6. Tag: St. Thomas ~ Paradise View Point & Shopping

Kurz vor 8 Uhr erreichten wir die Insel St. Thomas. Sie gehört zu den Amerikanischen Jungferninseln und hat eine Fläche von rund 81 km².

Bild St. Thomas war die einzige Insel während dieser Kreuzfahrt, die Toni und ich bereits kannten, alles andere war neu für uns. Da wir bei unserem letzten Besuch mit der Oasis of the Seas im Oktober 2011 bereits eine komplette Inselrundfahrt hier gemacht und dabei bereits die Highlights gesehen hatten, beschränkten wir uns dieses Mal auf die Hauptstadt Charlotte Amalie.

Auch Evi, Max und Chris waren schon (mehrmals) hier und so entschieden wir uns zu einem gemeinsamen, ganz gemütlichen, Landgang. Nach einem kurzen Frühstück ging es gegen 10 Uhr dann auch schon los.

Die Royal Princess hatte im "Neuen Hafen" (Frenchtown) festgemacht, den wir bereits von 2011 kannten. Unsere drei Begleiter waren enttäuscht, weil der "Alte Hafen" (Havensight) wohl schöner ist und vor allem näher zur Altstadt liegt. Wir kannten es nicht anders und außerdem freute ich mich auf die Leguane, die sich hier tummeln und die mich damals schon so begeistert hatten.

Allerdings waren heute bei Weitem nicht so viele unterwegs. Trotzdem konnten wir ein paar schöne Fotos machen, natürlich mit genügend Sicherheitsabstand. Denn so ganz geheuer sind mir die Tiere dann doch nicht.

Bild Am Hafenausgang meldeten wir uns für das Sammeltaxi nach Havensight an (Preis: 5 Dollar pro Person, Stand: März 2015). Wir fuhren an der Long Bay entlang, hatten einen schönen Blick auf den Yachthafen und erreichten kurze Zeit später die "Talstation" des Paradise Point, welcher unser heutiges Top-Ziel sein sollte.

An der Kasse musste ich allerdings erst einmal tief durchatmen. 21 Dollar pro Person?!? Ganz schön frech. Aber was soll's. Jetzt waren wir schon mal hier und wollten die Aussicht genießen.

Dass Toni sich überhaupt dazu bereit erklärte, mit einer Gondel zu fahren, erstaunte mich. Die Gelegenheit mussten wir beim Schopfe packen, denn normalerweise lehnt er solche Fahrten kategorisch ab.

Bild Schon während der Fahrt hatten wir tolle Ausblicke auf Charlotte Amalie und den Yachthafen. Oben angekommen, wurden wir mit einer fantastischen Weitsicht belohnt. Neben der Carnival Conquest, die direkt unter uns lag, konnten wir auch unsere Royal Princess und die Nieuw Amsterdam im "Neuen Hafen" entdecken. Außerdem natürlich die Stadt selbst und weit aufs Meer hinaus.

Leider fing es ausgerechnet jetzt zu Regnen an. Eine dicke Wolkendecke zog sich über der Stadt zusammen. Doch in der Karibik ist das ja meist nicht so dramatisch, denn in nur wenigen Minuten sieht alles wieder ganz anders aus. Und so war es auch heute. Nach rund fünfzehn Minuten hatten wir wieder blauen Himmel und Sonnenschein.

Am Paradise Point gibt es eine große Bar bzw. Restaurant mit eigentlich kostenfreiem WiFi, das wir auch gerne genutzt hätten, heute jedoch "out of order" war. Auch egal, dann mussten E-Mails & Co. eben warten.

Bild Eine gute Stunde hielten wir uns hier oben auf, machten zahlreiche Fotos und nahmen ein paar Drinks im Restaurant. Später wollten wir noch den Hügel hinter der Bergstation des Paradise Point hoch. Max war hier schon einmal vor ein paar Jahren und fand es sehr schön. Nur leider gab es aktuell eine große Baustelle und der Weg war versperrt. Ein neuer Besitzer krempelt den View Point etwas um und so soll es in naher Zukunft sowohl eine Zip-Line als auch eine Hochzeitskapelle für romantische Trauungen geben.

Wieder unten angekommen, spazierten wir zum großen Yachthafen und gerieten beim Anblick der tollen Boote regelrecht ins Schwärmen. In allen Größen und Farben standen sie hier aufgereiht, eines schöner als das andere.

Bild Direkt angrenzend erstreckt sich eine sehr einladende Shopping-Meile (The Shops - Yacht Haven Grande). Zwar war hier kaum etwas los, aber gerade deshalb hat es mir hier auch so gut gefallen. Alles sauber, alles fröhlich und bunt.

Und sehr schöne Läden! Die Klamottenläden waren zwar nicht ganz billig, aber zum Durchbummeln hat es Spaß gemacht. Ein Shop hat es uns ganz besonders angetan: "How 'bout your pet?" Hier gab es von Halsbänder über Mäntelchen bis hin zu eigenen Dog-Buggys und -Taschen alles rund um den Hund. Ich war gar nicht mehr zu halten. Der Laden begeisterte mich. So viele tolle Sachen, so viel Auswahl! Da wir alle Hunde zu Hause haben, fühlte sich auch niemand von uns Fünfen gelangweilt. Im Gegenteil; wir alle sind dem totalen Shopping-Fieber verfallen. Schnell waren neue Plüschis, Mäntelchen oder Halsbänder gekauft, und alle traten wir mit breitem Grinsen auf die Straße. Hach, war das schön. Mit so etwas kann man mir ja den ganzen Tag versüßen ...!

