4. Tag: Spaziergang durch Alicante & Heimreise


Ein Sonnenaufgang pro Urlaub muss sein. Vor allem, wenn die Sonne auch noch direkt über dem Meer aufgeht. Also stellte ich mir den Wecker auf kurz nach 7 Uhr, warf mich schnell in die Klamotten und stiefelte zum Strand hinunter. Ich gebe zu. Es war ziemlich frisch. Und so schoss ich nur schnell ein paar Fotos und krabbelte kurze Zeit später wieder ins Bett. Noch ein Stündchen schlafen …

Bild Heute war deutlich mehr los beim Frühstück, trotzdem gab es noch reichlich Möglichkeiten. Das Hotel war nicht einmal zur Hälfte gebucht. Also alles in allem sehr entspannt.

Gut gestärkt und alles zusammengepackt, checkte ich gegen 10 Uhr aus. Den Koffer im Auto verstaut, spazierte ich noch ein kleines Stück am Strand entlang. Noch einmal den Ausblick aufsaugen, die gute Luft, die wundersame Stille. Das Hotel hier hat mir wirklich gefallen. Nicht nur, dass das Personal nett war, das Zimmer ausreichend groß und sauber, auch die Gegend drum herum war wirklich perfekt für mich und meine Ausflugsziele. Natürlich sieht das im Hochsommer ganz anders aus. Dann ist es vorbei mit der Ruhe und Gelassenheit, auch am Strand werden sich die Liegen aneinanderreihen. Aber für außerhalb der Saison und speziell in den Wintermonaten kann ich sowohl den Ort als auch das Hotel sehr empfehlen.

Etwas wehmütig machte ich mich nun langsam auf den Weg nach Alicante. Noch lag der ganze Tag vor mir, aber traurig war ich dennoch, dass ich heute Abend nicht wieder hierher zurückkehren würde.

Bild Die Provinzhauptstadt Alicante habe ich bereits 2011 im Rahmen einer Kurzkreuzfahrt mit der AIDAbella besucht. Weil das allerdings nun schon über 8 Jahre zurück lag und ich andererseits auch ganz gerne noch einmal am Wasser sein wollte, entschied ich mich, den Tag bis zum Rückflug ganz gemütlich hier ausklingen zu lassen.

Das Auto in der Parkgarage Canalejos in der Calle Rafael Terol abgestellt, spazierte ich in Richtung Yachthafen, als ich kurze Zeit später das Monument Canalejos erreichte. Hier beginnt die Esplanada D'Espanya, die "Rambla" Alicantes, der Prachtboulevard der Stadt.

700 Meter lang ist die Esplanade, die zwischen Hafen und Zentrum verläuft und rund um die Uhr von Einheimischen und Touristen bevölkert wird. Besonders schön anzusehen das Bodenmosaik in welligen Streifen in den Farben Rot, Blau und Elfenbein. Sie sollen das Gefühl vermitteln, auf dem Meer zu spazieren. Fast sieben Millionen Mosaiksteine aus Marmor sind hier verbaut. Gesäumt wird die Straße von rund 400 Palmen, dahinter reihen sich Cafés und Restaurants aneinander. In der Mitte der Esplanade steht dauerhaft ein Auditorium, wo vor allem in den Sommermonaten sowie an Sonn- und Feiertagen Musikveranstaltungen stattfinden.

Bild Den Spaziergang hier entlang genoss ich in vollen Zügen. So viele unterschiedliche Menschen, Musik in allen Ecken, fröhliche Gesichter. So sieht spanische Lebensfreude aus! Mein Herz schlug höher, als ich plötzlich einen Straßenzug der Colla de Nanos i Gegants D'Alacant entdeckte. Diese Giganten habe ich vor Jahren schon einmal in Barcelona erlebt, heute sollte ich wieder in den Genuss kommen.

Giganten sind Riesenfiguren aus Spanien, unter denen sich Menschen verstecken. Von Bauernfiguren bis hin zu herrschaftlich gekleideten Puppen, aber auch Berühmtheiten sind den Puppenherstellern keine Grenzen gesetzt. Begleitet mit spanischer Musik strömten sie über die Esplanade und verbreiteten gute Laune.

Ich spazierte weiter in Richtung Hafengelände und warf einen Blick über den stadteigenen Strand. Weil ich noch etwas Zeit hatte, ging es in Richtung Castell de la Santa Bárbara. Dabei entdeckte ich viele schöne Gassen und Ecken. Heute war Flohmarkt in der Stadt, in jeder noch so kleinen Nische waren Stände aufgebaut.

Bild Weil es irrsinnig heiß war, verzichtete ich darauf, ganz auf das Castell hoch zu laufen, das war mir dann doch zu anstrengend. Ich spazierte daher nach einiger Zeit wieder zurück und macht es mir in der Bar SOHO direkt am Yachthafen bequem. Bei Cola und Aperol ließ ich meine Tage hier an der Costa Blanca so langsam auslaufen. Noch einmal die warmen Sonnenstrahlen genießen, den Blick aufs Wasser, bevor es etwa eine Stunde später über die Rambla zurück zum Auto ging. Die Parkgebühren hoben mich etwas aus den Socken. Über 10 Euro bezahlte ich für ein paar wenige Stunden. Das ist ja teurer als in München ...

Meinen kleinen Opel Corsa aufgetankt, gab ich ihn kurze Zeit später am Flughafen zurück. Natürlich war ich wieder viel zu früh dran, so dass ich mir noch einen Kaffee im Außenbereich des Flughafens gönnte, bevor ich mich gegen 16 Uhr mit den Leuten vom Tierschutzverein Anubis traf.

Zum ersten Mal hatte ich mich als Flugpatin angemeldet und war dementsprechend gespannt, wie alles ablaufen würde. Eine Katze nahm ich mit in die Kabine, zwei weitere reisten im Gepäckraum mit. Der Check-In dauerte eine ganze Weile, ich musste meine Telefonnummer gefühlt 10 x auf irgendwelche Formulare und auch auf die Transportbox schreiben, doch nach einer guten halben Stunde war alles erledigt. Während zwei Herrschaften die beiden Katzen für den Gepäckraum an die entsprechende Stelle brachten, ging ich mit der anderen Katze durch den Sicherheitscheck. Dort wurde ich von einem Polizisten abgeholt und in einen kleinen Raum gebracht, denn natürlich musste auch die Transportbox untersucht werden. Doch auch das war nach wenigen Minuten erledigt und die Reise konnte beginnen.

Kurze Zeit später meinen Platz im Flugzeug eingenommen, hob der Flieger gegen 17.40 Uhr schließlich ab nach München. Meine Katze verhielt sich die meiste Zeit sehr ruhig, erst gegen Ende der Reise gab sie ein leises Maunzen ab.

Sicher in München gelandet, holte ich neben meinem Koffer schließlich auch die zwei weiteren Katzen wieder ab und übergab sie den bereits draußen wartenden Adoptanten. Mein Job war somit erledigt; ich hoffe, die Tiere kommen in ein gutes Zuhause.

Von meinem Parkservice wieder zum Auto gebracht, düste ich langsam aber sicher nach Hause. Ein kurzer, aber sehr intensiver und schöner Kurztrip ging damit zu Ende.

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