7. Tag: Kurzausflug nach Bremen & Hundegrünstrand


Über Nacht kam der Regen zurück, der leider auch bis Mittag andauern sollte. Da hätte ich gar nicht so früh aufstehen müssen. Egal, so konnte ich noch ein wenig arbeiten und als endlich die Sonne zum Vorschein kam, machten wir uns dann doch noch auf den Weg nach Bremen.

Etwa 1 1/2 Stunden fuhren wir in die rund 90 km entfernte Hansestadt. Leider wurde das Wetter wieder schlechter, je näher wir Bremen kamen und noch während der Parkplatzsuche begann es zu Regnen. Hm, das hatten wir uns anders vorgestellt.

Bild Doch jetzt waren wir schon mal hier und vielleicht würde es ja noch aufreißen. Die Suche nach einem Stellplatz gestaltete sich ein wenig schwierig, die Parkgaragen waren alle irgendwie kompliziert zu erreichen, schließlich wurden wir in der Sögestraße fündig, nachdem wir das Parkhaus mehrmals umkreist hatten.

Mit Schirm und Reiseführer bepackt, stiefelten wir also los in die Stadt. Wir spazierten durch die Lloydpassage, die mir auf Anhieb recht gut gefiel. Eine überdachte Einkaufsstraße, 1984 erstellt, sehr schön gestaltet. Seit 2003 gilt sie auch als "Mall of Fame", denn im Boden der Passage findet man Bronzeplatten mit den Handabdrücken Prominenter, die einen Bezug zu Bremen haben. Wir kannten allerdings nur wenige, wie z. B. Peter Maffay und Hape Kerkling.

Kaum aus der Passage draußen, prasselte wieder der Regen auf uns herunter und Toni entschied sich, mich allein ziehen zu lassen und mit Benita lieber in einem Café auf mich zu warten. Mit Schirm und Hund durch die belebten Straßen zu laufen, war ihm zu umständlich, zumal Benita wenig Lust darauf hatte. ;-)

Doch man möchte es nicht glauben: Wir suchten eine gute Viertelstunde nach einem Café und wurden einfach nicht fündig. Entweder, es gab Hundeverbot - oder aber gar nichts. Also musste er doch in den sauren Apfel beißen und ich begann meinen Stadtrundgang am Marktplatz. Wenigstens ohne Regen, denn der hatte aufgehört.

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Die Hallenkirche "Unser Lieben Frauen" war leider größtenteils eingerüstet, so dass ich gar nicht genau sagen kann, wie sie aussieht. ;-) Bevor wir das Rathaus erreichten, entdeckte ich das wohl bekannteste Denkmal der Stadt: "Die Bremer Stadtmusikanten" aus dem Jahre 1953. Darauf hatte ich mich ja am meisten gefreut, aber wie es nunmal so ist: Irgendwie hatte ich mir das Denkmal größer vorgestellt. Leider steht es hier ziemlich abseits, was die vielen Fotografen jedoch nicht davon abhielt, sich darauf zu stürzen. Es war nahezu unmöglich, die Stadtmusikanten ohne Menschen zu fotografieren.

Das gotische Rathaus mit der Renaissance-Fassade sah leider ziemlich herunter gekommen aus. Generell fanden wir die vielen Gebäude rund herum, wie den St.-Petri-Dom, das Haus der Bürgschaft wie auch das Haus Schütting "renovierungsbedürftig". Vielleicht erschien es uns nur heute aufgrund des schlechten Wetters so, aber als richtig "schön" empfanden wir Bremen nicht. Vielleicht aber sind wir auch mit zu hohen Erwartungen hierher gefahren, wir hatten beide eine gewisse Ähnlichkeit zu Hamburg vermutet. Doch die beiden Städte unterscheiden sich sehr.

Auch waren speziell rund um das Rathaus sehr viele Bettler, einer heftete sich uns an die Fersen und erzählte uns (unaufgefordert) ein bisschen was zu Bremen, allerdings war von vorne herein klar, mit welchen Absichten er das tat. Er wurde aufdringlich und das mag ich nicht.

Sehr gut gefallen hat mir der "Roland", eine Bildsäule des Hüters von Recht und Freiheit. Seit 1404 steht sie hier und wurde 2004 gemeinsam mit dem Rathaus zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. Das Denkmal ist riesig und eindrucksvoll, hat mir wirklich gut gefallen.

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Wir liefen die Straßen weiter und querten die "Böttcherstraße", eine 110 m lange Fußgängerpassage, in der die Böttcher einst ihre Fässer fertigten. Leider tröpftele es schon wieder und Toni hatte absolut keine Lust mehr. Ich aber ehrlich gesagt auch nicht.

Irgendwie strahlte Bremen eine für uns "eigenartige" Atmosphäre aus. Blickte man in die Gesichter der Menschen hier, liefen alle mit herunter hängenden Mundwinkeln durch die Straßen und rempelten einen an. Auch fand man immer und überall Hunde-Verbotsschilder. Klar, so etwas fällt nur Hundehaltern auf und auch nur die können das verstehen, was ich jetzt sage: Selten eine so hundeunfreundliche Stadt gesehen! Dass Hunde nicht überall hinein dürfen, ist vollkommen in Ordnung. Dass sie aber fast schon aus der Stadt "rausgeworfen" werden, ist unmöglich. Nicht einmal Dog-Stations waren hier zu finden, geschweige denn mal ein grüner Streifen zwischendrin. Da ich das nicht verstand, recherchierte ich nachträglich ein wenig und erfuhr dabei, dass die Stadt Bremen wohl tatsächlich ein Problem mit Hunden zu haben scheint und sie es noch nicht einmal auf die Reihe bekommen (ja, sich sogar weigern!), anständige Hundeplätze zu gestalten, so wie es sie in allen anderen Großstädten auch gibt. Sehr, sehr schade.

Nein, wir wollten jetzt alle Drei raus aus Bremen, auch Benita war sichtlich gestresst und froh, als sie wieder im Auto saß. Schade, wir hatten uns mehr erhofft.

Auf dem Rückweg wurde das Wetter Stück für Stück besser und in Dorum-Neufeld angekommen, erwarteten uns strahlend blauer Himmel und Sonne pur. Hervorragend! Also stellten wir das Auto ab und spazierten gemütlich zum Fischerhafen vor, auf ... ja richtig! ... ein Fischbrötchen. Na gut, Toni hatte von diesen Brötchen inzwischen genug und holte sich stattdessen eine Currywurst. Hier war ja für alles gesorgt.

Am Hundegrünstrand spielten wir mit Benita ausgiebig Frisbee. Da sonst fast nichts los war, hatten wir die gesamte Fläche für uns und konnten uns so richtig austoben. Ja, auch Frauli liebt es, Frisbee zu spielen, vielleicht sogar noch ein wenig mehr als Hundchen. :-)

Bild Völlig ausgepowert ging es einige Zeit später wieder zurück zum Fischerhafen - wir gönnten uns eine kleine Nachspeise in Form eines Crêpes. Man musste ja schließlich alles mal ausprobiert haben. Schade, dass es bei uns so etwas nicht gibt; da könnte man sich glatt dran gewöhnen.

Weil wir heute nicht schon wieder grillen wollten, nahmen wir uns schließlich noch geräucherten Fisch fürs Abendessen mit. Mensch, war der guuut! Wenn ich könnte, würde ich den Fisch kiloweise mit nach Hause nehmen. ;-)

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Fotoalbum Hundestrand Cuxhaven-Sahlenburg 2015


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