder zurück in den Souvenirshop, schauten uns ein wenig um, und entschieden uns noch für einen leckeren Kuchen auf der sonnigen Terrasse. Eine herrliche Ruhe umgab uns, mit Ausnahme der quietschenden Vögel um uns herum, doch die waren wir in Südafrika inzwischen ja schon gewöhnt.

Nun war es schon früher Nachmittag geworden und wir begaben uns auf den Weg nach Plettenberg Bay. Gestern waren wir hier nur durchgefahren, heute wollten wir uns die Stadt noch ein wenig näher ansehen. Doch: Fehlanzeige. Wir machten einen kurzen Fotostopp, um den herrlichen Blick auf die Lagune festzuhalten, doch der Stadtkern bot außer ein paar Geschäften nicht viel. Cafés gibt es in den südafrikanischen Städten nur selten, zum draußen sitzen ist ebenfalls kaum etwas vorhanden. Da wir sowieso nicht mehr soo viel Zeit hatten, drehten wir also wieder um und fuhren auf direktem Wege zum Plettenberg Bay Game Reserve , was etwa 10 bis 15 km außerhalb der Stadt liegt.

Bild Das Gate zu dieser Anlage befindet sich einige Kilometer vom Haupthaus entfernt und so konnten wir bereits bei der Anfahrt wieder ein paar Tiere beobachten. Das Auto abgestellt, kam auch schon einer der Angestellten zu uns, wir wurden aufgrund unserer gestrigen Reservierung schon erwartet.

An der Rezeption bezahlten wir die Gebühr für unseren Game Drive in Höhe von 345,- Rand pro Person (Stand: Oktober 2009) und warteten schließlich, bis die Tour los ging. In der Zwischenzeit spazierten wir ein wenig durch die Anlage. In zwei Räumen hingen zahlreiche Köpfe div. Antilopenarten, außerdem Krokodilhäute und mehrere Felle. So ganz wohl war mir nicht. Das schlimmste aber waren Hocker aus Elefantenfüßen. Wir konnten nicht glauben, dass diese wirklich echt sein sollten, fragten daher nach, doch uns wurde (leider) bestätigt, dass es sich dabei um echte Elefantenfüße handeln würde. Oh mein Gott! Der arme Elefant! Das gibt es doch nicht ... Ich musste für kurze Zeit das Haus verlassen, denn damit komme ich ja nun bekanntlicherweise gar nicht klar.

Nach einiger Zeit des Wartens ging unsere Tour dann aber auch schon los. Wir waren wirklich gespannt, denn bis jetzt sah uns das Areal aufgrund der totalen Ebene etwas langweilig und klein aus. Aber lassen wir uns überraschen!

Wir stiegen in eines der Safari-Autos, natürlich wieder offen und mit erhöhten Sitzen. Decken waren auch mit dabei, falls es uns während der Fahrt kalt werden würde. Ein paar andere Gäste hatten sich für einen Reitausflug durch das Reserve entschieden, denn auch das ist hier möglich. Einfach mal auf andere Art und Weise den wilden Tieren Afrikas begegnen.

Bild Unser Fahrer stellte sich kurz vor, ein junger, lustiger, netter Schwarzer, und los ging es. Als erstes, meinte er, wollen wir zu den Löwen fahren. Diese sind in diesem Game Reserve in einem abgelegenen Teil eingesperrt. So geht natürlich das Wildlife-Flair ein wenig verloren, aber wie soll man es sonst in einem Game Reserve machen, möchte man nicht alle paar Tage den Tierbestand erneuern?

Nun ging es querfeldein durch das Areal. Wir fuhren ganz schön lange (so groß kam uns die Anlage anfangs gar nicht vor) als wir endlich das Löwengehege erreichten. Hier wurden höchste Sicherheitsvorkehrungen getroffen! Tor auf und wir fuhren zunächst in eine Art Zwischenraum, der Fahrer schloss das Tor hinter uns und öffnete dann das Tor vor uns, immer den Blick auf alle Seiten gerichtet, damit auch ja kein Löwe ihn von hinten anspringt, als wir schließlich mitten im Gehege standen. Und nun: Ausschau halten! Es dauerte nicht lange, bis wir unter einem Baum die Löwinnen erkennen konnten. Eine von ihnen war gerade noch mit Fressen beschäftigt, die anderen machten sich langsam auf den Weg in Richtung unseres Wagens.

Whow! Was für ein Anblick! Wie stolz die Löwinnen daher schritten. Obwohl wir vor ein paar Tagen ja einem Löwen schon mal so nah waren - es war doch wieder was besonderes und einzigartiges. Nur wenige Meter trennten uns von diesen wilden Tieren, ganz ohne Zaun und Barrieren. Wir verharrten hier einige Zeit und sahen den Damen bei ihrem kleinen Spaziergang zu. Sie waren aber auch ganz schön müde und machten es sich schließlich in der Wiese bequem. Wir fuhren näher an die Bäume heran, dorthin, wo eine der Damen noch mit Fressen beschäftigt war. Außer einem blutverschmierten Maul und einem großen Stück Fleisch konnten wir jedoch nicht viel erkennen. Lieber nicht zu nah kommen, nicht, dass sie sich bedroht fühlt.

