3. Tag: Stadtrundfahrt mit dem Hop-On-Hop-Off-Bus. Einmal komplett durch die Stadt - Heimreise


Obwohl wir eigentlich noch bis 12 Uhr im Zimmer hätten bleiben können, läutete uns der Wecker bereits um 8 Uhr morgens aus dem Bett. Schließlich war heute wieder Heimreise angesagt und bis dahin wollten wir doch noch den ein oder anderen Teil der Stadt sehen.

Aufs Frühstück hatte ich in Anbetracht der gestrigen Zustände zwar keine so große Lust, wurde schließlich aber positiv überrascht. Um halb 9 Uhr war noch nicht viel los, die Tische sauber und das Büffet gut gefüllt. Gott sei Dank war das gestern dann wohl nur Ausnahme.

Die Koffer wieder gepackt, checkten wir gegen 10 Uhr aus und stellten sie in einem kleinen Nebenzimmer ab. Nun ging es erneut hinaus auf die Straßen Helsinkis.

Das Wetter war heute morgen doch tatsächlich mal bewölkt! Kein Mensch war auf der Straße, alles wirkte wie ausgestorben … dieses Bild kannten wir noch gar nicht.

Bild Wir spazierten wieder in Richtung des Doms und suchten dort die Haltestelle des CityTour Sightseeingbusses auf. An Bussen waren hier schon einige unterwegs. Immerhin lagen bereits zwei Kreuzfahrtschiffe im Hafen von Helsinki: Die NCL Sun und die Queen Elizabeth.

Die CityTour Busse bieten eine Stadtrundfahrt auf zwei Routen an. Eine rote und eine blaue Route, die an verschiedenen Stellen ineinander über gehen. Da eine Route 20,- € und beide zusammen 25,- € (Stand: August 2011) kosteten, entschieden wir uns gleich für beide, die 5,- € waren dann auch schon egal.

Am Oberdeck Platz genommen, fuhren wir als erstes die rote Route und kamen dabei am Südhafen und dem Olympia-Terminal vorbei, außerdem am Café Ursula im Stadtteil Kaivopuisto. Ein scheinbar sehr bekanntes und beliebtes Café in Helsinki, welches wir allerdings nicht besuchten.

Am Westhafen im Stadtteil Hernesaar angekommen, wurde ich neugierig und konnte schon von Weitem die NCL Sun erkennen. Juhuuu - ein Kreuzfahrtschiff! ;-) Viel lieber hätte ich allerdings die Queen Elizabeth gesehen, die definitiv auch hier stehen musste. Doch diese versteckte sich wohl hinter der NCL. Weit und breit war kein Schornstein zu erkennen, wir sind allerdings auch nicht am Hafen ausgestiegen, weil es außer den Schiffen ja nicht viel gibt. Für Kreuzfahrer ist es allerdings gut zu wissen, dass hier direkt am Hafen mehrere Sightseeingbusse starten.

Über den Hietaniemi-Flohmarkt ging es in den Stadtteil Kämppi, wo wir schließlich auch ausstiegen. Hier befindet sich die Tempelkirche, eine der Hauptsehenswürdigkeiten der Stadt. Von der Haltestelle waren es noch rund 500 m, als wir ankamen, fand gerade eine Messe statt und so warteten wir auf den Einlass in einer guten Viertelstunde.

Bild Die Tempelkirche, auch Felsenkirche genannt, zählt zu den beliebtesten Konzertsälen und gilt als eine der schönsten Kirchen des Landes, da sie sehr außergewöhnlich gebaut ist. 1961 war ein Architekturwettbewerb ausgeschrieben, mit dem Ziel, zwischen Mietshäusern einen relativ geringen Platz mit einem schönen Gotteshaus zu schmücken. Statt eine ganz klassische Kirche zu bauen, ging man hier in die Tiefe und sprengte eine Kirche in die Felsen. Von außen sieht die Kirche nicht sonderlich einladend aus, auf den ersten Blick und beim Vorbeigehen wirkt das Gebäude ziemlich unscheinbar, doch das Innere ist schön gestaltet und eben etwas besonderes.

