~ Elisabeth ~

Unsere Besuche:
1. Besuch: 1995
2. Besuch: Oktober 2005


"Elisabeth" habe ich inzwischen schon zwei Mal gesehen. Das erste Mal ging's 1995 mit einer Freundin nach Wien. Unser Musiklehrer der Realschule veranstaltete des öfteren sog. "Spezialreisen", die wir hin und wieder gerne genutzt haben. Der zweite Besuch erfolgte schließlich im Rahmen eines Betriebsausfluges im Oktober 2005.

Story


In der nächtlichen Welt der Toten ertönt die Stimme eines Richters mit ewig der selben Frage an den Attentäter Luigi Lucheni, warum er die Kaiserin Elisabeth ermordet hat. Dieser behauptet, ihr nur einen Gefallen getan zu haben, denn sie sei die Geliebte des Todes gewesen. Als Zeugen ruft er ihre Zeitgenossen auf – mittendrin der Tod, ein junger, schöner Mann, der sich dazu bekennt, Elisabeth geliebt zu haben.

Am Wiener Hof regiert Kaiser Franz Joseph, doch gelenkt wird er stets von seiner Mutter Sophie. Sie hat auch die Verlobung mit Helene geplant, doch Franz Joseph verliebte sich in Elisabeth und führte schließlich sie zum Traualtar – für Sopie eine erschreckende Erkenntnis.

Das süße Leben am Hof verwandelt sich schnell in ein Horror-Leben für Elisabeth. Ihr Mann hat kaum Zeit für sie, ihre Schwiegermutter spricht ständig gegen sie. Elisabeth flüchtet sich in eine Scheinwelt und sehnt sich nach dem Tod – dieser ist schließlich zu jeder Zeit für sie da.

Von ihrem Mann sichtlich enttäuscht, flüchtet sich Elisabeth auf Reisen, ist kaum zu Hause. Sie ist auch für niemanden erreichbar, nicht einmal mehr für ihre Kinder. Nachdem ihr Sohn Rudolf sich schließlich das Leben nimmt, erkennt Elisabeth ihr verfehltes Leben und sehnt selbst den Tod herbei. Sie zieht sich nach Korfu zurück, dichtet und schreibt Tagebücher.

Um Elisabeth zu befreien, wirft der Tod Lucheni eine Feile zu. Elisabeth sinkt endlich in die Arme ihres Geliebten, in einem langen Todeskuss endet das Kämpfen und Sehnen der Kaiserin. Elisabeth ist erlöst – eine neue Zeit beginnt.

Theater: Theater an der Wien

Die Uraufführung des Musicals "Elisabeth" fand im September 1992 im Theater an der Wien statt und wurde dort auch jahrelang aufgeführt. Auch wir haben dieses Musical in eben diesem Theater genossen.

Es liegt sehr zentral direkt gegenüber des Naschmarktes in Wien. Seit Januar 2007 dient es leider nur noch als Opern- und Operettenhaus. Die Musicals wurden leider daraus verbannt. Schade - denn dieses Theater ist wirklich eines der schönsten, das ich kenne.

Meine Meinung:


"Elisabeth" erzählt auf interessante und irgendwie auch faszinierende Art und Weise das wahre Leben der Kaiserin Elisabeth - weit ab vom süßen Sissi-Klischee der 50er Jahre.

In diesem Musical wird in erster Linie auf die Sehnsüchte und Ängste Sissi's Bezug genommen und sehr gut umgesetzt. Ein Thema, welches in Biographien immer gerne umgangen wird - im Leben der Kaiserin aber eine große Rolle gespielt hat.

Die Kulisse der Wiener Inszenierung ist im Gegensatz zur deutschen nicht kitschig, sondern modern und doch irgendwie klassisch gestaltet. Man findet keinen übermäßigen Prunk auf der Bühne - was auch gar nicht passen würde. Die Musik ist wunderschön und die Texte regen teilweise sehr zum Nachdenken an.

"Elisabeth" hat mich von der ersten bis zur letzten Minute gefesselt und war bei meinem ersten Besuch auch der Auslöser dafür, dass ich mich fortan sehr mit dem wahren Leben der Kaiserin beschäftigte. Vorher kannte auch ich nur die berühmten Sissi-Filme, die jedoch kaum der Wahrheit entsprechen.

Einige Jahre später hatte ich nochmals die Möglichkeit zum Besuch des Musicals - der Reiz ist nicht verloren gegangen. Ich war wieder genau so begeistert davon wie beim ersten Mal!

Hier die CD & DVD zum Musical: