2. Tag:
Ankunft in Dubai / Dubai Marina / Burj Khalifa & Umgebung


Bis man aus dem A380 mal draußen ist, dauert es eine Weile. Vor allem, wenn man ganz hinten gesessen war. Auch der Weg zur Kontrolle war ziemlich weit. Ein erster Vorgeschmack auf die Distanzen in Dubai. Die Taschen durchleuchtet und durch die Passkontrolle hindurch, kam kurze Zeit später auch schon mein Koffer um die Ecke. Eine dreiviertel Stunde später war alles erledigt. Übrigens erhält man mit dem Visum eine SIM-Karte (5G-1GB frei) für Dubai als Begrüßungsgeschenk. Auch wenn ich sie nicht genutzt habe – die Idee finde ich dennoch klasse!

Doch bevor ich mich gleich auf den Weg zum Hotel machte, fragte ich mich zum Ticketschalter der Emirates durch, um einen Alternativflug für die Heimreise zu organisieren. Der nette Herr am Schalter fragte mich, wann ich denn zurückfliegen wolle. Hm. Naja … in zwei Wochen? :-) Nein, natürlich wählte ich einen Tag später, er tippte alles mit einem Nicken ein und meinte zehn Minuten danach: 'Ist aber nur auf Warteliste! Bitte in drei Stunden nochmal anrufen und bestätigen lassen.' Aha. Na gut. Wird gemacht. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet, aber klar – schließlich musste Emirates zwei nahezu ausgebuchte Maschinen auf ebenfalls schon nahezu ausgebuchte Maschinen umswitchen. Dass da der ein oder andere auf der Strecke bleiben würde, war irgendwie klar.

An der Metro-Station Terminal 3 angekommen, machte ich mich erst einmal mit den Automaten vertraut. Natürlich hatte ich mich bereits zu Hause über die verschiedenen Ticket-Möglichkeiten informiert. Das hätte es jedoch gar nicht gebraucht, ein netter Mitarbeiter kam sofort auf mich zu und erklärte mir alles ganz genau. Ich entschied mich schließlich für die aufladbare, silberne NOL-Card zum Preis von 24 AED mit einem Starguthaben von 19 AED. Keine fünf Minuten später saß ich in der RedLine am Weg zu meinem Hotel.

Bild Etwa 50 Minuten dauerte die Fahrt (Preis: 7,50 AED), dann stieg ich an der Metrostation R33 Mashreq aus. Von hier ging es nun noch einmal rund 10 Minuten zu Fuß zum Hotel.

Der Check-In im Flora al Barsha ging schnell. Gleich mal meinen Aufenthalt um einen Tag verlängert, durfte ich dann auch schon um 9 Uhr ins Zimmer. Hervorragend! Eigentlich ist es erst ab 14 Uhr bezugsfertig und meine Anfrage vorab per Mail um einen früheren Bezug wurde kategorisch abgelehnt. Frühestens ab 10 Uhr wäre es möglich und dann mit dem Aufpreis eines halben Tages. Nichts davon traf zu und ich freute mich sehr über das nette Entgegenkommen des Rezeptionisten.

Zum Buchungszeitpunkt gab es ein kostenloses Upgrade auf ein Deluxe-Doppelzimmer, das ich natürlich gerne annahm. Das Zimmer gefiel mir. Mit 40 qm sehr angenehm und wie ein kleines Appartement. Hier konnte man sich wohlfühlen. Die beiden Fensterfronten boten nun keinen besonders schönen Ausblick auf die Straßen. Aber das wusste ich ja vorher.

Umgezogen und frisch gemacht, telefonierte ich kurz mit Emirates, die mir jedoch unmissverständlich klar machten: Warteliste ist Warteliste. Sie melden sich, wenn ein Platz frei wird. Von wegen, ich müsse mir das nur schnell bestätigen lassen. Tja. Dann warten wir mal ab. Wird spannend, wann ich letztendlich wieder zurückfliegen darf.

Bild Doch das sollte mir den Tag nicht verderben. Jetzt ging es es erst einmal wieder zur Metro-Station R33 Mashreq und drei Stationen weiter zur R36 Sobha Realty. Endlich wieder meine heiß geliebte Dubai Marina! Dieser Stadtteil hatte es mir vor ein paar Jahren richtig angetan und gehört zu den wenigen Plätzen der Welt, die ich mir durchaus auch als (vorübergehenden) Wohnort oder Winter-Residenz vorstellen könnte. Schon auf den ersten Blick erkannte ich: In den letzten zehn Jahren hat sich hier ganz schön was getan – die Marina war kaum mehr wieder zu erkennen.

Ich spazierte direkt auf die Wolkenkratzer zu und war vom ersten Moment an wieder richtig geflasht von dieser Stadt. Es stellte sich ein unglaubliches Glücksgefühl bei mir ein und ich spazierte gemütlich und strahlend durch die Gegend. Die Sonne brannte vom fast wolkenlosen blauen Himmel mit 28 Grad und kaum Menschen waren unterwegs. Ich fühlte mich wohl hier und realisierte erst jetzt so richtig, dass ein paar wundervolle Tage in Dubai auf mich warteten.

Den 182 m hohen, oval geprägten Tiffany Tower im Blick spazierte ich einen Teil des Lake Allure entlang und bewunderte die absolute Sauberkeit hier. Wie frisch gefegt sah es hier aus. Kein Müll. Nichts lag herum. Auf der Suche nach dem richtigen Weg zum Dubai Harbour stellte ich allerdings fest, dass ich vollkommen in die falsche Richtung gelaufen war. Die Dubai Marina lag auf der anderen Seite.

Also ging ich wieder zur Metro-Station zurück und überquerte die aus 12 Fahrstreifen bestehende Sheikh Zayed Road. Beeindruckend. Vor allem auch mit zahlreichen Wolkenkratzern links und rechts der Straße.

Bild Einige Meter gegangen, erreichte ich nun den Marina Walk in der Dubai Marina und stand prompt inmitten einer Menschenmenge. Hier waren sie also alle versammelt. Vorzugsweise die Kreuzfahrttouristen, wie unschwer an ihren Kärtchen zu erkennen war. Ich schlängelte mich an ihnen vorbei und genoss den Ausblick auf die weißen Yachten und die dahinter sich aufragenden Wolkenkratzer, wobei der Cayan Tower mit seiner Form wohl am auffälligsten ist. Er vollzieht bis nach oben auf 306 Metern eine 90-Grad-Drehung.

Entlang der Promenade reiht sich ein Restaurant an das nächste, dazwischen findet man Boutiquen und Supermärkte. Hinter dem Cayan Tower ging es hoch auf die Brücke der D94, von wo aus man einen fantastischen Rückblick auf die Marina genießt. Links und rechts die breiten Promenaden, Yachten fahren hindurch. Einfach schön.

Über die Marina Promenade, die nach kurzer Zeit einfach nur in einen Sandboden mündet, spazierte ich ein Stück Richtung Dubai Harbour. Heute stand die AIDAcosma hier und da ich den Hafen noch nicht kannte, wollte ich mir das Gelände etwas näher ansehen.

Bild Im Herbst 2020 fertig gestellt, ist das Dubai Cruise Terminal (auch DHTC genannt) der größte Hafen im Nahen Osten und in Afrika. An dem 910 m langen Kai können zwei Schiffe mit bis zu 400 m Länge anlegen. Im Laufe der nächsten Jahre wird dieser 'Stadtteil' noch weiter ausgebaut werden. Geplant sind weitere Wolkenkratzer mit luxuriösen Appartements, aber auch Geschäfte und Restaurants. Aussichtsplattformen wie das Lighthouse dürfen natürlich auch hier nicht fehlen.

Somit verfügt Dubai also über zwei Häfen. Das Dubai Cruise Terminal an der Dubai Marina, die man über eine Promenade auch gut zu Fuß erreicht (wenngleich es rund 4 Kilometer Fußweg sind, die sich ob der fantastischen Ausblicke jedoch auf jeden Fall lohnen). Der zweite Hafen Port Rashid (den wir von unseren bisherigen Kreuzfahrten ab Dubai kennen), liegt in Al Mina, in der Nähe des historischen Dubai. Beide Häfen haben ihre Vor- und Nachteile. Je nachdem, welchen Teil man sich von Dubai näher ansehen möchte, hat man längere oder kürzere Wege zurückzulegen. Man wird also nicht umhin kommen, auch das ein oder andere Mal das Taxi oder den Bus zu wählen.

Ich verzichtete darauf, ganz nach vorne zum Terminal zu laufen. Mir war der Weg ehrlich gesagt zu weit, die AIDAcosma sah ich auch von hier und ansonsten gab es dort nicht mehr so viel zu sehen. Also drehte ich nach einer Weile wieder um und spazierte am 'The Walk' entlang. Vorbei an weiteren Wolkenkratzern und Appartementanlagen.

