Vor der Abfahrt an die Nordsee


"Hast du auch an den Napf gedacht, das Salz, die Bettwäsche ...?"

Puh, an was man bei einem Ferienhaus-Urlaub nicht alles denken muss! Klar ist die Grundausstattung vorhanden, aber was genau, weiß man im Vorfeld dann doch nicht so genau und plötzlich packt man vorsichtshalber doch etwas mehr ein ...

Die Kaffeemaschine wurde mitgenommen, Gewürze, der Grill durfte natürlich auch nicht fehlen ... und schwups war der Kombi voll. Allein Benita hatte ja schon einen eigenen Koffer, mit all ihren Spielsachen, Dosen, Leckerlies, Halsbändern usw. Aber lieber zu viel mit als zu wenig.

So fühlt es sich also an, wenn man vollgepackt auf Reisen geht.

1. Tag: Anreise nach Dorum-Neufeld & Erste Erkundungen & Cuxhaven


Das Auto hatten wir noch gestern Abend komplett eingepackt, so dass es heute Nacht gleich losgehen konnte.

Um 3 Uhr klingelte der Wecker, um kurz nach 4 Uhr saßen wir im Auto. "Ankunft: 11.45 Uhr" zeigte uns das Navi an. Na, das wäre ja fein. Aber wir glaubten nicht so recht dran. Auf einer solch langen Strecke würde es sicherlich zu Verzögerungen kommen.

Den Großteil der Fahrt verschlief ich. Erst kurz vor der Pause wurde ich wieder so richtig wach - da hatten wir bereits knapp die Hälfte der Strecke geschafft. Whow! An der Raststätte Uttrichshausen gönnten wir uns Kaffee und Breze und dann ging es auch schon gleich wieder weiter. Toni wollte nicht abgelöst werden beim Fahren, ich war darüber nicht böse. Ich bin, zugegebenermaßen, lieber Beifahrer als Fahrer.

Bild Benita war die ganze Fahrt über so was von brav. Kein Mucks, gar nichts. So manches Mal musste ich echt nachsehen, ob sie überhaupt noch da ist. ;-)

Die Autobahnen waren wunderbar frei, je näher wir unserem Ziel kamen, desto weniger Autos waren unterwegs und desto besser wurden die Straßenverhältnisse. Und siehe da: Um 11.40 Uhr fuhren wir auf den Parkplatz des Hotels Cuxland in Dorum-Neufeld. Whow! Das nenne ich mal Punktlandung, liebes Navi (und das mit Pause!).

Endlich waren wir also da. Cuxhaven lag gleich um die Ecke. Die Stadt, die ich schon seit so vielen Jahren mal besuchen will, weil mir immer davon vorgeschwärmt wird. Ich freute mich riesig - und auch Benita merkte man an, dass sie froh war, endlich die Beinchen vertreten zu können.

Im Cuxland Hotel Dorum meldete ich mich an, aber leider war unser Ferienhaus noch nicht bezugsfertig. Ich hatte fast damit gerechnet, denn der offizielle Bezugstermin ist hier erst ab 15 Uhr.

Also machten wir uns gleich einmal auf die Suche nach dem Hundeplatz. Wir schlenderten durch das Feriendorf und begutachteten die Häuser. Von super gepflegt bis renovierungsbedürftig entdeckten wir hier alles, wobei letzteres eher selten ist.

Erst nach einiger Zeit sahen wir, dass wir vollkommen in die falsche Richtung gegangen waren. Egal, ich sehe mir Häuser wahnsinnig gerne an, auch, wenn es "nur" Ferienhäuser sind. Und wir hielten schon mal Ausschau nach unserem Häuschen, wobei wir zu diesem Zeitpunkt noch gar nicht wussten, in welchem Bereich es überhaupt sein würde.

Bild Wieder zurück am Cuxland Hotel Dorum ging es nun die Hauptstraße entlang, vorbei an einigen Restaurants und Cafés/Bars, als wir schließlich den Kutter- und Yachthafen erreichten. Hier fand heute ein Flohmarkt statt und Live-Musik spielte. Seemänner brachten typische Seelieder zum Besten. Wie bestellt! Ein schöner Willkommensgruß für uns. Benita fand es nicht so toll, ihr war es hier viel zu laut und sie wollte nur noch weg.

