1. Tag:
Anreise nach Hamburg & Stadtrundgang & Hafenrundfahrten


Pünktlich 05.30 Uhr holte mich mein Bruder von zu Hause ab. Nächster Stopp: Papa! Dort trafen wir gegen 06.15 Uhr ein, packten alles ins Auto und düsten auch gleich weiter zum Flughafen München. Mama hatte nun ein paar Tage sturmfrei – ich glaube, das hat ihr auch mal ganz gut gefallen. :-)

Auf den Straßen war nichts los, so dass wir ohne Verzögerung bereits um 07.45 Uhr am Flughafen ankamen. Das Auto im Parkhaus P20 abgestellt und die Koffer am Self-Baggage-Drop-Off von Lufthansa auf Reisen geschickt, standen wir jetzt aber erst einmal über eine halbe Stunde in der Schlange zur Sicherheitskontrolle an. Mensch – so viele Leute habe ich hier ja noch nie gesehen! Das verlängerte Wochenende zog so einige auf Reisen.

Doch wir hatten ja Zeit. Als wir schließlich durch waren, schlenderten wir ein wenig durch die Geschäfte und gönnten uns im Anschluss ein kleines Frühstück in einer der Bars. Pünktlich um 10.15 Uhr hob die A320 von Lufthansa ab und landete um 11.30 Uhr am Airport Hamburg. Während des Flugs checkten wir über eine App immer mal wieder die Höhe und Fluggeschwindigkeit – die ja bei Kurzstrecken leider nicht im Flugzeug angezeigt werden.

Bild Die Koffer relativ schnell in Empfang genommen, zogen wir uns eine 4-Tages-Gruppen-Hamburg-Card für insgesamt 66,90 € (Stand: Mai 2023), um vor Ort ohne großartiges Suchen und ständiges Ticket ziehen mobil zu sein. Sie hat sich gelohnt, zumal wir auch bei der ein oder anderen Attraktion noch Geld sparten.

Mit der S1 ging es nun in einer guten halben Stunde vom Flughafen zur Station Berliner Tor. Leider war ausgerechnet auf dieser Strecke eine Baustelle, so dass wir einmal in die U-Bahn umsteigen mussten. Warum mir die App bzw. Google Maps ausgerechnet das Berliner Tor nannte – keine Ahnung. Denn von hier waren es nochmals 550 Meter bis zum Hotel. Dabei lag doch direkt neben diesem der Eingang zur U-Bahn-Station Lohmühlenstraße. Egal. Wir sind ja gut zu Fuß.

Gegen 13 Uhr das Hotel erreicht, hatten wir Glück und konnten sofort einchecken. Nur wenige Minuten nach uns kamen zahlreiche andere Gäste und standen bis auf die Straße. Das hätte gedauert. Auch unser Check-In dauerte verhältnismäßig lang. Gefühlt tausend Fragen beantwortet und Formulare unterzeichnet, konnten wir aber erfreulicherweise auch gleich in die Zimmer. Herrlich! Eigentlich ist der Bezug nämlich erst ab 15 Uhr vorgesehen. Wir bekamen zwei fast nebeneinander liegende im 13. Stockwerk – und mit herrlichem Blick auf die City mit Michel & Co. Hervorragend!

Bild Nur kurz frisch gemacht, düsten wir dann aber auch gleich los. Hamburg zeigte sich von seiner besten Seite! Strahlend blauer Himmel, alles grün und blühend. Wenn Engel reisen … :-)

Vom Hotel spazierten wir die Lohmühlenstraße entlang in Richtung Alster und erreichten die dortige Alsterpromenade 'An der Alster'. Wir bogen nach links ab und liefen gemütlich den hübschen Weg am See entlang. Was für wunderschöne Ausblicke! Das dunkelblaue Wasser, der blaue Himmel, dazu die vielen Boote und die fantastischen Parkanlagen. Immer wieder kamen uns feierwütige junge Männer mit lauter Musik und Bollerwagen entgegen. Heute war Vatertag. Das musste natürlich zelebriert werden.

Vorbei am Seehaus und der Gurlitt-Insel überquerten wir die Kennedybrücke und entdeckten den Fernsehturm von Hamburg, den Heinrich-Hertz-Turm, das höchste Gebäude der Stadt. Kurz überlegt, ob wir auf die Aussichtsplattform hoch wollen, erledigte sich dieses Ansinnen schnell wieder. Seit 2001 ist sie geschlossen, soll aber voraussichtlich im Laufe des Jahres 2023 wieder eröffnen.

