3. bzw. 8. Tag:
Ein entspannter Tag auf See


Gegen 8 Uhr morgens legten wir im Hafen von Gijón an. ¡Buenos días, Asturias!

Bei unserem letzten Anlauf mit der Celebrity Reflection im Oktober 2012 ließen wir Gijón unbeachtet und unternahmen stattdessen einen Ausflug nach Oviedo. Dieses Mal war ich allerdings neugierig auf die Hafenstadt an der spanischen Nordküste.

Bevor wir uns auf den Weg machten, gab es aber erst einmal ein gemütliches Frühstück im "Coastal Kitchen". Interessanterweise ist das Restaurant zum Abendessen für alle Suiten-Gäste zugänglich, für Frühstück und Mittagessen jedoch "eigentlich" nur den Star und Sky Class Gästen vorbehalten. Weil aber ohnehin kaum etwas los war und uns die Restaurantleiterin irgendwie ins Herz geschlossen hatte, bekamen wir trotzdem einen schönen Tisch, direkt am Fenster. :-) Hier war es schon um einiges angenehmer als gestern im Windjammer. Ich brauche am Morgen einfach meine Ruhe - und hier bekam ich sie.

Bild Der erste Schwung Passagiere war schon längst von Bord, als wir gegen 10 Uhr ebenfalls das Schiff verließen. Mit dem Shuttle-Bus eines örtlichen Anbieters (5,- € pro Person für Hin- und Rückfahrt, Stand: April 2016) ging es in die etwa zwanzig Minuten entfernte Altstadt.

Die Hauptstadt der Costa Verde ist die größte Stadt in Asturien und ziemlich modern. Durch den spanischen Bürgerkrieg wurde vieles zerstört und anschließend eher zweckmäßig wieder aufgebaut, weshalb Gijón auf den ersten Blick wenig attraktiv erscheint, tatsächlich aber doch das ein oder andere Juwel aufweist.

Von der Bushaltestelle an der Calle Rodriguez San Pedro spazierten wir den Hafen entlang, vorbei an der Skulptur Gijón (Schriftzug), in Richtung Cimavilla, der Altstadt.

Auch mit dem Wetter hatten wir wieder Glück. Heute Morgen beim Frühstück gab es noch Regenschauer, inzwischen war es trocken und nach und nach lösten sich schließlich auch die Wolken auf.

Bild Über die Calle Claudio Alvargonzález erreichten wir die Skulptur Nordeste de Vaquero Turcios, ein sehr modernes und zugleich auch von oben bis unten verschmiertes Denkmal. Speziell hier am Sporthafen fiel uns das ganz besonders auf: Ob an Wänden, Skulpturen oder sogar Gehwegen: Überall waren Schmierereien zu sehen. Ich werde es nie verstehen, warum man Orte so verschandeln muss.

Links die Ovation of the Seas im Blick, etwas weiter vorne direkt an der Steilküste ein relativ junges Monument eines spanischen Bildhauers, das Elogio del Horizonte. Für mich glich es eher einer überdimensionalen Halterung für Trinkbecher. Aber mich fragt ja keiner ...

Der Parque del Cerro de Santa Catalina liegt auf den Ruinen einer ehemaligen Festungsanlage und ist sehr großzügig angelegt. Ein schöner Ort, wenn man sich vom Trubel der Stadt ein wenig erholen möchte. Außerdem genießt man von hier einen herrlichen Blick hinaus auf das Kantabrische Meer.

Bild Über die Treppenstufen der Camin de la Fontina, La Salle, erreichten wir die Iglesia de San Pedro. Ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert, wurde sie nach den Zerstörungen im Spanischen Bürgerkrieg fast vollständig neu gestaltet.

Vom Campo Valdés hatten wir einen fantastischen Blick auf den knapp 1,5 Kilometer langen Stadtstrand Playa de San Lorenzo. Heute war Sonntag, demzufolge nahezu alle Geschäfte geschlossen, dafür aber die Städter fleißig auf den Beinen. Am Strand wimmelte es von Hundebesitzern, was unser Herz gleich wieder höher schlagen ließ. Hier, unterhalb der Calle Cabrales waren bestimmt rund 40 Hunde jeder Größe unterwegs. Sie tollten herum, spielten miteinander, jagten sich gegenseitig und hatten jede Menge Spaß. Es war unglaublich schön zu sehen, dass die Spanier langsam zu begeisterten Hundehaltern heranwachsen, sich Zeit nehmen für ihre Vierbeiner. Noch vor wenigen Jahren sah das alles ganz anders aus.