Hier am Yachthafen gibt es einige Buden. Sowohl Fisch- als auch Wurst-, Getränke- und Süßwarenbuden. Sie standen nicht nur heute hier, sondern sind wohl fester Bestandteil des Hafens. Eine tolle Idee und eine feine Sache für den kleinen Hunger zwischendurch. Auch wir sollten sie noch das ein oder andere Mal nutzen.

Auf den Leuchtturm Obereversand kamen wir heute leider nicht, denn der Zuweg besteht aus Gitterrost. Das ist nichts für Benita; also wieder umgedreht.

Durch den Flohmarkt geschlendert, spazierten wir wieder zurück in Richtung Feriendorf. Wir entdeckten plötzlich den Hundeplatz, den ich mir allerdings etwas anders vorgestellt hatte. Eher so, wie wir ihn von unseren bisherigen Kurztrips in Hundehotels gewöhnt sind, eine Mischung aus Agilty- und Spielwiese eben. Doch das hier war nur Agilty und der Platz war auch nicht sonderlich groß. Hunde haben wir hier nie gesehen. Den dafür notwendigen Schlüssel holten wir uns daher erst gar nicht ab. Es gibt ja noch den Hundestrand.

Auf dem Rückweg verspürten wir leichten Hunger und so kehrten wir in "De Koffiestuv", der Kaffestube, ein. Hier gab es super leckeren Kuchen und Waffeln; da mussten wir zuschlagen!

Inzwischen war es 14 Uhr und wir marschierten zurück zum Cuxland Hotel Dorum. Die Dame hatte uns Hoffnung gemacht, das Haus evtl. schon eine Stunde früher beziehen zu können, und so war es auch. Ein kurzer Anruf beim Housekeeping und wir bekamen unseren Schlüssel. Juhuu!

Währenddessen reisten noch einige andere Hundehalter an und ich freute mich sehr - das sah ganz nach neuen Spielgefährten für Benita aus. :-)

Bild Unser Häuschen lag nur zwei Querstraßen vom Hotel entfernt, in der Opi-Huck-Stroot, Haus Nr. 29, etwas zurück versetzt vom Zuweg. Zu allererst beguachteten wir natürlich unser neues Heim für die nächsten Tage und waren auf Anhieb begeistert.
So schön hatte ich es mir ehrlich gesagt nicht vorgestellt. Es war zwar auch schon ein wenig in die Jahre gekommen, aber trotzdem wirkte es sehr gemütlich und befand sich in sehr gutem Zustand.
Der erste Blick in die Küche überraschte mich. Hier dachte man wirklich an alles, ich hätte hier sogar backen können, Waffeln machen, Raclette ... einfach alles, was das Herz begehrt.
Spiele waren vorhanden, DVD's, CD's, sogar weitere Deko ... und auf der Terrasse wartete u. a. ein schöner Strandkorb auf uns, der Garten war groß und schön angelegt. Au ja, hier gefiel es mir. :-)

Jetzt war aber erst einmal Entladen des Autos angesagt. Mit all dem Gepäck sah es aus, als würde eine Großfamilie einziehen. So räumten wir also erst einmal alles an seinen Platz, ich bezog das Bett und verstaute die Kleidung.

Das Kinderzimmer benötigten wir natürlich nicht, es diente uns lediglich als Abstellraum für unsere Koffer. Aber es war sehr liebevoll dekoriert, mit Plüschtieren und Gute-Nacht-Geschichten. Und auch ein Babybett war vorhanden. Also auch ein perfektes Haus für die Familie.

Bild Nachdem wir alles soweit verstaut hatten und es langsam früher Abend wurde, entschieden wir uns, den Hundestrand aufzusuchen. Wir waren neugierig darauf und Benita wollte ja auch mal etwas toben (im Feriendorf ist Leinenzwang, was aber vollkommen in Ordnung ist; im Garten durfte sie natürlich frei laufen).

