4. Tag: London Sightseeing & Heimreise


Auch heute starteten wir wieder mit einem guten Frühstück in den Tag und checkten anschließend auch sofort aus. Da unser Flug erst heute Abend ging, stellten wir die Koffer an der Rezeption unter; war ja kein Problem.

Für den heutigen Tag war in erster Linie der Besuch des Tower of London geplant. Doch da er erst gegen 10 Uhr öffnete und wir viel zu früh dran waren, schlug ich vor, doch noch ein wenig in Richtung Southwark spazieren zu gehen, um die Tower Bridge mal von der anderen Seite zu sehen. Heike war vorher selbst noch nicht dort, so gab es wenigstens auch für sie etwas klitzekleines neues zu entdecken.

Bild Über die Tower Bridge hinweg, bogen wir anschließend in die Gainsford Street ein und schlenderten durch schöne, alte Gassen, darunter auch die bekannte Mill Street. Es hatte alles irgendwie Ähnlichkeit mit der Speicherstadt in Hamburg, auch einen kleinen Hafen gibt es. In einem kleinen versteckten Postamt gaben wir unsere Postkarten ab und marschierten langsam wieder zurück, entlang der Themse mit wunderschönem Blick auf die Tower Bridge. Das Viertel hat uns beiden gut gefallen, irgendwie sticht es auch völlig vom Rest Londons ab.

Am Tower of London angekommen, konnte unsere Vormittags-Tour hier durch beginnen. Der Tower wurde im Mittelalter errichtet und ist ein riesiger Komplex aus mehreren befestigten Gebäuden, der als Festung, Waffenkammer, Palast sowie als Gefängnis diente. Fast alle englischen Könige und Königinnen wohnten zeitweise in diesem Tower. Manche Königinnen, wie z. B. die berühmte Anne Boleyn (Ehefrau von Heinrich VIII.) haben den Tower nie verlassen und fanden dort ihre letzte Ruhestätte.

Von einem Wassergraben umgeben und einem Außenwall geschützt steht in der Mitte der mächtige "Weiße Turm" - von überall gut zu sehen und das Hauptmerkmal der Anlage.

Bild Wir spazierten durch die einzelnen Räume hindurch, in denen jeweils zahlreiche Info-Tafeln zur Geschichte des Towers und über dessen Bewohner aufgestellt sind. Auch laufen teilweise kleine Filme, die das damalige Leben etwas anschaulicher darstellen.

Leider sind einige der Räume völlig leer oder haben höchstens mal eine alte Steinbank. Nur einzelne Räumlichkeiten wurden rekonstruiert, wie z. B. der Wakefield Tower, in dem das Thronzimmer Edwards I. nachgestellt wurde. Ein Raum, der mir mit seinem riesigen Leuchter und dem Thron besonders gut gefiel.

Auch sehr interessant war für mich auf jeden Fall die Besichtigung des White Towers. Im Inneren kann man eine riesige Waffen- und Rüstungssammlung bestaunen, die mich sehr beeindruckt hat. Schon allein die Art und Weise, wie sie ausgestellt sind, fasziniert.

Natürlich ließen wir es uns auch nicht entgehen, uns die Kronjuwelen in den Waterloo Barracks anzusehen. Auf einem Rollband "fährt" man quasi an den einzelnen Kronen aus purem Gold vorbei und kann die darauf glitzernden Saphire und Diamanten bestaunen. Danach gibt es einen kleinen Film über die Krönung Elisabeths II. zu sehen. Ein beeindruckender Besuch.

