6. Tag: Sevilla - Sightseeing & Shopping


Heute stand Sevilla auf unserem Plan! Die Stadt hat uns bei unserem letzten Besuch vor vier Jahren so begeistert, dass wir auf jeden Fall noch einmal hin mussten. Außerdem waren wir noch auf der BildSuche nach schicken Klamotten, weshalb wir Sightseeing und Shoppen ein wenig miteinander verbinden wollten.

Das Frühstück ließen wir heute ausnahmsweise mal sausen, irgendwie war ich vom Vorabend noch richtig satt, und so fuhren wir schon gegen 9 Uhr los.

Über die Autobahn E1 ging es über Huelva und Niebla nach Sevilla, was wir nach etwa 1 ½ Stunden Fahrtzeit erreichten. Nachdem wir bei unserem letzten Besuch unser Auto ewig nicht mehr gefunden hatten, organisierte ich dieses Mal alles vor ;-) und suchte bereits von zu Hause aus einige Parkmöglichkeiten heraus.

Direkt an der Stierkampfarena La Maestranza wurden wir schließlich auch fündig und stellten das Auto ab. Leider war es momentan noch ziemlich bewölkt … doch die Sonne sollte wenig später zum Glück noch erscheinen!

Bild An der Stierkampfarena La Maestranza vorbei marschiert (diese hatten wir damals schon ausgiebig besichtigt), ging es auf direktem Wege in die Altstadt. Ehrlich gesagt konnte ich mich gar nicht mehr an alles erinnern, jedenfalls kam mir vieles "neu" vor. Es wurde mir aber auch erzählt, dass die Altstadt in den letzten Jahren stark restauriert wurde … vielleicht deshalb.

Nur wenige Minuten später erreichten wir das bekannteste Bauwerk Sevillas, die Kathedrale von Sevilla, genauer gesagt die Santa María de la Sede. Sie ist die größte gotische Kirche und die viertgrößte Kirche der Welt und wurde 1401 bis 1519 erbaut. Seit den 20er Jahren steht sie unter Denkmalschutz und seit den 80er Jahren gehört sie zum Weltkulturerbe der UNESCO.

Diese beeindruckende Kathedrale wurde auf den Überresten einer im 12. Jahrhundert errichteten Moschee gebaut und ist das größte religiöse Gebäude Spaniens. Sie ist 115 m lang und 76 m breit, das Kirchenschiff hat eine Höhe von 42 m. Im Inneren befindet sich das Grabmahl für Christoph Kolumbus, dessen Gebeine sind jedoch verschwunden.

Das Wahrzeichen der Stadt ist allerdings die 97,5 m hohe Giralda, der Turm der Kathedrale, der noch von der alten maurischen Moschee übrig geblieben ist. Faszinierend daran ist, dass der Turm damals bis zur Höhe des Glockenstuhls mit Pferden bestiegen werden konnte. Unvorstellbar eigentlich.

Bild Wir schlenderten auf dem Vorplatz ein wenig umher und betrachteten die wundervollen Gebäude. Anschließend spazierten wir durch das angrenzende Barrio de Santa Cruz, dem einstigen Jugend-Ghetto der Stadt, was sich aber natürlich zwischenzeitlich zu einer wundervollen Umgebung entwickelt hat. Hier konnten wir in zahlreiche Innenhöfe (patios) einen Blick werfen und auch u. a. die Santa Cruz Kirche besichtigen.

Während unserer Stadterkundung besuchten wir zwischendurch immer wieder die zahlreichen Geschäfte, die sich hier aneinander reihen. Hier und da fanden wir sogar etwas, wobei Toni mal wieder das meiste abgestaubt hat. ;-) Und kaum aus dem ersten Geschäft heraus gefunden, strahlte die Sonne vom Himmel und alle Wolken hatten sich verzogen. Juhuu!

