1. Tag: Anreise von München nach Dubai


Die Vorfreude auf diesen Urlaub war seit dem Tod meines geliebten Katers Ende Januar stark getrübt; so richtig Lust hatte ich nicht mehr aufs Verreisen. Andererseits aber war ich auch wieder froh, etwas anderes zu sehen; so würde ich sicher auf andere Gedanken kommen, was dringend notwendig war.

Die Koffer schon in den Tagen zuvor gepackt, machten wir uns gegen 10 Uhr auf den Weg nach München. Das Auto am Parkservice abgestellt, brachte uns dieser zum Flughafen, wo wir am Schalter der Emirates nur noch unsere Koffer abgeben mussten; eingecheckt hatte uns Toni bereits gestern Abend online.

Das ging alles noch ganz flott, doch die lange Schlange erwartete uns schließlich an der Passkontrolle. Heute waren Menschenmassen unterwegs, so viele hatte ich schon lange nicht mehr am Münchner Flughafen gesehen. Über eine halbe Stunde standen wir hier an, dann endlich konnten wir die Pass- und Sicherheitskontrollen passieren und trafen kurze Zeit später auf Tonis Eltern. Sie hatten es sich bereits bei einem kleinen Frühstück bequem gemacht.

Obwohl gar nicht mehr so viel Zeit blieb bis zum Abflug, holten auch Toni und ich uns noch eine Kleinigkeit zu Essen, außerdem mussten noch ein paar Zeitschriften her. Und gegen 13.30 Uhr war dann auch schon Zeit zum Boarden.

Bild Heute würden wir mit dem A380-800 von Emirates fliegen, worauf ich mich schon wieder sehr freute. :-) Es war bereits unser drittes Mal (das zweite Mal mit Emirates). An sich ist der A380 ein Flugzeug wie jedes andere auch, aber doch auch wieder nicht. Zum einen ist er gut eine Stunde schneller am Ziel, zum anderen extrem leise, was das Reisen selbst in der Economy Class zu einem Vergnügen werden lässt.

Wir nahmen unsere Plätze ein und gegen 14.45 Uhr (nach dem Enteisen) hoben wir ab in Richtung Dubai. Toni und ich vertrieben uns die knapp 5-stündige Flugzeit mit dem Flight-Entertainment und sahen uns die neusten Filme an. Dieses Mal hatte ich zudem mal ein Special-Menü vorab via Internet bestellt. Ich wollte einfach mal sehen, ob es besser wäre als das eigentliche Menü und vor allem wollte ich es mal vor allen anderen bekommen. ;-) Der Neid meines Schwiegervaters war mir sicher, als ich mein Meeresfrüchtemenü serviert bekam, mit Scampi & Co. ;-) Doch so schön es auch aussah - richtig geschmeckt hat es nicht, zudem war es eiskalt. Hm, das war wohl nichts, beim nächsten Mal wähle ich dann doch wieder das normale Menü. Aber es war immerhin ein Versuch wert.

Nach einem sehr ruhigen und entspannten Flug erreichten wir schließlich gegen 23.15 Uhr Ortszeit (MEZ+3) den International Airport Dubai und landeten an einem für uns völlig neuen Terminal: Im Concourse 4, welches erst im Januar d. J. in Betrieb genommen wurde und derzeit den A380-Maschinen und den Boeing 777-Maschinen vorbehalten ist.

Bild Der Weg zur Passkontrolle und zum Kofferband war irrsinnig weit, zwischendurch stiegen wir um in die Bahn, die uns ins Hauptterminal brachte. Irre, so groß hatte ich den Flughafen wirklich nicht mehr in Erinnerung. Alles reine Taktik, wie wir später feststellten, denn so wurde der Ansturm auf die Passkontrollen etwas entzerrt. Dort angekommen, mussten wir uns aber trotzdem erst einmal ein wenig in Geduld üben. Knapp vierzig Minuten standen wir hier an, bis wir schließlich unsere Pässe zeigen konnten. Die Halle hier war riesig und mit feinstem Marmor ausgestattet. Schon am Flughafen sieht man hier als Dubai-Neuling erste Anzeichen das arabischen Reichtums.