Der Grundstein der Dubai Marina wurde 2003 gelegt. Damals begann man mit der Aushebung eines rund vier Kilometer langen Wasserkanals und mit der Planung eines etwa 4 Quadramtkilometer langen Areals. Nun findet man hier um die 200 Wolkenkratzer, Appartements und Hotels sowie eine rund 7 Kilometer lange Fußgängerpromenade mit zahlreichen Cafés, Restaurants, Food Trucks, Läden und vielem mehr.

Bild Die 1,7 Kilometer lange Flaniermeile 'The Walk' wurde 2008 eröffnet und ist einer der Hot-Spots in Dubai. 'Sehen und gesehen werden' lautet die Devise. Luxuriöse Sportwagen treffen sich vorzugsweise gen Abend zum Schaulaufen, lassen ihre Motoren aufheulen und die Fahrer nebst Gäste jubeln aus den Autos. Es hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ocean Drive in Miami. Wenngleich die Autos hier deutlich hochpreisiger sind.

Besonders schön sind die JBR-Street-Art-Gemälde. An den Freitreppen, die 'The Walk' mit der darüberliegenden Plaza verbinden, findet man immer wieder fantastische Gemälde. Street Art vom Feinsten.

Über eine dieser Freitreppen spaziert, erreichte ich die JBR Plaza, die wiederum in unterschiedliche Areale eingeteilt ist. Eine Schautafel zeigt an, wo man welche Einrichtungen findet. Eine Stadt in der Stadt sozusagen. Und mittendrin steht das wundervolle Ritz Carlton Hotel. Luxus pur – schon von Weitem zu sehen. Allein der Eingangsbereich mit einer Grünanlage und Skulpturen ist beeindruckend.

Gleich gegenüber befindet sich ein McDonalds und weil ich gerade irrsinnig Durst hatte, gönnte ich mir eine kleine Pause und einen Snack. Aufgrund des Ramadans ist es in der Stadt untersagt, tagsüber draußen zu sitzen. Essen und Trinken ist nur hinter verschlossenen Türen möglich. Aber mir war es recht. Drinnen ist es ohnehin etwas kühler.

Nach der kurzen Pause ging es nun wieder weiter, zurück auf 'The Walk' und zu den weiteren hübschen Street-Art-Gemälden. Die beiden Giraffen gehören dabei sicherlich zu den meist fotografiertesten, wirken sie in ihrer 3D-Optik doch in der Tat so, als würden sie gerade ihre Köpfe entgegen strecken.

Vorbei am Mövenpick-Hotel, das Erinnerungen in mir wach rief (hier übernachteten wir 2012), ging es nun entlang des riesigen in Sandfarben gehaltenen Appartementskomplexes Jumeirah Beach Residences (JBR) für rund 10.000 Menschen, auftgeteilt auf 40 Wohntürme. Dieser Komplex spaltet die Bevölkerung. Für die einen ist es eine attraktive Wohngehend, für die anderen ein monotoner Plattenbau. Eines ist er in jedem Fall: Der größte Wohnkomplex der Welt. Und auch, wenn ich mit Plattenbauten an sich überhaupt nichts anfangen kann – dieser hier hat mich schon immer fasziniert.

Bild Abgebogen zum 'The Beach', dem öffentlichen Strand der Jumeirah Beach Residences, stand ich inmitten eines Vergnügungsviertels. Insgesamt hat der Jumeirah Beach eine Länge von 30 km, ist jedoch in mehrere Abschnitte unterteilt. Der Strand ist breit und weiß und war während meines Besuchs ziemlich gut besucht. Vor zehn Jahren standen wir noch komplett alleine hier. Damals gab es aber auch die vielen Bars, Cafés und Restaurants noch nicht. Ich erinnere mich noch gut an die zahlreichen Baustellen. Schön, was daraus geworden ist.

Von diesem Strandabschnitt aus hat man einen herrlichen Blick auf Bluewater Island mit dem Riesenrad Ain Dubai, aber auch auf den Dubai Harbour und einen Teil von The Palm. Wer sich das alles aus der Höhe ansehen möchte, dreht eine Runde mit dem 'Flying Cup', der fliegenden Tasse. Diese befördert die Gäste auf eine Höhe von rund 40 Metern. Man sitzt an einem Tisch, genießt Getränke und Snacks und dabei einen 360-Grad-Panoramablick rund um den Strand von JBR. Da aktuell absolut nichts los war und gerade mal drei Leute drin saßen, hatte ich kurz überlegt. Die frei baumelnden Füße und der Preis von letztendlich 80 AED hielten mich dann jedoch davon ab. Besonders viel mehr sah man von da oben auch nicht. Zumal man mit dem Gesicht in die Mitte der 'Tasse' blickte.