Nach dieser ersten Tour durch die Stadt bekamen wir langsam Hunger und so suchten wir uns in der Nähe der Kathedrale in einer netten Seitenstraße ein schönes Lokal. Bei der riesigen Auswahl an fantastischen Speisen konnten wir uns ewig nicht entscheiden. Hier gab es wohl jeden Fisch, der im Atlantik herumschwimmt. Irre! Irgendwann wurden wir dann doch noch fündig und hatten das beste Essen der gesamten Reise. Überhaupt gefiel es uns hier recht gut, da nur Einheimische zu Gast waren und wir einen recht lustigen Nachbartisch hatten. ;-)

Gut gesättigt, spazierten wir weiter durch die Gassen und anschließend vorbei an der portugiesischen Botschaft in Richtung des Grand Hotels Alfonso XIII. Dabei handelt es sich um eines der teuersten, aber auch schönsten, Deluxe-Hotels Sevillas. Es ist im maurischen Stil erbaut und bietet wirklich alles, was das Herz begehrt und sogar noch mehr.

Bild Das nächste Ziel war die Plaza de España. Diese erreichten wir über den Parque María Luisa, der 1893 zur öffentlichen Nutzung freigegeben wurde. Der Park ist ziemlich stark bewaldet und von daher auch ziemlich finster. Im Sommer aber sicher ein Zufluchtsort in der Hitze.

Die Plaza de España wurde 1929 extra für die iberoamerikanische Ausstellung errichtet und ist einer der bekanntesten Plätze in Sevilla sowie dem gesamten Spanien. Der Platz ist gesäumt von einem halbkreisförmigen Gebäude, das sich nahtlos um den Platz legt. Er hat außerdem einen künstlichen See im Zentrum und zwei Türme jeweils zur linken und zur rechten Seite. Ringsrum befindet sich ein Kanal mit 515 m Länge, der von vier Brücken überquert wird, die wiederum die vier alten Königreiche Spaniens darstellen sollen.

Das gesamte Gebäude ist versehen mit Marmor und Keramiken und somit eine Mischung aus Renaissance und Barock. An den Wänden befinden sich zahlreiche Azulejos, Kachelornamente, die an die 48 spanischen Provinzen erinnern sollen. Dabei sind sowohl Landkarten, Mosaike und Bildnisse sowie auch die Wappen der Hauptstädte zu sehen. Davor befindet sich jeweils eine Bank, auf der man es sich zum Ausruhen ruhig bequem machen kann.Bild

Alles in allem ist der Platz ein wahres Kunstwerk, zumindest in meinen Augen. Die Kachelbilder sind faszinierend und am liebsten möchte man jedes einzelne davon fotografieren. Leider sind ein paar dieser Kachelbilder kaputt, doch ich hoffe, dass sie irgendwann mal wieder instand gesetzt werden.

Auf diesem Platz hielten wir uns eine Weile auf, spazierten einmal quer darüber hinweg und sahen uns das Kunstwerk genau an. Die Kamera fing schon fast zu glühen an, alle paar Meter bot sich mir ein neues Motiv. Wasser lief leider auch heute nicht durch die Kanäle. Schade. Scheinbar ist das nur sehr selten der Fall.

Durch einen Teil des Expo-Geländes marschierten wir schließlich langsam wieder zurück in Richtung Zentrum und kamen dabei zunächst am Palacio de San Telmo vorbei, einem faszinierenden Gebäudekomplex. Weiter ging es über den Platz Puerta de Jerez, der mit zahlreichen Palmen gesäumt ist und sehr lustige Palmenformen hervor bringt. Wir quatschen über Gott und die Welt und erreichten einige Zeit später schließlich wieder den Vorplatz zur Kathedrale Maria de la Sede.

Bild Von hier aus klapperten wir noch einmal einen Teil der Einkaufsstraße ab und machten es uns anschließend in einem kleinen Café bequem. Die Spanier beobachtet, philosophierten wir zum wiederholten Male über das Leben in Spanien … ach, das wär' schon schön …

Vorbei an zahlreichen weiteren tollen Gebäuden, gingen wir langsam wieder zurück zur Stierkampfarena und zum Parkhaus. Inzwischen war es schon wieder 17.30 Uhr geworden, es fing zu dämmern an und für heute waren wir genug auf den Beinen.

Die Autofahrt war sehr angenehm, einen Teil verschlief ich sogar, und gegen 19 Uhr erreichten wir wieder unser Hotel. Ein schöner und interessanter Tag in einer der schönsten Städte Europas ging zu Ende.

Dieses Mal bummelten wir mehr durch die Stadt, als dass wir gezielt auf Erkundungstour gingen, aber die meisten Sehenswürdigkeiten kannten wir eh schon und von daher wollten wir es dieses Mal etwas ruhiger machen.

Bild
Bild