Noch ein wenig am Alsterufer entlang spaziert und an der Amerikanischen Botschaft vorbei, drehten wir langsam wieder um und gingen entlang der Uferpromenade Neuer Jungfernstieg Richtung Innenstadt. Der Weg hier gefiel mir. Schöne Ausblicke und mit den vielen Schatten spendenden Bäumen sehr gemütlich.

Bild Vor dem Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten legten wir eine kleine Pause ein und genossen einfach nur die Ausblicke. Wir waren happy, hier zu sein und es versprach, ein wundervolles Wochenende zu werden. Hier gab es buntes Treiben, ganz Hamburg schien auf den Beinen zu sein. Trotzdem war es nicht zu viel oder zu lästig. Die Menschen verteilten sich und pure Lebensfreude spürte man an allen Ecken. Nach dem wochenlangen Regen bzw. Winterwetter freute sich hier jeder Einzelne, endlich mal wieder ein paar Sonnenstrahlen abzubekommen.

Mit einem kurzen Abstecher zum Gänsemarkt ging es nun entlang der Einkaufsstraßen in Richtung Café Ponton direkt am Kanal und über die Postbrücke durch die Alsterarkaden hindurch. Diese Arkaden haben es mir schon immer angetan. Die weißen Säulen, die hübschen kleinen Cafés und Boutiquen, die sich hier befinden wie auch der tolle Blick auf das imposante Rathaus gegenüber. Ein herrlicher Ort zum Verweilen.

Bild An der Reesendammbrücke angekommen, hinter der sich dann auch schon wieder die Binnenalster entfaltet, spazierten wir einmal ums Eck und den Reesendamm entlang zum Alten Wall mit dem von 1886 bis 1897 erbauten (neuen) Rathaus, nachdem das alte bei einem Großbrand 1842 zerstört wurde. Es ist 111 Meter lang, 70 Meter breit und beherbergt 647 Räume. Der Turm ist 112 Meter hoch. Wir verzichteten auf einen Rundgang im Inneren und begnügten uns mit der Außenansicht.

Langsam meldete sich der Hunger zu Wort und so holten wir uns an einem der kleinen Stände hier am Rathausmarkt eine Currwurst mit Pommes. Das war jetzt genau das Richtige!

Die Mönckebergstraße überquert und vorbei an der Hauptkirche St. Petri liefen wir die Straße Alter Fischmarkt und Brandstwiete entlang, bis wir schließlich den Eingang zur Speicherstadt erreichten. Wir überquerten die Kornhausbrücke und da lagen sie vor uns: Die fantastischen Gebäude des weltweit größten historischen Lagerhauskomplex'.

Bild Gleich einmal links abgebogen, befindet sich dort das Deutsche Zollmuseum. Auf dessen Besuch verzichteten wir, allerdings sahen wir uns das davor liegende Zollschiff Oldenburg näher an. Wir konnten in die Innenräume, den Maschinenraum, die Küche und die Schlafstätten ansehen und einen kleinen Eindruck vom Leben an Bord hier gewinnen.

Weiter ging es die Straße Alter Wandrahm entlang, bogen nach rechts ab und genossen von der Brücke einen schönen Blick auf das Wasserschloss in der Speicherstadt. Eines 'der' Fotomotive der Stadt. Es liegt auf einer Halbinsel in exponierter Lage zwischen zwei Fleeten und beherbergt aktuell einen Teehandel mit Gastronomie. Ursprünglich jedoch galt es als Unterkunft und Werkstatt für die Hafenarbeiter.

Bild Hier verließen wir die Speicherstadt vorerst wieder, spazierten am imposanten Glasgebäude von 'Der Spiegel' über die Oberbaumbrücke und dort entlang der Deichtorhallen zur Oberhafenbrücke. Eine neue Gegend für mich. Hier war ich noch nicht, mein Bruder wollte uns aber gerne die Oberhafen-Kantine zeigen, ein etwas in Schieflage geratenes Haus hinterhalb der Brückenpfeiler. 1925 als sog. Kaffeeklappe erbaut (Verpflegungsstätte für Hafen- und Werftarbeiter), dient es heute als hübsches und auch irgendwie besonderes Restaurant. Aufgrund der direkten Lage an der Kaikante wurde das Gebäude durch die Gezeiten und Sturmfluten über die Jahre hinweg so stark unterspült, dass es mit der Zeit absackte und in Schräglage geriet. Einige Zeit leer gestanden, wurde sie immer wieder renoviert und restauriert, steht inzwischen unter Denkmalschutz und wird von regelmäßig wechselnden Gastronomen bewirtschaftet. Sogar Tim Mälzer hatte sie bereits gepachtet. Leider waren alle Plätze belegt, ein kurzer Kaffee hätte mir hier gefallen. Dafür schauten wir mal kurz ins Innere des Gebäudes, stiegen in den 1. Stock und waren begeistert, wie hübsch man es wiederhergestellt hatte. Das hier ist wahrlich eine kleine Besonderheit (aber auch die Treppe – wer zu viel getrunken hat, kommt hier wohl 'schneller' nach unten ;-)).