Bild Ansonsten findet man hier am Strand etliche Freizeitmöglichkeiten: Ob Parasailng, Jetski, Kajak, Stand-Up-Paddle, Wakeboarding, Beachvolleyball, Joggingstrecke und vieles mehr. Und auch auf den nahezu nahtlosen Internet-Empfang muss man nicht verzichten. Wie auch in vielen anderen Teilen der Stadt stehen hier die sog. Smart Palms. Palmenähnliche Gebilde, die kostenloses WiFi zur Verfügung stellen und an denen man Smartphone und Tablet kostenlos aufladen kann. Die Energie wird aus Solar-Panelen gezogen.

Jetzt aber Schuhe aus und einmal am Strand entlang spaziert. Ein herrliches Gefühl.

Vorbei am 310 m hohen Address Beach Resort, das wiederum durch seine Form besticht, ging es die schön angelegte Bluewater Bridge zur gleichnamigen Insel entlang. Im Blick immer der JBR-Komplex und JBR-Beach. Ein irgendwie unwirkliches Bild mit dem türkisfarbenen Meer. Ich konnte mich einfach nicht satt sehen daran.

Besonders gut gefallen haben mir an diesen Tagen die überall schön angelegten Wege. Breite Promenaden, unterteilt in Fuß- und kleinere Radwege. Auch wenn sich die Radfahrer aktuell noch in Grenzen hielten. Aufgrund der weiten Distanzen werden diese künftig sicherlich immer mehr werden, zumal man auch an vielen Stellen Fahrräder oder E-Scooter ausleihen kann. Letztere werden hier intensiv von Geschäftsleuten genutzt.

Die künstlich aufgeschüttete Insel Bluewater Island liegt ca. 500 Meter vor der Küste des JBR-Beach und wurde im November 2018 eröffent. Sie ist ein Paradies für Fußgänger. Eine schöne kleine Insel, die (wie es für Dubai eben so üblich ist) eine ganze Menge an Vergnügungen bietet.

'The Wharf' ist der neue Shopping- und Lifestyle-Bereich mit rund 132 Einzelhandels- und Gastronomiebetrieben. Das Konzept enthält sowohl klassische Cafés und Bars als auch Fine-Dining.(Im Übrigen gibt es hier auch einen Hard Rock Shop – jedoch kein Café!)

Bild Die ganz in Weiß gehaltenen Dubai Trees leuchten einem schon von Weitem entgegen und erstrahlen nachts in den buntesten Farben. Überall findet man Grünanlagen und Sitzgelegenheiten. Das gesamte Areal ist wieder einmal pickobello sauber und einladend gestaltet.

Für Wachsfiguren-Freunde bietet sich ein Besuch im Madame Tussauds Dubai an. Ich hatte kurz überlegt, mich dann jedoch dagegen entschieden. In den letzten Jahren habe ich schon das ein oder andere Madame Tussauds Museum besucht und war auch immer schwer davon begeistert. Allerdings nimmt so ein Besuch viel Zeit in Anspruch; schließlich will man sich ja auch alles in Ruhe ansehen. Mir war heute allerdings das Sightseeing 'draußen' wichtiger; da gab es noch so viel zu entdecken.

Das Herzstück der Insel ist aber zweifelsohne das Mit einer Höhe von 250 Metern ist es das derzeit größte Riesenrad der Welt und überragt den High Roller in Las Vegas somit um 80 Meter. Optisch erinnert es an das London Eye. Was kein Zufall ist, denn der Hersteller ist der gleiche. In den 48 voll klimatisierten Kapseln mit einem 360-Grad-Panoramablick finden 1.900 Personen Platz. Also rund 40 Personen pro Kabine, die z. T. mit einer Bar-Lounge gut versorgt werden. Eine Fahrt dauert rund 38 Minuten.

Bild Leider kam ich jedoch nicht in den Genuss einer solchen Fahrt mit dem 'Auge Dubais'. Seit Sommer 2022 finden Wartungsarbeiten statt, die sich von Monat zu Monat verlängern – Ende unbekannt. Irgendwelche Arbeiten konnte ich während meines Besuchs dort ehrlich gesagt nicht feststellen. Stattdessen gab es zwei Herren, die darauf achteten, dass niemand auf dem Riesenrad herumkletterte. Einerseits schade, dass es nicht in Betrieb war. Aber die rostigen Seilspeichen sahen nun auch nicht ganz so vertrauenswürdig aus.

