8. Tag: Ankunft in Hamburg – Ausschiffung & Hamburg & Musical-Besuch


Schon am frühen Morgen liefen wir in den Hafen von Hamburg ein. Der Himmel war bewölkt und es hatte ziemlich abgefrischt. Vom Anlegen haben wir beide absolut nichts mitbekommen.

Bild Da waren wir also wieder. Zurück in Hamburg. Zurück auf Anfang. Nein, nicht ganz. Denn in der letzten Woche haben wir unglaublich viel erlebt und die Kreuzfahrt in vollen Zügen genossen.

Vom Schiff waren wir von Anfang an begeistert und haben in der Tat jeden kleinsten Winkel genutzt und getestet. Auch die Kulinarik hat uns überzeugt. Die Qualität und Vielfalt der Speisen in den á-la-carte- aber auch Büffetrestaurants ist unglaublich. Wer hier nicht fündig wird, dem ist nicht mehr zu helfen.

Auch für Familien mit Kindern gehört die AIDAperla definitiv zu den besten Schiffen, die aktuell am Markt sind. Die Kleinen haben hier ein breites Freizeitprogramm, die Eltern können zusätzlich entspannen. Und ebenfalls für mich mehr als überraschend: Das Platzangebot an Bord. Unsere Reise war komplett ausgebucht, es war eine Vielzahl an Kleinkindern (keine Ferienzeit, daher nur Kinder bis etwa 6 Jahre) mit an Bord – und trotzdem genossen wir fast immer absolute Ruhe, bekamen immer und überall einen Platz, ob im Beach Club oder auch draußen am Sonnendeck oder in den Bars. Die á-la-carte-Restaurants müssen vorreserviert werden; kurzfristig hier etwas zu bekommen, ist schwierig. Und natürlich ist es in den Büffetrestaurants zu den Stoßzeiten auch etwas voller. Aber wenn man entgegen dem Strom schwimmt oder auch einfach etwas flexibler ist, kann man hier einen äußerst entspannten Urlaub verbringen.

Uns hat die AIDA definitiv wieder überzeugt. Wir hatten beide einige Jahre eine AIDA-Pause gebraucht, doch mit den größeren Schiffen sind weitere Reisen nicht ausgeschlossen. Ich für meinen Teil muss jedoch dazu sagen, dass die Sphinx-Schiffe für mich nur noch bedingt in Frage kommen; denn reine Büffet-Restaurants sind einfach nicht meines; das stresst mich, das ist für mich kein Urlaub.

Doch trotz des Fazits sollte unser Urlaub ja noch nicht ganz vorbei sein; immerhin hatten wir noch eine Nacht in Hamburg gebucht.

Die Kabine gegen 9 Uhr verlassen, gab es im "French Kiss" noch ein leckeres Abschieds-Frühstück, als es gegen 10 Uhr schließlich von Bord ging. Auf Wiedersehen, AIDAperla, wir werden sicher wieder kommen.

Bild Unsere Koffer im Hafenterminal in Empfang genommen (die Koffer mussten wir am Vorabend bis etwa 1 Uhr vor die Kabinentüre stellen), schnappten wir uns das nächste Taxi, das uns schließlich ins gebuchte prizeotel Hamburg-St. Pauli brachte. Annette hatte das Hotel schon vor über einem Jahr über booking.com organisiert und ein wahres Schnäppchen gemacht.

Das Zimmer konnten wir leider noch nicht beziehen, dafür aber unsere Koffer abstellen, und so ging es nur wenige Minuten später auch schon wieder weiter. Von der Metro-Station St. Pauli fuhren wir zum Jungfernstieg und spazierten von dort gemütlich in Richtung Rathaus.

Großartiges Sightseeing war nicht geplant. Zum einen kennen wir Hamburg inzwischen schon wie unsere Westentasche. Zum anderen war es auch irgendwie frisch. Ich hatte zudem seit gestern etwas Halsschmerzen; ganz toll.

Wir spazierten ins Shopping-Center PERLE, schauten hier und dort hinein und genossen anschließend einen leckeren Kaffee bei Starbucks in der Mönckebergstraße. Gegen 13.30 Uhr machten wir uns dann auf den Weg nach Altona, denn für 14 Uhr hatten wir einen Tisch bei Henssler & Henssler gebucht. Hier war ich vor vielen Jahren mal mit unserer Kreuzfahrtgruppe und erst drei Wochen vor Reisebeginn fiel mir ein: Hey, da könnten wir doch auch mal wieder hin. Tja, das Lokal ist nach wie vor so beliebt, dass es schon weit im Voraus nahezu ausgebucht ist. Wir bekamen in der Tat nur noch einen Tisch um 14 Uhr. Auch gut, muss ja nicht immer zum Abendessen sein.

Bild Wie auch das "Ahoi by Steffen Henssler" ist auch das "Henssler & Henssler" eher karg gestaltet. Man hat einen Blick auf die offene Küche, die Bestuhlung ist sehr eng, das Ambiente extrem laut. Und trotzdem hat es was.

Als Vorspeise wählte ich Saté-Spieße, als Hauptgang gab es natürlich Sushi. Obwohl wir in den letzten Tagen schon mehr als genug gegessen hatten – das musste einfach sein. Und wie erwartet, schmeckte alles unglaublich lecker! Annette bestellte sich sogar noch nach, für mich reichte das Gewählte aus und nach rund zwei Stunden Aufenthalt machten wir uns langsam wieder auf den Weg.