Ein kurzes Stück die Stockmeyerstraße entlang spaziert, durchquerten wir den eher steril gehaltenen Lohsepark und liefen über die Überseebrücke. Auch von hier hatten wir wieder einen tollen Ausblick zurück auf die Speicherstadt. Weiter ging es nun durch die Hafencity, am 25hours-Hotel vorbei und den Überseeboulevard entlang. Seit 2000 wird an diesem 'neuen' Stadtteil gebaut. Bis 2025 soll er bis an die Elbbrücken heranreichen.

Bild Der Überseeboulevard ist eine attraktive Einkaufs- und Schlemmermeile und besticht vor allem durch seine wechselnden Häuserfassaden. Keine gleicht der anderen. Viele der Fassaden sind (bewusst) schräg gebaut, so dass der Straßenzug lebendig wirkt. Besonders eindrucksvoll ein rostfarbenes Gebäude, welches komplett verschachtelt ist und nach oben hin immer dünner wird.

Vorbei am Sandtorpark und über die Magellan-Terrassen hinweg, schlenderten wir den Grasbrookhafen entlang, in dem einige Boote zu sehen waren. Hier am Kaiserkai reihen sich hochwertige Wohngebäude aneinander. Obwohl ich kein Freund von Hochhäusern bin, könnte ich mir hier eine Wohnung durchaus vorstellen. Allein der Ausblick von den Penthouse-Wohnungen muss grandios sein und auch das gastronomische Angebot in unmittelbarer Nähe ist wirklich fantastisch. Doch wie sagte doch später unser Hafenrundfahrts-Kapitän so schön? Die Hafencity wurde erschaffen, damit sich die Hamburg hier 'alle' eine schöne Wohnung leisten können. Mit 2.000 € pro Quadratmeter ist man dabei … hach ja … müssen die Hamburger gut verdienen …

Nur noch wenige Schritte, dann standen wir auch schon vor dem 'Skandalbau' Hamburgs – der Elbphilharmonie. Doch auch wenn das Gebäude unterm Strich beträchlich mehr Geld verschlungen hat als ursprünglich geplant. Es ist herrlich anzusehen und definitiv ein Gewinn für die Skyline von Hamburg.

Bild Schon vor ein paar Jahren hatte ich die Aussichtsplattform 'Plaza' zwischen dem Backsteinsockel und dem gläsernen Neubau besucht; heute wollte ich sie meinem Papa zeigen. Wir stellten uns am Ticketschalter an. Der Besuch war kostenfrei, dennoch werden die Besucherströme kontrolliert. Wir hatten Glück und mussten nicht allzu lange warten. Nach rund zehn Minuten konnten wir auch schon hoch. Bei meinem ersten Besuch hatte ich mir vorab Online-Tickets besorgt; diese schlugen damals mit 2 € zu Buche.

Mit zwei langen und steilen Rolltreppen geht es durch einen ganz in weiß gehaltenen Tunnel, dann erreicht man den Eingangsbereich zu den einzelnen Konzertsälen. Einmal durch die Glaswand hindurch, steht man nun auf 37 Meter Höhe und genießt einen unglaublichen Blick über Hamburg. Allen voran natürlich auf die Elbe, den Hafen, die Hafencity. Aber auch hinüber zum Michel und den zahlreichen anderen Kirchen. Hier blieben wir eine ganze Weile, liefen einmal rund herum und machten viele Bilder. Hamburg ist schon eine tolle Stadt.

Bild Im Innenbereich gab es nicht allzu viel zu sehen, außer eben die Aufgänge zum Großen oder Kleinen Saal. Auch Führungen durch die Räumlichkeiten werden hier angeboten; darauf verzichteten wir allerdings. Anfangs hatte ich noch überlegt, an einem unserer Abende ein Konzert zu besuchen. Der Klang muss ja wirklich einzigartig sein. Mangels interessanter Stücke kam ich aber wieder davon ab.