Knapp drei Stunden waren wir im Tower unterwegs, bis wir gegen 13 Uhr schließlich alles gesehen hatten. Der Besuch war wirklich interessant, dennoch war ich todmüde. So viel Kultur und so viele Infos auf einmal erschlagen einen dann doch irgendwie. ;-)

Trotzdem wollten wir den restlichen Tag noch nutzen und so entschlossen wir uns, noch einmal den Spazierweg vom ersten Abend zu nehmen und entlang der Themse in Richtung St. Pauls Cathedral zu laufen. Wir kamen vorbei an der City Hall, der berühmten Tate Modern (die wir uns jedoch nicht ansahen) und überquerten schließlich die Millenium Bridge, von der aus wir die Kathedrale schon sehen konnten. Wir beide spürten unsere Beine kaum mehr und feuerten uns quasi schon gegenseitig an, doch weiter zu gehen. Schon eigenartig. Eigentlich sind wir weites Laufen gewöhnt und ich selber gehe ja auch wahnsinnig gerne und viel wandern. Aber eine Stadtbesichtigung ist wohl doch anstrengender.

Bild Auf dem Weg zur St. Pauls Cathedral stellten wir fest, wie viel wir in den letzten Tagen erlebt und gesehen hatten. Manch Daheimgebliebene werden sich sicher fragen, wie wir das alles in nur vier Tagen geschafft haben. Und wir wollten noch ins Musical, in London Dungeon, und und und ...

Kühle Getränke gekauft, machten wir es uns auf den Stufen der Kathedrale bequem und ruhten uns ein wenig aus. Auf eine Besichtigung verzichtete ich, da es erneut einige Pfund gekostet hätte und ich auch nicht mehr wirklich aufnahmefähig war.

Kurze Zeit später schlenderten wir durch das Bankenviertel langsam wieder zurück in Richtung Tower und ließen uns vor der Festung nieder. Hier verbrachten wir die letzten Stunden unter der Sonne Londons und begaben uns gegen 16 Uhr zurück zum Hotel, die Koffer holen. Schweren Herzens machten wir uns nun wieder zu Fuß auf in Richtung Liverpool Station und zum Stansted Express. Der Zug war so dermaßen voll, dass wir leider nur noch Stehplätze bekamen und so machten wir es uns eben im Zwischenabteil am Boden gemütlich. Nachdem wir uns eine Weile gewundert hatten, weshalb der Zug immer wieder Gas gibt und doch kurz darauf wieder zurück fällt, wurde durchgegeben, dass es Probleme in den Oberleitungen gäbe und wir mit Verspätung am Flughafen London-Stansted ankommen würden. Zum Glück sind wir zeitig los!

Am AirBerlin-Schalter war kaum was los, so dass wir auch gleich unsere Koffer abgeben konnten. Doch kaum im Wartebereich angekommen, kam die Durchsage, dass sich der Flug um eine gute Stunde verspäten wird und so hoben wir schließlich erst gegen 20.50 Uhr englischer Zeit ab in Richtung Heimat und erreichten München schließlich kurz vor Mitternacht.




Mein Fazit zu dieser Reise


Ein wirklich schöner, abwechslungsreicher und sehr interessanter Kurztrip ging damit leider zuende. In diesen vier Tagen haben wir unheimlich viel erlebt und so viel gesehen, dass wir zum Schluss hin selbst überrascht waren, wie viel man innerhalb weniger Tage eigentlich machen kann.

Dank Heike, die London wie ihre Westentasche kennt, kamen wir auch überall schnell hin, ohne lange im Stadtplan kramen zu müssen. Das war schon klasse (vielen Dank, Heike!). :-) Und auch die Gegend außerhalb Londons hat mir unheimlich gut gefallen; so viel sattes Grün sieht man bei uns selten.

Die Engländer traten uns stets freundlich gegenüber, nirgendwo gab es etwas zu bemängeln oder gar etwas zu ärgern. Dass England so schön und interessant ist, hätte ich nie gedacht. Nur mit der Sprache habe ich mir ein wenig schwer getan. Eigentlich habe ich mit Englisch keine Probleme, doch den Slang habe ich einfach nicht verstanden und stand oftmals etwas hilflos da. ;-)

Ich werde mit Sicherheit wieder mal nach England kommen und hoffe, auch Toni davon überzeugen zu können, denn immerhin gibt es auch zahlreiche Golfplätze auf der Insel. :-)

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