7. Tag:
Unterwegs in Helsinki


Gegen 8 Uhr morgens erreichten wir Helsinki. Die einzige Stadt der Reise, welche ich bereits von einem gemeinsamen Städtetrip mit einer Freundin im Sommer 2011 kannte. Damals verbrachten wir hier drei wundervolle Tage und da ich mich ein wenig auskannte, stand ein geführter Rundgang mit meinen Schwiegereltern auf dem Plan.

Beim Frühstück dann allerdings die Ernüchterung: Beide hatte die Grippe erwischt. Statt einem Rundgang entschieden sie sich für eine einfache Hop-On-Hop-Off-Busrundfahrt mit wenig Anstrengung. Ich konnte es verstehen. Auch gut, so machten wir uns eben zu Zweit auf den Weg in die Stadt.

Weil der Hafen doch ein ganzes Stück außerhalb des Stadtkerns ist, nutzten auch wir den von TUI Cruises angebotenen Shuttlebus zum Erottaja Platz. Kosten: 9 € pro Person für das Tagesticket (Stand: August 2017). Fahrzeit: Ca. 15 Minuten.

Bild Am Erottaja Platz ausgestiegen, hatte ich komplett meine Orientierung verloren. Einen dämlicheren Haltepunkt konnte man sich nicht aussuchen. Statt direkt am Dom zu halten, wo definitiv genügend Platz für Busse ist, musste man uns hier rauslassen. Jetzt erst einmal den Stadtplan geschnappt und nachgesehen, wo wir uns überhaupt befanden.

Anfangs noch mit blauem Himmel gestartet, zog es langsam zu und kurze Zeit später lag tiefe Bewölkung über Helsinki. Schade, denn so wirkte die Stadt plötzlich ziemlich trist auf uns.

Bild Wir spazierten zum Bahnhof von Helsinki, dessen Fassade aus finnischem Granit besteht und der Uhrturm schon von Weitem ins Auge sticht. Nicht weit davon entfernt befindet sich die Nationalgalerie Ateneum. 1887 errichtet, es ist eines der bedeutendsten Beispiele der Neorenaissance.

Einige Zeit später erreichten wir den Senatsplatz, eigentlich "den" Hauptplatz der Stadt. Von hier führt eine breite Freitreppe hinauf zum Dom. Der Aufstieg ist beschwerlich, aber es lohnt sich, denn der Blick zurück auf den Senatsplatz und darüber hinaus auf die Prachtbauten der Stadt hat was.

Bild Die Kreuzkuppelkirche wurde 1852 nach dem Vorbild der Isaakskathedrale in St. Petersburg (welche wir erst gestern gesehen hatten) errichtet. So beeindruckend das Äußere des Doms ist, so schlicht ist er im Inneren.

In der Mitte des Senatsplatzes befindet sich ein Standbild von Zar Alexander II, zu seiner Rechten befindet sich die Universität, zu seiner Linken das Regierungspalais.

Über ein paar Querstraßen gelangte wir wenig später zum großzügig angelegten Marktplatz Kauppatori direkt am Wasser bzw. dem Fährhafen. Den ganzen Tag über findet man hier sowohl Obst- und Gemüsestände als auch Souvenir- und Imbissstände. Ein großer Anziehungspunkt nicht nur für die Touristen, sondern auch für die Einheimischen, die sich hier gerne einen Snack für zwischendurch kaufen und es sich auf der Kaimauer bequem machen.

Nicht weit entfernt steht die über 100 Jahre alte und damit älteste Markthalle Wanha Kauppahalli. In den letzten Jahren wurde sie ziemlich modernisiert, hat aber nicht an Charme verloren. In den kleinen Läden findet man neben den üblichen Fleisch- und Fischwaren auch das für uns eher weniger bekannte oder verbreitete Rentierfleisch. Hier und dort kann man etwas naschen, vor allem die kleinen Brötchen mit allerlei Fisch belegt laden zum Probieren und Verweilen ein. Eine schöne, wenn auch kleine, Markthalle, die auf jeden Fall einen Besuch lohnt.

Bild Wir spazierten ein wenig am Hafen entlang und besuchten den Beach Club, der wohl erst im letzten Jahr eröffnet zu haben scheint. Mir war er zumindest nicht bekannt, es roch auch alles noch so neu und die Treppen wurden auch z. T. erst neu gebaut.

Wieder zurück in Richtung Innenstadt spaziert, kehrten wir in einem echt süßen Café auf Kaffee und Kuchen ein. Ein tolles Lokal, sehr modern gestaltet und dennoch in einem Gewölbe untergebracht. Ein fettiger Schokoladenkuchen und schon war mir wieder warm. Durch die Bewölkung und einem ganz leichten Nieselregen fröstelt ich inzwischen doch ein wenig.

Aufgrund des Wetters und weil ich a) Helsinki schon kannte und b) Toni nicht so begeistert von der Stadt war, entschieden wir uns wieder zur Rückkehr. Es war ein kurzer, aber recht schöner Spaziergang. Den restlichen Nachmittag wollten wir es uns auf dem Schiff gemütlich machen und startete eine kleine Fress-Ralley. Döner, Eis und Kuchen. Muss ja mal alles probiert werden.

Schon um 17 Uhr legten wir schließlich wieder ab. Neben uns standen die Viking und Costa, wir fuhren zwischen beiden ab und durchquerten ein wenig die Schären vor Helsinki. Das Wetter hatte sich zwischenzeitlich wieder gebessert, es gab blauen Himmel. Ein schöner Abschluss des eher ruhigen und erholsamen Tages.

Nach dem Abendessen Atlantik Klassik besuchte ich mit meiner Schwiegermutter die "Crew Show", während der Rest es sich wieder in der Schau Bar bequem machte. Die Crew Show war wirklich klasse. Unglaublich, welche Talente in den Crewmitgliedern schlummern. Sehr beeindruckend, eine tolle Show. Da kann sich das ein oder andere "ausgebildete" Showensemble-Mitglied eine Scheibe abschneiden ...

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Fotoalbum Helsinki im Juli 2017


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