Etwa eine halbe Stunde später verabschiedeten wir uns wieder von der Elbphilharmonie, überquerten die Brücke am Kaiserkai und gönnten uns erst einmal gegenüber des Columbus-Haus an der Niederbaumbrücke ein Softeis. Mmhhh. Hier steht auch die durch TV und Medien bekannte Hafenpolizei No. 2.

Den Baumwall erreicht, herrschte entlang der Jan-Fedder-Promenade reges Treiben. Live-Musik war zu hören, zwei Rocker machten gute Stimmung; auch wir blieben eine Weile stehen und hörten ihnen zu. Zwischendurch genoss ich den Ausblick auf die Elbphilharmonie und generell über die Elbe. Das ist das typische Hamburg-Bild für mich. Ich sog es regelrecht auf.

Wir spazierten wie gefühlt 10.000 andere Menschen die Elbpromenade entlang, entdeckten das Feuerschiff, die Cap San Diego, die Rickmer Rickmers – und überlegten, eine Hafenrundfahrt zu machen. Anfangs war ich von der Idee nicht ganz so begeistert, hatte ich doch schon die ein oder andere Rundfahrt unternommen. Doch dann ging alles ganz schnell. Eigentlich nur kurz informiert, welche Möglichkeiten es gab, hatte mein Bruder auch schon zwei Fahrten organisiert. Die eine jetzt sofort – durch die Speicherstadt und entlag des Hafens. Die zweite sollte schließlich noch eine Lichterfahrt heute Abend werden. Also gut, dann drehen wir eben eine Runde mit dem Boot.

Bild Noch mit Getränken eingedeckt, legten wir nur wenige Minuten später auch schon ab. Inzwischen war es schon 18.45 Uhr, wir seit heute Morgen unterwegs und ganz ehrlich: So ein wenig Sitzen und Berieseln lassen war doch gar keine so schlechte Idee. Die Fahrt führte uns zunächst in die Speicherstadt. Vorbei an den imposanten Lagerhäusern und den hübschen Kanälen hindurch. Der Anblick der Kontorhäuser ist schon immer irgendwie beeindruckend. Keines der Gebäude verfügte je über einen Lastenaufzug. Alle sind mit Winden ausgestattet, der wichtigste Bestandteil der Häuser. Sämtliche Waren wurden außen an den Fassaden entlang gezogen. Ein ziemlicher Kraftakt, bei dem sicherlich auch der ein oder andere Teppich oder die ein oder andere Tee-Kiste verloren gegangen ist …

Am Wasserschloss spielte sich unser Kapitän ein wenig, ließ das Boot zahlreiche Runden drehen, spielte romantische Musik ein und ließ diesen besonderen Platz einfach auf uns wirken. Wir durchfuhren zahlreiche Brücken, erreichten das Fleetschlösschen und bogen schließlich ab auf die Elbe. Hier sahen wir nun das komplette Gegenteil: Die modernen und futuristischen Gebäude der Hafencity.

Bild An der Elbphilharmonie und den Musical-Theatern vorbei, ging es nun die komplette Elbe entlang in Richtung Hafen. Ganz hinein fuhren wir nicht, wir streiften ihn nur, hier im vorderen Teil war auch gar nichts los. Die Hafenkräne waren nicht belegt, wir entdeckten jedoch die ein oder andere eingepackte Yacht in den Werften. Weiter ging es zu den Marineschiffen und zum Eisbrecher, als wir nach etwas über eine Stunde auch schon wieder an den Elbbrücken anlegten. Die Rundfahrt war vorbei. Und es hatte sich wirklich gelohnt. Jetzt in der Abendsonne wirkte auch die Skyline von Hamburg einfach wunderschön.

Nun hatten wir knapp eineinhalb Stunden Zeit, bis die nächste Fahrt begann. Kurz überlegt, zurück ins Hotel zu düsen, um uns mit warmen Jacken oder Pullis auszustatten (der Wind wurde langsam doch ziemlich frisch), verwarfen wir den Gedanken dann doch wieder und beschlossen, stattdessen lieber den Elbtunnel in Angriff zu nehmen, lag er doch nur wenige Meter von uns entfernt.

Auch diesen hatte ich bisher noch nicht besucht und war dementsprechend gespannt. Mein Bruder schwärmte regelrecht davon; ich hatte mir tatsächlich nie wirklich Gedanken darüber gemacht. 'Tunnel' hörte sich für mich nicht besonders spannend an, aber ich wurde eines Besseren belehrt.

