8. bzw. 13. Tag:
Check-Out von der Ovation of the Seas & Stonehenge & Sightseeing in Bristol


Bereits in den frühen Morgenstunden erreichten wir wieder unseren Ausgangshafen: Southampton. Die Kreuzfahrt war zu Ende. Nach Hause ging es für uns allerdings noch nicht.

Schon um 9 Uhr musste die Kabine spätestens geräumt werden. Bereits um 8.30 Uhr stand der Kabinensteward in der Tür. Verständlich; An- und Abreisetage sind für die Crew immer doppelt stressig. Wir mussten ohnehin los und so verließen wir das Schiff.

Eigentlich gab es eine feste Ausschiffungszeit und einen Treffpunkt. Wir sparten uns den Weg dorthin, was auch kein Problem war. Die Koffer standen im Terminal schon bereit und der Check-Out dauerte damit keine fünf Minuten. Hervorragend!

Während ich mit dem Gepäck am Hafenterminal wartete, holte Toni bei Europcar unseren Mietwagen ab. Bekommen hatten wir einen sportlichen Ford Focus.

Die Koffer verstaut, düsten wir auch schon los. Zwar versteckte sich die Sonne noch ein wenig hinter dicken Wolken, es war aber trocken und so beschlossen wir, unseren Plan, nach Stonehenge zu fahren, in die Tat umzusetzen. Es war nur ein kleiner Umweg auf unserem Weg nach Bristol. Und wenn man schon einmal in der Nähe ist, sollte man es auch mitnehmen.

Bild Eine knappe Stunde dauerte die Fahrt, bei der wir u. a. auch Salisbury streiften. Die Kathedrale blitzte uns von Weitem entgegen, aber ein Stopp kam für mich nicht in Frage. Es widerstrebte mir einfach, das mit Koffern vollbepackte Auto in der Stadt abzustellen.

Auf Stonehenge war ich schon ganz besonders gespannt, hatte ich doch in der Vergangenheit schon die unterschiedlichsten Meinungen darüber gehört. Von "ein absolutes Muss" bis hin zu "vollkommen langweilig" war alles mit dabei. Egal. Wir wollten uns einen eigenen Eindruck verschaffen.

Bereits von der Straße A360 konnten wir einen ersten Blick auf die Steine erhaschen und der war schon einmal sehr positiv. Ich hatte es mir viel kleiner vorgestellt. Wir bogen einen kleineren Weg ein, der direkt zum groß angelegten Parkplatz führte. Hier hatte ich kein Problem mit dem Abstellen des Autos. Der Parkplatz ist von überall einsehbar, Angestellte der Anlage sind ebenfalls unterwegs.

Bild Der Eintritt von 15,50 £ pro Person (Stand: April 2016) ist allerdings nicht ohne. Das sind knapp 20 €. Ein stolzer Preis, aber für englische Verhältnisse schon fast wieder normal, wenn man bedenkt, was hier allein für den Besuch von Kirchen verlangt wird.

Bevor wir uns den Steinkreis näher ansahen, ging es erst einmal in einen Ausstellungsraum, der über die Geschichte und den Aufbau der Steine berichtet. Ein 360-Grad-Panorama simuliert die verschiedenen Jahreszeiten am und im Steinkreis, was ich sehr beeindruckend fand. Ebenfalls zu sehen sind Gegenstände, die bei Ausgrabungen gefunden wurden sowie mehrere Info-Tafeln.

Vom Informationszentrum fährt ein Shuttle-Bus bis kurz vor den Steinkreis, den wir gerne in Anspruch nahmen. Kurze Zeit später standen wir direkt davor. Beeindruckend!

Stonehenge wurde (angeblich) in der Jungsteinzeit gegründet und bis in die Bronzezeit hinein aktiv genutzt. Dabei entwickelte sich die gesamte Anlage über einen Zeitraum von rund 2000 Jahren stetig weiter. Eine 100%ige Bestätigung über das Alter gibt es tatsächlich nicht. Nach aktuellen Erkenntnissen soll die Anlage deutlich älter sein.

Zu sehen ist eine Grabanlage, umgeben von einer Megalithstruktur, die aus mehreren Steinkreisen besteht. Ein äußerer Kreis mit Pfeilersteinen und Decksteinen ist dabei der beeindruckendste der gesamten Anlage.

Ein naturbelassener Weg führt einmal um den Steinkreis herum, direkt zu den Steinen darf man seit einigen Jahren nicht mehr. Ich fand das nicht schlimm. Im Gegenteil. Denn so kann man tolle Fotos schießen, ohne Menschen.

Bild Mit dem Wetter hatten wir auch hier wieder richtig viel Glück. Als wir auf den Parkplatz gefahren sind, regnete es leicht. Während wir direkt am Steinkreis waren, kam die Sonne heraus und es gab stellenweise sogar blauen Himmel. Kaum wieder am Informationszentrum zurück, schüttete es wie aus Kübeln.

Der Souvenirladen hier ist echt gigantisch. Was es nicht alles gibt! Stonehenge wird unglaublich vermarktet. Ob Küchentücher, Bleistifte, Schokolinsen mit Stonehenge-Emblem oder teurer Schmuck und Kleidung. Hier gibt es alles.

Eigentlich wollten wir noch einen Kaffee trinken, aber es stürmten gefühlte 3.000 Asiaten in das Café hinein und so entschieden wir uns zur Weiterfahrt. Dann eben erst in Bristol.

