8. Tag: Arnheim & Wesel


Erst gegen 2 Uhr nachts verließen wir Zutphen, um 8 Uhr morgens erreichten wir schon wieder Arnheim.

Toni entschied sich auch heute wieder gegen eine Stadtbesichtigung. Da es morgen nach Hause ging und uns eine weite Autofahrt bevorstand, wollte er dafür einigermaßen fit sein. Ich hatte mich zwischenzeitlich daran gewöhnt und so lief ich mit Benita gegen 8.30 Uhr auch schon los.

Arnheim ist Hauptstadt der Provinz Gelderland und war neben Groningen die einzige Stadt, die mir zumindest vom Namen her schon vor der Reise ein Begriff war. Was genau sie zu bieten hat, wollte ich mir nun genauer ansehen.

Bild Benita merkte man die Anstrengungen der letzten Tage langsam an. Sie bockte vom ersten Schritt an und hatte so absolut überhaupt keine Lust auf diesen Stadtrundgang. Da musste sie jetzt allerdings durch, in der Hoffnung, dass sie vielleicht doch wieder ihren Spaß daran finden würde. Aber es war schnell klar: Großstädte sind einfach nichts für sie. Durch die kleinen Dörfer flitzte sie ohne Protest. Heute hatte ich ganz schön zu kämpfen.

Angelegt hatten wir am Boterdijk, von hier waren es kanpp 15 Minuten in die Innenstadt. Der Lärm und die Hektik der Stadt stressten auch mich anfangs etwas, das Gemütliche und Ruhige der letzten Tage war auch mir lieber.

Wir erreichten die Rijnstraat, die Einkaufsstraße im Zentrum von Arnheim. Sie wir überspannt von Wäscheleinen mit großen T-Shirts. Eine nette Idee und praktisch für die Orientierung.

Bild Etwas davon entfernt steht die Eusebiuskirche, auch Grote Kerk genannt. Der Bau begann 1450 und dauerte über 100 Jahre lang, der Turm ist 93 m hoch. Gleich daneben befindet sich das äußerst moderne Rathaus. Beides zusammen ergibt ein sehr eigenartiges Bild.

Von hier spazierten wir nochmals kreuz und quer durch diverse Straßen, aber besonders ergiebig erschien mir Arnheim nicht. Neben dem bisher Gesehenen gab es nicht mehr sonderlich viel und so machte ich mich mit Benita langsam wieder auf den Rückweg. Ganz so als würde sie es wissen, lief sie schnurstracks in Richtung Wasser. Da wird man plötzlich wieder schnell ...

Arnheim scheint ein sehr beliebtes Ziel auf Flusskreuzfahrten zu sein, jedenfalls standen hier heute eine Menge anderer Schiffe. Phoenix, Viking, Plantours, ein weiteres 1AVista-Schiff und viele mehr. Es war interessant, die vielen Unterschiede schon von außen zu sehen.

Benita hatte jetzt nur noch eines im Sinn: Wo ist Herrli? Und genau deshalb stürmte sie auf jedes einzelne Flussschiff zu, wollte in jedes einzelne hinein. "Da muss er doch irgendwo sein?" Tja, dumm nur, dass wir das letzte Schiff in der Reihe waren.

Die Freude war groß, als sie 'endlich' wieder in der Kabine war. Prompt legte sie sich schlafen. Eindeutiger kann man mir wohl nicht sagen, dass das heute partout nicht ihr Ausflug war.

Bild Weil ich jetzt aber nicht zwei Stunden auf dem Schiff und noch weniger in der Kabine hocken wollte, beschloss ich, noch einmal allein in die Stadt zu düsen. Toni lag ohnehin noch im Bett und kurierte seine Grippe aus. Alleine blieb ich dann erfreulicherweise auch gar nicht. In netter Begleitung ging es nochmals Richtung Rijnstraat mit Kaffee-Abstecher im "Le Café". Ein kurzweiliger Vormittag.

Noch mal schnell mit Benita raus, dann legten wir gegen 12 Uhr auch schon wieder ab. Toni war wieder einigermaßen fit, auf das Mittagessen verzichteten wir allerdings beide und beobachteten das Auslaufen aus Arnheim von der Lounge aus. Sehr gemütlich, zumal sonst fast alle beim Essen waren.

Bei der Ausfahrt kamen wir noch an vielen weiteren Flusskreuzfahrtschiffen vorbei, von denen uns die Viking am meisten zusagte. Mit den Balkonkabinen und dem schönen Sonnendeck definitiv mal eine Überlegung wert.

Bild So langsam verließen wir die Niederlande und erreichten wieder Deutschland. Am Nachmittag war ich wieder für einige Zeit auf dem Sonnendeck unterwegs, gegen 17 Uhr legten wir in Wesel an. Leider hatten wir dafür nicht wirklich viel Zeit, denn schon um 18 Uhr wartete das Kapitäns-Dinner auf uns, das wir natürlich nicht verpassen wollten.

Ich schnappte mir Benita und so ging es auf einen kleinen Gassi-Gang nach draußen. Wir legten außerhalb von Wesel an, was ich gar nicht so schlecht fand, denn hier war alles grün, direkt am Fluss. Sehr angenehm. Auch Benita hatte wieder ihren Spaß gefunden und schnüffelte sich durch die Gegend.

Beim Kapitäns-Dinner nahm - wie sollte es auch anders sein - der Kapitän mit Kollegen teil. Statt einem 4-Gänge-Menü gab es einen Gang mehr, im Anschluss noch eine Eisbombe ganz á la Traumschiff. Das Essen war wieder einmal hervorragend, die Stimmung ebenso.

Nach dem Abendessen brach etwas Hektik aus, denn wir mussten alle noch einmal kurz mit den Hunden raus, um 20 Uhr ging es schon wieder weiter. Das war wieder mal ein herrliches Bild. Eine Horde Leute mit ihren Hunden, alle kreuz und quer über die Parkfläche verstreut.

Den letzten Abend verbrachten wir nochmals mit unseren neu gewonnenen (Hunde-)Freunden und so langsam wurde ich wehmütig. Morgen sollte die Reise schon wieder vorbei sein - und dazu hatte ich so absolut gar keine Lust. Doch diesen Gedanken schob ich schnell wieder beiseite und genoss die letzten gemütlichen Stunden bei interessanten und lustigen Gesprächen in vollen Zügen.

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