Bild Der Eingang zum Alten Elbtunnel befindet sich unterhalb des markanten Kuppelbau an den St.-Pauli-Landungsbrücken. 1907 wurde mit dem Bau begonnen, gerade mal vier Jahre später war der Tunnel fertiggestellt und galt als technische Sensation. In den Tunnel kommt man entweder per Aufzug oder auch über eine Treppe. Wir wählten die Treppe mit 132 Stufen, konnten wir so die Höhe und die Maschinerie der vier großen Fahr- und zwei Personenkörbe, die Menschen sowie Fahrzeuge in fast 24 Meter Tiefe transportieren, besser wahrnehmen. Allein das Treppenhaus mit den grünen Fliesen, den hohen Fenstern, der restaurierten Kuppel wie auch die Reliefs begeistern. Man fühlte sich irgendwie in die 20er Jahre zurückversetzt.

Noch ist der Alte Elbtunnel nicht ganz wiederhergestellt. Bis 2026 sollen die Sanierungsarbeiten andauern; eine Strecke ist nach wie vor komplett gesperrt. Dafür aber kann bereits ein Tunnelgang vollkommen genutzt werden – was Radfahrer und Fußgänger auch fleißig tun. Für die Steinwerdener ist es mit Sicherheit ein großer Gewinn, gelangt man hier vor allem mit Rad innerhalb weniger Minuten in die Stadt.

Natürlich wollten auch wir einmal komplett durch die Elbe hindurch. Ein Gedanke, der – zumimdest für mich – vollkommen unwirklich ist. Gerade eben befanden wir uns 'unterhalb' der Elbe. Die riesigen Wassermassen, die vielen Schiffe waren direkt über uns … kaum vorstellbar. Zwei gekachelte Röhren mit 6 Meter Durchmesser führen 426,5 Meter entlang. Links und rechts ein kleiner Gehsteig, in der Mitte der Fahrtweg für die Radfahrer. An den Wänden entdeckt man immer wieder die genaue Lage, auch der Höhenunterschied ist festgehalten.

Bild Wenige Minuten später standen wir auch schon am anderen Elbufer – und genossen einen fantastischen Blick auf Hamburg mit den vielen Kirchtürmen und imposanten Gebäuden, den zahlreichen Schiffen. Die Sonne war langsam am Untergehen und hüllte die Elbe in ein ganz besonders schönes Licht. Einerseits froren wir aufgrund des starken Windes und bereuten es ein wenig, nicht doch kurz ins Hotel gefahren zu sein. Andererseits war dieser Moment hier aber auch gerade irgendwie magisch.

Wieder gemütlich zurück spaziert, schlenderten wir noch ein wenig an den Landungsbrücken entlang, als wir schließlich zur Lichterfahrt eincheckten. Das Schiff war deutlich größer als heute am frühen Abend. In die Speicherstadt ging es also schon einmal nicht. Auch nicht schlimm, hatten wir ja bereits gesehen.

Mit warmen Getränken ausgestattet, suchten wir uns einen schönen Platz, etwas windgeschützt. Die Fahrte führte uns eineinhalb Stunden lang durch den Hamburger Hafen. Nun kamen wir direkt hinein, besuchten die großen Containerschiffe, die vor allem meinen Bruder begeisterten und er noch hoffte zu sehen. Wir lauschten den zahlreichen und äußerst interessanten Erklärungen und bekamen viele Gelegenheiten für fantastische Bilder. Hätte nie gedacht, dass mich Containerschiffe doch so begeistern würden. Irgendwann liefen alle Passagiere nur noch kreuz und quer, jeder wollte 'das' Foto schlechthin machen. Irgendwie witzig.

Bild Zum Schluss ging es noch die Elbe entlang, vorbei an den Landungsbrücken, die gesamte Stadt war hübsch beleuchtet. Um 23 Uhr legten wir wieder an den Landungsbrücken an. War das schön! Die beiden Hafenfahrten hatten sich wirklich gelohnt. Manches hatte sich leicht überschnitten, doch das störte uns nicht. Wir können beide Touren nur wärmstens empfehlen.

Jetzt aber waren wir nicht nur durchgefroren, sondern auch unsagbar müde. Inzwischen waren wir rund 19 Stunden auf den Beinen. Zeit, ins Bett zu gehen. Mit der U-Bahn ging es zurück zum Motel One Hamburg-Alster, wo wir gegen Mitternacht auch sofort einschliefen.

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