Für uns hat sich der Besuch hier definitiv gelohnt. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Aussagen hatte ich mir nicht allzu viel erwartet und wurde - vielleicht auch gerade deshalb - mehr als positiv überrascht. Stonehenge gehört einfach zu den Sehenswürdigkeiten, die man mal gesehen haben muss.

Die Strecke von Stonehenge zu unserem Hotel in Bristol zog sich ganz schön. Vor allem die Fahrt durch Bath, weil es hier keine Umgehungsstraße gibt und man einmal quer hindurch muss. Allerdings konnte ich dabei einen kleinen Blick auf die Stadt werfen, die ziemlich interessant aussah. Gleich mal merken für den nächsten England-Besuch.

In Bristol angekommen, waren wir schnell genervt von den z. T. schrecklichen Straßenführungen. Wir hatten uns für das 4-Sterne Mercure Bristol Hotel Brigstow entschieden, mitten im Stadtzentrum. Anfahrts- und parkttechnisch keine gute Idee. Das Hotel verfügt über keinen eigenen Parkplatz, man muss in der angrenzenden öffentlichen Parkgarage NCP sein Auto abstellen und zahlt dabei gleich einmal knackige 21 £ für 24 Stunden. Das Hotel übernimmt zwar 20 % des Tickets, dennoch finde ich es ganz schön teuer.

Bild Nach dem Check-In legten wir erst einmal eine Verschnaufpause ein. Das Zimmer war sehr schön, eben im typischen Mercure-Stil mit viel Lila. Vor ein paar Tagen hatte ich eine E-Mail mit einem günstigen Upgrade-Angebot erhalten, das wir gerne annahmen. So bekamen wir ein Zimmer in einem der oberen Stockwerke mit Blick auf den Fluss Avon.

Besonders viele Sehenswürdigkeiten bietet Bristol nicht, ich hatte mich vorab auch ehrlich gesagt nicht schlau gemacht, und so stiefelten wir einfach mal ohne genaues Ziel los. Vom Hotel in der Welsh Back spazierten wir die High Street entlang und entdeckten einen Starbucks. Kaffee!! Hier hielten wir uns eine Weile auf, denn zwischenzeitlich kam ein dicker, fetter Regenschauer herunter, der allerdings nach einer guten halbe Stunde wieder im Nichts verschwand.

Erneut unterwegs, erreichten wir den Cabout Circus, ein Shopping Center mit Freizeitzentrum. Ein Großteil ist durch ein riesiges Glasdach verbunden, so dass man hier auch bei Regenwetter trocken shoppen kann. Neben einigen Fast-Food-Ketten gibt es auch ein Kino, außerdem natürlich zahlreiche Läden, darunter eine Menge hochpreisiger Labels.

Der Weg durch den Castle Park und vorbei an der Kirche St. Peter hat uns leicht schockiert. Unendlich viel Müll, viele Bierflaschen. Manche Plätze in der Stadt waren richtig vermüllt.

Bild Vorbei am Hotel, ging es über die Baldwin Street zum Broad und Narrow Quay. Hier öffnet sich der Hafen von Bristol, der über Jahrhunderte als der transatlantische Haupthafen Großbritanniens galt. Er ist Bristols Lebensader, noch heute landen hier Waren aus aller Welt. Rund herum befinden sich einige Restaurants und Pubs, außerdem das "Theatre Royal".

Wir spazierten die Hafenpromenade entlang und bogen ab zum Queen Square. In der Mitte des baumbestandenen Platzes steht ein Denkmal König Williams III aus dem Jahre 1736. Rundherum befinden sich zahlreiche Bürogebäde und Wohnungen. Der Park ist wunderschön angelegt, bietet einige Bänke und ist der perfekte Ort für Mittagspausen.

1831 ging es hier nicht so friedlich zu. Hunderte Menschen wurden auf diesem Platz bei blutigen Schlachten getötet oder verletzt. Und alles nur wegen einer Gesetztesänderung.

Bild In der Welsh Back stießen wir auf ein nettes Café namens "Coffee #1" und kehrten ein. Eine schöne Mischung aus Bibliothek und Café, sehr urig und gemütlich. Hier genossen wir leckere Smoothies mit Blick auf die Kirche St. Thomas und stiefelten schließlich wieder zurück zu unserem Hotel.

Man kann Bristol jetzt nicht als besonders schöne Stadt bezeichnen, dennoch war der Rundgang sehr interessant. Vor allem der Bereich um den Hafen hat uns gut gefallen. Wasser lockert jeden Ort auf, hier kann man außerdem schön flanieren und auch abends gibt es viele nette Lokale. Andere Bereiche empfanden wir teilweise als sehr verdreckt und herunter gekommen.

Zum Abendessen verschlug es uns ins hoteleigene Restaurant. Die Speisekarte sprach uns auf Anhieb an, während unseres Stadtbummels heute Nachmittag hatten wir kein Lokal entdeckt, das uns besonders gut gefallen hätte. Warum also noch einmal los tigern. Toni wählte einen großen Burger, ich entschied mich für Ziegenkäsesalat und Fish & Chips. Mein letzter Tag in England und ich hatte es doch noch geschafft, das Traditionsgericht der Engländer zu bestellen.

In der angrenzenden Hotelbar gab es noch einen leckeren Cocktail, bevor es gegen Mitternacht dann langsam ins Bett ging.

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Fotoalbum Stonehenge & Bristol


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