Dennoch: Die Größe des Riesenrads faszinierte mich. Es war so unwirklich. So beeindruckend. So anders. Man kann es nicht in Worte fassen. Man muss selber davor stehen, um es wirklich begreifen zu können. Unglaublich, was alles erschaffen werden kann.

Ich lief die Promenade zum Caesars Palace Dubai Hotel entlang und konnte von hier einen Blick auf The Palm werfen mit dem ebenfalls erst im Januar 2023 spektakulär eröffneten The Royal Atlantis Resort & Residences Hotel.

Eine kleine Pause auf einer der Bänke unterhalb des Riesenrads eingelegt, spazierte ich nun nochmal kreuz und quer durch 'The Wharf'. Eigentlich hätte ich gerne etwas getrunken, doch die meisten Restaurants hatten entweder noch geschlossen, servierten nur in den Innenräumen oder boten keine Aussicht auf die Dubai Marina. Dennoch sah ich mir die Gastronomiebetriebe näher an und war besonders vom Restaurant 'The Pods' angetan. 22 Kugeln, die an Gondeln einer Seilbahn erinnern, bieten nette Séparées und man hat den Eindruck, die Idee enstammt aus der Corona-Zeit. Hier werden hochwertige panasiatische Gerichte serviert. Sehr einladend.

Bild Etwa eine Stunde hatte ich mich hier auf Bluewater Island aufgehalten, noch ein bisschen im Hard Rock Shop eingekauft und spazierte nun die Bluewater Bridge wieder zurück zum The Address Beach Resort. Ein kleines Stück die Marina Promenade entlang, befand ich mich nun wieder inmitten der Dubai Marina. Yachten fuhren an mir vorbei und hie und da traf ich auf andere Menschen. Generell wirkte es aber wieder wie ausgestorben. An einer Grünanlage entdeckte ich die Jewel Towers, Zwillingstürme, die mir optisch wieder ausgesprochen gut gefielen. Auf der gegenüberliegenden Seite stach mir die Al Rashim Moschee ins Auge. Eingebettet zwischen Wolkenkratzern und Yachthafen. Ein interessantes Bild.

Weil mein Durst immer größer wurde und ich auf dem Weg hierher einige schöne Bars entlang des JBR-Beach entdeckt hatte, spazierte ich nun direkt wieder dorthin und suchte mir einen schönen Platz mit Blick auf das Ain Dubai in der Smokey Beach Bar. Traumhaft! Bei leckerem Smoothie verbrachte ich hier die nächste Stunde und ruhte mich einfach mal aus. Auch das muss mal sein!

Bild Wieder entlang von 'The Walk' spaziert, bog ich schließlich auf die Al Gharbi Street ab, warf einen letzten Blick zurück auf die Dubai Marina und nahm an der Metro-Station R37 DMCC schließlich die nächste Metro zur R33 Mashreq. Zurück im Hotel zog ich mich nur schnell um und machte mich eine halbe Stunde später auch schon gleich wieder auf den Weg.

Schon nach drei Stunden in der Dubai Marina war mir klar, dass mein fein ausgetüftelter Sightseeing-Plan 'so' definitiv nicht funktioniert. Die Distanzen hier sind einfach riesig. Allein von den Metro-Stationen marschiert man gerne mal eine halbe Stunde, bis man überhaupt dort ankommt, wo man ankommen möchte. Und dann gibt es hier auch an jeder Ecke etwas zu sehen. Läuft man die eine Straße entlang, bieten sich einem drei Abzweigungen, die sehenswert sind. Aber genau das ist ja das Schöne. Das nicht Planbare, das Überraschende, das Besondere. Das macht doch eigentlich auch eine Reise aus – eben nicht alles nach Plan 'abzuarbeiten', sondern sich treiben lassen. Demnach war ich auch gar nicht böse oder enttäuscht, dass alles hinfällig war. Fortan entschied ich mich ziemlich spontan, wohin mich der Wege führen würde.

Dieses Mal spazierte ich vom Hotel zur Metro-Station R32 Mall of the Emirates und stellte schnell fest, dass diese deutlich angenehmer und auch ein bisschen schneller zu erreichen war. Ich streifte das Kempinski Dubai Mall Hotel, das unglaublich imposant wirkt. Hier ist die Eingangshalle ja fast schon so groß wie mein Flora al Barsha Hotel im Gesamten. :-)

Bild Vier Stationen gefahren, erreichte ich eine gute Viertelstunde später die Metro-Station R25 Dubai Mall/Burj Khalifa. Und hier kamen die Distanzen in Dubai erst so richtig zum Vorschein. Von der Station bis zur Dubai Mall sind noch einmal rund 1,5 Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Whow! Ich bin ja gut zu Fuß und mir macht das nichts aus. Aber für viele andere ist das sicherlich eine große Hürde.