Während Toni und seine Eltern problemlos durch die Passkontrolle kamen, gab es bei mir natürlich wieder eine kleine Einlage. ;-) Pass abgegeben und Foto gemacht, runzelte der für mich zuständige Araber in seiner Dishdasha die Stirn, schaute abwechselnd auf meinen Pass und in seinen PC hinein und schüttelte den Kopf. Ich muss wohl nicht erwähnen, dass in diesem Moment mein Herz ganz laut klopfte?! Er drehte und wendete den Pass, rief schließlich einen Kollegen zu sich, der aber auch nicht wirklich weiter wusste ... Auf einem anderen PC gegenüber sah ich, was genau dort eigentlich angezeigt wird - konnte damit jedoch nicht wirklich viel anfangen. Erst als ich anfing zu grinsen, wirkte der Araber ein wenig nervös und sah mich irritiert an. Vermutlich hatte er gedacht, ich hätte ihn und seinen Kollegen verstanden, denn plötzlich stempelte er schnell das Visum hinein, mir wurde der Pass in die Hand gedrückt und ich konnte durchgehen. Hm, ich weiß nicht, worin das Problem lag und worüber sie sich unterhalten hatten - aber vielleicht will ich das auch gar nicht so genau wissen. ;-) Das Gelächter der Familie war natürlich groß. "Hast die letzte Rechnung nicht bezahlt, hm?" - Jaja ...

Durch die lange Verzögerung mussten wir am Kofferband zum Glück nicht mehr allzu lange warten, kurze Zeit später kamen alle unsere Koffer an. Beinahe hätte Toni den falschen mitgenommen, denn es war der exakt gleiche nochmals hier zu sehen; bei dem außergewöhnlichen Muster wirklich ein Zufall.

Auf dem Weg nach draußen noch schnell Geld am Automaten gezogen, suchten wir uns ein Taxi und waren überrascht, wie voll es hier heute immer noch war. Es wuselte am Flughafen, wie wir es noch nie gesehen hatten - und das um Mitternacht! Auch hier standen wir noch mal eine ganze Weile an, es gab schon wieder ein Geschiebe und Gedränge aufs nächste Taxi, doch schließlich wurde auch uns eines zugewiesen - ein Frauentaxi. :-)

Die Frauentaxis wurden im Herbst 2006 ins Leben gerufen. Sie sind schon von Weitem erkennbar: Ein Auto mit rosa Dach und einer Taxifahrerin mit rosa-weißer Kleidung. Eigentlich sind diese Autos ausschließlich (alleinreisenden) Frauen vorbehalten, doch die Dame winkte uns zu sich und so stiegen wir ein. Für Tonis Vater war das eines der Highlights dieser Reise - er war ganz hin und weg von dieser Dame und dem Auto und sprach immer wieder davon. ;-) - Ich nahm neben ihr auf dem Beifahrersitz Platz und unterhielt mich ein wenig mit ihr. Ihre Arbeitskleidung war rosa, ihr Hut mit Schleier weiß-rosa und sie hatte sogar weiße Handschuhe an - war jedoch Asiatin und keine Araberin. Toll, das sah richtig toll aus und war einfach mal was anderes. Sie berichtete mir u.a., dass an diesem Wochenende mehrere Events in der Stadt wären; das erklärte dann auch die vielen Menschen hier.

Bild Gegen 1.30 Uhr kamen wir schließlich in unserem gebuchten Hotel "Holiday Inn Express Jumeirah" an. Wir wurden freundlich begrüßt, die Koffer wurden uns abgenommen und ich war positiv überrascht. Für ein 2 1/2-Sterne-Hotel hätte ich das gar nicht erwartet.

Schnell unsere Zimmer bezogen (die sehr sauber und angenehm waren), gingen wir anschließend noch kurz an die Bar. Wir hatten Durst und brauchten dringend etwas Erfrischendes. Doch lange hielten wir uns nicht auf. Um kurz nach 2 Uhr übermannte uns dann doch die Müdigkeit und wir verabschiedeten uns aufs Zimmer. Es war ein langer Tag gewesen und morgen wollten wir ausgeschlafen in die Kreuzfahrt starten.

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