Wir verließen dieses Gehege wieder und fuhren in das Nebengehege hinein, dort, wo sich der Löwe aufhielt. Und er wartete schon auf uns! Warum er von den Damen getrennt ist, weiß ich bis heute nicht. Schade, aber es wird wohl Gründe geben. Wir stellten das Auto in sicherer Entfernung zum Löwen ab, der zunächst ein wenig in Jagdstellung zu gehen schien. Langsam aber hatte er sich an uns gewöhnt und sah uns ganz entspannt entgegen. So sah er ja ziemlich gemütlich und friedlich aus ... Doch der Fahrer erzählte uns, dass er durchaus noch ein wilder Löwe ist, obwohl die Tiere hier nicht mehr selbst jagen. Ihnen wird jeden zweiten Tag ein Kalb in das Gehege gelegt. Etwas hinterhalb konnten wir später auch noch die Knochen und den Schädel liegen sehen ... Der Fahrer erzählte uns auch, dass man stets Blickkontakt halten muss, legt man das Fressen für die Löwen bereit. Zu schnell würden sie einen sonst von hinten angreifen.

Bild Immer noch von ihm fasziniert, traten wir langsam wieder den Rückzug an und widmeten uns den restlichen Tieren des Parks. Es gab noch viel zu sehen.

Der Fahrer fuhr ziemlich nahe an die Tiere heran. Ob an Zebras, diversen Antilopenarten, Büffel oder auch Krokodile. Doch auch die Krokodile sind ein klein wenig abgetrennt und durch einen Graben vom restlichen Park getrennt.

Besonders witzig war es, die Jagd einer Antilope auf einen Strauß zu beobachten. Diese machte sich scheinbar einen Spaß daraus, den armen Strauß zu hetzen, was ein tolles Bild abgab. Wir mussten richtig lachen, denn der Strauß lief sehr schnell, doch schien der Kopf nicht so ganz mitzukommen, er hing ein Stück hinten weg ... Die Jagd ging ziemlich lange, quer durch die Hälfte des Parks ... selbst der Fahrer hatte so etwas wohl noch nie gesehen. Eine kleine Showeinlage, extra für uns. ;-)

Langsam wurde es Abend und das Licht dämmriger, was besonders schöne Motive brachte. So kamen wir doch noch zu unserer Sundowner-Tour. ;-) Wir fuhren in eine Gegend des Parks, die saftig grün und einfach herrlich war und erreichten schließlich die Nilpferde. Auch ihnen sahen wir eine ganze Weile zu, wie sie abtauchten und plötzlich wieder erschienen oder einfach nur komische Geräusche von sich gaben.

Ein paar Zebras liefen uns über den Weg, ein wenig aufgeregt, aber doch neugierig. Diese Erfahrung hatten wir ja schon am Anfang unserer Reise gemacht.

Zum Abschluss unserer Tour sahen wir schließlich noch ein Nashorn am Feldwegrand stehen. Es schien allerdings nicht so gut drauf zu sein, es blutete aus einer kleinen Wunde und wirkte ziemlich nervös. Der Fahrer erzählte uns viel Interessantes über das Tier, entschied dann aber, nur mit großem Bogen an ihm vorbei zu fahren. Er wollte verständlicherweise nicht aufgespießt werden und das hätte heute gut der Fall sein können, wenn das Tier sowieso schon so aufgeregt war.

Bild Nach gut 2 ½ Stunden war der Game Drive schließlich auch schon wieder vorbei. Ein tolles Erlebnis, das zwar ganz anders war als die Erlebnisse im Addo Elephant National Park, aber nicht minder schön. Hier waren wir hautnah dran an den Tieren und konnten auch endlich mal Nashörner sehen, die wir im Addo vergeblich gesucht hatten. In einem Game Reserve hat man eben die 100%ige Gewissheit, alle wilden Tiere Afrikas (mit Ausnahme von Giraffen, die es nur sehr selten an der Gardenroute gibt), zu sehen, auch, wenn es eher einem groß angelegten Tierpark gleicht als einem Wildgebiet. So hat alles seine Vor- und Nachteile. Für uns war es jedenfalls total interessant, beides erlebt zu haben und wir waren froh, dass wir dieses Game Reserve noch entdeckt hatten.

Langsam wurde es dunkel und wir machten uns auf direktem Wege auf in den Tsitsikamma National Park. Ca. eine dreiviertel Stunde waren wir unterwegs, als wir wieder in unserer Oceanette angekommen waren. Den Sonnenuntergang hatten wir heute leider verpasst. Zum Glück konnten wir ihn gestern schon genießen.

Etwas ausgeruht vom heutigen Tag und frisch gemacht, spazierten wir auf 20 Uhr schließlich wieder vor zum Restaurant. Heute hatten wir keinen Tisch reserviert, was ein großer Fehler war, da vieles besetzt war. Jedoch nicht alles ... Nach kleinem Hin und Her bekamen wir trotz eigentlicher Reservierungen doch noch einen Tisch und bestellten uns Salat und Nudeln.

Was war das für ein Tag! Wieder einmal hatten wir so viel erlebt und so viel gesehen. Da denkt man, man hätte nun schon alle Tiere gesehen und dann gibt es doch wieder neue Erlebnisse und Eindrücke. Das Geparden streicheln war heute auf jeden Fall das Highlight schlechthin und wir sprachen noch lange an diesem Abend darüber, den wir ganz gemütlich in unserer Oceanette ausklingen ließen.

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