Nun musste ich aber erst einmal die Dubai Mall durchquren, denn eigentlich wollte ich auf die andere Seite zu den Dubai Fountains. Je später der Tag desto mehr Leute waren nun auch unterwegs und Ausweichen war angesagt. Die Malls werden vorzugsweise in den Abendstunden besucht und Shopping und Dining miteinander verbunden. Vor allem zu Ramadan.

An der Dubai Mall Promenade angekommen, traute ich meinen Augen nicht. Menschenmassen, wohin man sah! Jetzt um 17.30 Uhr standen sie schon alle für die Fontänen-Show parat. Wissen die eigentlich, dass im Ramadan die erste Show erst um 19 Uhr stattfindet?! Egal – ich stellte mich auf jeden Fall nicht dazu und spazierte erst einmal über die Souk al Bahar Bridge auf die andere Seite des Burj Khalifa Lake.

Jetzt im Abendlicht erstrahlte der Burj Khalifa nebst The Address Downtown Dubai Hotel in besonders schönem Licht. Ich wollte die Umgebung unbedingt noch in der Blauen Stunde einfangen und marschierte los.

Bild Seit 2010 dominiert der Burj Khalifa die Skyline Dubais und ist nahezu von jedem Stadtteil aus zu sehen. Mit einer Höhe von 828 Metern überragt er nicht nur die weiteren Hochhäuser der Stadt um fast als das Doppelte, er ist auch das aktuell höchste Gebäude der Welt. Nur sechs Jahre dauerte der Bau und kostete zudem 'nur' eine Milliarde Euro (im Vergleich dazu: Der Flughafen Berlin schlägt mit rund 6 Milliarden zu Buche).

Zwei Mal hatte ich bereits die Aussichtsplattform At the Top im 124. Stock auf 452 Meter besucht (2011 und 2013). Seitdem haben weitere Plattformen eröffnet: At the Top Sky auf 555 Meter und die Lounge (Bar) auf 585 Meter. Dennoch verzichtete ich auf einen weiteren Besuch. Die Aussicht war die gleiche, nur eben ein Stückchen höher. Abgesehen davon zahlt man für At the Top Sky derzeit um die 90 € und für die Lounge ab ca. 150 €. Stolze Preise.

Bild Immer entlang des Burj Khalifa Lake erreichte ich nach einiger Zeit das Eingangstor zum Palace Downtown Dubai Hotel. Gleich dahinter erstreckt sich ein hübsch angelegtes Wasserbecken mit einem Steg, in dessen Mitte ein großes schwarzes Pferd zu sehen ist. Links und rechts reihen sich Palmen aneinander. Ein wirklich schönes Motiv, vor allem mit dem Burj Khalifa im Hintergrund. Leider auch einer der bekanntesten Instagram-Hotspots, weshalb auch gerade eben zahlreiche 'Influencer' hier posierten und mich fast auf die Palme brachten.

Hier blieb ich eine Weile, u. a. auch deshalb, weil irgendein Idiot einen großen Käfer (ähnlich eines Rosenkäfers, ich glaube aber, es war ein schwarzer Darkling) mit voller Wucht mit dem Schuh trat und rund 50 Meter wegschleuderte. Muss das sein? Ich musste mich stark zusammenreißen, ihn nicht anzusprechen. Aber so ganz allein wollte ich mich ehrlich gesagt nicht anlegen. Stattdessen 'kümmerte' ich mich um den Käfer, versuchte ihn wieder in die Spur zu bringen und stellte erleichtert fest, dass er noch lebte. Trotzdem war er schwerfällig. Anfassen wollte ich ihn nicht, da ich keine Ahnung hatte, ob er ggf. giftig sein könnte. Da er sich aber auch nicht mit Hilfsmittel wegbringen lassen wollte, verließ ich ihn nach einer Weile wieder und hoffte nur inständig, dass er nicht von den vielen Autos hier überfahren werden würde. Ich wieder …

Bild Ich spazierte wieder zurück und stattete dem Souk Al Bahar einen Besuch ab. Dieser Indoor-Souk beherbergt über 20 Geschäfte mit arabischem Kunsthandwerk, Parfüms und Antiquitäten sowie Kleidung. Trotz seiner Modernität spiegelt er das traditionelle Kulturerbe Dubais sehr gut wider und man kann nachempfinden, wie es vor vielen hundert Jahren war. Sehr hübsch gestaltet und ein ruhiges und angenehmes Einkaufserlebnis. Angesprochen wird man aber auch hier gerne, vor allem als alleinreisende Frau.