Ganz gemütlich spazierten wir durch Altona, vorbei am Fischmarkt und dann weiter in Richtung St. Pauli. Hier eröffneten sich uns teilweise ganz neue Einblicke in ein uns noch unbekanntes Hamburg. Ja, jede Ecke kennt man dann eben doch nicht. Die Lokalitäten entlang der Großen Elbstraße wirken sehr einladend, und auch die Parkanlagen, die es zwischendurch immer mal wieder gibt, sind sehr ansprechend gestaltet. Obwohl ich nicht unbedingt in einem der Hochhäuser hier wohnen wollen würde, bieten die Parks doch ein bisschen Gefühl von Gemütlichkeit.

Bild Eine gute dreiviertel Stunde später in unserem Hotel angekommen, war das Zimmer nun auch bezugsfertig. Für ein Low-Budget-Hotel kann man wirklich nicht meckern. Schönes Zimmer, absolut sauber, großes Bad, gemütliche Betten. Kann man empfehlen.

Weil meine Halsschmerzen immer schlimmer wurden und noch dazu langsam Kopfschmerzen dazu kamen, legte ich mich jetzt erst einmal ein Stündchen hin. Schließlich hatten wir heute Abend noch einiges vor und da wollte und musste ich wieder fit sein!

Bild Ausgeruht und voller Vorfreude, ging es gegen 18 Uhr dann auch schon wieder weiter. Gleich in der Parallelstraße zu unserem Hotel befindet sich die "Große Freiheit". Im Moment war noch kaum etwas los. Das sollte sich heute Nacht natürlich ändern. Bis in die frühen Morgenstunden hörte man die Musik. Wir warfen einen kurzen Blick hinein und spazierten anschließend die Reeperbahn weiter entlang, vorbei an der bekannten David Wache, entlang des Spielbudenplatzes bis hin zu den "Tanzenden Türmen". In der 22. bis 24. Etage befindet sich das Restaurant & Bar "Clouds", 105 Meter über Elbniveau das höchste Restaurant der Stadt. Hochwertige Speisen und eine schier unendlich große Auswahl an Drinks werden den Gästen hier geboten.

Auf der Dachterrasse war es uns zu wendig, also nahmen wir an der Bar Platz. Von hier hat man einen fantastischen Ausblick auf die Elbe und den Hamburger Hafen. Mit einem Gläschen Wein sahen wir der AIDAperla beim (verspäteten) Auslaufen aus Steinwerder zu und stimmten uns in einen schönen Musical-Abend ein.

Wieder zurück über den Spielbudenplatz mit den zahlreichen Bars und Food-Stations ging es nun in den Schmidt's Tivoli, auf 19.30 Uhr war Einlass zum Theater. War waren zwar die ersten in der Reihe, wurden aber kurzerhand weggeschickt – falsches Theater. Haha – das kann auch nur uns passieren. Die "Heiße Ecke" wird im Schmidts Theater nur wenige Meter daneben liegend aufgeführt. Also gut, dann gehen wir eben noch ein Stück.

Dort angekommen, waren wir erst einmal etwas überrascht von der Bestuhlung. Einerseits gab es Tische mit freien Stühlen, direkt dahinter aber auch so eine Art Kinostühle. Alles in allem eine extrem enge Bestuhlung. Wir hatten zwar den Tisch vor uns, saßen aber etwas eingepfercht dahinter. Hm, das hatten wir uns beide etwas anders vorgestellt. Aber egal, die Sicht auf die Bühne war trotzdem ganz gut. Dennoch würden wir das nächste Mal andere Plätze wählen.

Etwas zu Essen und Trinken bestellt, fing die Show etwa eine halbe Stunde später (seitens des Theaters bewusst so gelenkt) an. Was waren wir gespannt, was uns jetzt hier erwarten würde! Schon zu Hause hatte ich mir die CD des Musicals angehört und fand es „ok“, aber doch etwas crazy. Besonders große Erwartungen hatte ich von daher nicht, aber ich war gespannt.

Bild Nun ja, was soll ich sagen? Uns erwartete ein echt witziges und spritziges Musical. Jede Abend schlüpfen neun Schauspieler/innen in über 50 verschiedene Rollen und entführen die Zuschauer in eine Show rund um 24 Stunden am Kiez-Imbiss „Heiße Ecke“ (den es im Übrigen tatsächlich gibt und der sich nur wenige Meter vom Theater entfernt befindet). Hier trifft sich ganz St. Pauli; die leichten Mädels und die schweren Jungs, Touristen und Müllmänner sowie langjährige Junggesellen und Kiez-Urgesteine. Mit derben Sprüchen, zu Herzen gehenden Storys und mit großartigen Stimmen wird der ganz normale Wahnsinn an der Reeperbahn gezeigt. Eine wirklich fantastische Show, die viele Lacher und Schmunzler bringt. Sehr zu empfehlen, ein Muss für Hamburg-Liebhaber.

Gut gelaunt, ich aber inzwischen ganz schön angeschlagen, machten wir uns gegen 23 Uhr langsam wieder auf den Weg zurück zum Hotel. Inzwischen war einiges los auf der Reeperbahn. Junggesellen-Abschiede, leichte Mädchen und jede Menge Parte-People waren unterwegs. Trotzdem alles sehr entspannt; das habe ich hier auch schon anders gesehen.

Trotzdem verzichteten wir auf einen Bar-Besuch, ich wollte jetzt nur noch ins Bett, in der Hoffnung, morgen wieder einigermaßen fit zu sein.

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Fotoalbum Hamburg


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