3. Tag:
Einfach mal abschalten! Auf dem Weg von Hamburg nach Le Havre
Ein Tag auf See

Endlich ausschlafen! Und ausnahmsweise mal keine Katze um mich herum, die um 4 Uhr morgens kurz vorm Verhungern ist und mich so lange drangsaliert, bis ich freiwillig aufgebe. Nein, heute blieb ich vollkommen ungestört. Was für ein Genuss!

Das große Frühstück fiel dafür zwar aus, doch beim Spaziergang übers Schiff entdeckten wir das "Mini-Frühstücks-Büffet" in der "Tag & Nacht"-Bar. Das war ganz nach unserem Geschmack. Wurst, Käse, Nutella, Marmelade, Brötchen, Müsli und Obst ... alles in komprimierter Form, aber genau das Richtige für uns! Auch Eierspeisen hätte man sich zubereiten lassen können. Was will (oder braucht) man mehr? Die "Tag & Nacht"-Bar sollte für die nächsten Tage unser Lieblings-Platz fürs Frühstück werden (und nicht nur dafür). Egal, ob an Seetagen oder vor Landgängen - hier war selten was los, vorzugsweise speiste die Crew hier, es war ruhig und angenehm. Perfekt. Denn lautes Geschnatter oder gar Anstehen am Büffet brauchen WIR morgens wirklich nicht.

Bild Bei unserem anschließenden Cruise & Friends Treffen in der TUI Bar wurde noch das ein oder andere organisiert und letzte Fragen geklärt. Außerdem freuten wir uns sehr, nun auch endlich die letzten beiden aus der Gruppe persönlich kennen zu lernen.

Zum Mittagessen ging es für Toni und mich ins Restaurant GOSCH Sylt. Seit unserem Nordseeurlaub bin ich ja ein richtiger Krabbenfan geworden und generell könnten wir uns fast ausschließlich von Fisch ernähren. Und genau deshalb hat es uns heute auch hierher verschlagen. Frische Ofenkartoffel mit Krabben für mich, großer Garnelen-Grill-Teller für Toni. Einfach unglaublich gut!!

Den Genießer-Kaffee gab's dann wieder in der Café Lounge im Diamanten. Unser philippinischer Barista vom Vortag freute sich schon und grinste über's ganze Gesicht. Er war gestern schon so unglaublich nett, hat uns ausführlich die verschiedenen Kaffeebohnen erklärt und uns mit einem Strahlen in den Augen über sein Leben an Bord berichtet. Einfach so ein richtig lieber Kerl, dem man gerne zuhört.

Bild Gegen 15.30 Uhr fand im Klanghaus eine Lesung aus Texten von Horst Evers statt: "Für Eile fehlt mir die Zeit". Das hörte sich interessant und lustig an. Und genau das war es auch. Kurzweilige und amüsante Texte. Die Stunde verging wie im Flug und man vergaß alles um sich herum.

Nach einer kleinen Pause ging es schließlich zu Viert ins Atlantik-Mediterran. Auch heute bekamen wir nicht auf Anhieb einen Platz, aber kein Problem. Wir warteten mit unserer Tischnummer in der "Schau Bar", es wurden sogar kleine Häppchen als Vorspeise gereicht und gerade mal zwanzig Minuten später bekamen wir unseren Tisch - noch dazu direkt am Fenster. Sehr schön, so mögen wir das.

Das Essen selbst war wieder ausgesprochen gut. Wir stellten uns ein 4-Gänge-Menü zusammen, das - wie bereits gestern schon - von den Portionen her perfekt abgestimmt war. Mit vier oder fünf Gängen war man immer satt, jedoch nicht 'über'sättigt.

Bild Auf sehr charmante Art und Weise stellte sich im Theater schließlich unser Kapitän Todd Burgman vor. Auf einer sich drehenden Bühne und mit entsprechender Hintergrundmusik erschien er mit einem Teil seiner Crew. Ungewöhnlich, dass auf einem (deutschen) Schiff so eine Show für den Kapitän veranstaltet wird. Doch es wirkte nicht überheblich, ganz im Gegenteil. Mit seinem verschmitzten Lächeln und seiner offenen Art wirkte er sehr sympathisch. So betitelte er sich selbst eigentlich nur als "Busfahrer auf dem Meer", während seine Kollegen z. T. viel Größeres leisten würden. Auch an Bord lief er uns des Öfteren über den Weg. Er zeigte sich gerne seinen Passagieren, hatte immer ein Lächeln im Gesicht und eine Begrüßung auf den Lippen. Daran könnten sich einige Offiziere mal ein Beispiel nehmen.

"Ein bisschen Spaß muss sein". Unter diesem Motto folgte die anschließende Schlagershow. Wir mögen Schlager, ob alt oder neu, deshalb war der Besuch hier für uns ein Muss. Die gesangliche Leistung war zwar eher mittelmäßig, die Show selbst aber sehr witzig gemacht. Ich musste viele Male lachen, natürlich wurden einige Klischees bedient. Mir hat's gefallen, eine kurzweilige Vorstellung.

Im Anschluss daran stießen wir in der Schau Bar wieder auf bekannte Gesichter und ließen den Tag gemeinsam bei dem ein oder anderen Cocktail ausklingen. Wo ist nur die Zeit geblieben? - Unglaublich, wie schnell so ein Seetag vergeht, obwohl man doch eigentlich gar nichts Großartiges gemacht hat?!

Auf dem Weg von der Bar zur Kabine mussten wir "blöderweise" immer an der "Tag & Nacht"-Bar vorbei. Die Pommes dort rochen gen Mitternacht so dermaßen verführerisch - es half alles nichts, da musste ich jetzt unbedingt noch einen Abstecher machen. Toni war gleich überredet, denn ihn lachte die Mitternachts-Currywurst an. Ach ja, wie gut, dass man hier auf dem Schiff 24 Stunden was zu Essen bekommt ... nicht, dass wir bis morgen noch verhungern ...!

Bild
Bild