Wieder zurück über die Souk Al Bahar Bridge, schlenderte ich ein wenig durch die Dubai Mall. Malls gibt es in der Stadt an allen Ecken und Enden. Die Dubai Mall allerdings ist schon eine Klasse für sich. Auf über 350.000 qm findet man 1.200 Geschäfte, 120 Gastronomiebetriebe und eine Vielzahl an Besonderheiten wie z. B. eine Kunsteislaufbahn, ein kleiner Freizeitpark, das Dubai Aquarium, welches sich auf über 3 Stockwerke erstreckt sowie ein 24 m hoher Wasserfall.

Allein in der Dubai Mall kann man sich schon einen ganzen Tag aufhalten. Wer jedoch nach Schnäppchen sucht, ist hier falsch. Billig Shoppen ist in Dubai nicht – zumindest nicht hier. Die Preise sind gleich oder höher als in Deutschland. Aber gar nicht schlimm; so reicht ein gemütliches Durchbummeln und einfach nur … staunen, staunen, staunen!

Bild Ich spazierte gemütlich die Dubai Mall Promenade entlang, traf auf ein glitzerndes Kamel und erreichte nach einiger Zeit den Burj Park direkt unterhalb des Burj Khalifa und weiter über eine kleine Brücke den Burj Park by Emaar. Auch dieses Gebiet war mir noch völlig neu. Bei unserem letzten Besuch war die Anlage noch nicht erbaut. Generell konnte man damals noch nicht komplett um den See herumlaufen; das ist jetzt seit einigen Jahren möglich.

Der Park ist groß und schön angelegt mit beleuchteten Palmen und im Hintergrund die zahlreichen Wolkenkratzer – vorzugsweise der Emaar-Gruppe, was man unschwer an den Leuchtschriften erkennen konnte. Eine riesige Flagge wehte im Wind.

Obwohl man von hier aus einen mindestens genauso guten Blick auf die Dubai Fountains hat, war kaum etwas los und so setzte ich mich zu den wenigen anderen Leuten auf die Treppenstufen des Dubai Opera Garden. Um kurz vor 19 Uhr war es dann soweit: Die erste Fountain Show begann.

Jeweils ab Sonnenuntergang (manchmal auch noch bei Tageslicht) finden hier im halbstündigen Takt die Fontänen-Shows statt. Dabei tanzen die bis zu 150 m hohen Wasserfontänen zu orientalischer oder bekannter Musik und werden in ein stimmungsvolles Licht gehüllt, manches Mal auch mit künstlich erzeugtem Nebel atmosphärisch ergänzt. Die Musikstücke wechseln sich dabei ständig ab, so dass an einem Abend kein Lied zweimal zu hören ist. Über 1000 Fontänen, gepaart mit 6000 Lichtern erwecken den See damit zum Leben und ermöglichen ein Erlebnis der besonderen Art.

Bild Obwohl ich diese Shows bei bisher jedem unserer Dubai-Besuche (mehrmals) besucht hatte, fängt es mich immer wieder ein. Schon beim ersten (orientalischen) Lied bekam ich Gänsehaut. Die Menschen sind mucksmäuschenstill, höchstens mal ein 'ah' oder 'oh' ist zu hören. Absolute Faszination. Auch an diesem Abend blieb ich für mehrere Shows sitzen und das ein oder andere Mal rann sogar eine Träne über mein Gesicht. Die Kombination aus stimmungsvoller Musik und fantastischen Bildern ist (zumindest für mich) immer sehr emotional. Ich war an diesem Abend einfach nur dankbar und glücklich, das hier wieder erleben zu dürfen.

Während dieser Shows, aber auch zwischendurch, erstrahlt auch der Burj Khalifa in den buntesten Farben. Bilder werden projiziert, Lasershows aktiviert. Man könnte allein eine halbe Stunde nur den Turm ansehen. Was Dubai hier Tag für Tag auf die Beine stellt und auch immer wieder weiter entwickelt, ist schon einfach unglaublich.

Übrigens: Das Funkeln im Wasser signalisiert etwa eine Minute vor der Show deren Start. Ausreichend Zeit also, innezuhalten und sich einen schönen Platz zu suchen.

