Fazit zu dieser Reise


Eingangs hatte ich erwähnt, dass ich eigentlich gar kein so großer Griechenland-Fan bin. In einem Gespräch mit einem anderen Reisenden fiel mir schließlich jedoch auf, wie oft ich bisher schon in Griechenland war und dass mir mit Ausnahme von Kreta auch alles unglaublich gut gefallen hatte. Rhodos toppte diese Eindrücke aber noch einmal um ein Vielfaches.

Die Insel ist ein Traum! Die wechselnde Vegetation, die vielen bunten Bergdörfer und die beeindruckenden Festungen, aber auch die herrlichen Strände mit dem zum Teil türkisfarbenen Wasser. Hier gibt es so viel zu entdecken und zumindest außerhalb der Hauptsaison ist man dabei völlig ungestört. Tatsächlich gab es auch nichts, was mir nicht gefiel. Auch beim fünften Kloster wurde ich nicht müde. Und auch bei der 20. Aussichtsplattform war ich noch beeindruckt.

Für mich war diese Reise ein wundervolles Erlebnis. Durch meine intensive Planung im Vorfeld hatte ich vor Ort auch keinen Stress. Ich verpasste nichts. Und musste aber auch nicht erst alles langwierig zusammensuchen.

Auch die Freundlichkeit der Griechen fiel mir sofort auf. Wie oft winkten mir kleine Kinder zu, begrüßten mich die Leute freudestrahlend und waren hilfsbereit.

In Bezug auf Corona gab es in der Tat wenig Beschränkungen. Lediglich in Rhodos-Stadt wurden die Zertifikate beim Eintritt in den Großmeisterpalast oder auch in Museen geprüft. Ansonsten war ich aber auch zumeist im Freien unterwegs. Besuchte ich das Innere eines Klosters, gab es Maskenpflicht, die mich aber nicht störte.

Alles in allem hat es mir so gut gefallen, dass die nächste Insel Griechenlands bereits ins Auge gefasst wurde. Mal sehen, wann es mich dorthin verschlagen wird.


Was mich seit der Reise beschäftigt


Die viertgrößte Insel Griechenlands – Rhodos – trägt viele Namen: Sonneninsel. Schmetterlingsinsel. Roseninsel. Und auch wenn alles in irgendeiner Art und Weise zutreffend ist. Für mich gibt es nur eine einzige, wirklich treffende Bezeichnung: Die Insel der Katzen.

Nirgendwo sonst habe ich bisher so viele streunende Vierbeiner angetroffen. Auf meiner insgesamt 850 km langen Rundfahrt quer über die Insel waren sie immer zu sehen. Ob in der Hotelanlage oder mitten in Rhodos Stadt. Ob in abgelegenen Bergdörfern oder noch abgelegeneren Klosteranlagen. Fütterte man eine von ihnen, sprangen plötzlich von allen Seiten ihre Freunde und Kontrahenten hervor und innerhalb weniger Sekunden stand man wie eine Katzenflüsterin inmitten einer ganzen Herde.

Bild Obwohl die Mehrheit von ihnen relativ gut genährt wirkte – die ein oder andere Krankheit war dennoch nicht zu übersehen. Für mich ein emotionales Auf und Ab. Wie oft stand ich in Tränen aufgelöst vor diesen maunzenden Streunern – wohl wissend, ihnen nicht helfen zu können.

Trotz alledem habe ich aber auch festgestellt, dass die Tiere hier nicht komplett sich selbst überlassen werden. Sowohl in der Inselhauptstadt als auch in den etwas kleineren Städten und Dörfern standen vor fast jedem zweiten Haus Schüsseln mit Wasser und Katzenfutter – oder zumindest die Essensreste vom Küchentisch. Und auch viele Touristen bringen das ein oder andere mit. Ein kleiner Trost in dieser harten Katzenwelt, in der es für die Tiere tagtäglich ums Überleben geht.

Bild Auch ich hatte während der Reise etwas Katzenfutter besorgt und immer mal wieder verteilt. Wie schnell kam es dabei oft zum Kampf zwischen den Tieren – jede wollte etwas abhaben und jede war sich selbst die Nächste. Davon zeugen auch die vielen Verletzungen.

Noch während meiner Reise habe ich ein wenig recherchiert und dabei eine sehr interessante Organisation entdeckt: Flying Cats e.V. Dieser Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, zwei Mal im Jahr auf die Insel zu fliegen und jeweils einen Monat lang eine Kastrations-Großaktion durchzuführen. Dabei werden die Tiere von örtlichen Helfern Tag für Tag eingesammelt, kastriert und bei Bedarf auch anderweitig medizinisch versorgt. Nach der OP werden sie wieder an genau der Stelle frei gelassen, an der sie aufgefunden wurden. Eine großartige Aktion, die das Problem der Vermehrung zwar nicht von heute auf morgen löst, aber zumindest im Laufe der Zeit doch Stück für Stück minimiert. In diesem Jahr wurden sogar Katzen-Häuser aufgestellt, damit die Tiere bei dem kalten Wetter in der Nacht Unterschlupf finden.

Unterstützung und Hilfe wird seitens des Vereins immer gerne angenommen. Wer sich näher darüber informieren möchte, klickt bitte auf diese Website: Flying Cats e.V.

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