Bild Vorbei an der Plaza Mayor und dem Alten Fischmarkt, der heute leider geschlossen hatte, stiegen wir über ein paar Treppenstufen direkt hinab zum Strand und liefen am Meer entlang. Oben auf der Promenade, bei den Jardines del Náutico, war kein Durchkommen mehr. Bestimmt um die 200 kleinen Mädchen bereiteten sich auf einen anstehenden Ballett-Wettbewerb vor und waren mächtig aufgeregt, ringsherum zahlreiche TV-Sender.

Wir liefen die Straßen kreuz und quer, vorbei am Kulturzentrum, bis wir schließlich wieder an der Plaza del Marqués herauskamen. Hier steht die Statue von Pelayo, dem einstigen Gründer des asturischen Reiches. Dahinter sieht man die Stiftskirche San Juan, die direkt an den Revillagegido-Palast gebaut ist. Der Barockpalast stammt aus dem 18. Jahrhundert und wurde aus den Überresten eines mittelalterlichen Turms errichtet.

Bild Nach knapp drei Stunden hatten wir das Wesentliche von Gijón gesehen und entschieden uns zur Rückkehr zum Schiff. Obwohl nur eine Hafenstadt, hat mir der Rundgang doch sehr gut gefallen. Der anfängliche, verwahrloste Eindruck am Sporthafen änderte sich schnell ins Positive, als wir die Altstadt und den Strand erreichten. Hier waren die Gebäude viel besser in Schuss und das ein oder andere historische Haus ist auch noch zu sehen. Schön war auf jeden Fall zu erleben, dass die Stadt an einem Sonntag nicht vereinsamt, wie es bei uns in Deutschland häufig der Fall ist, sondern die Spanier auf den Straßen unterwegs sind und feiern.

Wieder an Bord, gab es erst einmal ein verspätetes Mittagessen, im Anschluss genossen wir die Sonne auf dem Pooldeck. Ein leckeres Soft-Eis durfte dabei natürlich nicht fehlen.

Bild An Bord waren alle Aktivitäten schon wieder in vollem Gange. Der North Star fuhr alle paar Minuten nach oben, im Ripcord by iFly versuchten die Jungs und Mädels ihr Glück beim Fliegen und auf der Surfwelle gab es ebenfalls Unterrichtsstunden. Die Kletterwand war vor allem für die Kids ein Highlight. Wir dagegen verzogen uns wieder zum Tischtennis ... und ich wurde von Tag zu Tag besser. :-)

Zum Abendessen ging es heute ... na, wohin wohl? Richtig! Ins "Coastal Kitchen". Es war einfach wie ein "nach Hause kommen". Obwohl es uns nicht wichtig ist, genossen wir es zugegebenermaßen schon, mit Namen begrüßt zu werden, es gab jeden Abend nette Gespräche mit den Kellnern und Kellnerinnen und Stück für Stück lernten wir sie besser kennen. Ich liebe es, etwas über das Leben der Crew zu erfahren, von ihrer Arbeit an Bord, aber auch von ihrem Leben an Land. Und wir merkten, dass es jedem einzelnen große Freude bereitete, uns davon zu erzählen.

Zur Headliner Show im Theater war heute Darren Day zu Gast. Die Briten flippten bei dem Namen regelrecht aus, uns sagte er erst einmal gar nichts. Doch nachdem ihn der Cruise-Director gestern so angepriesen hatte, wollten wir uns einfach mal überraschen lassen. Tatsächlich ist er Musical-Sänger, Moderator und Schauspieler aus UK und somit national ziemlich bekannt.

Seine Show war eine Mischung aus Musik und Comedy. Ob Filmmusik, Musical oder moderne Pop-Songs. Darren Day hat die Gabe, die verschiedenen Sänger wie Frank Sinatra, Robbie Williams oder auch Elton John auf lustige, prägnante sowie musikalisch hervorragende Art und Weise zu covern, zwischendurch gab es auch immer wieder Musik á la Darren Day. Bei manchen Songs bekam ich richtig Gänsehaut. Eine fantastische Stimme, ein sehr sympathischer Mann. Der Abend war wundervoll und der Cruise Director hatte wahrlich nicht zu viel versprochen.

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Fotoalbum Gijón


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