Die Einrichtung ist schlicht, aber modern. Rundherum befindet sich rauer Fels, eine Kupferdrahtkuppel liegt über der Räumlichkeit und die Bänke sind in einem warmen Lila-Ton (Auflagen) gestaltet. Sehr schön!

Hier blieben wir eine Weile, auch wenn man die Kirche im Grunde in wenigen Minuten gesehen hat. Ich muss zugeben, dass sie mich nicht vom Hocker gerissen hat, da habe ich schon schönere und eindrucksvollere Kirchen gesehen. Trotzdem finde ich, gehört sie zu den wichtigsten Gebäuden der Stadt und sollte man besucht haben.

Inzwischen kam auch die Sonne wieder zum Vorschein und wir fuhren mit dem Bus zurück zum Dom, um dort in die blaue Linie umzusteigen. Heute waren wir etwas gehfaul bzw. spürte Theres ihren Fuß heute doch sehr intensiv. Wir hatten ihm ja auch einiges abverlangt die letzten Tage.

Bis der Bus startete, hatten wir eine halbe Stunde Zeit, die wir uns mit Eis essen vertrieben. Hatte ich gestern noch gescherzt, dass eine Kugel hier sicher 5,- € kosten würde, war ich nicht ganz so weit entfernt davon. 3,- € verlangten sie dafür! Puh! Aber egal, das musste jetzt sein. Und man muss ihnen zugute halten, dass sie eigentlich zwei "deutschen" Kugeln entsprach.

Mit der blauen Linie ging es am Militärmuseum vorbei zum Stadtteil Hakaniemi. Na, das war doch … Richtig! Hier drüben steht unser Hotel. Tja, hätten wir das früher gesehen, hätten wir gleich hier zusteigen können. ;-)

Bild Über die Stadtteile Kallio und Alppila ging es direkt zur Bucht von Töölo. In Kallio befindet sich der Vergnügungspark Helsinkis. Vom Bus aus konnten wir ziemlich wilde Fahrgeschäfte erkennen, aber natürlich auch gemütliche Aussichtstürme. Für diesen Freizeitpark muss man keinen Eintritt bezahlen, dafür aber für jedes Fahrgeschäft einzeln. Wir verzichteten auf einen Besuch, das mussten wir heute nicht haben. In Alppila findet man das Olympiagelände der Stadt: Das Olympiastadion, das Schwimm-Stadion, die Eissport-Halle und vieles mehr. Doch auch hier stiegen wir nicht aus. Das Gelände interessierte uns nicht sonderlich.

Ausgestiegen sind wir dann allerdings wieder an der Bucht von Töölo. Hiervon hatte ich schon einige Fotos gesehen, die mir gut gefallen haben. Unterm Strich muss ich jedoch sagen, dass es im Original nicht sonderlich beeindruckend war. Vielleicht lag es auch daran, dass hier heute ein kleines Festival stattfand und einige Leute unterwegs waren.

Die Finlandai-Halle ist hier mit Sicherheit eines der größten Gebäude. Der Komplex aus Carrara-Marmor wurde 1971 fertig gestellt, hier finden alljährlich um die 200 Konzerte statt.

Wir jedenfalls spazierten hier nur kurz umher, als wir uns schließlich auf den Weg in Richtung Lasipalatsi Shopping District machten. Hier lernten wir noch einmal eine weitere Seite der Stadt kennen. Breite Straßen, hochmoderne Gebäude wie das Nationalmuseum und wieder zahlreiche Bars und Restaurants.