Bild Auch wenn ich mir natürlich am liebsten alle Shows bis Mitternacht angesehen hätte – irgenwann machte ich mich dann doch wieder auf den Weg und spazierte gemütlich weiter durch den Burj Park by Emaar. Dabei entdeckte ich ein weiteres Higlight: Die Dandelion Light Sculpture. Die Pusteblumen zielen darauf ab, die zarte Natur von Blumen einzufangen, indem sie aus Metall dargestellt werden. Und tatsächlich wirken sie genauso zerbrechlich wie echte Pusteblumen. Nachts werden sie in den unterschiedlichsten Farben angestrahlt und geben ein fantastisches Bild ab.

Nicht weit davon entfernt findet man die Three Fingers Statue. Diese Geste wurde durch seine Hoheit Scheich Mohammed bin Rashid Al Maktoum bekannt. Sie steht für die drei Buchstaben W (Win), V (Victory) und L (Love).

Während ich hier umher spazierte, kam ich nochmals in den Genuss der ein oder anderen Laser- und Wasser-Show. In diesem Park war um die Zeit kaum mehr was los, man konnte sich hier gut bewegen und fand überall Platz. Herrlich. Vorne an der Dubai Mall zertraten sich die Besucher.

Bild Ich verließ den Park wieder, überquerte eine Brücke und stand kurze Zeit später vor der Wings of Mexico Statue. Sie wurde 2010 von einem Mexikaner erschaffen und ist seitdem ein sehr beliebter Instagram-Hotspot. Auch gerade eben standen schon wieder fünf Leute an, um Fotos in allen möglichen Posen zu machen. Nachts wirkt es nicht ganz so gut wie tagsüber. Nachdem sich eine Inderin mit ihrem Partner einfach nicht einig wurde, wie sie sich jetzt genau hinstellen und gucken soll, bat ich sie, mich kurz vor zu lassen, so dass ich wenigstens ein schnelles Foto machen konnte. Leider ob der schlechten Lichtbedingungen ein mäßiges Ergebnis.

Und schon lernte ich wieder einen neuen Teil Dubais kennen. Von hier ging es den Sheikh Mohammet bin Rashid Boulevard entlang. Links und rechts gesäumt von Restaurants und Hotels. Alles bunt beleuchtet. Und was sie sich nicht alles einfallen lassen … Vor dem Restaurant BOHO steht dann eben mal so eine alte Trambahn - zur Deko.

Ich lief weiter, erreichte wieder das künstliche Wasserbecken mit den Palmen und machte mich auf die Suche nach 'meinem' Käfer. Gott sei Dank. Er war nirgends mehr zu sehen. Auch zusammengefahren wurde er nicht. Ich freute mich, dass er sich aus dem Staub machen konnte. So blöd es sich anhört: Mir war nun wohler.

Im Hintergrund blitzte erneut der Burj Khalifa auf. Laser- und Lichtershow auf dem Gebäude. Einfach nur WHOW!

Ich lief querfeldein durch die Gassen des kleinen Areals und machte mich auf die Suche nach etwas Essbarem. Seit heute Vormittag hatte ich nichts mehr gegessen. Doch die Restaurants waren entweder alle bis auf den letzten Platz belegt oder mir dann zugegebermaßen einfach zu teuer. Wenn man alleine essen geht, dann bleibt man auch nicht so lange sitzen und dann ist Fine-Dining nicht gerade das, was sich lohnt.

Bild Und so ging es zurück in die Dubai Mall, wo ich nach einiger Zeit schließlich mit dem Restaurant ZouZou fündig würde und mir eine libanesische Spezialität servieren ließ. Sehr, sehr lecker.

Mit der Zeit kam die Müdigkeit. Inzwischen war es 22.30 Uhr und so langsam machte ich mich auf den Weg zurück zum Hotel. Dazu musste ich erst einmal wieder durch die komplette Dubai Mall, bis ich die Metro-Station erreichte. Nicht, ohne mich vorher nicht drei Mal verlaufen zu haben. Wenn hier aber auch alles so verwinkelt ist.

Tatsächlich war ich mit Ausnahme der drei Stunden Schlaf im Flieger nun schon gut 39 Stunden unterwegs. Erstaunlich, wie fit ich mich dafür fühlte. Scheinbar haben mich die vielen Highlights dermaßen gepusht, dass mein Körper gar nicht an Schlaf dachte. Doch jetzt beim Sitzen merkte ich es dann eben doch und so fiel ich kurz nach Rückkehr im Hotelzimmer in einen tiefen Schlaf.

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