Knapp 1 km war der Hundestrand von unserem Häuschen entfernt, ein gemütlicher Spaziergang. Dort angekommen, trafen wir auch schon auf ein paar andere Hundis und kaum von der Leine, war sie auch schon mitten im Toben, unsere Benita. Man sah ihr die Freude richtig an. Endlich richtig aus sich rausgehen, hüpfen, springen, sausen ... Es ist so schön zu sehen, wie ein Hund sich so freuen kann.

Einen richtigen Sandstrand suchten wir hier jedoch vergebens. Eigentlich hätten wir das wissen müssen, schließlich ist der Abschnitt als "Grünstrand" beschrieben. Aber irgendwie haben wir das beide übersehen. So gibt es hier also viel grüne Wiese zum Toben. Bei Ebbe fürt eine kleine Treppe hinunter ins Watt, bei Flut steigt das Wasser bis an die Steinkante.

Sagen wir mal so: Der Hundegrünstrand gewinnt sicherlich keine Preise, da haben wir schon besseres gesehen und sollten wir die kommenden Tage auch noch - aber es ist ein schöner Platz zum Toben und Spielen für die Hunde und Herrli und Frauli können sich in der Zeit einen gemütlichen Strandkorb mieten.

Überraschenderweise schlug Toni schließlich vor, noch nach Cuxhaven zu fahren. Das hat mich sehr gewundert. Immerhin ist er die gesamte Strecke von knapp 900 km allein gefahren und erfahrungsgemäß braucht er danach erst einmal seine Ruhe. Heute aber zog es ihn dann doch noch mal raus und so fuhren wir ins knapp 25 km entfernte Cuxhaven. Ich war da natürlich sofort mit dabei. :-)

Das Auto stellten wir in der Deichstraße ab und spazierten zur Aussichtsplattform "Alte Liebe". Eigentlich hatte ich ja immer gedacht, der Leuchtturm hier würde diesen Namen tragen, doch tatsächlich ist es ein Anleger im Hafen von Cuxhaven mit fantastischer Aussicht auf die vorbei fahrenden Schiffe. Hier legen die Schiffe zu den Inseln Neuwerk und Helgoland sowie zu den Seehundbänken ab. Der Leuchtturm nennt sich "Hamburger Leuchtturm" und steht einige Meter von hier entfernt.

Bild Da wir ja wussten, dass die MSC Splendida aus Hamburg bereits ausgelaufen war, waren wir der vollen Überzeugung, sie "bald" hier vorbei fahren zu sehen. "So weit kann das ja nicht sein!" Tja, weit gefehlt. Ein wenig recherchiert, erfuhren wir, dass ein Schiff ab Auslaufen in Hamburg rund vier Stunden benötigt, bis es hier bei Cuxhaven vorbei kommt. Das wäre dann gegen 21 Uhr! Ne, zwei Stunden Warten war uns dann doch zu lang, zumal es dann ja schon dunkel sein würde. Schade, wäre schön gewesen. So beschränkten wir uns eben auf die vorbei fahrenden Frachter und Bötchen.

Wir spazierten wieder zurück und da ich schon wieder etwas Hunger hatte, kehrten wir im Restaurant "Austernperle" ein. Hier gab's für Toni Suppe und Gambas, für mich Quarkkartoffel mit Krabben. Mmmmh, war das guuuut!

Benita hatte sich in der Zwischenzeit auf ihrer Decke eingerollt und schlief tief und fest. Es war ein langer und aufregender Tag und sie war hundemüde. Auch wir spürten den Tag langsam in den Knochen und so ging es nach dem Essen dann auch wieder zurück ins Haus.

Hier ließen wir den Abend gemütlich auf der Couch ausklingen und verfolgten via Webcam das Vorbeifahren der MSC Splendida an der "Alten Liebe" in Cuxhaven. Dann eben so. :-)

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Fotoalbum Dorum-Neufeld & Cuxland 2015


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Fotoalbum Cuxhaven 2015



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