Von hier fuhren wir erneut mit dem Bus Richtung Dom und weiter nach Hakaniemi. In der Zwischenzeit war es schon Nachmittag geworden und langsam mussten wir daran denken, zum Flughafen zu fahren. So schade es auch war, aber von Helsinki hatten wir nun so gut wie alles gesehen. Es gibt kaum mehr etwas, was wir nicht abgefahren oder abgelaufen waren und so konnten wir guten Gewissens die Heimreise antreten. ;-)

Bild Mit dem Flughafenbus 615T, der direkt gegenüber des Hotels startete und 4,- € pro Person kostete (Stand: August 2011) fuhren wir in etwa 30 Minuten zum Flughafen Vantaa. Ich leider im Stehen, denn der Bus kam bereits rappelvoll bei uns an. Aber wann fährt man schon mal stehend im Bus auf der Autobahn? Interessant fand ich auch die Haltestellen mitten auf der Autobahn, wo rund herum so gut wie nichts zu sehen war, dennoch aber Leute zu- und ausstiegen.

Gegen 16.30 Uhr erreichten wir das Flughafengebäude und stellten uns in der Warteschlange zur Kofferabgabe an. Eingecheckt haben wir bereits gestern online und den Rezeptionisten mit dem Ausdruck unserer Bordkarten beschäftigt. ;-) Die Kofferabgabe dauerte ewig, doch irgendwann waren wir sie los und nach der Sicherheitskontrolle machten wir es uns im Wartebereich bequem.

Kurz vor dem Boarding liefen wir noch ein wenig umher, schauten uns in den Duty-Free-Läden um und um 18.30 Uhr konnten wir schließlich ins Flugzeug. Pünktlich um 18.55 Uhr gestartet, erreichten wir den Münchner Flughafen um 20.25 Uhr. Die Koffer in Empfang genommen, wurden wir von unserem Parkservice abgeholt und zum Auto gebracht und konnten anschließend die Heimreise antreten. Ein toller Kurztrip neigte sich leider dem Ende zu, doch wir waren beide richtig happy über die drei sehr gelungenen Tage.

Mein Fazit zu dieser Reise


Helsinki hat mir ausgesprochen gut gefallen!

Natürlich hatte ich mich vorab schon über Finnland informiert und ich war mir auch fast sicher, dass es positiv auf mich wirken würde, aber man weiß ja nie, wie es dann in der Realität ist. Doch ich muss sagen: Die Finnen sind ein ausgesprochen freundliches Volk.

Damit hatte ich nicht unbedingt gerechnet, da mir die Leute in Oslo (Norwegen) eher schroff vorkamen, auf jeden Fall ziemlich introvertiert. Bei den Finnen ist es ganz anders: Stets mit einem Lächeln im Gesicht sind sie hilfsbereit und aufgeschlossen.

Aber auch die Stadt an sich, mit den Gebäuden und Plätzen hat mich begeistert. Helsinki ist keine gewöhnliche Hauptstadt. Hier ist alles viel ruhiger, alles weitläufiger. Es gibt wenig Verkehrslärm, keine ellenlangen Staus und zahlreiche Grünanlagen. Alle paar Meter findet man einen Park, in dem absolute Ruhe herrscht. Auffällig: Hier hat fast jeder fünfte Finne einen Hund. Kein Wunder, denn für Auslauf ist hier reichlich gesorgt.

Drei, vier Tage kann man in dieser Stadt locker verbringen und ist doch gut beschäftigt. Ob mit einem Spaziergang durch die Stadt, mit einer Schifffahrt zu den Schären oder auch mit dem Besuch des Zoos. Hier hätte es noch das ein oder andere gegeben, das mir gefallen hätte.

Vorab wurde mir von mehreren Seiten der Kauf der Helsinki Card empfohlen (verfügbar für mehrere Tage, damit können alle öffentlichen Verkehrsmittel genutzt werden). Wir haben die Karte nicht gekauft und sind trotzdem kostengünstig durch die Stadt gekommen. Die Metro haben wir gar nicht genutzt, die Tram nur wenige Male und den Bus auch nur zum Flughafen. In der Regel kommt man gut zu Fuß weiter und/oder eben mit dem Sightseeingbus, bei dem man an mehreren Haltestellen beliebig oft aus- und wieder einsteigen kann und dazu sehr viel Wissenswertes über die Stadt erfährt.

Wer ebenfalls eine Reise nach Helsinki plant und noch Fragen hat, kann mich jederzeit gerne kontaktieren.

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