Bild Nach einer kleinen Erfrischung an einer der Bars ging es nun mit dem Taxi weiter in die Altstadt von Charlotte Amalie. Hier wollte ich mich noch ein wenig umsehen, da wir bei unserem letzten Aufenthalt kaum Zeit dazu hatten. Also spazierten wir ganz gemütlich entlang der Straßen und schauten in den ein oder anderen Laden. Da sowohl mir als auch Chris in den letzten Tagen Kleidungsstücke kaputt gegangen waren, machten wir uns nun auf die Suche nach Bikini und Shorts. Das war alles gar nicht so einfach. Trotz der Vielzahl der Läden war lange Zeit nicht das Richtige dabei. Aber irgendwann hat es dann doch endlich geklappt und wir wurden beide fündig. Juhuuu!

Glücklich und zufrieden ging es schließlich gegen späten Nachmittag mit dem Sammeltaxi wieder zurück zum Schiff. Chris machte dem Fahrer gleich mal unmissverständlich klar, dass er auf direktem Wege nach Frenchtown zu fahren und keine Schlenker über die Altstadt mehr einzulegen hat (das Taxi war nämlich noch nicht voll). ;-) Das hat gut geklappt, wir waren in wenigen Minuten am Hafen, hihi.

Dort bummelten wir ebenfalls noch ein wenig durch die Geschäfte und machten noch ein paar Fotos der Leguane, die inzwischen etwas mehr geworden waren. Doch dann zog uns der Hunger aufs Schiff.

Dieses Mal holten wir uns im Tident Grill auf dem Pooldeck einen frischen Burger. Es duftete einfach zuuu gut. Während des Essens gab es dann den Lacher des Tages. Max bestellte bei einem schon etwas älteren und, wie es schien, frisch eingelernten Kellner "Water". Es dauerte eine Weile, und er bekam ein großes Glas mit einem Schluck Wasser gereicht. Max sah etwas verdutzt drein und meinte zu dem Kellner: "Full, please". Auch ich fragte mich, was das jetzt eigentlich sollte, warum er nur so ein kleines Schlückchen bekommen hat. Es dauerte wieder eine Weile, der Kellner kam erneut mit dem großen Glas und dem kleinen Schluck Wasser, hob die Schultern und murmelte etwas. Max nahm es schließlich (noch immer etwas verdutzt) an, trank, und verzog das Gesicht. Statt "Water" hatte der gute Mann "Wodka" gebracht. :-) Der Lacher war groß. Schwierig wurde es allerdings, ihm anschließend klar zu machen, was Max 'eigentlich' wollte. Erst, nachdem er es ihm aufgeschrieben hatte, meinte der Kellner ganz überrascht: "Aaaahhh ... WATER!" ... Mensch, Max, sag das doch gleich ...!! (Ich möchte nicht wissen, was der Barkeeper dachte, als der Kellner zurück kam und mitteilte, dass der Gast ein volles Glas Wodka wünscht ... ;.-)).

Bild Nach dieser kleinen Stärkung gingen Chris, Toni und ich nochmals kurz von Bord, um noch ein wenig durch die Läden am Hafen zu bummeln. Gefunden haben wir allerdings nichts Großartiges mehr. Der Dollarkurs war aktuell auch nicht sonderlich attraktiv, so dass sich keine Schnäppchen ergaben.

Gegen 17 Uhr hieß es dann wieder: Auf Wiedersehen, St. Thomas! Kurz vor uns legte die Holland America ab. Sie traf etwas weiter hinten auf die Carnival Conquest, die wohl zeitgleich abgefahren war. Wir folgten beiden schließlich wenige Minuten später und erlebten mit der tief stehenden Sonne ein fantastisches Farbenspiel über dem Meer.

Die anschließende Pause auf unserer Kabine tat gut, die Sonne hatte heute doch ganze Arbeit geleistet und ich war nicht nur leicht rötlich, sondern auch ganz schön geschafft.

Das Abendessen im Concerto Hauptrestaurant war wie erwartet sehr, sehr gut. Nach einem kurzen Drink an einer der Bars besuchten Toni und ich noch das Princess Theatre, in dem heute David Cats, ein Illusionist aus Venedig, mit seinem Programm "The Magic Hotel" auftrat.

Und ich muss sagen: Es war eine richtig tolle Show! Trotz der z. T. (uns) schon bekannten Tricks wurde es einfach nicht langweilig. Eine fantastische Vorstellung, die mich begeistert hat. Leider haben wir es bei seinem zweiten Auftritt ein paar Tage später nicht mehr geschafft, dabei zu sein.

Nach dieser Vorstellung war ich dann aber auch totmüde. Es war ein langer Tag, mit vielen schönen Erlebnissen.

So langsam nagte auch das Thema "Noro Virus" nicht mehr an mir. Gestern lief mir nochmal ein kalter Schauer über den Rücken, als der Kapitän plötzlich zur Blutspende für einen Passagier aufrief. Ich muss zugeben; in diesem Moment war mir gar nicht gut und ich hatte richtig Angst bekommen. Doch zum Glück war es ein Einzelfall und die Situation schien sich langsam zu beruhigen. Zumindest stieg die Zahl der an Noro Virus erkrankten Passagiere nicht mehr.

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Fotoalbum St. Thomas 2015


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