2. Tag: Madame Tussauds & Grachtenfahrt - Einschiffung auf der Celebrity Reflection


Dass ich seit ein paar Tagen jeweils pünktlich um 4.30 Uhr wach wurde, kam mir heute ausnahmsweise mal ganz gelegen, denn zu diesem Zeitpunkt fuhr gerade die Celebrity Reflection in den Hafen von Amsterdam ein.

Ich kroch aus dem Bett, stellte mich ans Fenster und sah dem Einpark-Manöver zu. Whow, das Schiff gefiel mir auf Anhieb. Ich konnte bereits die ersten Highlights darauf erkennen und am Hafengelände sah ich ein paar Arbeiter, die sich für das Anlegen des Kreuzfahrtriesen bereit machten. Das Schiff kam gerade von einer 2-Tages-Einführungstour für Touristiker von Eemshaven nach Amsterdam. Auch wir hatten eine Einladung dafür erhalten; allerdings war unsere Reise zu diesem Zeitpunkt schon lange gebucht und ehrlich gesagt waren mir 10 Tage Urlaubskreuzfahrt dann doch lieber als 2 Tage Geschäftsreise. ;-)

Irgendwann übermannte mich dann aber wieder die Müdigkeit und ich legte mich erneut schlafen. Nur noch wenige Stunden, dann würden wir dort einchecken.

Bild Gegen 8.30 Uhr klingelte dann schließlich wieder der Wecker und wir machten uns fertig für den Tag. Das Frühstück im Hotel war ausgesprochen gut. Eine große Auswahl, sowohl an Tees als auch an Säften und viele Müsli-Sorten, aber auch Eier in verschiedenen Variationen und Gebäck. Alles, was das Herz begehrt.

Unsere Koffer zusammengepackt, stellten wir diese schließlich beim Concierge ab. Abgeben am Hafenterminal wollten wir sie noch nicht, wir würden sie später direkt zum Check-In mitnehmen.

Leider war das Wetter heute nicht mehr ganz so schön. Gestern noch von strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel begleitet, erwartete uns heute eine dichte Wolkendecke sowie zwischendurch ein paar Regenschauer. Aber was soll's - wir konnten es sowieso nicht ändern.

Wir spazierten wieder in Richtung Dam, genauso wie gestern. Entlang der Hafenpromenade über den Hauptbahnhof und der Damrak. Am Hafen machten wir natürlich einige Fotos vom Schiff, sahen aber auch einige Fluss-Kreuzfahrtschiffe hier stehen. Auch so etwas haben wir uns schon häufiger überlegt, stellen aber dann doch immer wieder fest, dass das einfach (noch) nichts für uns ist. Wer die Kreuzfahrtriesen liebt, ist auf so kleinen Schiffen eben doch nicht so gut aufgehoben.

Am Dam angekommen, marschierten wir schließlich zu Madame Tussauds. Im Hotel hatten wir noch Rabattkarten für den Eintritt erhalten, so kostete uns der Besuch statt 21,- € pro Person "nur" 17,- € (Stand: Oktober 2012). Immer noch ein stolzer Preis, der uns aber schon von bisherigen Besuchen des Wachsfigurenkabinetts bekannt war.

Bild Erfreulicherweise war nicht übermäßig viel los, so dass wir zahlreiche Fotos der Stars und Berühmtheiten machen konnten. Schnell stellte ich aber auch fest, dass doch fast alle dieser Museen ähnlich aufgebaut sind. Klar, dass es hier in Amsterdam auch viele holländische Größen zu sehen gab (die wir allerdings nicht kannten - weder TV- noch Radio-Moderator oder Sänger), der Rest aber die üblichen Popstars und Kinogrößen sind. Trotzdem gefiel mir der Besuch. Manche Figuren waren ziemlich gut nachgemacht, andere eher nicht. Viele der Stars ließen sich wohl auch bevorzugt aus ihrer Jugendzeit nachbilden. :-)

Hier verbrachten wir eine gute Stunde. Meine Kamera glühte und wir machten das ein oder andere Foto auch von uns selbst mit den Stars. Eines der Fotos, welches am Eingang von uns mit dem US-Präsidenten Barrack Obama gemacht wurde, nahmen wir schließlich mit.

Wieder am Ausgang angekommen, marschierten wir gemütlich zurück in Richtung Damrak und suchten uns dort ein Boot für eine Grachtenrundfahrt. Schon gestern wollte Toni eine Tour damit machen, doch da nutzte ich lieber noch das gute Wetter für schöne Fotos. Da es heute immer mal wieder regnete, war es nicht schlecht, wenn wir uns in der Zeit im überdachten Boot befanden.

Wir wurden fündig mit der Reederei Plas und kauften das Ticket für 8,50 € pro Person (Stand: Oktober 2012). Die Rundfahrt dauerte etwa 1 ½ Stunden und wir fuhren durch zahlreiche Kanäle. Zu sehen waren dabei: Die prächtigen Herrenhäuser an Prinsengracht, Herengracht, Keizersgracht und der Leidegracht sowie die Magere Brug mit dem Theater Carre. Weiter ging es zum Alten Hafen, zum Neuen Hafen Oosterdock und vorbei am Hauptbahnhof, als wir schließlich wieder den Damrak erreichten.

Bild Nebenbei wurde das Gesehene natürlich entsprechend erklärt und auch heute wieder fand ich besonderen Gefallen an den zahlreichen Giebelhäusern. Wir fuhren durch zahlreiche Brücken hindurch und hatten tolle Ausblicke. Die Fahrt war richtig schön und interessant und kann man nur empfehlen. Sicherlich eine absolute Touristenattraktion, die aber bei einem (vor allem ersten) Besuch Amsterdams auf jeden Fall dazu gehört.

Inzwischen regnete es etwas heftiger, noch dazu zog starker Wind auf und unsere Regenschirme bogen sich in alle Richtungen. Der Herbst ließ grüßen. Wir marschierten zu Starbucks am Hafen und wärmten uns mit einem Kaffee und einer heißen Schokolade auf. Mmmhhh … Doch irgendwie vergaßen wir darüber hinaus fast die Zeit; schließlich stellten wir erschrocken fest, dass es bereits 14.15 Uhr war und wir um 16.30 Uhr ja schon auslaufen würden, vorher aber noch einchecken mussten. Jetzt aber nichts wie los. Nicht, dass das Schiff dann noch ohne uns ablegen würde.

Wir holten unsere Koffer aus dem Hotel ab und mussten gerade mal 50 Meter gehen, als wir diese auch schon wieder am Hafenterminal abgeben konnten. Die Lage des Hotels ist für Kreuzfahrgäste des Amsterdamer (Stadt-)Hafens wirklich sehr zu empfehlen. Besser geht nicht.

Die Koffer abgeliefert, stellten wir uns beim Check-In an. Dank der von uns gebuchten Concierge-Class erhielten wir einen bevorzugten Check-In und nach nur zwei Minuten kamen wir auch schon dran, fünf Minuten später hielten wir unsere Sea-Pass-Karte (die Bordkarte) in der Hand und durften aufs Schiff. Die Freude stieg. Wir waren beide mächtig gespannt.

Bild Erstes Ziel war natürlich die Kabine. Auf Deck 10 befand sich unsere Balkonkabine und wir wurden auch rasch fündig. Sie gefiel uns auf Anhieb, unterschied sich aber nicht wesentlich von denen anderer Reedereien. Lediglich das Bad war etwas größer und angenehmer. Hier kann man sich wenigstens gut umdrehen. Der Balkon hatte auch eine angenehme Größe und die Stühle noch eine Fußablage - sehr bequem. :-)

Unsere Koffer brauchten noch eine Weile, denn diese wurden uns ja vom Bordpersonal zur Kabine geliefert. Also schnappten wir uns den Schiffsplan und machten uns auf den Weg zum ersten Teil unserer Schiffsbesichtigung. Mit Kamera bewaffnet, schlenderten wir durch die verschiedenen Bereiche des Schiffes und konnten uns alles in Ruhe ansehen. Dadurch, dass noch nicht alle Gäste an Bord waren und der normale Bordbetrieb noch nicht begonnen hatte, waren viele Bars natürlich noch vollkommen leer und so hatte ich eine gute Gelegenheit, schöne Fotos davon zu machen.

Gegen 15.30 Uhr unterbrachen wir unseren Rundgang, denn in wenigen Minuten würde die Seenotrettungsübung beginnen. Unsere Kabinenstewardess hatte uns bereits mitgeteilt, dass diese ohne Anlegen der Rettungswesten stattfinden würde. Außer auf der Oasis of the Seas, wo wir ebenfalls keine hatten (hier waren sie noch nicht mal auf der Kabine) mussten wir sie auf unseren bisherigen Kreuzfahrten immer überstreifen. Ich war nicht böse, dass dem heute nicht so war. ;-)

Die Erklärungen zur Sicherheitsübung fanden im Theater statt, es wurde ein kleiner Film gezeigt, außerdem sprach der Kapitän ein paar Worte zu uns und anschließend setzten wir unseren Rundgang übers Schiff wieder fort. Wir staunten, was das Schiff alles bot; irgendwie hatte ich es mir kleiner vorgestellt. ;-)

Natürlich sahen wir schließlich beim Auslaufen aus dem Hafen von Amsterdam zu. Immer wieder ein schönes Erlebnis, aber auch ein trauriges. Einen Hafen zu verlassen und nicht zu wissen, wann und ob man wieder kommt, hat etwas Rührseeliges an sich. Begleitet wurden wir von einem Schlepper, der hohe Wasserfontänen in die Luft schoss; ein holländischer Chor sang ein paar Lieder und blau-weiße Luftballons suchten sich den Weg in den Himmel. Schade, dass es regnete und so grau war, da wirkte das alles gar nicht richtig.

Bild Unsere Koffer ausgepackt und fertig gemacht für den Abend, gingen wir schließlich im Hauptrestaurant Opus zum Essen. Auch auf das Essen hier an Bord waren wir schon sehr gespannt, denn es wurde von allen Seiten immer hoch gelobt. Und es war auch gut. Zwar nicht so gut, wie manche immer getönt hatten, aber auf jeden Fall sehr schmackhaft.

Nach dem Abendessen suchten wir uns einen Platz im Theater und besuchten die erste Show der Reise. Es war eine Art Willkommens-Show mit verschiedenen Sängern. Einer von ihnen entpuppte sich schließlich als Cruise Director (der Manager aller Shows und Aktivitäten an Bord) und uns blieben die Münder offen stehen. Damit hatten wir nicht gerechnet, dass auch der Cruise Director (Nick Weir) selbst auf der Bühne stehen und so gut würde singen können.

Im Anschluss daran bummelten wir noch gemütlich über das Schiff und ließen uns schließlich in der Sky Bar nieder. Diese Bar hatte sich Toni schon vor der Reise ausgesucht - hier waren wir dann im Verlauf der Reise auch öfter anzutreffen. Eine schöne Bar, in der an den ersten beiden Abenden kaum was los war, die sich dann aber Tag für Tag immer mehr füllte.

Gegen Mitternacht waren wir dann aber doch irgendwann mal hundemüde. Es war ein langer Tag gewesen. Ein Tag mit vielen schönen Eindrücken.

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Fotoalbum Madame Tussauds Amsterdam
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Fotoalbum Amsterdam



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